Abspann & Danksagung

Januar 20th, 2013

So, 4 Wochen nach meiner Rückkehr bringe ich mich mit Maori-Reggea im Ohr in Stimmung und tauche noch einmal ein in die Welt des Bloggens, um viele „Dankes“, die ich teilweise in den letzten Wochen schon mündlich ausgesprochen habe, noch einmal zu verschriftlichen. Ohne die viele Unterstützung, ob groß oder klein, wäre meine Reise nicht oder zumindest nicht so sorglos möglich gewesen und ich bin euch allen extrem dankbar für Hilfsangebote, ausgeliehene Gegenstände, jegliche Form von organisatorischer und/oder moralischer Unterstützung und alles, was euch zusätzlich Zeit gekostet hat, während ich durch die Welt gehüpft bin. Das war alles nicht selbstverständlich, und ich danke euch wirklich aus tiefstem Herzen! Die Reihenfolge ist weder chronologisch noch alphabetisch, sondern geradezu willkürlich  – ich will mir doch ein bisschen Chaos im Leben bewahren 🙂

– ich danke meinem Chef Wolfgang Hölker, der mich kurz & schmerzlos (in der Arbeitsvertragsergänzung hiess es dann zwar „unter Rückstellung erheblicher Bedenken“, aber okay…) für ein halbes Jahr gehen liess und der mir damit den grössten Stein aus dem Weg räumte, den es in der Vorbereitung hab

– ich danke meiner Abteilung, allen voran Steffi, Maren, Eva, Rita  und Kathrin, die mich während meiner Abwesenheit vertreten haben und ihre Sache offensichtlich sehr gut gemacht haben – und die mich jetzt wieder ans Werk lassen

– ich danke meinem Bruder Henning und meiner Schwägerin Kristine, dass sie mein Bruder und meine Schwägerin sind 😉 und so manch kleinen oder auch mal größeren Auftrag, den ich aus der Ferne nicht selbst erledigen konnte, erledigt haben

– ich danke meinem Vater und meiner Mutter für’s Gehenlassen und Mitfiebern, für Unterstützung in jeder Lebenslage, meiner Mutter für regelmäßige Telefonanrufe und meinem Vater für ein Wiederauffangen nach der Rückkehr

– ich danke Uta und Astrid, die meine Wohnung gehütet und meinen Schlüssel verwahrt haben, so dass ich nach meiner Rückkehr nur Staubwischen und alle Stecker wieder einstecken musste. Ein sooooo gutes Gefühl nach 6 Monaten. Zu Hause. Ein großes eigenes Bett, ein riiiiiesiger Kleiderschrank und soooooo viele kuschlige Frotteehandtücher. Nicht, dass ich das alles vermisst hätte, aber schön ist es doch…

– ich danke den 3 Verwahrern meines Testamentes und bin genauso glücklich wie ihr, dass es nicht zum Einsatz kam

– ich danke Wiebke, die meine Briefpost entgegengenommen hat und mir in unregelmäßigen Abständen extrem lustige Postschau-mails á la „Misereor möchte gerne, dass du dich um Waisenkinder kümmerst. Ich dachte schon, Ulrich Wickert schreibt wieder, abe dieses Mal ist es Pfarrer Pirim Spiegel. Weg oder nach Hademarschen?“ oder „Tui Cruises hat von deinem erst einmal kurierten Fernweh noch nichts gehört und schickt dir eine WErbepostkarte für die nächste Kreuzfahrt. Es geht nach Dubai. Schmeiss ich weg, ne?“ Das wird mir wirklich fehlen! Post einfach so aus dem Postkasten zu holen und einfach so wegzuwerfen ist schlicht und ergreifend langweilig dagegen!

– ich danke so einigen Hütern von Dingen, die ich irgendwann irgendwo auf dem Weg gebraucht, aufgepickt oder gegen nicht mehr gebrauchte Gegenstände aus meinem Rucksack ausgetauscht habe. Ausgeklügelte Logistik ist alles 🙂

– ich danke Ursula, die mir ihren großartigen Reiserucksack für die Reise geliehen hat! Er und ich sind mindestens so gute Freunde geworden wie du und ich 😉

– ich danke der Envivas Reisekrankenversicherung, die mich für einen relativ geringen Betrag sonderversichert hat und mir unterwegs ein gutes und sicheres Gefühl gegeben hat, obwohl ich sie – zum Glück – dann doch nicht gebraucht habe

– ich danke euch nochmals für die vielen tollen, kreativen, oftmals selbstgemachten, immer sehr persönlichen Geschenke, die ihr mir vor der Reise überreicht habt. Das hat mich überwältigt, viele Geschenke haben mich begleitet, und sie werden mich immer an euch und an die Reise erinnern!

– ich danke euch für’s Lesen des Blogs und für jeden einzelnen Kommentar! Es sind am Ende 132 Artikel und 162 Kommentare geworden, wahnsinn, oder?

– ich danke allen Fluggesellschaften, Gepäckpackern, Bahn- und Busunternehmen, die mich so gut wie immer pünktlich und komfortabel von A nach B und durch bis Z und zurück nach P transportiert haben. Ich bin nach wie vor erstaunt aber auch sehr dankbar, dass mein Gepäck bis zum Ende dort angekommen ist, wo es hin sollte.

– ich danke vielen Menschen, die mich vor der Reise und nach der Rückkehr – manchmal mit einem Augenzwinkern – zum Mittag- oder Abendessen eingeladen haben und so Erzählungen von der großen weiten Welt bekommen haben im Tausch gegen eine Entlastung meines Kontos. Das waren „Kleinigkeiten“, die ihr irgendwie unabhänig voneinander gemacht habt, die mir aber jedes Mal wieder viel bedeutet haben.

– ich danke für die viele Post zu Weihnachten und zur Rückkehr, die mich sowohl in Hademarschen als auch in Münster erwartete. Super Aktion, auch hier ein Extradanke an Wiebke 🙂

– und zu guter letzt danke ich dem lieben Gott, der mich behütet, so manches Abenteuer mit mir erlebt und am Ende gesund wieder nach Hause gebracht hat. Er weiss am ehesten über die Dankbarkeit Bescheid, denn er war immer bei mir.

Ich hoffe, ich habe nichts und niemanden vergessen. Wenn doch, dann seid gewiss, meine Dankbarkeit ist riesengroß!

Euch allen herzliche Grüße, ein letztes Mal von dieser Stelle, ich blogge hier erst wieder, wenn ich die nächste Reise beginne, und das kann noch ein Weilchen dauern, erstmal geniesse ich mein zu Hause 😉

Claudia

 

bin wieder da!

Dezember 25th, 2012

Hallo zusammen! Nun bin ich schon seit 5 Tagen wieder in Deutschland, hatte immer mal ein paar Blog-Brocken im Kopf und den Plan, einen neuen Artikel zu bloggen, aber nicht nur weltreisen ist total anstrengend, sondern auch von-ner-Weltreise-zurückkommen 😉 Mein Flug verlief absolut reibungslos und pünktlich und ehrlich gesagt wesentlich weniger anstrengend als gedacht. Ich hab weder das brand-eins-Material gehört, noch eine einzige Seite gelesen, stattdessen hab ich „Happy Feet“, und die Kochsendung „Christmas dinner with Nigel irgendwas“ geguckt, hab in meinem Flugzeugsitz zu „swinging Christmas songs“ geschunkelt und die neue CD von Mark Knopfler lieben gelernt, erstaunliche 7 Stunden am Stück geschlafen, viele Gedanken und Erkenntnisse in luftiger Höhe gehabt und, ach ja, die Highlight der Eroeffnungsfeier der olympischen Spiele in London geguckt. Der Moment, als die Queen sich im Hubschrauber an Daniel Craig vorbeidrängt und man den Atem anhält, ob sie wirklich per Fallschirm ins Stadion springt… das war eins der besten Bilder des Jahres für mich, Weltreise hin- oder her 😉

Am Flughafen erwarteten mich mein Bruder und meine Schwägerin, Swantje und Gwendolin, und ich die Landung nach der Landung war dank strahlender Gesichter und einer Flasche Sekt und einer Flasche Hohes C mit Fruchtfleisch (!!!) wirklich sehr sanft – nicht nur währenddessen, sondern auch im Nachhinein ein extrem wichtiger Schlusspunkt-Moment, für den ich euch vieren sehr, sehr dankbar bin! 

Über’s Wochenende hatten wir hier in Schleswig-Holstein ein weisses Winterwunderland, das sah wirklich hübsch aus und trug dazu bei, mich daran zu erinnern, dass ja bald Weihnachten ist… Ich habe das Wochenende damit verbracht, mich und meinen Rucksack und meine 4000 Fotos zu sortieren, Wäsche zu waschen und alle 4 Pakete, dich ich im Laufe der Zeit nach Hause geschickt habe, auszupacken und alle möglichen Dinge wiederzufinden 🙂 Ich habe schon viele Geschichten erzählt und Fotos gezeigt, den ersten Steckrübeneintopf gekocht, und mit unserer 84jährigen Nachbarin bei Keksen und Geschichten ihren Piccolo-Vorrat vernichtet. Alle geben sich redlich Mühe, und ich muss sagen, das ist toll! 🙂 Zum Jetlag kann ich nur sagen, dass es mir schleierhaft ist, wie ich das gemacht hab, aber ich hatte schlicht und ergreifend keinen. Es ist, als wenn überhaupt keine Zeitverschiebung und keine 35-Stunden-Reise stattgefunden hätte… Tiefe Erholung ist was Chices 😉

Geniesst weiterhin Weihnachten, ich freu mich, euch bald wiederzusehen oder am Telefon Geschichten auszutauschen – und/oder demnächst wieder gemeinsam den Alltag zu meistern! Bis bald, lasst es euch gut gehen, Claudia

p.s.: Abspann folgt, ich muss nur noch die richtigen Worte finden…

 

Ching Chang Chong

Dezember 20th, 2012

Kurze Zwischenstoppgruesse aus Hongkong! Der erste Teil der Reise ist schon mal bestens verlaufen, Cathay Pacific ist durchaus empfehlenswert, ich hatte eine suesse 3jaehrige chinesische Sitznachbarin, der ich Schnecken und Haeuser in den Winnie Pooh Malblock malen durfte, und zwischendurch habe ich „Searching for Sugarman“ geguckt und chinesische Nudelgerichte verspeist. Nun sitze ich in Hongkong und warte auf den Weiterflug nach London in 2 Stunden, hoffe,dass ich die meiste Zeit der 13,5 Stunden Flugzeit schlafen kann, damit ich morgen frueh um 5 h in London nicht so geraedert bin… Wie auch immer, hier laeuft ziemlich pompoese Weihnachtsmusik, ich kann dem Gedanken an Weihnachaten nicht mehr entkommen – und das ist auch gar nicht schlimm 🙂 Bis dann, Cx

Abschied

Dezember 19th, 2012

Ihr Lieben! Benedict hat mir noch ein paar Minuten Zeit zum Bloggen gelassen! In einer halben Stunde holt Timmy mich ab, der Abschied schmerzt, aber der Himmel hat auch noch grossartige Abschiedserlebnisse bereitgehalten: gestern abend sass ich gemuetlich im Sessel und hab im Common room gelesen. Dann wurde ein neuer Gast rumgefuehrt, und als er das Klavier im Raum sah, leuchteten seine Augen auf, er warf den Rucksack zur Seite und spielte. Er spielte voller Inbrunst und querbeet durchs Repertoire, und nach und nach versammelten sich immer mehr Leute im Raum, klatschten und genossen, und alle waren im Glueck. Es wurde nicht viel gesprochen, aber ich habe die Szene sehr genossen und es als mein kleines Abschiedskonzert abgespeichert.

Heute morgen habe ich dann mein Restgeld in Buecher investiert, was fuer ein Trost doch Buecher sein koennen! Die nette Buchhaendlerin hat von der Frankfurter Buchmesse geschwaermt und vom Rhein und von der Loreley und hat mir vor lauter Glueck 10 % Rabatt gegeben. So ist das hier… So waren auch noch ein paar Kroeten fuer Neuseeland-Reise-Zeitschriften uebrig, fuer den Wehmut im Flieger 😉

So, ich versuch jetzt mal, die Buecher noch in den Rucksack zu bekommen… Bis bald zurueck in Deutschland!

Cx, eure Reisenudel aus dem Abenteuerland

Ich mag Auckland!

Dezember 19th, 2012

Hallo zusammen! Also, ich weiss echt nicht, warum so viele Leute sagen, dass Auckland langweilig und keine echte Grossstadt ist (das sagen alle Neuseelaender ausser denen, die in Auckland wohnen) – ich find’s klasse! Es ist herrlich gruen, hat Grossstadtflair und jede Menge Pazifik vor der Haustuer, ein grossartiges Kulturangebot und gutes Wetter – was will man mehr (ausser Umlauten auf der Tastatur…)?!?

Heute morgen hat mich also Timmy abgeholt. Er hat seine City-Minitouren erst vor 5 Wochen gestartet, und uebt derzeit noch ein bisschen 😉 Er hat sich zum Ziel gesetzt, Touristen und anderen Interessierten „sein“ Auckland mit besonderen Ecken und Geheimtipps zu zeigen, in der Kleingruppe, maximal 6 Leute. Es ist ein bisschen wie mit nem Freund durch die Stadt zu cruisen, total entspannt und gleichzeitig lustig und informativ. Die Innenstadt hat er ausgelassen (die ist auch nicht sonderlich sehenswert), dafuer hat er uns auf Aussichtshuegel mit Baumschaukel, an menschenleere Straende und kuschlige Cafes, zu einer Toelpelkolonie an der Westkueste und per Faehre nach Devonport gelotst. Die Truppe war mal wieder klasse, eine aeltere Schweizerin, die nach eigenen Worten ihre Pension lieber ins Reisen investiert als in der Schweiz zu versauern, eine Italienerin, eine muksche Berlinerin, eine spannende franzoesische Koechin, die schon so ungefaehr ueberall gelebt hat und auf Luxusjachten arbeitet und heute mal frei hatte, und ich. Gleichzeitig hat Timmy angeboten, mich morgen zum Flughafen zu fahren – ich schreibe ihm dafuer seinen ersten Tripadvisor-Kommentar, das ist n deal, oder? Hier ein paar Fotos vom Ausflug heute:

1.61 - Timmy's Tours 3 - Schaukeln auf Mt. Remuera1.61 - Timmy's Tours 231.61 - Timmy's Tours 13 - Fischmarkt1.61 - Timmy's Tours 41 - Westküste - Waitakere Ranges - Tölpelkolonie

Ach, gestern abend bin ich uebrigens noch mal ganz spontan richtig versackt, mit drei deutschen Jungs, bei neuseelaendischem Bier und viel Spass, sogar mein Canyonswing-Video hab ich noch aus dem Rucksack ausgegraben, weil sie es sehen wollten. Ein schoener Abschied auf Raten von dieser wunderbaren Zeit!

Morgen frueh gibt’s nochmal – ihr ahnt es – eggs benedict und ein paar letzte Besorgungen, und um 14.35 h geht mein Flug… Habe neulich 2,5 Stunden noch ungehoertes Brand eins-Audiomaterial auf dem MP3-Player entdeckt, damit sind 8 % meiner Flugzeit gerettet 🙂 Vielleicht melde ich mich morgen frueh nochmal, vielleicht aber auch nicht (dann ist benedict Schuld ;-)). Melde mich aber wieder aus Deutschland – muss ja nachts was zu tun haben, wenn der Jetlag mich wach haelt…

Liebe Gruesse, ich denk an euch, Claudia

 

Hicks!

Dezember 18th, 2012

Hallo zusammen! Gruesse aus dem bedeckten, manchmal verregneten, aber immerhin 22 Grad warmen Auckland! Ich war heute morgen im Auckland Museum, ein Riiiiiesenkomplex, habe nur die Haelfte geschafft, aber diese Haelfte war klasse! Danach bin ich auf die Faehre nach Waiheke Island gestiegen, das ist eine Fahrt von 45 Minuten. Vor Auckland liegen so einige Inseln, diese gefiel mir besonders, weil es mehrere Weingueter gibt! Ich hab dann eine „Wine on Waiheke“-Tour gemacht, 3 Weingueter. Die Neuseelaender haben den Anspruch, allerbesten Wein zu machen, damit sie auf dem Weltmarkt bestehen koennen. Dazu viel Sonne, gute Boeden und viel Liebe – lecker!

1.60 Ausflug nach Weiheke Island 10 - Te Whau1.60 Ausflug nach Weiheke Island 14 - Te Whau1.60 Ausflug nach Weiheke Island 5 - Goldie's

Transportmaessig bewege ich mich hier mit dem Bus vorwaerts, Auckland hat keine U- oder S-Bahn, trotz einer riesigen Stadtflaeche und 1,1 Mio. Einwohnern. Das birgt so einige Probleme (= Staus), aber ich bin mit dem Bus sehr gluecklich. Eine Busfahrt laeuft ungefaehr so: der Bus kommt puenktlich, man steigt ein und wird erstmal vom Busfahrer angelaechelt. Dann zahlt man und der Busfahrer fragt, ob er helfen kann, wo man denn hin will, wo man am besten aussteigen sollte, und er sagt, dass man gern auch sitzen bleiben kann, er faehrt im Kreis und man sei „more than welcome to keep him company“. Ein lustiges Liedchen pfeifend setzt er die Fahrt fort. Dann sagt er ploetzlich, dass er findet, dass wir mehr Stabilitaet in den Familien brauchen, damit in den USA und nirgendwo auf der Welt mehr jemand auf die Welt kommt, kleine Kinder zu erschiessen. Alle nicken, einige rufen nach vorn „I agree“. Beim Rausgehen sagen alle „thanks, driver!“ oder auch „cheers, buddy“ (danke, Kumpel). Cheers wird hier ganz oft fuer danke benutzt, daran musste ich mich erst gewoehnen, ich hatte gelernt, das heisst „Prost!“… Wie auch immer, wisst ihr jetzt, was ich vermissen werde? Die Vorzuege eines duenn besiedelten Landes, um es kurz zu fassen…

So, ich muss aus dem Internet, hier draengeln einige. Morgen mache ich eine „Adventure Tour mit Timmy“. Werde berichten!

Hab uebrigens mal ueberlegt, worauf ich mich in Deutschland freue. Auf Umlaute auf der Tastatur, und auf meine rote Brille, und auf ein blaues Oberteil. Wenigstens was… Aber danke fuer die vielen Aufmunterungen und Willkommengruesse – ich freu mich doch auch auf euch!

Cx

 

last stop: Auckland

Dezember 17th, 2012

Hallo zusammen aus Auckland! Nach 4stuendiger Busfahrt durch den Regen (zum Glueck ist es inzwischen wieder aufgeklart) bin ich heute nachmittag in Auckland angekommen. Kannte ich ja schon, war ja schon 4 Stunden hier 😉 Hab mit dem Hostel einen echten Knaller am Ende der Reise gelandet: www.verandahs.co.nz. Mein Zimmer hat sogar einen Kamin! Bin nach der Ankunft erstmal auf der nahen Ponsonby Road bummeln und bei der Gelegenheit shoppen gegangen, konnte nicht widerstehen und musste sowieso noch ein paar Mitbringsel besorgen. Die ganze Ponsonby Road ist voll mit Designgeschaeften und suessen Cafes – Claudia im Glueck! Mir selbst habe ich 2 Silikonfoermchen fuer pochierte Eier gegoennt, fuer Eggs Benedict zum Weihnachtsfruehstueck, deck schon mal den Tisch, Papa 🙂 Dann hab ich mich auf eine der Hostelverandas gesetzt und mit Blick auf den Park gelesen. Mein neues Buch ist Hardcover, das kommt mir 1. wie Luxus und 2. wie Ballast vor… Es wird mir aber sicherlich den Flug nach Hause verkuerzen, soviel ist sicher! Gleich gehe ich noch essen, mir ist nach thailaendisch. Wisst ihr noch, wie ich in Singapur so vom Thailaender geschwaermt hab, als ich was anderes bekam als ich bestellt hatte, und meine Mutter kommentiert hat „ich sollte mich vorsehen, wenn ich das naechste Mal Hirschkaefer an Blutwurst esse“?? Herrlich! So viele Erlebnisse im letzten halben Jahr, mein Herz ist voll davon, wie gut, dass es dafuer keine Mengenbegrenzung auf dem Weg nach Hause gibt 🙂 So, jetzt aber nicht melancholisch werden, essen gehen! Bis morgen (da bekaempfe ich den Abschiedsschmerz mit Alkohol, aber ganz stilvoll, ihr werdet sehen!). Adieu, C

der Sandfloh ausser Rand und Band

Dezember 16th, 2012

Hallo zusammen! Bin gerade von einem 12-stuendigen Ausflug zurueckgekommen, bin platt (und sandig, spaeter mehr!), aber toll war’s! Ich hatte eine Tour gebucht, um die Nordspitze Neuseelands zu erkunden, Cape Reinga. Dort treffen Tasmanische See und der Pazifik aufeinander, ist also so aehnlich wie Skagen in Daenemark… Das ganze ist auch noch mit Maori-Religion aufgeladen, nach ihrem Glauben treten ihre Verstorbenen dort in die Unterwelt ueber…

Heute vormittag waren wir erstmal im Gumdigger Park. Northland ist u.a. beruehmt fuer seine Kauri-Baeume, die haben einen Durchmesser von mehreren Metern, sehr beeindruckend. Diese Baeume sondern Harz ab, und das wurde frueher von den Gumdiggers abgebaut und zur Holzbearbeitung und als Klebstoff verkauft. Der Besuch dort war ein guter Start in den Tag, aber das war erst der Anfang… Cape Reinga an sich war nett, aber leider war der Himmel bedeckt, so dass die Fotos nur halb so schoen wurden. Trotzdem eins fuer euch, rechts der Pazifik, links die Tasmanische See:

Danach ging’s zur definitiv perfekten Beschaeftigung fuer den 3. Advent: zum Sandboarding! Das Raufklettern mit dem Bodyboard unter dem Arm auf die Duene war die Hoelle (fuehlte mich wie Reinhold Messner auf dem Himalaya, die Lunge brennt, Zentimeter fuer Zentimeter aufwaerts…), aber runter war umso spassiger. Hier erstmal ein Foto vor dem Start:

Oben angekommen war“s echt fies, weil der Sand ueber die Kante blies:

Jetzt versteht ihr auch, warum ich – mal wieder – Sand ueberall habe, oder? Aber dann ging’s ab:

 

 

 

Northland got me

Dezember 15th, 2012

Hallo zusammen! Da bin ich mal wieder! Zwar mit instabiler Internetverbindung (deshalb habe ich das Fotoshochladen auch erstmal aufgegeben…), aber aus tollem Hostel, dem Pickled Parrot (www.pickledparrot.co.nz)  in Pahia, 4 Busstunden noerdlich von Auckland. Viele haben gesagt, Northland ist der schoenste Teil der Nordinsel – und: sie hatten recht! Ich bin verzueckt! Abgeschiedenheit, geniale Straende, tolle Natur, bester Seafood, Maoritradition, was will man mehr?!?

Den gestrigen Tag habe ich so gut wie vollstaendig im Bus verbracht. Erst 4 Stunden von Coromandel nach Auckland. In Auckland hatte ich 4 Stunden Aufenthalt und bin mit einer Hollaenderin, die ich im Bus kennengelernt hatte, in die Kunsthalle gegangen. Ein ganz neues Gebaeude mit grossartiger Kunst! Dann wieder 4 Stunden in den Bus und raus aus der Grossstadt. Die letzte wirkliche Grossstadt, in der ich war, war wohl Mel-bun, das ist aeh, knapp 3 Monate her… Musste mich erstmal wieder an den Rhythmus gewoehnen, deshalb fand ich den kurzen Zwischenstopp gestern ganz gut, um mich auf die 3 Tage in Auckland am Ende meiner Reise vorzubereiten. Hier angekommen hab ich nur meinen Rucksack ins Zimmer geworfen und bin erstmal am Strand spazierengegangen. Es wurde schon dunkel, aber umso schoener war’s!

Heute morgen habe ich mir dann mal wieder ein kostenloses Fahrrad (und einen Helm, der ist hier Pflicht!) geschnappt und bin ca. 3 km am Strand entlang nach Waitanga gefahren. Ihr erinnert euch an den Vertrag, den ich in Wellington im Original angeschaut habe? Hier, in Waitanga, wurden die Verhandlungen zwischen den Briten und den Maori gefuehrt und der Vertrag 1840 unterzeichnet! Es ist der historisch gesehen wichtigste Punkt der neuseelaendischen Geschichte. Ich habe eine Fuehrung mitgemacht und eine extrem gute Maori-Auffuehrung gesehen – und neue Freunde hab ich auch gefunden:

Danach bin ich weitergefahren zur Faehre ueber die Bucht nach Russell. Dort habe ich eine alte Druckerei besichtigt (der Ort war frueher beruehmt-beruechtigt, deshalb haben franzoesische Missionare angefangen, dort Bibeltexte zu drucken und zu verteilen…). Es gab nicht nur die Druckerei, sondern auch gleich noch eine Gerberei und eine Buchbinderei, alles noch aktiv fuer Hobbydrucker. Echt toll! Und das ganze umgeben von einem herrlichen Garten und direkt am Meer. Danach bin ich zu einem Aussichtspunkt hochgekraxelt und habe beschlossen, dass ich hier in Northland noch ein paar weitere Tage meines Lebens verbringen moechte! Irgendwann… Dann gab’s noch einen Seafood Chowder und, schwupps, ging’s wieder rueber nach Paihia. Gerade wasche ich Waesche und nachher werde ich noch einen kleinen Abendspaziergang durch Mangrovenwaelder machen. Hinter mir in der Kueche back uebrigens jemand gerade Lebkuchen 🙂 Sollte mich wohl langsam auf Weihnachten einstimmen… Ich hoere lieber dem Gitarrenklimperen draussen auf der Veranda zu, das entspricht mehr meiner derzeitigen Stimmung!

Viele liebe Gruesse, Claudia

 

Gruesse von der Ozeannudel!

Dezember 13th, 2012

Hallo ihr Lieben! Bin gerade frisch geduscht und mit After Sun eingecremt, habe eine Ameisenkolonie aus meiner Kulturtasche vertrieben (sie hatten meine Strepsils entdeckt und konnten durchs Fenster reinkommen…) – komme mir vor wie frueher in den grossen Ferien 🙂 Heute war ein echter Ferien-am-Meer-Tag: heute morgen bin ich auf das Boetchen eines jungen, gut aussehenden Neuseelaenders gestiegen (leider mit mir noch 7 andere Passagiere ;-)) und wir sind 2 Stunden vor der Kueste gecruist. Haben Hoehlen und viele Straende, einen verirrten Pinguin und kilometerlang tolle Kuestenlandschaft gesehen, es war toll! Schnorcheln bin ich dann doch nicht gegangen, will gerade keine Erkaeltung riskieren… Danach war ich 2 Stuendchen wandern, durch Buschland, an Straenden entlang und zu tollen Lookouts.

Danach habe ich mein Versprechen mit mir selbst eingeloest und mir Jakobsmuscheln mit Macadamianusssosse gegoennt. Ein Fest! Wer weiss, wie sehr ich Jakobsmuscheln liebe, der weiss, wie ich dieses Essen genossen habe.

Danach gab’s noch Kardamom-Orangen-Schokochips-Eis 🙂

Heute abend haette ich ins Spa gehen koennen, aber mir ist mehr nach rumhaengen und frueh ins Bett, morgen holt mich der Bus um 7.30 h, abends komme ich dann um 20 h in Paihia in Northland (Halbinsel noerdlich von Auckland) an. Es ist ein ziemliches Gegurke der Strassen hier und in Northland wegen, aber am Nachmittag habe ich 4 Stunden Aufenthalt in Auckland, das finde ich schon mal cool fuer einen ersten Eindruck. Melde mich also aus Pahia, wahrscheinlich erst uebermorgen. Lasst es euch gutgehen und nicht vom Vorweihnachtsstress einholen! Claudia

Vitamin Sea

Dezember 12th, 2012

Hallo zusammen und liebe Gruesse von der Coromandel Halbinsel aus einem sehr bunten Hostel direkt am Strand (wer mal gucken will: www.coromandelbackpackers.com). Aber – in alter Gewohnheit – ganz der Reihe nach:

der kurze Aufenthalt in Tauranga hat sich gelohnt, das Hostel dort hatte eine tolle Dachterrasse, auf der ich gestern abend den Mount Monganui bewundert und gelesen und mich an neuseelaendischen Kaese, Cracker und neuseelaendischem Wein gelabt habe. Heute morgen bin ich dann in die Kunstgalerie gegangen und wurde nicht enttaeuscht, die Ausstellung ueber das Werk von Lynley Dood und ihre absolut charmanten Kinderbuchcharaktere Hairy Maclary (ein Hund, der zu grossartigen Gesichtsausdruecken faehig ist!) und Slinky Malinky (eine kluge Katze…) war wunderbar. Es war auch gerade eine Kindergartengruppe da, die das neuste Buch vorgelesen bekam, und 30 kichernde Kindergartenkinder sind ja wirklich herzerwaermend! Es gab auch noch 2 andere Ausstellungen, aber die von Lynley Dodd hat mich wirklich gluecklich gemacht. Wer auch hier mal gucken will: http://www.murphsplace.com/crowe/charlie/hairy-story.html. Danach habe ich mir noch was Besonderes gegoennt: einen Haufen Pfannkuchen mit Bacon und Banane. Ja, das klingt komisch zusammen, aber die Zutaten von Eggs Benedict kamen mir ja auch erst komisch vor und jetzt bin ich suechtig danach… Nach Pfannkuchen mit Bacon und Banane (und Schlagsahne, um genau zu sein…) werde ich nicht suechtig, aber es war trotzdem lecker!

Dann hat mich der Bus durch viele, viele kleine Orte und ueber teilweise sehr kurvige Strassen nach Whitianga gebracht, wo ich also in diesem bunten Hostel gelandet bin. War grad schon den Ort erkunden und die Meeresbrise einatmen und einkaufen, morgen plane ich eine Bootstour, Jakobsmuscheln mit Macadamianusssosse und eine kleine Wanderung. Melde mich! Viele liebe Gruesse, Claudia

ps.: der Betreff ist geklaut, habe ein Schiff gesehen, das so hiess, cooles Wortspiel, oder?!

Ich bin ganz ogo!

Dezember 11th, 2012

Hallo zum 2. Mal heute! Ein kurzer Zwischenstopp im Hostel, bevor der Bus faehrt, und ein bisschen Zeit, also blogge ich gleich nochmal und luefte das runde Geheimnis: ich war heute ogoen oder auch zorben genannt. Sagt euch nix? Kein Problem: man huepft kopfueber in einen grossen transparenten Ball in einem Ball, in dem gute 40 Liter Wasser auf einen warten, und dann rollt einen ein netter Ogomaster entweder straight oder aber im Zickzackkurs einen Berg runter. Das ganze dauert maximal 2 Minuten, sieht von aussen ziemlich langweilig aus, aber wenn man drinsteckt ist es ein riesengrosser Spass! Man rollt nicht ueber Kopf, sondern schwappt mit dem Wasser auf dem Boden des Balls rum, wird hin- und hergeschwenkt, weiss nicht wo oben und unten ist, hoert sich selbst jauchzen und schreien – also mal wieder ein grossartiges Abenteuer. Hier ein paar Bilder – auf dem letzten werde ich gerade wieder „ausgespuckt“ 😉

 Der morgen fing uebrigens mit einem kleinen Problem an… Als ich vom Bloggen zurueckkam, sass meine hollaendische Zimmergenossin im (offenen…) Kofferraum ihres Autos und heulte. Ihr TSA-Kofferschloss hatte sich verstellt und sie bekam ihren Koffer nicht mehr auf. Wir sind dann zusammen zum locksmith (wie heisst das auf deutsch?) gefahren, der hat ziemlich lange gebraucht, aber war am Ende erfolgreich – und Maureen sehr erleichtert! Bis bald, Claudia

Gruss aus Stinki-town

Dezember 10th, 2012

Hallo zusammen, puh, bin mal wieder in einem dieser Hostels gelandet, wo man sich noch mehr festquatscht als sonst, aber heute sollt ihr mal wieder von mir hoeren. Ich bin Sonntag nachmittag – nach dem Mountainbikeabenteuer – nach Rotorua gefahren. Das erste, was einen hier begruesst, ist der ziemlich penetrante Geruch nach faulen Eiern, weil es hier ueberall heisse Schwefelquellen gibt, die munter vor sich hinblubbern und -stinken. Es ist echt krass, bin ueber einen gepflasterten Buergersteig gegangen, und unter mir brodelte es, das konnte man hoeren und fuehlen und es kam Dampf aus den Ritzen. Bin schnell weitergegangen 😉

Sonntag nachmittag war herrliches Wetter, deshalb bin ich am See spazierengegangen, hab ein paar Sehenswuerdigkeiten abgeklappert und bin dann abends mit meinem roommate, einer hollaendischen Plaudertasche, in das Polynesian Spa gegangen. Es gibt hier 3 Spas und ein paar heisse Fluesse, in die man einfach springen darf, wir waren abends in einem wirklich tollen Bad, mit Blick ueber den See und 7 verschiedenen Becken – das tat meinen mountainbikegequealten Beinen und dem Po gut! Ausser uns waren ca. 200 Asiaten dort, ganze Busladungen, das war sehr lustig, weil uns am Anfang 6 Asiatinnen wirklich anstarrten, und ich – nach Ueberpruefung, ob mein Bikini irgendwie falsch sitzt – Maureen fragte, was los sei, sie sagte nur „we’re blond – smile!“ Als die Busladungen weg waren, hatten wir die Pools noch fuer eine halbe Stunde fast fuer uns allein, herrlich!

Gestern morgen hat mich dann Pedro, ein Maorischer Shuttlebusfahrer, abgeholt, um mich nach Wai-o-Tapo zu bringen. Unterwegs hat er Maorilieder gesungen und uns bestens unterhalten 🙂 Wai-o-Tapo ist eine aktive vulkanische Gegend, durch die ein Spazierpfad fuehrt. Pedro hatte das ganze so gut getimt, dass wir vor den Massen dort waren, was fuer die Fotos echt gut war. Es gab ca. 25 Blubberpools, knallgelbe Becken, eingestuerzte Krater mit bedrohlich blubberndem Grund, den beruehmten Champagnerpool (in deren Dampf eine Asiatin Tai chi machte…), ein wirklich tolles Erlebnis! Das unterste Foto ist der Austern-Pool, das war mein Lieblingsschlammloch!

 

 

 

Danach hat Pedro mich beim Whakarewarewa rausgelassen, das ist ein Maoridorf, in dem noch 75 Familien leben und das man besichtigen kann. Es gibt noch 2 weitere Maoridoerfer hier, aber die sind ausschliesslich fuer Touristen aufgebaut, und dieses „lebende“ Dort war mir empfohlen worden und es war eine gute Entscheidung. Ich hab eine Fuehrung mitgemacht und einen Maiskolben gegessen, der in einem der 97 Grad heissen Kochpools gegart wurde, naemlich hier:

Und es gab eine Auffuehrung mit Tanz und Gesang (incl. dem Haka, dem Kriegstanz, mit grossen Augen und rausgestreckter Zunge, furchterregend!).

Gestern abend war ich dann noch indisch essen, wieder mit der hollaendischen Plaudertasche. „Best butter chicken in town“ und wir wurden nicht enttaeuscht!

Fuer heute habe ich noch ein rollendes Abenteuer eingeplant, als kleiner Hinweis fuer die Hobbydetektive unter euch und fuer die, die schon mal hier waren 😉 Morgen oder uebermorgen mehr. Heute nachmittag geht’s nach Tauranga, da gibt’s eine Ausstellung zu Hairy Maclairy, DEM neuseelaendischen Kinderbuchstar, die ich sehen will, aber im Prinzip ist es nur ein Zwischenstopp auf dem Weg zur Coromandel Halbinsel. Also, lasst es euch gutgehen, eine gute Woche, eure

Mountainbiking im praktischen Selbstlernkurs…

Dezember 9th, 2012

Lechz, schlurf, hechel, urps… bin gerade von einer 2stuendigen Fahrradtour zurueck. Naja, eine Fahrradtour hatte ich geplant, es wurde dann eine Mountainbiketour. Ich wollte zu den Huka Falls, das ist nicht weit, aber ich wollte mal wieder den Fahrtwind spueren 😉 Hab mir also fix ein Rad geliehen und los ging’s. Der Wanderweg zu den Huka Falls war fuer Fahrraeder gesperrt, aber der oertliche Rotaryclub hat netterweise eine Fahrradstrecke angelegt – also, eine Mountainbikestrecke, wie sich dann rausstellte. Ich hatte eins unterm Hintern, also blieb mir nichts anderes uebrig als Augen auf und los! Nach ca. 30 Minuten hab ich die ganze Aktion verflucht – aber Spass gemacht hat es trotzdem 🙂 Meine Gangschaltung war nicht so der Knaller, aber ich weiss jetzt zumindest ein paar Grundlagen des Mountainbikings. Je schneller ich den Berg runterduese, umso leichter komme ich auf der anderen Seite wieder hoch. Das ist doch psychologisch eine weise Erkenntnis! Ich weiss auch, wie es sich anfuehlt, mit der Pedale am Stein haengen zu bleiben, und dass man, wenn man strauchelt, nicht gleich faellt. Bin nun froh, dass ich im Bus nach Rotorua entspannen kann 🙂 Ach so: die Huka Falls habe ich gefunden. Ganz huebsch!  Bis spaeter! Cx

ein weiteres Abenteuer!

Dezember 8th, 2012

Hallo zusammen aus Taupo! Ich bin gestern nach der Erkundung der Jugendstil-Innenstadt von Napier und einer kurvigen, 2stuendigen Busfahrt gut hier angekommen. Taupo liegt ziemlich genau in der Mitte der Nordinsel, an einem grossen, huebsch blauen See. Ein netter kleiner Ort, der vor allem bekannt ist fuer seine Thermalbaeder und fuer seine Vulkane in der Umgebung. Der Vulkan, der Anfang August und vor ca. 3 Wochen ausgebrochen ist – das ist der Taupoer Hausberg. Keine Sorge, ich werde die Tongariro-Crossing, eine beruehmt-beruechtigte Wanderung durch die Vulkangegeben, nicht machen! Bestimmt schoen, aber 1. habe ich schon so einige Vulkane auf den Kanaren bestiegen, und 2. hatte ich hier was anderes vor, dazu spaeter.

Der Morgen begann damit, dass ich ein 5,6-auf-der-Richterskala-Erdbeben um 7.19 h verschlafen habe. Das war DAS Gespraechsthema den ganzen Tag ueber – ich hab nix gemerkt. Gibt wohl auch keine groesseren Schaeden, zum Glueck. Danach war ich im Taupo Museum and Art Gallery, wo es einen tollen Maori-Garten und einige tolle Schnitzereien gab. Heute vormittag wurde hier ein halber Ironman durchgefuehrt, deshalb war in der Stadt alles ein bisschen durcheinander und ich habe den Markt zuerst nicht gefunden. Als ich ihn dann hatte, war er recht enttaeuschend. Das „Highlight“ war ein Typ, der selbstgemachten Fluessigduenger in Milch- und O-Saftflaschen verkauft hat und mich fuer eine Woche nach Napier eingeladen hat. Naja, da war ich ja gerade, also habe ich dankend abgelehnt… Im Nachhinein habe ich ein Foto gemacht, als er die naechste Dame angequatscht hat:

Heute nachmittag hab ich dann ein weiteres Abenteuer gewagt: ich war raften! Also im Neoprenanzug und mit Helm mit 7 anderen Leuten im Schlauchboot einen ziemlich reissenden Fluss (den Tongariro River) mit Stromschnellen und ziemlich vielen Steinen im Weg runter. Es war alles perfekt organisiert, ich sass mit einer coolen Singapurer Familie mit 4 Kindern (Moses, Noah, Isaac und Ruth (!)) im Boot, wir hatten einen super Guide – und jede Menge Spass!

Wir waren 2,5 Stunden auf dem Wasser, also eine ganz schoene Strecke! Ein Boot ist gekentert, das war ziemlich krass, passiert nicht oft. Ein Daumen musste wieder eingerenkt werden, ein paar aufgeregte Asiatinnen beruhigt werden und ein paar Zitteranfaelle ueberstanden werden, dann gab’s fuer alle einen Schokomarshmallow, ein gemeinsam ausgerufener Schlachtruf und weiter ging’s! Zwischendurch konnten wir noch eine kleine Wanderung (bis zur Brust im Wasser…) zu einem Wasserfall unternehmen und wer wollte, konnte den Wasserfall runterspringen. Letzteres wollte ich dann doch nicht. Heute abend werde ich es mir mit heisser Schokolade, Waermflasche und Buch gemuetlich machen, nicht, dass ich auf den letzten Metern noch krank werde…

Morgen geht’s weiter nach Rotorua, das ist nur 1 Std. noerdlich von Taupo. Dort blubbert und stinkt’s – ich halte euch auf dem Laufenden 🙂 Liebe Gruesse, eure

talking to the beans – hicks…

Dezember 6th, 2012

Hallo zusammen, und Gruesse aus Napier, dem Art deco-Wunder der neuseelaendischen Ostkueste 🙂 Als ich gestern mittag in Wellington losfuhr, hat es horizontal geregnet und war maximal 10 Grad warm – hat mich sehr an deutsches Novemberwetter erinnert. Ich war vormittags im Te Papa und habe dort weitere 2 Stockwerke erkundet (nicht, dass ich auch nur annaehernd alles gesehen haette…), und als ich vom Te Papa zum Hostel wollte, haette ich gern ein waka (maori-Wort fuer Kanu) gehabt. So habe ich mir nasse Fuesse geholt und bin reichlich klamm in den Bus gestiegen. Zum Glueck hatte ich noch Schokolade… Nach drei Stunden Busfahrt hoerte es irgendwann auf zu regnen. Dafuer setzte sich eine voluminoese Neuseelaenderin neben mich, ass eine Tuete Chips und ruelpste laut. Mal ehrlich, das hab ich jetzt schon ein paar Mal erlebt, ist das jetzt normales Benehmen??? Macht ihr das auch, wenn ich zurueckkomme??? Wie auch immer, ich hatte ja zum Glueck meinen mp3-Player und habe Radio und meine Musik gehoert. Seit ein paar Wochen scheint mein Gehirn so herrlich defragmentiert, dass Toene, Musik, Text, Werbung unheimlich eingaengig sind und mir ploetzlich jede Menge sagen. Eine sehr spannende Reiseerfahrung! Wenn im Kino in der Werbung der Spruch faellt „The future belongs to those who start today“, dann nehme ich das zur Zeit sehr persoenlich 😉

Gestern abend war ich dann noch indonesisch essen. Hatte am Tag davor gerade mit einem Freund darueber gesprochen, wie toll indonesisches Essen ist, und, schwupps, war ein Indoneser um die Ecke des Hostels und hat mir leckeres Gado Gado und indonesischen Eistee serviert 🙂

Heute morgen bin ich dann zum Bluff Hill Lookout spaziert. Schweisstreibende Angelegenheit, kann ja keiner ahnen, dass der Wettergott sich heute mal fuer 28 Grad und wolkenlosen Himmel entscheidet… Der Ausblick ueber die Stadt war’s aber wert! Heute nachmittag habe ich dann eine Weintour gemacht, hatte extra gewartet, bis ich in Hawke’s Bay (der Gegend hier) bin, denn es ist angeblich eins der besten Weinanbaugebiete Neuseelands. Es war auch ziemlich gut, wir waren auf 5 sehr unterschiedlichen Weinguetern, von alt und traditionell bis zu jugendlich-modern. Es gab mal wieder 5 x 7-8 Weine zu probieren, aber dieses Mal habe ich ordentlich Wasser zwischendurch getrunken und die Weine, damals in Barossa Valley in Australien hatte es mich nach der Weinprobe ja ganz schoen umgehauen 😉 Ich habe mir eine leckere Flasche Sauvignon Blanc fuer die letzten zwei Wochen hier gegoennt – heute in 2 Wochen geht mein Flieger – aber denken wir nicht daran 😉

Heute abend war ich dann mit zwei netten Kanadiern tuerkisch essen, das war sehr nett! Er ist Feuerwehrmann, sie Kinderaerztin, wir hatten uns viel zu erzaehlen!

Uebrigens ist mir neulich noch etwas passiert, was ich euch nicht vorenthalten will: ich habe naemlich nach langer Zeit mal wieder in etwas gebissen (es war ein Brownie), das nicht geschmeckt hat. Das war ein ganz ungewohntes Gefuehl, denn ansonsten entlockt mir hier alles, aber auch wirklich alles, inneres aahh und oohh und ein Leckergefuehl. Ich glaube ganz ehrlich, dass ich nach dem Kaenguruschwanz in Alice Springs nichts mehr gegessen hab, was nicht gut geschmeckt hat. Interessant, oder? Ach doch, diese marshmallow-Schokoriegel, aber die habe ich dann ja an die Hummertaucher verschenkt… Was auch eine ziemliche Umstellung wird: der Kaffee ist hier genial lecker! Man muss zwar immer lange darauf warten, da werden die Bohnen gefragt, ob sie ready for roasting sind, da wird gemahlen und gewogen und aufgegossen, die Tasse vorgewaermt und mit Liebe eine Zeichnung in die crema gezogen, das dauert gute 5 Minuten sogar fuer take away Kaffee, aber dafuer ist jeder Kaffee eine Offenbarung. In Deutschland wird das alles wieder viel schneller gehen, aber ist dann eben auch nur – Kaffee. Grund genug, die naechsten zwei Wochen jeden Tag mindestens 2 Flat White zu bestellen 🙂

So, ich geh jetzt ins Bett, morgen noch ein bisschen die Jugendstil-Innenstadt und evtl. das Aquarium erkunden und dann geht’s ab nach Taupo. Ach, ist mal wieder Zeit fuer ne Karte, findet ihr nicht? Hier ist sie:

Liebe Gruesse & euch allen ein schoenes 2. Adventswochenende, Claudia

 

 

 

The coolest little capital in the world!

Dezember 4th, 2012

Das ist nicht der Titel, den ich mir fuer Wellington ausgedacht habe, der existiert schon, und ich finde ihn sehr passend! Nach 2 Tagen in der Stadt (einer davon herrlich sonnig, 20 Grad, einer davon gerade mal 14 Grad und nieselig und windig, so schnell wechselt das hier!) hab ich viel gesehen und finde die Stadt absolut liebenswert! Gestern habe ich einen Bummel durch den Norden der Stadt gemacht, war in einer Kunstgalerie und in einer wunderschoenen alten Holzkirche und auf einem Weihnachtsmarkt, habe eine Fuehrung durch die 3 Parlamentsgebaeude gemacht (Wellington ist die Hauptstadt Neuseelands), und habe mir den Friedensvertrag zwischen Maoris und weissen Siedlern im Original angeguckt! Das ganze gespickt mit zahlreichen Kaffee- und Caramel Slice-Pausen 🙂 Gestern abend hatte ich dann ein Date mit 007 und wir haben gemeinsam den Skyfall gemacht – war gut, aber nur halb so spektakulaer wie mein Canyonswing 😉 Nein, im Ernst, ein Super-Film!

Heute morgen habe ich dann spontan etwas gewagt, was mir im Nachhinein mal wieder ein fettes Grinsen ins Gesicht zaubert: bei jedem Besuch einer Kinderbuchabteilung hier in Neuseeland (ich kann’s nicht lassen, es macht so einen Spass!) hatte ich Gecko Press Buecher in der Hand, das ist ein neuseelaendischer Kinderbuchverlag mit dem Blick fuers Besondere. Bei einem Gespraech mit einer Buchhaendlerin gestern kam raus, dass die hier in Wellington sitzen. Als ich mir das mal naeher angeschaut habe, sah ich, dass ich von der Jugendherberge 3 x um die Ecke gehen musste, um bei Gecko Press vor der Tuer zu stehen. Also habe ich allen Mut zusammengenommen und bin bei denen ins Buero spaziert. Die Verlegerin (ist ein 4-Frau-Betrieb) hatte ich vor Jahren mal auf der Frankfurter Buchmesse kennengelernt, und so ergab es sich, dass ich heute morgen 2 Stunden lang mit Julia Marshall Tee getrunken und die Kinderbuchszene und Neuseeland diskutiert habe. Manchmal muss man einfach was wagen 🙂

Heute nachmittag wollte ich dann am Strand spazierengehen, aber das war zu windig, also bin ich Cable Car gefahren und durch den Botanischen Garten spaziert und hab mich mit meinem tollen neuen Buch in ein Cafe gesetzt und – nicht gelesen, sondern Leute beoabachtet. Morgen frueh hab ich noch ein bisschen Zeit hier in Wellington, gehe wahrscheinlich nochmal ins Te Papa, und dann geht’s ab in den Bus in Richtung Napier, das sind ueber 5 Stunden, da kann ich mal wieder doesen und nachdenken 😉

Liebe Gruesse, Claudia

 

 

 

Alter Falter ist sicher gelandet

Dezember 2nd, 2012

So, ich habe einen wackligen, aber ansonsten guten Flug von Queenstown nach Wellington gehabt und bin somit gut auf der Nordinsel angekommen. Beide Flughaefen, Queenstown und Wellington, sind beruehmt-beruechtigt wegen schwieriger Wetterbedingungen (was ich beim Buchen nicht wusste). Ich hab noch kurz ueberlegt, ob Eggs Benedict mit Lachs sich wohl gut in der Kotztuete machen, aber so schlimm war’s dann doch nicht. Es war toll, ueber fast die gesamte Suedinsel zu fliegen, so konnte ich einen Grossteil meiner bisherigen Reise sozusagen aus dem Fenster rekapitulieren 🙂 Und aus dem Flugzeugfenster wird die Schoenheit und auch die Magie dieses Landes nochmal viel deutlicher…

Ich bin nach langer Zeit mal wieder in einer Jugendherberge, und zwar in einer ziemlich grossen, aber perfekt organisierten und ausgestatteten. Echt toll! Im Zimmer habe ich unter anderem zwei nette Franzoesinnen, die morgen einen Vortrag ueber Meeresbiologie im Te Papa (spaeter mehr dazu) halten, und ein Maedel aus dem Koenigreich Tonga (ein Pazifikarchipel), meine erste Bekanntschaft von dort 😉 Sie hat sehr stolz gesagt, sie sei „aus dem kleinsten Koenigreich mit dem groessten Koenig“! Ich hab gesagt, wenn da alle so drauf sind wie sie, komm ich auf meiner naechsten Weltreise vorbei 😉 Ich bin heut zu Spaessen aufgelegt, ihr merkt es schon…

Also, angekommen, eingerichtet, ab ins Te Papa! Das Te Papa ist ein riiiiiiiiesiges Museum zu allen neuseelandspezifischen Themen. Ich plane gleich mehrere Besuche ein, der Eintritt ist frei und das Museum liegt vor der Tuer der YHA, also kann man das machen. Es ist mal wieder eins dieser genialen, bestens ausgestatteten, interaktiven, abwechslungsreichen Museen mit bestens ausgebildeten und extrem freundlichen Freiwilligen, die einem alles erklaeren und mit Rat und Tat zur Seite stehen. Dieses volunteer-System in fast allen Museen und Kunsthallen hat mich schon in Australien begeistert. In Deutschland braucht man ja immer fuer alles mindestens einen Doktortitel im Kunstbereich, hier kommt viel mehr Kommunikation und Spass an der Sache dabei raus und die Leute sind extrem gut ausgebildet, wenn auch alles auf freiwilliger oder ehrenamtlicher Basis. Wie auch immer, ich hab mich also 2 Stunden lang in Erdbebenhaeusern durchschuetteln lassen, mit Maori-Riten vertraut gemacht und auf Knoepfe Schalter gedrueckt – dann hatte ich Hunger und hab – ganz neuseelaendisch 🙂 – Reispfanne mit Hack, Lauch, Steckruebe (die heisst auf englisch „swede“) und Joghurt-Dip gemacht, was mir natuerlich neidische Blicke von allen Spaghetti-mit-Tomatensossen-Kochern in der Kueche einbrachte. Ich habe eine Portion abgegeben und bekomme dafuer morgen Salat 🙂

Gerade hab ich meinen Reisefuehrer gelesen und einen Plan fuer morgen gemacht. Bin bis Mi hier, habe also 2 – 2,5 Tage, das ist fuer diese grossartige Stadt recht wenig, aber ich hab ja nicht mehr ewig Zeit… Hier gibt es jede Menge Kultur zu allen Bereichen, tolle Wander- und Fahrradstrecken, eine „der besten Kaffee- und Cafeszenen der Welt“, ausserdem ist hier das Filmzentrum Neuseelands, allein mit der Besichtigung von Filmstaetten koennte man Tage verbringen. Und es gibt ein Reservat, in dem ich endlich mal Kiwis (also die Tiere) zu Gesicht bekommen koennte. Und im Te Papa bin ich noch nicht mal zur Haelfte durch. Naja, ich geh erstmal schlafen (ich schlafe unter Tonga!) und lasse mich dann morgen von der Stadt mitreissen! Bis morgen, adieu, Claudieu

 

… immernoch im Adrenalinrausch und eins mit der Welt

Dezember 1st, 2012

Hallo zusammen, gerade zieht draussen auf dem Lake Wakapuri, direkt vor meinem Fenster, ein Sturm auf, die Wellen klatschen gegen das Ufer – aber in mir drin ist es herrlich friedlich, ich bin eins mit der Welt, und dank Lakritztee (Tipp von der Daenin Line…) ist mir auch schoen warm. Heute war ein schoener, ruhiger Tag, ein richtiger Samstag, ein Ruhetag nach dem aufregenden Erlebnis gestern.

Gestern abend war ich ja noch mit Charly in einer der beiden Icebars, die es hier gibt. Sie war nicht gross, ca. 25 qm, aber es war alles aus Eis, die Tische und Stuehle, die Waende und Skulpturen, sogar die Glaeser, aus denen man Vodkacocktails trank! Trotz dicker Jacke und Handschuhen konnte man nicht lange bleiben, es war kalt, also haben wir lustige Fotos gemacht, uns einen angetrunken, und sind dann Pizza essen gegangen. Ein schoener 2. Abschied, denn Charlotte ist heute weitergefahren nach Wanaka, fuer mich geht’s ja morgen nach Wellington.

Heute morgen hab ich erstmal ein bisschen rumgehangen und mich mit meiner Zimmergenossin unterhalten, die gestern einen Skydive (Sprung aus dem Flugzeug aus ca. 4000 m Hoehe…) gemacht hat. Dann war ich auf einem kleinen, aber feinen Kunsthandwerkermarkt und einen Tee in meinem Lieblingscafe hier in Queenstown trinken. Morgen frueh werde ich dort noch mal zum Abschied eggs benedict essen 🙂 Der Koch winkt schon immer aus der Kueche, wenn er mich sieht 😉 Dann habe ich meine DVD mit Video und Fotos vom Canyonswing nochmal angeguckt, es kribbelt immernoch… Dieses Gefuehl vom freien Fall, das ist echt einzigartig! Ehrlich gesagt, ist dieser Sprung das bisherige Highlight meiner Reise. Haette ich nicht gedacht, ist aber so. Bin so froh, dass ich das gemacht habe! Habe die DVD in dem Laden, mit denen ich den Sprung auch gemacht habe, ueberprueft, und habe prompt einen der „Jumpmaster“ von gestern wiedergetroffen, der natuerlich sofort dachte, ich wuerde nochmal springen (das haette ich gestern und heute nach dem 1. Sprung noch so oft ich wollte fuer unglaubliche 30 EUR pro Sprung machen koennen…). Ich konnte aber wiederstehen, einmal ist (vorerst ;-)) genug.

Nach dem Mittag bin ich dann nach Arrowtown gefahren, einem kleinen Ort ca. 25 km noerdoestlich von Queenstown. Dort begann um 1860 der grosse neuseelaendische Goldrausch, und die Stadt gibt sich sehr historisch und gleichzeitig sehr gemuetlich. Es gab ein sehr informatives Museum und viele alte Gebaeude. Ausserdem gibt ein beruehmtes kleines Kino, das gleichzeitig ein Buchladen ist. Da habe ich ein bisschen gestoebert, und weil ich gerade neuen Lesestoff brauche, wollte ich mir ein Buch goennen. Drei sind es geworden, die habe ich im Bus liebevoll auf dem Schoss gehalten, und das Gefuehl, mich heute abend in einen der Sitzsaecke hier zu legen und mit Blick auf den stuermischen See in einem der neuen Buecher zu lesen, ist sehr, sehr schoen! Sagte ich schon, ich bin heute ins mit der Welt?! Schoen. Ich wuensche euch von Herzen das gleiche Gefuehl! In diesem Sinne: ein schoenes WE, Cx

Ich kann, wenn ich will! Und ich wollte!

November 30th, 2012

Yeah, ich weiss, einige von euch haben es geahnt, ICH HAB’S GETAN! Kein Bungeejump, noch besser, ein Canyonswing! 60 m freier Fall aus 109 m Hoehe, 200 m Swing ueber einen Canyon. Ein Bungeejump hat mich nicht wirklich interessiert, aber als ich von dem Swing erfuhr, musste nur noch Charlotte ueberzeugt werden, mitzukommen und mir die Hand zu halten 🙂 Man konnte den Style waehlen, vorwaerts, rueckwaerts, vom Stuhl kippen, kopfueber, ich hab eigentlich die einfachste Version gewaehlt, im Sitzen, und die Jungs lassen mich los, damit ich nicht allein springen muss (dann haette ich zuviel nachgedacht… ;-)). Die Jungs haben aber Jumpmaster’s Choice daraus gemacht und mich auf ne Rutsche gesetzt. Das war extrem cool (und eigentlich meine 1. Wahl, hab mich nur nicht getraut…). Die 60 m freier Fall waren der Wahnsinn, das swingen danach natuerlich auch, ohgottohgott, sprach ich in den letzten Tagen von wackligen Knien? Dann rede ich jetzt von Pudding – und von einem gewaltigen Adrenalinkick und einem geboosteten Selbstbewusstsein, das mich fast platzen laesst (keine Angst, das legt sich wieder ;-)). Ich hab jede Menge Fotos, ein cooles Video mit Ton und natuerlich ein T-Shirt! Und hier gleich ein paar Fotos („ich kann hochladen, wenn ich will“ ;-)). Das erste Foto ist davor, das zweite, als sie mich wieder reinholen, und das dritte (bisher mein Favoritenfoto auf der ganzen Reise!) danach:

Glueckwuensche und Tapferkeitsmedaillenernennengen werden unter 0064 21 1230399 entgegengenommen, erzieherische Massnahmen (sowieso zu spaet ;-)) und Moralpredigten werden umgehend im Adrenalinueberfluss ertraenkt 😉 ICH HAB’S GETAN!!! YEAH!!! So, und jetzt geh ich in die Eisbar, zum Abkuehlen! Yeah! Yeah! Ich hab’s getan! AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

ps.: Wer mal gucken will, ich bin mit www.canyonswing.co.nz gesprungen! Bei „jumpstyles“ „Slide“ waehlen!

Frisbee Golf und Ingwerschoki

November 29th, 2012

Hallo und einen lieben Gruss ins deutsche Winterwunderland! Gestern war mal wieder ein Tag, der mich nur laechelnd den Kopf schuetteln liess und mich sehr, sehr gluecklich gemacht hat: es fing alles relativ doof an, ich hatte ja eine Mitfahrgelegenheit von der Kinloch Lodge nach Queenstown, eine Fahrt von ca. 1,5 Stunden, der Abschied fiel ein bisschen schwer, aber die spektakulaere Landschaft hier lenkt ganz gut ab! In Queenstown angekommen, konnte ich noch nicht in mein Hostel einchecken, es hat geregnet, ich wusste nicht so recht was mit mir anzufangen, weil es hier kaum was zu erleben gibt, was bei Regen Spass macht. Hatte schon geplant, am fruehen Nachmittag ins Kino zu gehen und den neuen James Bond Film anzugucken… Charlotte kam erst abends in Queenstown an, machte mir zwar zwischendurch Hoffnung, das wir gemeinsam schon was finden werden, aber irgendwie war ich echt schlecht drauf. Ich war Kaffee trinken, habe einen Adapter gekauft und ihn eine halbe Stunde spaeter umgetauscht, weil er – wie ich es dem Verkaeufer gesagt hatte…  – doch nicht fuer europaeische Stecker passte, grummel grummel. Tja, und dann rief ploetzlich hinter mir jemand meinen Namen. Es war Line, die liebe Daenin mit dem Schokokuchen aus Te Anau! Wir haben uns riesig gefreut, uns zu sehen, und haben sofort beschlossen, einen Spaziergang am See entlang zu machen. Auf dem Weg dahin haben wir uns ueberlegt, dass wir mal Frisbee Golf spielen wollten (was man hier am See machen kann), also haben wir uns spontan zwei Frisbeescheiben gekauft und – nach dem Austausch der Geschichten der letzten Tage – Frisbee Golf gespielt. Das ist wie Golf, nur dass man halt die Disc in so eine Art Metallmuelleimer bugsieren muss. Mitten im Spiel kam allerdings ein Hund, der es grossartig fand, unsere Discs zu apportieren, und auch nicht davon abzubringen war.  Das war lustig, uns der Hundebesitzer hat uns gute Tipps fuer Queenstown gegeben! Dann haben wir in einem Cafe grossartige selbstgemachte Schoki gegessen, lecker! Ingwerschokolade! Der Tag war gerettet!

Abends war ich dann mit Charlotte bei FergBurger, eine echte Institution hier in Queenstown! Ebenfalls: lecker! Wir waren dann noch in zwei Kneipen und haben uns bei Bier und Livemusik viele Geschichten erzaehlt und Plaene fuer die naechsten Tage gemacht. Heute ist das Wetter ein bisschen besser, zumindest regnet es nicht. Waermer als 14 Grad ist es wohl auch heute nicht, mal sehen, was wir so machen.

So, liebe Grusse und einen guten Endspurt ins Wochenende, Claudia

Von Possumjaegern, freilaufenden Bullen und noch wackligeren Knien

November 28th, 2012

Eigentlich sollte meine headline fuer heute ja heissen „12 km mit dem Fahrrad zum Wanderweg – und zurueck“, aber dann kam’s mal wieder anders… Gestern abend habe ich ein tolles Dinner genossen, sehr lecker, sehr urig. Als ich zurueck in mein Zimmer kam, hatte ein Steffen aus Stuttgart dort seine gesamte Zeltausruestung zum Trocknen ausgebreitet, so dass ich tatsaechlich in den Hot Tub gefluechtet bin. Der Holzbottich mit 38 Grad warmem Wasser hat sogar Bergblick!

Heute morgen beim Fruehstueck kam ich dann mit einem Ehepaar aus Tasmanien ins Gespraech, die genau dort wandern wollten, wo ich auch hinwollte. Ich wollte mir allerdings ein Fahrrad leihen und 12 km zum Track radeln. Die Strasse fuehrt allerdings durch 3 Fluesse, als ich Herbergsvater John fragte, wie ich da durchkomme (bin schonmal barfuss durch einen durchgewatet, war bitterkalt…), sagte er nur grinsend „you cycle through it“ – „du faehrst einfach durch“. Naja, wie man durch ein steiniges Flussbett mit bitterkaltem, ziemlich reissendem Wasser faehrt, habe ich dann doch nicht mit dem Fahrrad ausprobiert, dafuer mit dem Auto, die Tassies haben mich netterweise mitgenommen. Wir sind dann zusammen den Lake Reke Loop Track gegangen, ca. 16 km, sehr abwechslungsreich durch Wald, Buschland, am See Reke und am grossen See, an dem Glenorchy liegt, entlang. Zwischendurch haben wir einen Possumfaenger getroffen, der lebt dort oben im Zelt, faengt Possums mit Hilfe von mit Zimt, Zucker und Mehl praeparierten Fallen, und verkauft das Fell (1 kg = 20 Possums = 120 NZD + ca. 85 EUR…). Mich hat besonders die selbstgemachte, blutbespritzte Keule in seinem Rucksack beeidruckt. Ich habe keine Ahnung wie er heisst, aber hoffen wir mal, dass sein Name nicht Ian war 😉

Dann befanden wir uns ploetzlich auf einer Wiese, auf der uns erst einer und dann zwei Bullen oder Stiere (was is’n der Unterschied???) entgegenkamen. Sie waren nicht begeistert von uns auf ihrer Wiese – und wir nicht von ihnen… Wir sind schnell auf die benachbarte, eingezaeunte Schafweide gefluechtet und sind noch einen Schritt schneller gegangen…

Zurueck in der meinem wunderbaren Zuhause auf Zeit bin ich wieder in den Hot Tub gestiegen (16 km in den Beinen wollen entspannt werden!), habe im Fernsehraum „Das Piano“ (wurde in Neuseeland gedreht) geguckt und habe jetzt gekocht (Spaghetti mit CARBONARAsosse!) und gehe gleich ins Bett. Morgen nimmt mich das tasmanische Ehepaar mit nach Queenstown, das spart ne Menge Zeit und Geld, nur auf den spektakulaeren und luxurioesen Bootstransport ueber den See muss ich verzichten, denn wir nehmen die Strasse… Aber dafuer wartet in Queenstown Charlotte auf mich, das hat sich spontan so ergeben und ich freu mich!!!

Liebe Gruesse, Claudia, eure froschgruene Wandernudel

einmal zur Schneegrenze und zurueck

November 27th, 2012

Hallo zusammen! Meine Knie flattern, meine Fuesse sind sandfliegenzerstochen, und ich habe gerade ganze 4 Riegel Whittaker-Erdnussbutterschokolade gegessen, aber: ich habe den Burn Glacier bezwungen! Naja, nicht bezwungen, aber ich bin vom See bis zur Schneegrenze gewandert! Der „Herbergsvater“ hatte mir die Route empfohlen, und es war ziemlich anstrengend (6 km ziemlich steil bergauf und dann wieder bergab, vorher 3 km von hier zum Wanderungseinstieg und zurueck), aber es hat sich gelohnt! Zuerst bin ich durch einen tollen Wald gelaufen, so schoen, mal ein Wald, in dem nichts veraendert wird, die Natur nimmt einfach ihren Lauf. Das hiess zwar, dass ich mal ueber umgekippte Baeume klettern musste, mal durch einen Fluss waten, mal ca. 10 cm tief im Moos eingesunken bin, aber das war toll! Ist auch toll, dass es hier im Gegensatz zu Australien gar keine Schlangen und kaum giftige Tiere gibt. Irgendwann hatte ich die Baumgrenze erreicht, dann gab es nur noch ein paar Buesche, viele Steine und die direkte Aussicht auf den schneebedeckten Gipfel. Ich bin nur bis zur Schneegrenze gegangen, weiter musste ich dann doch nicht, und war auch nicht dafuer ausgeruestet. Habe es sehr genossen! Zur Feier des Tages habe ich mich zum 3gaengigen Hoteldinner angemeldet, ich kann ja nicht nur von Toast und Spaghetti mit Pesto leben, und kaufen kann man, sagen wir mal, im Umkreis von 50 km nix… Also investiere ich in und geniesse das Essen, dass Herbergsvater John hier kocht! Habe in der letzten Nacht 10 Stunden geschlafen, und wenn ich heute abend nach dem Essen  in den 38 Grad warmen Hot tub im Garten gehe, schlaf ich wahrscheinlich nochmal 10 Stunden… Ich bin ja im Urlaub 🙂 Liebe Gruesse, Claudia

im Paradies gelandet!

November 26th, 2012

Hallo zusammen! Wow, jetzt bin ich an einem Ort gelandet, der wirklich dem Paradies gleicht: in einem Minihotel im Wald, mit See-, Berg- und Gletscherblick. Bis ich zum Bildereinstellen komme, koennt ihr mal unter www.kinlochlodge.co.nz schauen, wenn ihr moegt.

War heute mittag schon mal zwei Stunden in Queenstown, der Party- und Adrenalinkickmetropole Neuseelands, und habe mir ein Bett fuer 3 Tage ab Donnerstag gesichert. Auch mit See- und Bergblick 😉 Dann ging es heute nachmittag eine Stunde mit dem Bus weiter nach Glenorchy, von dort zu Fuss zum See, und dann mit dem persoenlichen Bootsshuttle einmal ueber den See hierher. Genial! Ich bin zwar „nur“ im Backpacker-Bereich (der Wildernis Lodge, wenn ihr auf der Homepage unter Accomodation guckt), aber auch der ist fantastisch. Bin allein im 4er-Zimmer, aber man weiss ja nie, wann noch Maurerjungs oder Hummertaucher auftauchen 😉 Hab vorhin herrlich in der Sonne gesessen, meine Waesche gewaschen und bin ein Stuendchen durch den Wald spaziert. Gerade habe ich gekocht (Spaghetti mit Pesto, mal wieder…) und gleich freu ich mich auf mein Bett. Morgen werde ich wandern gehen, nur ein paar Stuendchen, aber bei den Ausblicken hier wird das bestimmt toll! Das einzige, was hier echt nervt, sind die Sandfliegen. Die sind nicht nur fuerchterlich laestig, sondern sie beissen auch und hinterlassen Gnubbel auf der Haut, die wahnsinnig jucken und ewig bleiben. Gestern hatte ich mir das Gesicht mit Autan eingecremt, nur die Augenpartie nicht, und wo stechen mich die Biester? Unter’s Auge, grrrr! Aber das hilft nix, man muss hier mit den Viechern leben…

Vorhin habe ich ausserdem noch meinen Rucksack aufgeraeumt, das war vielleicht spannend! Ich habe einen Stapel Postkarten wiedergefunden, den ich seit Adelaide, also seit Mitte Oktober, vermisse! Stelle ausserdem fest, dass ich nur ca. zwei Drittel der Klamotten, die ich dabei habe, auch brauche. Das ist echt erstaunlich! Nur mein Rei in der Tube bleibt verschollen und dummerweise auch mein (aeh, also, Nicos… rotwerd…) Adapter. Muss umgehend fuer Ersatz sorgen!

Uebrigens ist mir eingefallen, dass ich euch meine Lieblingsgeschichte vom Kajaken gestern vorenthalten habe: also, ich hab gefragt, wie viele Boote so kentern. Der Guide hat gesagt, dass ihm bei 200 Kajaktouren 3 Boote gekentert sind (was im Vergleich ziemlich viel ist…). Gerade am Vortag war ein Mann im Seekajak seekrank geworden und hatte sich „ueber Bord“ uebergeben und dabei das Gleichgewicht verloren. Armer Kerl! Trotzdem lustig 😉

So, ich schick euch herzliche Gruesse, habt alle ein gute Woche! Die Weihnachtsmaerkte dueften langsam eroeffnet haben, oder? Claudia

 

 

Liebl Kajak

Fjordfrosch

November 25th, 2012

Hier kommt ein beseeltes „Hallo“ von einer gluecklichen Fjordkajakerin 🙂 Puh, das war mal wieder alles aufregend! Gestern abend habe ich eine Hirschpie gegessen und mich dann in einen der vielen Sitzsaecke zum Lesen gehauen. Als ich zurueck in mein Zimmer kam, waren dort 3 Neuseelaender, die zum Hummertauchen uebers Wochenende nach Milford gekommen waren. Coole Hobbies haben die hier, oder? Ich hab einem von denen meinen letzten Marshmallow-Schokoriegel gegeben, und er hat mir im Tausch einen Hummer angeboten! Ich meine, cooles Angebot, oder? Ich hab leider ablehen muessen, denn ich haette mit dem Vieh kajaken muessen und ihn im Bus nach Te Anau transportiern und so… Nee, nee, aus der Muschelnummer von neulich bin ich schlau geworden.

Heute morgen um 6 h wurde ich dann abgeholt, und der Guide sagte uns gleich, dass eine Schlechtwetterfront reinzieht und wir wahrscheinlich aufs Wasser kommen, aber nur so weit kajaken werden, bis wir umdrehen muessen. Das war natuerlich enttaeuschend, aber nicht zu aendern… Ich durfte mal wieder mit dem Guide paddeln, in den anderen 3 Booten waren ein niederlaendisches Paar und 2 ganz junge Paare aus der Gegend von Stuttgart, die so gut wie nichts verstanden, was der Guide sagte, was definitiv nicht gerade praktisch ist beim Kajaken, also musste ich immer uebersetzen, und einer von denen hat es dann weiter ins Schwaebische uebersetzt 😉 Wir haben uns dann vorgetastet, es war definitiv genial, schon um ca. 6.35 h auf dem Wasser zu sein, ganz allein, umgeben von Steilwaenden und tauchenden Pinguinen hin und wieder. Was aber richtig genial war, war, dass der Wind sich legte und es sogar ein bisschen aufklarte, so dass wir uns Biegung um Biegung weiter vorgetastet haben und am Schluss den gesamten „Kayak Morning Glory“ gemacht haben, also 18 km gepaddelt, bis fast zur Muendung des Milford Sounds in die Tasman Sea. Zwischendurch haben wir ganze Seehund-Heerscharen gesehen, ein paar Junge Seehunde haben sich ca. 1 m von unserem Boot entfernt gekabbelt, das war echt genial! Durch den Regen gab es auch Hunderte Wasserfaelle, einige einige Hundert Meter hoch. Spektakulaer! Und wir mittendrin! Ein echtes Gluecksgefuehl! Zurueck ging es dann mit dem Boot, auch schoen, da merkt man erst mal, welche Entfernung man gepaddelt ist! Nun tut zwar meine Schulter weh, aber ich hab ja noch Pferdesalbe!

Heute mittag habe ich dann 3 Stunden im einzigen Cafe Milfords verbracht, heisse Schokolade getrunken und Lasagne gegessen und gelesen, weil mein Bus erst um 15 h fuhr. Von der tollen Strasse hab ich nicht viel gesehen, weil ich mal wieder eingepennt bin im Bus… Naja, hab ja heute auch schon was geleistet 🙂 Bin nun wieder in Te Anau, gehe nachher noch chic essen mit dem Amerikaner, mit dem ich in Kaikoura die leere Batterie durchgestanden habe. Er ist nebenberuflich Restauranttester, da sag ich doch nicht nein zu ner Einladung 🙂 Er hat in den letzten Wochen alle moeglichen Wanderungen hier gemacht, wir haben also viel zu erzaehlen. Die Wanderungen hier unten sind groesstenteils Mehrtageswanderungen, auf denen man Schlafsack, Kocher und Proviant mitschleppt und nach ein paar Tagen struppig und stinkend, aber gluecklich wieder aus der Wildnis auftaucht. Das habe ich jetzt schon ein paar Mal miterlebt, ganz spannend. Mir selbst ist gerade nur nach Tageswanderungen und nicht nach Gepaeck schleppen. Mal sehen, was sich in den naechsten Tagen so ergibt. Morgen frueh fahre ich nach Glenorchy, das ist mal wieder im Nichts an einem See. Dort bleibe ich 3 Tage, dann bleibe ich noch 3 Tage in Queenstown, der Action- und Partymetropole der Suedinsel, esse dort einen beruehmten FergBurger und fliege dann am naechsten Sonntag von Queenstown nach Wellington, also auf die Nordinsel. Melde mich morgen aus Glenorchy – falls es dort  Internet gibt. Liebe Gruesse, Claudia

Fjordhuepfer

November 23rd, 2012

 Hallo zusammen! Ich hab euch gerade 10 Fotos hochgeladen, findet ihr in den Artikeln der letzten Tage. Haette noch mehr hochgeladen, wenn das hier alles nicht so ein Akt waere… Aber 10 Stueck sind ja schon mal etwas! Viel Spass beim Angucken!

Die Tour auf dem Doubtful Sound gestern war ganz gut. Es war bedeckt bis diesig, und ziemlich kalt, aber hier regnet es an 200 Tagen im Jahr, und an weiteren 110 Tagen ist es bewoelkt und diesig, es ist also ziemlich schwer, einen Tag zu erwischen, an dem der Doubtful Sound unter blauem Himmel blitzt. Ehrlich gesagt haben mich die Fjorde um Oslo wesentlich mehr beeindruckt! Der 1. Fjord im Leben ist wohl immer die bleibende, schoenste Erinnerung 🙂 In Norwegen gibt es zwar keine Pinguine und Delfine, soweit ich weiss, aber soooo spannend war der Fjord gestern nun auch nicht. Ich probier’s demnaechst nochmal aus, Fotos hochzuladen. Was ganz spannend war, war ein Zwischenstopp in einer Wasserenergie-Power station, 300 m unter der Erde. Unten findet ihr ein Foto. Sieht n bisschen aus wie in einem James Bond Film, oder?! Die Energie wird in den Sueden der Suedinsel, nach Invercargill, geleitet und dort zur Aluminiumherstellung verwendet.

Gestern abend war ich zwar totmuede, bin aber doch noch spontan mit einer Australierin Pizza essen gegangen. Danach hatte Line, meine daenische Zimmergenossin, Schokokuchen gebacken, und wir haben zusammen eine DVD ueber die Fjordlandschaft hier angeschaut. Dann habe ich Daniel kennengelern, Amerikaner, Fotograf, Segler, Backpacker, Webdesigner. Es fing alles an mit seinem Bungee-Jump-Video. Dann hat er mir Fotos gezeigt, die er vor einigen Tagen 9 Stunden lang zusammen mit einem Guide und seinem Vater, auch Fotograf, in einer Gluehwuermchenhoehle gemacht hat. Pro Foto hat er 30-40 Minuten gebraucht, aber es waren geniale Fotos! Tja, und so wurde es wieder nach Mitternacht, bevor ich im Bett war…

Heute habe ich dann den Shuttlebus von Te Anau nach Milford genommen, 2 Stunden auf einer der schoensten Strassen der Welt – laut Reisefuehrer und auch in echt! Bin in der Milford Sound Lodge untergekommen, und noch habe ich das 7-Bett-Zimmer fuer mich ganz allein 🙂 Bin vorhin ein bisschen im Ort rumspaziert, gibt nicht viel zu sehen, viel Natur! Die bevorzugte Fortbewegungsart scheint hier der Helikopter zu sein. Vor zwei Tagen haben sie in der Gegend um den Doubtful Sound uebrigens einen Helikopter gefunden, der vor 8 Jahren (!) abgestuerzt war. Soviel zur Abgeschiedenheit der Gegend hier… Morgen frueh um 6 h geht’s los zum Seekajaken auf dem Milford Sound. Ich freu mich riesig! Melde mich dann morgen abend wieder aus Te Anau! Claudia

Von Schokoriegeln, Gluehwuermchen und Pferden!

November 22nd, 2012

Hallo aus Te Anau! Schon wieder sind 2 Tage seit dem letzten Blogeintrag vergangen, und ich habe grossartige Dinge erlebt! Gestern morgen haben Charlotte und ich tatsaechlich noch spontan die Cadbury-Schokoladenfabrik in Dunedin besichtigt. Die Touren sind wohl immer ziemlich ausgebucht, aber wir hatten Glueck! Es gab jede Menge Kakaobohnen, alte Milchlaster, Mischtrommeln und Fliessbandarbeit zu besichtigen, und: es gab jede Menge Proben 🙂 Die Neuseelaender lieben ja die Kombination von Marshmallows und Schokolade, deshalb war so manche Biss in eine Probe ziemlich weich und suess, aber lecker war’s natuerlich trotzdem!

Danach bin ich 4,5 Stunden gen Sueden nach Te Anau gefahren. Auf der Strecke gab’s nicht viel zu sehen ausser toller Herr-der-Ringe-Landschaft, also Huegel, Berge, und Schafe. Hier unten im Sueden ist es nochmal ganz anders als in den anderen Teilen der Suedinsel. Das Hostel, in dem ich mich eingebucht hatte, ist recht klein (20 Betten) und etwas ausserhalb von Te Anau, wir sind also umgeben von Wiesen und weiteren spektakulaeren Ausblicken. Erinnert mich alles ein bisschen an eine Mischung aus Dithmarschen (Landkreis in Schleswig-Holstein, wo eigentlich nur Kohl waechst und Schafe weiden) und der Schweiz. Die Besitzer sind in den 60ern, superentspannte Leute, die das Hostel hier wohl zum Spass an der Freude betreiben, denn in der Garage stehen ein SLK, ein Jaguar, diverse weitere Sportwagen und ein paar Motorraeder…

Heute morgen habe ich mir dann eins der kostenlosen Fahrraeder genommen und bin in die Stadt geduest. Immer schoen mit Helm auf und auf der linken (!) Fahrbahnseite. Die Polizei fuhr 2x an mir vorbei, beim 2. Mal haben sie gegruesst…  Obwohl Te Anau echt ein Nest ist, gibt es tausend Dinge zu tun, allen voran die beruehmten Fjorde (spaeter mehr) und die Wanderwege. Fuer heute hab ich mir aber was ganz besonderes ausgesucht: zuerst war ich Gluehwuermchen gucken! Dazu sind wir mit einem Katamaran auf die andere Seite des Sees gefahren. Dann ging’s durch einen 1 m hohen Eingang in eine Hoehle, darin fuehrte ein Steg ueber reissendes Wasser in die Hoehle hinein. Es war dunkel und laut – und spannend! Dann sind wir in ein Boot gestiegen und in voelliger Stille und Dunkelheit durch einen weiteren Teil der Hoehle gefahren, man sah nur Hunderte von Gluehwuermchen. Oh mann, das war toll! Gluehwuermchen leuchten mit dem Po, um Beute anzulocken, die sich dann in ihren Glibberfaeden verheddern. Wusstet ihr das schon?

Danach, tata, habe ich etwas gemacht, was ich schon lange machen wollte: einen Ausritt! In echt, auf einem Pferd! Inclusive auf- und absteigen, lenken lernen, geniessen 🙂 Mit Pferd hiess Lippy, weil er eine Haengelippe hatte. Ehemaliges Rennpferd, ausgemustert, nun sehr friedvoll und ruhig. Am Anfang hat es mich ganz sicher getragen, als es merkte, dass ich mich sicher fuehlte, hat es sich auch immer mal seinen eigenen Weg gesucht. Ich hatte Spass! Ich hatte zwar einen Gruppenausritt gebucht, aber es war dann nur ich und die etwa gleichalrige Besitzerin, wir haben uns super verstanden und sie hat ihre Sache wirklich gut gemacht! Wir sind ca. 2 Stunden ausgeritten, bergauf, bergab, Fotos folgen! Die hab ich selbst noch nicht mal gesehen, die hat sie von mir gemacht… Nachtrag: hier ist eins:

Nun bin ich zurueck im Hostel, koche mir gleich ein paar Spaghetti mit Pesto und Pinienkernen, danach gibt’s ein Kanelbullar (keine Ahnung, warum es die hier manchmal gibt, aber ich freu mich immer…). Morgen frueh muss ich frueh aufstehen, weil ich um 7 h zum Cruise auf dem Doubtful Sound abgeholt werde! Ich freu mich 🙂

Liebe Gruesse, Claudia

Otago Peninsula

November 20th, 2012

Ui, ich bin heute Auto gefahren! Automatik und im Linksverkehr! Und: es hat Spass gemacht! 🙂 Charlotte und ich wollten die Otago Halbinsel erkunden, und um etwas unabhaeniger zu sein und wandern gehen zu koennen, haben wir beschlossen, uns ein Auto zu mieten, statt eine gefuehrte Tour zu machen. Charlotte ist schon auf der Nordinsel gefahren und ausserdem furchtlos, also los! Die Halbinsel ist nicht riesig, man ist von Dunedin aus in einer guten Stunde am aeussersten Zipfel, aber es ist eng und kurvig und man ist immer von den tollen Ausblicken abgelenkt… Wir sind erst ins Albatross-Zentrum gefahren. Es gibt hier eine der groessten Festland-Albatross-Kolonien der Welt. Wir haben zwar nicht das noetige Kleingeld locker gemacht, um die Viecher zu sehen, aber wir waren im sehr guten Info-Zentrum, und die Voegel sind mir sehr sympathisch, seit ich weiss, dass sie sich nur alle 2 Jahre paaren und jedes Jahr dazwischen ein Jahr „Urlaub“ machen 😉 Danach waren wir wandern, nur ein paar Kilometerchen, aber mit genialen Ausblicken ueber die Halbinsel, Steilkueste und herrlich gruene Wiesen.

Dann waren wir noch im Larnach Castle, wo es im Garten ein paar coole Alice-im-Wunderland-Statuen zu besichtigen gab.

Morgen frueh gehen wir – wahrscheinlich – noch eine Cadbury-Schokoladenfabrik besichtigen, und dann fahre ich nach Te Anau, 4,5 Busstunden weiter in den Sueden der Suedinsel. Charlotte faehrt nach Queenstown, Bungee springen und Party machen 🙂

Liebe Gruesse, Claudia

Nee, ich bin keine Frau der Ringe…

November 19th, 2012

Hallo zusammen, ich bin immernoch in Dunedin, und bleibe hier auch noch bis Mittwoch, habe ja Zeit, und es ist schoen hier! Puh, gestern abend haben Charlotte und ich und ein paar andere dunkle Gestalten (im TV room ist es dunkel wie im Kino, da sieht man sich erst, wenn das Licht angeht…) „Herr der Ringe 1“ angeguckt. Ich musste ja zu meiner Schande gestehen, dass ich noch keinen der HdR-Filme geguckt habe… Ich fand ihn ehrlich gesagt auch nicht besonders toll, ziemlich ueberladen und gewalttaetig, nicht so ganz mein Fall, Teil 2 und 3 spare ich mir… Ausserdem geht der ja 3 Stunden, Himmel…Sooo viel Zeit habe ich nun auch wieder nicht!

Heute morgen sind wir dann zur steilsten Strasse der Welt gefahren, der Baldwin Street. Die hat sogar ein Guiness Buch der Weltrekorde-Zertifikat als solche! Wir sind sie mit knapp 45 Grad gebogenen Fuessen nach oben gestiefelt und dann wieder runter, alles, ohne das Gleichgewicht zu verlieren – das haetten wir heute abend nicht mehr geschafft, wartet ab… War cool, gab n paar ganz gute Fotos:

Danach sind wir durch den Botanischen Garten spaziert, haben uns mit dem sprechenden Kakadu Sid unterhalten, und ich bin noch – ganz kulturbeflissen – ins Otago Museum gegangen und habe mich ueber Maori-Kultur und Flora und Fauna der suedlichen Suedinsel Neuseelands informiert. Tja, und dann waren wir heute abend fuer eine Bierbrauerei-Besichtigung angemeldet, und die war richtig gut! www.speights.co.nz. Deren Slogan ist „Pride of the south“, und auf ihr Bier koennen sie auch wirklich stolz sein, ist richtig lecker. Am Schluss durften wir alle fuer ca. 30 Minuten soviel Bier fuer uns selbst zapfen, wie reinging, ich hab aber nur 3 kleine Glaeser geschafft, Charlotte eins mehr, aber die kommt ja auch aus Bayern 😉

Inzwischen ist schon fast Bettgehzeit, wir sind wieder nuechtern, und morgen geht’s auf die Otago Halbinsel, Albatrosse erschrecken! Liebe Gruesse, Claudia

volle Kanne entspannt in du-’nie-din

November 18th, 2012

Hallo zusammen! Ein Sonntag im verregneten du-nie-din, aber wir haben das beste daraus gemacht: wir waren in der Art Gallery und haben uns mit seltsamer, neuseelaendischer Gegenwartskunst auseinandergesetzt, haben ewig im New Zealand Film Archive gestoebert (ich habe das making of von Whale Rider angeguckt!), waren Kaffee trinken und Pita essen, shoppen (ich: eine pinke Icebreaker Wollmuetze, Charlotte: langersehnte Schuhe zum Wandern), haben das wunderschoene Bahnhofsgebaeude besichtigt und aus allen Winkeln fotografiert, haben dem Mann in der Touristeninfo ein Loch in den Bauch gefragt und Plaene fuer die naechsten Tage gemacht. Heute abend um 19 h gibt es ein Konzert in der Kathedrale zu Ehren des diamantenen Kronjubilaeums der Queen – wir gucken lieber Herr der Ringe, Teil 1 und kochen was Gesundes 😉 Ihr seht, ich bin volle Kanne entspannt 🙂

Hogwartz!

November 17th, 2012

Hallo aus Dunedin (ausgesprochen: du-’nie-din) und hallo aus Hogwartz! Seit dem letzten Blogeintrag sind nicht mal 48 Stunden vergangen, und ich hab sooooo viel erlebt! Gestern stand ganz im Zeichen der Victorian Heritage days. Wir waren in einem Konzert (dort hat ein Saenger ein Lied auf deutsch gesungen, aber Charlotte und ich haben nicht ein einziges Wort verstanden, das war hart, nicht zu lachen!), wir waren in einem Saal, in dem Dessertwein und Kuchen gereicht wurde und man viktorianische Brettspiele ausprobieren konnte (ein Taenzchen zu Mundharmonika-Musik gefiel den Damen dort aber offenbar besser 😉

 

und unser Highligh des Tages: High Tea bei Annie’s! Dort gab es stilecht Sandwiches und Scones auf einer Etagere, Cupcakes und tea, dazu irische Gesaege und Harfenmusik, und das alles in fantastischem Ambiente. Fotos folgen!

Zwischendurch haben wir noch beim Radiosender vorbeigeschaut, dort legte ein aelterer Mann (er nannte sich selbst DJ…) Schallplatten (!) auf! Wir haben mehrere Anmoderationen und Wechsel mitgemacht, ich habe ein Video gedreht, als er Elvis anmoderierte, das war so skurril! Zwischendurch rief eine Hoererin an, um zu sagen, dass es draussen regnet!

Diese Tage in Oamaru waren eigentlich eine echte Reise in die Vergangenheit! Es war grossartig! Was wir dort ohne die Victorian Heritage days gemacht haette, weiss ich nicht so genau, vielleicht haette ich das Steampunk-Museum besucht? steampunkoamaru.co.nz! Kann mal jemand Nicola ausrichten, dass wir UNBEDINGT ein Steampunk-Buch im Programm brauchen!?!

Heute morgen gab’s eine grosse Parade, mit alten Fahrraedern und Hochraedern, Kutschen, und natuerlich mit vielen verkleideten Teilnehmern.

Dann habe ich mich auf die Suche nach Bahnsteig 9 3/4 begeben, denn die naechste Station Hogwartz! Das ist ein geniales Hostel in Dunedin, wir sind verzueckt! www.hogwartz.co.nz. Ich dachte ja, dass man an der Rezeption einen Hut aufsetzen muss, der dann entscheidet, in welches Zimmer man gesteckt wird, aber es war ganz pragmatisch. Wenn ich immer von „wir“ rede, dann heisst das nicht, dass ich Ian getroffen habe! Ich bin seit Oamaru mit Charlotte unterwegs, aus Bad Toelz, gerade mal 20 Jahre alt (oder 19?!), aber reif wie mindestens 26 😉 Da ich auch immer oefter auf unter 30 geschaetzt werde (reisen verjuengt! :-)), haben wir uns zusammengetan und teilen fuer die naechsten Tage Spaghetti, Teebeutel, Zimmer und Zeit miteinander. Hallo an Charlie an dieser Stelle 🙂

Leider regnet es schon den ganzen Tag, und es ist auch nicht gerade warm. Wir haengen deshalb in Hogwartz ab, gucken nachher ne DVD, kochen Spaghetti, lesen und erzaehlen uns Geschichten! Dunedin hat eine Menge zu bieten, es ist das Edinburgh der suedlichen Erdhalbkugel, sehr schottisch gespraegt und als Sahnehaeubchen mit Cadbury-Schokoladenfabrik ausgstattet. Wir bleiben optimischtisch und sagen: morgen scheint die Sonne!

Liebe Gruesse, Claudia

 

Pinguine und Charles Dickens – es kommt immer anders, als man denkt

November 15th, 2012

Hallo zusammen! Bin in Oamaru angekommen, klatschnass, weil es auf dem Weg vom Busbahnhof zum Hostel geregnet hat und meine Regenjacke verschollen bleibt… Ehrlich gesagt hab ich von diesem Nest nicht viel erwartet, wollte halt nur mal vorbeischauen… Im Hostel angekommen erwartete mich eine ziemlich durchgeknallte Frau, die erstmal fuer Charlotte, eine andere Deutsche, und 3 Asiatinnen und mich Tee kochte, ohne Punkt und Komma redete und uns dann alle in ihr Auto lud, um uns die besten Pinguinbeoachtungspunkte fuer heute abend, wenn die Pingus aus dem Wasser kommen, zu zeigen. Ist ja ganz hilfreich – und spart 50 Dollar Eintrittsgebuehr fuer die offizielle Show…

Dann sind Charlotte, eine Malaysierin und ich in die Stadt gegangen, und sofort in einer Whiskey-Probierstube, einer Kunstgalerie, einem tollen Schmuckgeschaeft, einem Hutshop, wo wir alles moegliche anprobiert haben, einer niederlaendischen Baeckerei,… haengengeblieben. Dann haben wir rausgefunden, dass hier gerade das Charles Dickens Festival stattfindet, deshalb laufen auch so viele Leute viktorianisch kostuemiert rum! Wir haben uns das Programm besorgt – und gestaunt. Vom Pferderennen zum Kostuemball ist alles dabei! Charlotte hat uns ueberredet, uns im Kostuemverleih ausstaffieren zu lassen und ein Foto zu machen! Das haben wir gerade getan, und es war ein Riesenspass! Tolle Kleider, tolle Huete, Handschuhe, alles dabei. Tschuldigung, dass das Bild quer ist, aber der PC will gerade keine Bilder drehen, das macht mich hier gerade wahnsinnig, aber ihr sollt das Foto trotzdem unbedingt sehen:

Morgen geht das Programm weiter, ihr duerft gespannt sein, ich bin es auch, wir haben schon was gebucht 🙂 Wahnsinn, was manchmal einfach so aus dem Nichts auftaucht…

Liebe Gruesse, Claudia

Scotch egg und Schwefelbad

November 14th, 2012

Hallo aus zurueck-in-Christchurch! Gerade mal 24 h hier und schon wieder so viel erlebt… Die Zugfahrt gestern war superschoen, eine echte Panoramafahrt! In meinem Waggon waren nur 15 Leute, so dass man sich schoen ausbreiten konnte. Einen Grossteil der Fahrt habe ich aber im offenen Waggon verbracht, da konnte man besser fotografieren! Wir sind durch mindestens 20 Tunnel gefahren, ueber unzaehlige Bruecken und Viadukte, haben schneebedeckte Bergketten gesehen und ganz viele bunte Bluetenteppiche, wie gesagt: sehr schoen!

Hier im Hostel angekommen habe ich mir ueberlegt, noch einen kleinen Spaziergang entlang der Strasse zu machen, Es ist ein Teil von Christchurch, den ich noch nicht so gut kenne, also los. Nach 2 Blocks kam ich an einem Pub vorbei, aus dem gute Live-Musik kam. Kurz gezoegert, dann rein. Diese Pub-Kultur gefaellt mir echt gut, da kann man problemlos allein reingehen, es ist nett, das Bier lecker, das Essen meistens auch. Weil ich ausser Fruehstueck und Nuessen nichts gegessen hatte, hab ich mal auf die Karte geguckt und dann Scotch egg with mustard mayo bestellt. Gestern war Eiertag 😉 Scotch egg ist ein hartgekochtes Ei im gewuerzten Hackfleischmantel, kalt serviert, war erstaunlicherweise ganz lecker. Als ich das Ding also in einem alten Ledersessel sitzend ass, kam ich mit einem jungen Typen ins Gespraech, er verputzte gerade einen Hamburger. Daniel aus Wellington, arbeitet bei der Navy, und wie es manchmal so kommt, haben wir die naechsten 2 Biere zusammen getrunken und uns sehr nett unterhalten. Echt toll, was das Leben manchmal so bringt!

Heute Nacht habe ich dann in dem kuschligsten und wohlriechendsten Bett seit langem geschlafen (aeh, es war mein Hostelbett, nicht dass ihr auf falsche Ideen kommt…) und heute morgen ging’s per Shuttle nach Hamner Springs, ca. 90 Min nordwestlich von Christchurch. Es war genial, 17 Thermalbecken, zwischen 28 und 42 (!) Grad heiss, superschoene Anlage, tolles Panorama und herrlich sonnig (habe mir die Oberschenkel verbrannt…). 5 h habe ich dort abgehangen und genossen, dann ging’s zurueck. Der Shuttlebusfahrer war ehemaliger Lehrer, er hat uns erzaehlt, dass seit den beiden grossen Erdbeben 9000 Kinder mit ihren Familien weggezogen sind, und deshalb auch viele Lehrer arbeitslos geworden sind. Krass, was das fuer Auswirkungen hat. Er hat auch erzaehlt, dass die Autowerkstaetten sich ne goldene Nase verdienen, weil die Strassen hier so bumpy sind.

Heute abend bleibe ich zu Hause, sortiere und lese ein bisschen, morgen frueh geht’s dann nach Oamaru, einen Kuestenort ca. 4 h suedlich von Christchurch. Fuer alle, die sich wundern, wie ich ueber die Suedinsel Neuseelands eiere: ich reise in einer Acht! Und, ja: das ganze verschneite Schneegesindel wie Mount Cook, Fox Glacier und Co. lasse ich aus, ich will Sonne, keine Gletscher! Melde mich aus Oamaru! Liebe Gruesse, Claudia

Dienstag mit eggs benedict

November 13th, 2012

Ha, nun weiss ich endlich, was das ist, eggs benedict: ein pochiertes Ei und gebratener Bacon auf einem gebutterten Toastie-Broetchen (heisst hier: English style muffin…), das ganze uebergossen mit Sauce Hollandaise. Muss ich definitiv nicht jeden Morgen haben, aber es war mal ganz interessant! Danach bin ich tatsaechlich eine Jadekette kaufen gegangen. Ehrlich gesagt, ziemlich emotionale Angelegenheit, weil mir sowohl Jade als Stein als auch das Zeichen, dass ich mir ausgesucht habe, viel bedeutet. Ich habe mir einen stilisierten Angelhaken (Hei Matau auf Maori) ausgesucht, das steht fuer Kraft und Frieden, Gesundheit und Wohlstand, und fuer „safe journeys over water“ (ich plane noch einige weitere Seekajaktouren :-)).

Weil ich noch ein bisschen Zeit hatte, bin ich noch ins Museum gegangen. Sehr interessante Ausstellungsperspektive, es war ein Wohnhaus, in dem aller moeglicher Kram rumstand, grob sortiert nach Themen (Sport, Marine, Ueberschwemmung,…). Bettpfanne neben Rugby-Spieler-Foto aus den 50ern, Navigationskarten und Edelsteine, Buddelschiffe und Wimpel, hu, ich habe selten so ein Chaos im Museum gesehen. Zudem hingen auch noch fast alle Bilder schief, und ueberall stand Muell rum. Hui! Aber: ein Erlebnis.

Nun sitze ich wieder in Noah’s Arche, trinke Kiwi-Aloe vera-Saft, knabbere Nuesse und lade euch Fotos hoch (s. Artikel von gestern). In 1,5 h geht mein Zug, schon komisch, dass ich in ca. 4-5 Stunden die Southern Alps in (hoffentlich glitzerndem…) Schnee ueberqueren werde.

Ich bleibe dann zwei Naechte in Christchurch. Nein, ich habe mich nicht wieder bei den Maurern einquartiert, nach reiflicher Ueberlegung fand ich das zu anstrengend 😉 Ich bleibe nochmal in Christchurch, weil ich irgendwie das Beduerfnis habe, einen Tag nach Hanmer Springs noerdlich von Christchurch zu fahren und dort in den alpinen Thermalpools abzuhaengen. Mal sehen, wie das wird. Also, viele liebe Gruesse, Cx

Montag mit Schwein

November 12th, 2012

Hallo aus Greymouth! Ich bin nach 5stuendiger Busfahrt heute mittag gut hier angekommen. Zugegebenermassen haben ich ungefaehr die Haelfte der Busfahrt verpennt, aber das, was ich gesehen hab, war toll: eine alte Goldgraeberstadt, eine schmale Holzbruecke ueber einen Wildwasserfluss (der Bus hat leider nicht gehalten, sonst waere ich natuerlich ruebergegangen!), tolle schmale Bruecken und dann der Pazifik an der Westkueste Neuseelands, wilde Wellen und einsame Buchten! Ausserdem haben wir in Punakaiki eine halbe Stunde Zeit gehabt, uns die beruehmten Pancake Rocks anzugucken:

Das ganze bei herrlichem Sonnenschein, das Wetter wechselt hier mindestens taeglich, manchmal auch stuendlich… Einquartiert habe ich mich in Noah’s Ark, das ist dieses schoene Haus hier:

Dort ist jedes Zimmer in Tierstyle dekoriert, ich bin im Schweinchenzimmer!

Ich schlafe heute nach mit Stoffschwein im Arm 🙂 Nebenan wohnte das Zebra:

Ich bin heute nachmittag gleich mal zum Strand spaziert, hatte Lust auf Wellen gucken. Es war toll, Steinstrand mit ganz viel Treibholz, tolle Wellen, und im Hintergrund schneebedeckte Berge. Wow!

Danach bin ich in der Haengematte versackt und habe mich mit einem supernetten Tasmanier unterhalten (Eric ;-)), bis die Sonne irgendwann weg war und ich Hunger hatte. Bin dann Steak und Pommes essen gegangen, hatte gerade 5 Tage lang Pasta mit Pesto (es gab 2 Glaeser zum Preis von einem…), da brauchte ich mal wieder Fleisch.

Greymouth an sich ist ziemlich klein, aber ganz liebenswert. Sie sind beruehmt fuer die Eisenbahn, in die ich morgen steige, fuer Wildwasserfahrten, und fuer Jadebearbeitung. Das werde ich mir morgen vormittag mal angucken, moechte mir eine Jadekette kaufen, und wo, wenn nicht in Greymouth?! Der Zug geht erst mittags, da kann ich morgens noch chillen und Jade kaufen und endlich mal ausprobieren, was eggs benedict sind (die werden hier immer zum Fruehstueck angeboten…). Ansonsten sind sie hier n bisschen hinter dem Mond, auf dem Rueckweg vom Restaurant kam aus einem aufgemotzten Auto mit ueber und ueber taetowierten Fahrer (das ist hier normal…) Lionel Richie Musik! Voll cool!

Also, viele liebe Gruesse, euer Reiseaffe aus dem rosa Schweinchenzimmer!

Sonntag mit Affe

November 11th, 2012

Hallo zusammen! Ein fauler Sonntag geht mit neuseelaendischem Weisswein und britischen Salz-Essig-Chips zu Ende, der Abschied von diesem tollen Hostel im wunderschoenen Nelson naht, schluchz…

Heute morgen war ich relativ frueh wach und habe spontan beschlossen, in den Gottesdienst in der Kathedrale von Nelson zu gehen. Es war schoen, aber an einigen Stellen hab ich echt gestaunt: als der Pfarrer in seiner Predigt mit dem Laserpointer auf Charts aus der Diashow zeigte, als wir ein Maori-Gebet gesprochen haben, und es war auch mein erster Friedensgruss auf englisch. Sehr spannend! Hat aber Spass gemacht! Danach war ich mal wieder ausgiebig in einem Cafe Kaffee trinken und Klatschzeitschriften lesen, herrlich! Leider hat es dann angefangen zu regnen, und ich hab euch erstmal im Hostel ein paar Fotos hochgeladen, schaut einfach in den vorigen Artikeln nach. Sind nicht so viele, aber fuer einen ersten Eindruck doch schon mal was!

Als es aufhoerte zu regnen, bin ich ins Freilichtmuseum gegangen, das war echt nett. Ein kleiner Abstecher zum japanischen Garten, wo mir zwei aeltere Damen eine Meinung abzwangen und dann, als sie nicht ganz zufrieden waren, sagten „this garden needs a good tidy up, don’t you think so?“. Ja, der Rasen konnte mal wieder eine Nagelschere-Manikuere vertragen 😉

Danach hab ich im Hostel rumgehangen, meine naechsten Tage geplant, ein paar Postkarten geschrieben, einen faulen Sonntag verbracht. Morgen um 7:15 h geht’s weiter, nach Greymouth an der rauen Westkueste. Dort verbringe ich eine Nacht und fahre dann mit dem Tranzscencic-Zug einmal quer ueber die Insel nach Christchurch, eine Panoramafahrt mit Viadukten, Schnee und reissenden Fluessen! Von dort geht’s dann Richtung Sueden der Suedinsel. So, viele liebe Gruesse, eure

Mussel Queen

November 10th, 2012

Heute war der schoenste Tag, den ich bisher hier in Neuseeland hatte! Er fing frueh an, ich wurde um 7 h vom Shuttlebus zum Abel Tasman Nationalpark abgeholt, das dauert von Nelson ca. 1 Stunde. Die Sonne schien schon um 7 h herrlich, wir (die 2 Kanadierinnen im Bus und ich) hatten uns einen perfekten Tag ausgesucht. Ich hatte 1/2 Tag wandern, 1/2 Tag seekajaken gebucht, und es ging mit wandern los. 13 km, herrlich an der Kueste entlang, kaum huegelig, und mit atemberaubenden Ausblicken auf Straende, auf das gruenblaue Meer, auf vorgelagerte Inseln.

Was auch ganz toll war: ich bin allein gewandert! Erst konnte ich es gar nicht glauben, weil immer jemand in meiner Naehe ist, sich anschliesst oder mich mitnimmt, aber nicht heute. Oh, das war toll! Nach einem Lunch am Strand ging’s dann in die Kajaks, das kannte ich ja schon 🙂 Wir waren 6 2er-Boote, ich durfte mal wieder mit Hannah, einer der Guides fahren 🙂 Wir haben Seehunde und Stachelrochen und pinguinartige Voegel gesehen, sind durch dieses geniale Wasser vor toller Kulisse geglitten, alles herrlich still, oh, ich mag Seekajakfahren! Meine Mutter hat mir kuerzlich erzaehlt, dass ich als Jugendliche mal ein Seekajak in Daenemark ausprobiert habe und danach gesagt habe, ich haette noch nie so viel Angst gehabt… Offensichtlich bin ich in den letzten Jahren etwas furchtloser geworden 🙂 Hannah kam auf die Idee, unterwegs Muscheln zu pfluecken, und weil ich – wie gesagt – nicht furchtlos bin, habe ich ein paar genommen, obwohl ich nicht so gern Muscheln mag. Tja, und dann sass ich vorhin hier in der Hostelkueche mit 4 fetten Miesmuscheln und Zwiebeln, Paprika und Champignons und hab die Dinger zubereitet. 2 habe ich gegessen, die anderen nicht, ich mag einfach keine Muscheln…

Wie auch immer, der Abel Tasman Nationalpark ist genial, ich wuerde liebend gern noch 1 oder 2 Tage dort verbringen, aber das wird zu aufwaendig und zu teuer, und am Mo morgen geht’s auch schon weiter, von Nelson nach Greymouth an die Westkueste. Trotzdem: ein toller Tag!

Ach und, ha ha, ich bin tatsaechlich mit Foto auf S. 2 der Nelson Mail heute! Ich heb es auf…

Liebe Gruesse, Claudia

 

Luxusgirl :-)

November 9th, 2012

Ich bin in Nelson, die Sonne scheint, ich bin frisch frisiert (das duerfte vor allem Wiebke und meinen Papa freuen ;-)), entspannt und gluecklich! Aber – ihr kennt es schon – der Reihe nach: gestern kam ich nach 2stuendiger sehr huegeliger, aber guter Busfahrt durch Weinfelder hier in Nelson an und war sofort verzaubert von dieser liebenswerten Stadt. Kein Wunder, dass alle von irgendwo in NZ hierher ziehen wollen (die Hauspreise sind enorm…). Das Klima ist super, das Leben tobt, und ein toller Nationalpark liegt vor der Tuer. Gestern nachmittag habe ich nicht viel gemacht ausser ein bisschen durch die Stadt laufen, einkaufen, Trip fuer Samstag buchen und den Abend mit Kochen und am langen, gemuetlichen Holzesstisch sitzen und essen und reden. Das Hostel (www.shortbreadcottage.co.nz) ist superniedlich, hat nur 16 Betten und ist eigentlich eine grosse, internationale WG. Jeden Abend um 19 h gibt’s frischgebackenes Brot, und man muss die Schuhe ausziehen, um den Holzboden zu schonen…

Heute morgen bin ich erstmal wieder an besagtem Esstisch haengen geblieben, hab mich dann aber doch losgerissen und wurde auf der Strasse prompt von der Nelsoner Tageszeitung interviewt, zum spannenden Thema „Autofahren in Nelson“. Mal sehen, ob die das bringen, was ich gesagt habe, das Foto kann nur katastophal geworden sein, denn ich war auf dem Weg zum Friseur und hatte mir vorher nicht viel Muehe gemacht… Beim Friseur war’s dann toll, der letzte Friseurbesuch liegt 4,5 Monate zurueck, es war also mal noetig und ich hab’s echt genossen… Es gab sogar Erdbeermilchshake und Kopfmassage!

Danach habe ich mir die Kathedrale und das Stadtmuseum angeguckt und bin dann in einer schwedischen Baeckerei eingekehrt und habe stilecht koettbullar-Broetchen und kanelbullar gegessen 🙂 Danach war ich noch in einer Kunstgalerie und bin zum geographischen Mittelpunkt Neuseelands gewandert und dann erfasste mich der Shoppingrausch, weil ich im Kuenstler- und Designviertel landete. 1 Paar Ohrringe (japanisches Lackpapier auf Perlmutt, das musste ich haben!), eine Kette, ein Nachthemd (mein alter Schlafanzug kommt nun definitiv weg, ich habe gehoert „sexy ist anders…“, was soll Ian denn denken?!), ein T-Shirt mit Maori-Zeichnung, und ein Weihnachtsgeschenk fuer jemanden von euch, reiche Ausbeute…

Heute abend verbringe ich wieder hier im Hostel, es ist eine ganze Anzahl neuer Mitbewohner angekommen, mal sehen, was die so zu erzaehlen haben…

Viele liebe Gruesse und ich wage mal „schoenes WE“ zu sagen (ich hab derzeit wieder grosse Probleme, die Wochentage zuzuordnen, auch wegen des grossen Zeitunterschiedes, aber ich glaube, heute ist Freitag…)

Viele liebe Gruesse, Claudia

von Picton nach Nelson

November 7th, 2012

Hallo zusammen! Schoen war’s gestern bei Queen Charlotte, kalt, aber schoen! Wir sind dann doch zu viert gegangen, 2 Maedels (eine britische frischgebackene Aerztin, eine niederlaendische Spezialistin fuer ansteckende Krankheiten) hatte ich gestern abend noch im Hotel kennengelernt, und einen Australier haben wir auf dem Weg aufgepickt. Der Weg auf dem Boot dorthin war schon toll, es ist alles ein bisschen wie norwegische Fjordlandschaft hier, sogar Delfine haben wir wieder gesehen! Der Weg war dann farnbewachsen und mit tollen Ausblicken aufs tuerkise Wasser.

Er war nach einem anstrengenden Anfangsanstieg einfach zu gehen, und wir hatten uns viel zu erzaehlen, wie immer 😉 Gestern abend habe ich den Abend Jacuzzi, heisser Schokolade und Apple Crumble (den gibt’s hier abends fuer alle umsonst :-)) genossen, heute morgen habe ich noch ein paar Stunden, bevor mein Bus nach Nelson geht. Dort werde ich bis Mo bleiben, vielleicht ein bisschen im Abel Tasman Park wandern oder seekajaken, vielleicht einen Knochenschnitzkurs belegen, wer weiss, was die naechsten Tage so bringen 🙂 Gleich geh ich erstmal noch Fische im Aquarium fuettern (kleines kostenloses Extra nach meinem Besuch dort neulich) und nach meiner Regenjacke suchen, die hab ich naemlich neulich im Bus liegengelassen, und seine Regenjacke in Neuseeland zu verlieren ist ziemlich dumm… Liebe Gruesse, Claudia

Queen Charlotte ruft!

November 6th, 2012

Hallo aus Picton! Ich hatte heute mal wieder einen Bummeltag, das muss auch mal sein, und dieses unglaublich gemuetliche Hostel ist der optimale Ort dafuer. Bin etwas verschnupft (das Opfer, dass mich das Delfinschwimmen gekostet hat…), und es ist kalt und regnerisch, also der optimale Tag fuer ausschlafen und rumbummeln. Hab nur einen kleinen Spaziergang auf einen Aussichtspunkt vor Picton gemacht, ein bisschen eingekauft, jede Menge Tee und heisse Schokolade gekocht, am Kamin gelesen, und ich war im Aquarium. Seitdem weiss ich, dass alle Snapper weiblich geboren werden und erst nach 3 Jahren ihr Geschlecht wechseln koennen, und dass Seepferdchenmaennchen die Seepferdchenbabys austragen. Biologie ist wirklich spannend! Es gab auch eine konservierte Riesenkrake, ca. 2 m lang. Baeh!

Fuer morgen habe ich cruise’n’walk gebucht, erst eine Stunde mit dem Wassertaxi an den oestlichsten Punkt des Queen Charlotte Tracks, dann habe ich 6 h fuer 15 km, und dann holt mich das Wassertaxi wieder ab und wir cruisen noch 1,5 Stunden durch die genialen Fjorde. Das sollte ich auch mit Schnupfennase schaffen!

Also, bis morgen, Claudia

Fruehes Bad mit Delfinen!

November 5th, 2012

Hallo zusammen! Sorry, war beschaeftigt die letzten Tage, deshalb hoert ihr erst heute wieder von mir… War beschaeftigt als Delfinunterhalterin – dazu spaeter mehr 😉 Also, Kaikoura war ein grossartiger Stop, ein kleines Nest direkt zwischen Meer und schneebedeckten Bergen, mit tollen Freizeitangeboten und leckerem Seafood!  Gestern hab ich es erstmal ruhig angehen lassen, war ja Sonntag 🙂 Habe in der Sonne gefruehstueckt und die Aussicht genossen. Dann war ich 4 Stunden lang Seekajak fahren, das wollte ich unbedingt mal ausprobieren. Normales Kajak ist ja schon toll, aber mit Wellen und Seehundbeobachtung natuerlich noch toller! Die Seehunde kamen ganz nah ans Kajak ran, die sind neugierig und verspielt. Echt toll!

Auf der Tour (wir waren 8 Leute, ich durfte mit dem Guide paddeln) habe ich einen Amerikaner aus NY (seine Eltern sind noch ohne Strom…) und eine Triathetin aus London, die die letzten 2,5 Jahre fuer die Olympischen Spiele gearbeitet hat,  kennengelernt (das sind die beiden im Boot oben). Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden und den Rest des Tages miteinander verbracht. Wir waren Seafood essen und haben einen Kuestenwanderweg begangen, mit spektakuaeren Ausblicken!

Leider war danach die Batterie von Alex‘ Mietwagen leer, so dass wir den Abschleppdienst rufen mussten und dann noch durch die Gegend cruisen mussten, um die Batterie wieder aufzuladen. Aber so hab ich noch was von der Umgebung gesehen 🙂 Danach hab ich mich in den Whirlpool im Hostelgarten gelegt, weil ich ziemlich durchgefroren war, ui, wie herrlich wieder aufzutauen!

Heute morgen hiess es dann frueh aufstehen, denn ich hatte etwas ganz besonderes gebucht: schwimmen mit Delfinen! Das ging um 5.30 h los. Ich fand’s ja schon spannend, mal volle Neopren- und Schnorchelausruestung auszuprobieren, aber das Schwimmen mit den Delfinen war dann wirklich der Hammer! Es war, als wuerden sie schon auf uns warten, sprangen aufgeregt hinter dem Boot hin und her. Uns wurde gesagt, dass wir die Delfine unterhalten, nicht sie uns. Sie moegen die Abwechslung und wollen spielen. Wir konnten uns mit ihnen im Kreis drehen (sie waren schneller, wer haette das gedacht? ;-)), tauchen, Augenkontakt suchen, oder einfach nur schwimmen. Oh mann 🙂 Ausserdem haben wir alle Delfingeraeusche – ui, ui, squeak, squeak – gemacht, wie uns geheissen wurde, sehr lustig! 45 Minuten hat das Schwimmen gedauert, aber es war so ein Spass, dass es mir wie 10 Minuten vorkam. Danach haben wir noch ein paar Fotos gemacht, und um 8.30 h war ich wieder an Land und einigermassen trocken, um um 10 h meinen Bus nach Picton zu nehmen. Ha, was fuer ein Morgen…

Seit ca. 2 Stunden bin ich nun in Picton, einem kleinen Ort im Nordosten der Nordinsel. Bin in einem supersuessen Hostel, guckt doch mal hier: http://www.thevilla.co.nz/photogallery/ Der Garten (mit Haengematte, Baumhaus, Whirlpool,…) ist wahnsinn, ich glaube, ich bleibe noch eine Nacht laenger, also bis Do, habe ja Zeit 😉 Draussen wartet der Queen Charlotte Sound, muss mich nur entscheiden, ob ich wandern, seekajaken, mit dem Postboot Post ausliefern, Boot fahren oder mit dem Hostelhund spazierengehen will 🙂

Inzwischen habe ich mich auch an den Gedanken gewoehnt, in Neuseeland zu sein, diese Laenderwechsel machen mir zu schaffen, weiss auch nicht… Aber durch das Busfahren und durch die ersten Erfahrungen mit den Kiwis macht sich langsam auch hier ein tiefes Wohlgefuehl breit! Es ist ganz anders als Australien, schon allein das Wetter (Wind, Regen, warmer Sonnenschein wechseln hier staendig!), die Menschen sind etwas reservierter, aber sehr nett, die Landschaft ist definitiv spektakulaer, die Hostels sind klein, nett, und super gefuehrt, es laeuft!

So, ich geh jetzt mal einkaufen, kann ja nicht staendig essen gehen… Ganz liebe Gruesse, Claudia

 

Regen :-(

November 3rd, 2012

Tach! Bin gerade aus Lyttleton zurueckgekommen, einer kleinen Hafenstadt 30 Min suedlich von Christchurch. Auch da war ziemlich viel zerstoert, aber es gab einen netten farmer’s market mit live Gitarrenmusik, und ein paar schoene Geschenkelaeden (christmas shopping :-)) und ein nettes Cafe, in dem ich mich aufwaermen konnte.

Die Abende hier im Kiwi basecamp sind der Hammer! Nur ein kurzer Eindruck: Argentinier kocht frische Muscheln, laesst alle probieren, waehrend anderer Argentinier anhand einer Weltkarte sein Land anpreist. Huebsche, aber dumme Deutsche waermen Mikrowellenessen auf und essen es im Regen im Innenhof. Mein liebster Maurerzimmergenosse traegt Schirmmuetze mit integrierter Lockenperuecke und schenkt mir zum Abschied eine Locke. Ausser den 4 Jungs ist uebrigens noch Cindy in unserem Zimmer. Sie besteht nur aus Kopf und Haar, ist Friseurmodell und schon ziemlich mitgenommen. Aber alle reissen sich um sie… Ich koennte mich schlapplachen ueber diesen britischen Humor! Und gute Musik auf dem MP3-Player haben sie auch. Wie auch immer, ich muss meine Freunde leider verlassen, gleich geht mein Zug nach Kaikoura, 2 Stunden an der Ostkueste Richtung Norden. Melde mich von dort wieder! Lieben Gruss, Claudia

neue Mobiltelefonnummer

November 2nd, 2012

Hallo zusammen! Puh, bin gerade ziemlich platt ins Hostel zurueckgekommen. Ein langer, schoener, sonniger Tag geht zu Ende… Gestern abend war wieder lang und lustig, ich habe wieder ein paar nette Leute kennengelernt, u.a. eine Kanadierin, mit der ich dann heute gleich den ganzen Tag verbracht habe. Wir sind zusammen auf die red zone tour gegangen, also mit dem Bus durch das eigentlich gesperrte Stadtzentrum. Es war sehr bewegend, aber auch interessant. Bei Gelegenheit lade ich euch mal ein paar Fotos hoch – seid drauf gefasst, dass die dann in krassem Gegenteil zu den bisherigen Fotos stehen! Danach habe ich meinen Flexibuspass gekauft und die naechsten Tage geplant und gebucht. Habe mich fuer die Route Richtung Norden entschieden, Richtung Picton/Nelson, s. Karte unten. Bleibe aber trotzdem den November ueber auf der Suedinsel, so ist jedenfalls der Plan.

Weil wir beide eine Prepaid-Karte brauchten, sind wir also zusammen in eine Mall gestiefelt, haben Preise und Verkaeufer verglichen und schliesslich Karten gekauft. Meine neue Nummer ist +64 21 123 03 99. Ich kann fuer 2 NZD (=ca. 1,30 EUR) bis zu eine Stunde ins deutsche Festnetz telefonieren, also macht euch auf was gefasst 😉

Zur Feier des Tages sind wir dann indisch essen gegangen und fuer den Rest des Tages nach Sumner, einen schoenen Strandvorort von Christchurch gefahren. Lustigerweise haben uns den ganzen Tag ueber Leute angelaechelt, zugewunken, gehupt… Wir haben mehrmals ueberprueft, ob wir offene Hosenschlitze oder irgendwelche angeklebten Zettel am Po haben, aber da war nichts… Das ist wohl einfach die neuseelaendische Art der Kontaktaufnahme… Ansonsten faellt uns beiden auf, dass sie wesentlich weniger offen und weniger gespraechig (jedenfalls auf den ersten Blick) sind als die Australier. Etwas gewoehnungsbeduerftig!

Wir haben hier uebrigens gerade so 22-25 Grad, geregnet hat es noch gar nicht, obwohl es immer heisst, hier wuerde es taeglich mindestens 1x regnen. Ist super angenehm, gerade nach der Hitze in Darwin…

So, ich geh jetzt n paar Schokoriegel an der Tanke kaufen 😉 Liebe Gruesse, Claudia

Antarctica

November 1st, 2012

Hallo ihr lieben Allerheiligen 😉 Ich bin immer noch ein bisschen durchgeschuettelt von den Erlebnissen und Erfahrungen in dieser Stadt, aber im Grossen und Ganzen war heute ein guter Tag! Aber der Reihe nach… Gestern abend hab ich mich erstmals ins Sofa gekuschelt und wollte eigentlich meinen Reisefuehrer lesen, weil ich meine Route fuer die naechsten Tage bis Wochen planen muss. Ungefaehr 10 Minuten habe ich auch gelesen, dann kam ich aber mit so vielen netten Menschen ins Gespraech, dass ich erst um 1 h nachts platt ins Bett gefallen bin, vor lauter Gluecksgefuehl und Halloween-Party-Musik und Maurergeschnarche nicht einschlafen konnte, dann aber heute morgen ausgeschlafen um 9.30 h aufgewacht bin. Die Jungs waren schon alle weg, muessen ja mauern 😉 Bin erstmal zur provisorischen Touristeninfo gegangen, dort waren allerdings gerade mehrere Busladungen Kreuzfahrer eingefallen, so dass es ein Riesengewusel war. Irgendwie war mir das alles zuviel, also bin ich erstmal mit nem Haufen Infomaterial in ein nettes Cafe gegangen und hab Kaffee und Porridge bestellt, das hilft aus Erfahrung in solchen Faellen immer – so auch diese Mal! Danach bin ich in den Pinguinexpress gestiegen, der mich direkt in die Antarktis geshuttelt hat. Naja, nicht direkt, das waeren 3000 km gewesen, aber ins International Antarctic Centre. Dort gab es jede Menge zu sehen: erstmal die Simulation eines antarktischen Schneesturms (in dicken Winterjacken, natuerlich, fuehlte mich euch fuer ein paar Minuten sehr verbunden ;-)). Dann eine ganz toll aufgemachte Pinguinarea. Das waren allerdings eher Pinguinveteranen, einige hatten amputierte Fuesse, waren blind oder halbblind, oder mochten – aus traumatischen Gruenden – nicht ins Wasser. Trotzdem waren sie suess zu beobachten und sogar ein paar sexuelle Pinguinanzueglichkeiten gaben sie zum besten 😉 Danach kam eins der Highlights, naemlich eine Fahrt mit einem Haegglund-Schneemobil! Ich durfte vorn sitzen, und wir sind ueber Huegel, mit 33 % seitlicher Schraeglage und sogar durch Wasser bis zur Windschutzscheibe gefahren! Yeah! Mein persoenliches Highlight war dann aber der 4D-Film ueber die Antarktis. Also, mit 3D-Brille und mit ruckelnden Sitzen, Penguingeruch und Wasserspritzern! Coolio!

Danach hab ich mich auf die Suche nach einem Mobiltelefonladen gemacht, aber das ist in einer Stadt, in der das Centrum vernichtet wurde, gar nicht so einfach. Muss morgen wohl mal mit nem Bus in ne Vorstadt-Mall fahren. Mal sehen. Morgen frueh mach ich erstmal eine Bustour durch die red zone, also durch das normalerweise gesperrte Zentrum der Stadt. Musste 2 Seiten Sicherheitsvorkehrungen unterschreiben und werde wohl einen Helm aufsetzen. Apropos: gestern abend hatten wir doch tatsaechlich ein Erdbeben! Das Sofa hat gewackelt, die Scheiben haben geklirrt und die Blaetter vom Busch neben mir haben gezittert. Fuer die Einwohner hier ist das normal, die meisten der Leute im Raum hoerte nicht mal auf zu reden. Heute hab ich erfahren, dass das ein Beben der Staerke 3.7 war… Da ich oben im Etagenbett schlafe, ueberlege ich, auch zum Schlafen einen Helm zu tragen, liegen ja genug im Zimmer rum… Das klingt alles noch witzig, aber es ist total ernst. Die Leute hier gehen ziemlich sicher davon aus, dass noch weitere grosse Beben folgen, viele Leute verlassen die Stadt. Inzwischen wird mir auch so einiges klar: in der Stadt gibt es extrem viele Parkflaechen (dachte ich gestern…). Heute wurde mir klar, dass das die Flaechen sind, auf denen schon Haeuser abgerissen wurden, um irgendwann neu zu bauen (abreissen und neu bauen ist billiger als reparieren, habe ich gelernt). Ausserdem ist mir jetzt auch klar, warum ich 4 britische Maurer im Zimmer habe: die sind hier heiss begehrt, scheffeln Geld ohne Ende und haben dafuer das Tomatenlasterfahren in Queensland aufgegeben…

So, soviel von mir, eurer Merino-Antipode 🙂 Liebe Gruesse, Claudia

erschuettert – im doppelten Sinn…

Oktober 31st, 2012

Hallo aus Christchurch! Bin gut angekommen, mein Flug lief ruhig und gut, wenn auch der Schlaf ein bisschen zu kurz kam… Von Darwin nach Sydney waren es 4,5 Flugstunden, von Sydney nach Christchurch dann nochmal 3, dazwischen noch 2x Zeitverschiebung, da passt kein Tiefschlaf rein 😉 Ich bin euch also jetzt genau 12 Stunden voraus, das ist doch nett und einfacher zu rechnen als 8,5 Stunden…

Wie auch immer, das Hostel ist sehr nett, supergemuetlich, ich bin allerdings mit 4 britischen Maurerjungs im Zimmer, das kenn ich zwar von zu Hause, aber mal sehen, wie die Nacht so wird. Mein Bett ist auch direkt am Fenster zum Innenhof, und da heute Halloween ist, geht’s dort hoch her…

Nach Ankunft bin ich heute nachmittag mal in die Stadt gegangen, wollte einfach ein Gefuehl fuer die Stadt bekommen und den zentralen Cathedral Square „wo das Leben pulsiert“ sehen. Am Anfang habe ich es gar nicht so richtig begriffen, aber: es gibt keine Kathedrale mehr, auch kein Rathaus! Das letzte der zwei Erdbeben hier (das letzte im Februar 2011) hat die Innenstadt so stark zerstoert, dass die Innenstadt gesperrt ist und sehr viele Gebaeude zur Zeit abgerissen und/oder neu gebaut werden. An allen Tueren haengen Zettel, ob man das Gebaeude betreten darf oder nicht, viele Gebaeude stehen leer, an vielen ist mit Graffiti „to clear“ gesprueht, ob das nun „raeumen“ oder „abreissen“ heisst, weiss ich nicht genau. Ich wusste um die Erdbeben, und ich wusste auch, dass das Stadtzentrum eine Baustelle ist, aber auf diese Situation war ich nicht gefasst. Es hat mich richtig geschockt! Teilweise sehen die Strassenzuege noch aus wie nach einem Krieg. Es gibt einiges an Geschaeften, groesstenteils in Containern, ich muss mich morgen erstmal weiter orientieren, Supermarkt, Post, Touristenbuero, das ist alles nicht mehr da, wo es mal war. Krass! Bin fuer 3 Naechte hier einquartiert, zum Glueck gibt es in der Umgebung einiges zu sehen, denn hier in Christchurch selbst ist entweder alles kaputt oder geschlossen, was man angucken konnte. Das gibt meinem unbeschwerten Reiseplan wirklich einen kleinen Daempfer, aber vielleicht ist das auch gar nicht schlecht. Ihr wisst ja, hier spricht die Optimistin 🙂

Und das ist von der Kathedrale uebrig:

Weil ich kein offenes Restaurant gefunden habe, habe ich eine Sicherheitsfrau gefragt, sie empfahl mir das Casino. Normalerweise sind Casinos nicht so meine Lieblingsorte, aber ich hatte echt Hunger. Dann kam die Ueberraschung! Ich wurde freundlich von 2 Damen mit Halloween-Hut begruesst, nein, ich sei in kurzer Hose ueberhaupt nicht falsch angezogen, schoen, dass ich da bin, geh einfach hoch, oben gibt’s Pizza, enjoy! Und das habe ich dann getan! Um mich rum riesige Raeume voller Senioren an einarmigen Banditen, gelegentlich ein Geldrasselregen, ein paar After-work-Treffen, und eine leckere Pizza! Dazu habe ich mir ein Rugby-Spiel angeguckt, ich war naemlich in der Sportsbar gelandet 😉 Das ist cool, da werfen 2 Mann einen 3. Mann senkrecht hoch und der faengt den Ball in 4 m Hoehe. Warum er in faengt, ist mir aber nicht so ganz klar geworden, meistens liegen die ja nur alle auf einem Haufen auf dem Ball drauf… Aber es wird wohl einen Sinn haben 😉

Soviel aus Christchurch, diese Erlebnisse muss ich erstmal verdauen! Bis dann, lasst es euch gutgehen! Claudia

leaving Darwin, leaving Australia

Oktober 30th, 2012

Hallo nochmal aus Darwin! Habt ihr eigentlich schon die Fotos gefunden, die ich nachtraeglich in den vorletzten Artikel („Von der Wueste…“) und in „red sand in my shoes“ eingefuegt habe? Viel Spass beim Gucken!

War gestern abend noch aus, zuerst leckeren Barramundi-Fisch mit Ingwersosse essen, und dann 1 leckeres, kaltes Bier trinken. Abschiednehmen von Australien, sozusagen 🙁

Heute morgen war ich – nach ausgiebigem Fruehstueck in Manfredos Espresso Bar incl. Zeitungslektuere „Croc bites off woman’s finger“, „Northern Territory’s pineapple biggest in the world“ –  im Aquarium, eine sehr lustige Angelegenheit. Das ganze ist ca. aus den 1980ern, koennte gut mal einen neuen Anstrich gebrauchen, ist aber so auch sehr charmant, weil ein netter alter Mann den Besuchern mit leiser Stimme alles erklaert, Korallen und Schwaemme zum Anfassen reicht, Lupen und die Anweisung „sit here and watch!“ austeilt, zwischendurch einen Teller mit exotischen Fruechten als Snack rumgibt, und sich am Schluss herzlich fuer den Besuch bedankt. Ich ging danach leicht irritiert, aber bereichert, meines Weges 😉

Dann kam der lustige Teil meines Plans fuer heute: um Punkt 13 h sass ich im Kino fuer „To Rome with Love“, der – inzwischen schon nicht mehr ganz so neue – Woody Allen Film. Will ich schon seit Wochen sehen. Leicht ueberdreht, aber trotzdem sehr gut. Ich sag doch: it’s all about stories!

Gerade bin ich zurueck im Hostel, nachher geh ich noch zur grossen Fischfuetterung (Nachtrag: Fotos s.u.). Laut Reisefuehrer kommen „jeden Tag zum Hoechststand der Flut Tausende zahmer Fische, von Meeraeschen ueber Katzenfisch und Rochen, in die kleine Bucht, um sich von den Besuchern fuettern zu lassen“. Ist bei mir um die Ecke, also kann ich dort nochmal vorbeischauen. Danach meine eigene Fuetterung, ein Sprung in den Pool, eine Dusche, und dann: Neuseeland, ich komme! 🙂

Meine australische Prepaid-Karte ist logischerweise in Neuseeland nicht gueltig, die neue neuseelaendische Nummer koennt ihr hier auf dem Blog finden, sobald ich eine neue Prepaid-Karte habe.

Lasst es euch gutgehen, habt einen schoenen Feiertag und ggf. ein schoens langes WE, bis bald aus Christchurch, Claudia

ich lasse heute mal wieder Bilder sprechen

Oktober 29th, 2012

Hallo zusammen, bin nach drei Tagen tropischen Ausfluegen, vielen Billabong-Pools und Krokodil-Begegnungen wieder zurueck in Darwin. Es war warm, schwuel, wild, aber schoen 🙂 Hier ein Foto von der Gruppe (vor den Twin Falls im Kakadu National Park):

Es war eine sehr gemixte Truppe, ein Kanadier, ein Israeli, eine Estin (!), eine Polin, eine Britin, mit mir 3 Deutsche, ein amerikanisches Paar (spaeter mehr von denen!), und gleich 3 Tourguides, davon 2 „auf Training“. Eine gute Truppe!

Am ersten Tag waren wir zuerst im Litchfield National Park, allerdings waren wir schneller wieder draussen, als ich ueberhaupt begreifen konnte, dass wir schon drin waren. Wir waren bei zwei Wasserfaellen, haben gebadet und gegrillt, aber irgendwie ging mir das alles zu schnell da… Naja, am gleichen Tag waren wir noch in den Mary River Wetlands, einem Gebiet mit der hoechsten Salzwasserkrokodildichte der Welt! Das war genial, wir haben eine Bootstour durch die traumhaften Gewaesser gemacht, viele Voegel, Pflanzen und natuerlich Krokodile gesehen:

Das untere ist nur ein Freshie, ein kleines Suesswasserkrokodilchen, harmlos 😉 Der 1. Tag ging zu Ende mit Lagerfeuer und einer Jam-Session mit Gitarre, Ukulele, Mundharmonika, Bongos und Didgeridoos. Genial!

Am 2. und 3. Tag waren wir im Kakadu Nationalpark. Dort sind wir mehrere Stunden „offroad“ gefahren, einmal durch einen Fluss, hier ein Bild:

Ich durfte Business Class reisen, sass vorn im Fahrerhaus, mit bester Aussicht (und bester Air Condition). Yeah! Meistens sahen die Strassen aber eher so aus:

Der Kakadu Nationalpark ist beruehmt fuer seine Felsmalereien, und wir haben supertolle Zeichnungen, ganze Galerien gesehen! Diese Zeichnungen werden oft benutzt, um Geschichten zu ueberliefern und Rituale zu veranschaulichen.

Dieser kleine Kerl hier hat uns mal beim Baden zugeguckt, er war mit Schwanz nen knappen Meter lang. Er wartete wohl auf Picknickkruemel…

Der Kakadu Nationalpark hat mir supergut gefallen, es ist ein spektakulaere Landschaft mit viel Aborigineskultur, tollen Wasserfaellen und Badestellen (von den Behoerden als Krokodilfrei freigegeben, man badet aber trotzdem auf eigene Gefahr, ein komisches Gefuehl!) und einer Vielzahl an Tieren und Pflanzen!

Gestern abend war ich trotzdem froh, wieder in meinem Hostel anzukommen. Habe das dringende Beduerfnis nach Zeit fuer mich selbst und kann mir diese Zeit ja jetzt auch nehmen, vorerst keine Touren mehr! Habe so viele tolle Menschen getroffen, so viele Geschichten gehoert, so viel gelacht und zugehoert und ueber das Leben diskutiert – das ist einer der grossen Dinge, die diese Reise ausmachen! Heute habe ich ausgeschlafen und mich dann auf den Weg gemacht, endlich mal Darwin zu erkunden. Wollte ins Museum and Art Gallery of the Northern Territory, auf dem Weg dahin habe ich noch einen Abstecher in den Botanischen Garten gemacht, bis ich dringend klimatisierte Raeume brauchte, und da war das Museum doch genau richtig. Da ich nicht gefruehstueckt hatte, bin ich erstmal ins Museumscafe. Dort traf ich Ross and Roselyn, das amerikanische Ehepaar von der Tour. Die sind echt cool, nach 40 Ehejahren haben sie sich 10 Jahre Reisen gegoennt, von denen 3,5 Jahre schon rum sind. Die ersten drei Jahre sind sie von San Francisco nach Brisbane gesegelt und haben so ziemlich jede Insel unterwegs gesehen. Nun sind sie seit nem halben Jahr in Australien, geniessen das Leben und ueberlegen, wohin sie wohl als naechstes segeln koennten. Ach ja 🙂 Hier sind die beiden:

Wir haben also zusammen Mittag gegessen und waren dann im Museum. Wer Bill Bryson’s „Down Under“ gelesen hat, weiss um dieses Museum 😉 Es ist ein tolles Museum, sie stellen eine hochgiftige Wuerfelqualle aus, das Krokodil „Sweetheart“, das in den 70ern staendig Bootsmotoren angegriffen hat, weil er sie als Konkurrenz ansah, eine grossartige Muschel- und Perlensammlung, und eine Ausstellung ueber den Zyklon Tracy, der 1974 Darwin mehr oder weniger dem Erdboden gleichgemacht hat. Sehr beeindruckend!

Nach einem kleinen Sprung in den Pool sitze ich nun hier und schreibe euch, gehe heute abend noch was essen und vielleicht ins Open-Air-Kino mit einer der Deutschen von der letzten Tour. Morgen habe ich noch einen Tag hier in Darwin, habe lustige Plaene, schreibe euch morgen davon, und Mittwoch nacht um 0.45 h geht mein Flieger ueber Sydney nach Christchurch. Die Zeit hier in Australien war/ist ein riesengrosses Geschenk, ich habe jeden Tag genossen und mich sehr in den Kontinent verliebt. Es gaebe noch so viel zu entdecken hier, wuerde von hier liebend gern die Westkueste bis Perth runterfahren – aber das muss ich mir wohl fuer spaeter im Leben aufbewahren. Nun kommt erstmal Neuseeland, mein Rucksack ist voll mit Souvenirs und den Klamotten der letzten 4 Monate, Herz und Kopf sind unbezahlbar voll mit Eindruecken, Bildern, Geschichten und Erlebnissen. Danke!

Bis morgen, Claudia

Von der Wueste in die Tropen

Oktober 25th, 2012

Hallo aus Darwin! Ich bin gut angekommen nach dem 1600 km Roadtrip von Alice nach Darwin! Wir waren ne kleine Gruppe von 2 Britinnen, zwei seltsamen Japanerinnen und 3 Deutschen, nicht schlecht, aber die lahmste Gruppe, die ich bisher hatte. Wie auch immer, es gab erstaunlich viel zu sehen auf der Fahrt, mehr als ich gedacht hatte. Meine zwei Highlights waren der Thermalpool inmitten von Palmen in Mataranka am zweiten Tag, das war herrlich, dort einzutauchen und abzuhaengen, und der Daly Waters Pub! Ein Pub im Nichts, zwar am Stuart Highway, aber Hunderte Kilometer von der Zivilisation entfernt. Und dort geht jeden Abend die Post ab! Wir waren mittags da und haben gegrillt und sind in den Pool gesprungen, das war ne etwas andere Atmosphaere, aber auch nicht schlecht. So konnten wir in Ruhe all die T-Shirts, Unterhosen, Abzeichen, Visitenkarten, alles, was die Leute ueber die Jahre so hinterlassen haben, bestaunen.  Hier einmal ein typisch maennliches Dalassl und einmal ein typisch weibliches 😉

Ich hab ein Foto von mir dagelassen, am Tresen, mit Blick auf die Eingangstuer, ich hab ja gern den Ueber- und Ausblick. Falls also mal jemand von euch da hin kommt…

Gestern abend waren wir mit der Gruppe aus, und wie es der Zufall so wollte, habe ich einige Leute aus meiner Great Ocean Road-Tour wiedergetroffen. Sehr lustig! Die Stimmung war gut, die Musik noch besser (ich sag nur: Gangnam Style ;-)), und als wir schon 3 x gehen wollten, wurden die Britinnen und ich von ein paar durchaus attraktiven Jungs an den Tisch geholt. Es stellte sich raus, dass sie alle auf ner Bohrplattform vor Darwin arbeiteten, zur Zeit aber nicht rauskonnten, weil der Helikopter kaputt war, deshalb schuetteten sie sich also zu, und ehe wir uns versahen, wir auch… Haenge deshalb seit heut morgen mit einem ziemlichen Kater hier im Hostel rum. Ups 😉

Noch ne interessante Beobachtung (ja, ich versuche abzulenken ;-)): die Aborigines sind besser in das Alltagsleben eingebunden, je mehr wir nach Norden kommen. In Katherine war das schon auffaellig, ploetzlich fiel mir ihre Aktivitaet und ihr, naja, stolzer Blick auf, und in einem kleinen Ort kurz vor Darwin, wo der Bueffel aus Crocodile Dundee ausgestopft ausgestellt ist (s.u.), begruesste uns eine Aborigine-Frau laut und herzlich. Schoen zu sehen!

Zum Wetter: 36-37 Grad, 70-80 % Luftfeuchtigkeit. Alles klebt, die Frisur kann beim besten Willen nicht sitzen…

So, macht’s gut, ich besorg mir jetzt mal nRollmops oder so 😉 Claudia

ps.: Morgen geht’s fuer drei Tage in die Nationalparks Litchfield und Kakadu, melde mich also Montag wieder. Hab’s langsam ueber, hab gar nicht so richtig Lust, was wohl auch am Wetter liegt, und am Kater… Danach noch 2 Tage Darwin (da begeb ich mich dann auch mal aus dem Hostel…), dann fliege ich in der Nacht von Di auf Mi nach Christchurch. Also, bis dann!

leaving Alice

Oktober 21st, 2012

Hallo zusammen! Bin gerade von der Poolparty zurueck, gegrilltes Kamel und Kamel-Dattel-Wuerste (noch besser: in Honig getunkt!) waren lecker, der Pool schoen gross und kuehl und nass und die Leute supernett. Da es ne Nachmittagsveranstaltung war, bleibt mir jetzt noch genug Zeit zum Rucksack packen, morgen frueh um 5.30 h werd ich abgeholt zur 3taegigen Wuestensafari Richtung Darwin, s. Karte unten. Ein neues Abenteuer 🙂

Gestern abend waren Pauline („die Schottin“, uebrigens: Handicap 6!!!) und ich auf dem Anzac Hill, ein Huegel am Stadtrand. Haben den Sonnenuntergang und den Blick auf Alice Springs und die umgebenden Bergketten genossen, dazu Musik aus dem benachbarten Stadion gehoert, denn gestern gingen die Master’s Games („old people’s Olympics“ ;-)) mit einer Zeremonie zu Ende. Danach waren wir essen, fuer mich gab es eine Probierplatte mit Kamel, Emu, Kaenguru und Krokodil, alle mit besonderen Sossen. Alles lecker, Krokodil hat nicht viel Eigengeschmack, besonders gut fand ich Emu und Kamel.

Heute vormittag war ich dann im Desert Park, eine Anlage 7 km ausserhalb der Stadt. Dort sind 3 Wuestenlandschaften (Buschland, Sandland, Flussland (auch wenn der Fluss ca. 364 Tage im Jahr trocken ist…) vor der Kulisse der West Macdonnell Ranges zu besichtigen, samt Tieren. Das Infomaterial war super, habe vieles von der Outbacktour wiedererkannt und einiges neues entdeckt. Aber heiss war es…

Also, ich melde mich am Donnerstag wieder, wenn ich in Darwin angekommen bin. Liebe Gruesse, Claudia

 

 

(red) sand in my shoes (und auch sonst ueberall…)

Oktober 20th, 2012

Hallo, hallo, da bin ich wieder! Mit rotem Sand in den Ohren, in den Nasenloechern, unter den Kontaklinsen und in den Hosentaschen, und um viele, viele grossartige Erfahrungen reicher! Ein bisschen als veraenderter Mensch, wuerde ich sagen. Aber das wollen wir mal nicht ueberbewerten…

Am Mittwoch morgen ging’s los, im 12-Sitzer Minibus mit Allradantrieb und Klimaanlage. Die Mitfahrer: eine supernette Schottin, drei sehr wohlerzogene, offene, nette, gerade 18 Jahre alte Schuelerinnen aus Suedengland, ein Amerikaner ohne Kranken- oder Reisekrankenversicherung mit einer Flasche Jack Daniels im Gepaeck, ein leider auesserst unsoziales und unangenehmes Paar aus Graz, ein umso netteres Paar aus Daenemark, und – tataaa – die Puff-Muddi aus dem Ghan 🙂 Unser Guide hatte blonde dreadlocks und wunderschoene Kamel-Wimpern, mehr sag ich nicht 😉 Unser erster Zwischenstopp am Mittwoch war eine Kamelfarm. Um 7.20 h morgens habe ich also ein Kamel bestiegen und eine kleine Runde gedreht. Es ging ganz schoen auf und nieder, der Amerikaner neben mir hatte sich schon beim Aufsteigen das Knie gestossen und hatte offenbar zwischen den Beinen auch nicht alles so gut sortiert, dass es ihm keine Schmerzen bereitete… Um’s mal direkt zu sagen, ich war auch ganz froh, einen Sport-BH angehabt zu haben, als wir im Kamelgalopp ueber das Feld duesten 🙂

Nach ein paar Zwischenstopps im Nichts (z.B. zum Bier kaufen, ein Sixpack fuer ca. 25 EUR, aber gibt es was tolleres als abends nach 12 Stunden mit nem wirklich kalten Bier (Kuehlbox!) den Tag in der Wueste Revue passieren zu lassen??!!  Vor einigen Wochen hatte der Guide eine Chartertour mit 6 Polen, die haben in dem Laden umgerechnet 600 EUR gelassen…) kamen wir kurz nach mittag am Uluru an, er liegt ca. 400 km von Alice Springs entfernt. Der Wahnsinns-Moment „ui, das ist er!!!“ blieb bei mir aus, aber es ist schon ein sehr emotionaler, kulturell aufgeladener, riesiger Berg. Hier ein Sonnenuntergangsbild:

Und hier die Vorbereitung fuer den Sonnenuntergangschampagner:

Er ist fuer die Aborigines so etwas wie fuer uns Jerusalem, fuer sie fanden dort viele Geschichten ihrer Vorfahren statt, deshalb ist ihnen der Berg so heilig. Der Aufstieg (der sehr, sehr steil ist, eine Person pro Jahr stirbt dort ca. pro Jahr) war ohnehin wegen der Hitze gesperrt, ich wollte aber auch sowieso nicht rauf. Wir haben zwei kurze Wanderungen am Uluru gemacht, viele Geschichten gehoert (der Guide konnte wunderbar erzaehlen!), und viele endemische Pflanzen gesehen. Danach waren wir alle ziemlich platt, die Hitze dort macht einem echt zu schaffen, trotz trinken, trinken, trinken. Es waren ca. 38 Grad… Am Abend haben wir – natuerlich – den Uluru bei Sonnenuntergang betrachtet und ein paar Flaschen Sekt dazu getrunken. Superschoen! Ueber Nacht waren wir auf einem tollen Campingplatz, sprich: Ort zum Campen unter freiem Himmel, incl. dem Luxus von Duschen und Toiletten (kurze Stirnlampenwanderung von 5 Minuten). Mit Lagerfeuer und auf dem Feuer gekochten Kaenguru-Spaghetti und Uebernachtung im Swag. Ein Swag ist eine Art Wuestenbett, ein fester kastiger Stoffsack mit duenner Matratze drin, Schlafsack drauf, Sterne gucken, einschlafen! In der ersten Nacht hab ich echt richtig gut geschlafen! Zur zweiten Nacht spaeter…

Am naechsten Morgen hiess es Aufstehen um 4.30 h, um puenktlich zum Sonnenaufgang an praedestinierter Stelle zu stehen. Das war frueh, aber das war es auch wert! Sobald die Sonne ca. 1 h am Himmel steht, ist es wieder richtig, richtig heiss, also ist die Zeit frueh morgens am angenehmsten. Wir konnten die Sonne neben dem Uluru aufgehen sehen und die Kata Tjuta (Olgas) auf der anderen Seite. Dort haben wir dann unsere zweite Wanderung gemacht. 7,5 km, zum Glueck sehr spektakulaer und mit viel Zeit und viel Wasser und mit Schokokeksen zum Depots auffuellen. Auf der Rueckfahrt haben wir noch einen Kaenguruschwanz besorgt, weil wir eigentlich gegrilltes Kaenguru wollten und der Guide sich dann auf den Deal eingelassen hat, uns Kaenguruschwanz zuzubereiten, wenn wir einen finden. Haben wir natuerlich gefunden 😉

Ich hab mir echt Muehe gegeben, aber die Zubereitung war so unappetitlich, dass ich nicht probieren konnte: erst wurde das Fell abgefackelt. Dann kam das Ding in Alufolie und wurde mit gluehenden Kohlen ne halbe Stunde lang in Sand eingegraben. Als wir es wieder ausgegraben haben, roch es schon nicht so lecker, der Schwanz ist ziemlich fett. Weil er sich nicht schneiden liess, hat der Guide ihn also fettspritzend in Stuecke gebrochen, ganz nach Aborigines-Art… Wird also nicht meine neue Lieblingsspeise! Aber es war ne Erfahrung… Zum Glueck gab’s noch gegrilltes Haehnchen, Salat, Kartoffelpueree und selbstgebackenes Brot, auch alles mit offenem Feuer zubereitet! Toll, wenn man das kann!

Nun einen kleinen Schritt zurueck: auf dem Weg von Kata Tjuta zum Campingplatz hat es geregnet! Das heisst, es fiel Regen aus den Wolken vor uns, aber der Regen verdampfte auf dem Weg nach unten, kam also nicht an. Trotzdem war das Wetter ein bisschen aufgeregt, und wir sahen immer mal wieder Blitze. Tja, und nach dem Essen fiel uns auf, dass es am Horizont recht hell war: Buschfeuer, wahrscheinlich durch die Blitze ausgeloest! Mir wurde ziemlich mulmig, denn die Natur dort lehrt einen wirklich Ehrfurcht und man selbst ist nur soooooooooo klein! Wir haben insgesamt 3 Buschfeuer gesehen, zwei recht weit weg (aber das heisst ja nichts…) und ein groesseres, naeheres, das aber – aus welchen Gruenden auch immer – irgendwann weg war. Wir sind also wieder in unsere Swags gestiegen – es fuehlt sich uebrigens an, als waere man ein Sandwich in einem Sarg, wenn man drin liegt – und wollten einschlafen. Ich war ein muedes, furchtloses Sandwich, konnte aber trotzdem nicht schlafen, weil es zwischendurch geregnet hat, einem Sand ins Gesicht wehte, oder ich darueber nachdenken musste, ob unter dem Stein neben mir wohl eine Schlange liegt (okay, ich bin doch nicht ganz so furchlos! Ihr sagt ja immer, ich soll auch mich aufpassen, also… ). Also sind die Schottin und ich irgendwann in die Huette umgezogen. Dort lagen nur ein alter Reifen und ein Bueffelschaedelskelett neben mir, das war nicht so schlimm 😉 Nach und nach kamen die meisten anderen auch in die Huette, so hatten wir noch ein paar wenige Stunden Schlaf.

Am dritten Tag, also gestern, sind wir zum King’s Canyon gefahren, ein paar Hundert Kilometer weiter noerdlich. Dort haben wir wieder ein tolle Wanderung gemacht, zum Glueck war der Himmel bewoelkt, sonst haetten wir kaum Schatten gehabt, so war es super! Mehrere Schluchten treffen sich dort, man hatte tolle Ausblicke!

Oben rechts der Amerikaner ohne Krankenversicherung… Ein Apfel als Snack im Garden of Eden zum Froschkonzert als kleine Pause, herrlich! Nach letztem BurgerBBQ ging’s zurueck nach Alice Springs, allerdings ueber ne Abkuerzung, 100 km ueber ne Sandpiste, dank Allradantrieb, das war so genial, alles hat gewackelt und geschuettelt und wir sind Richtung Alice geschliddert und der Guide hatte Spass!

Mochte gestern abend gar nicht so richtig runterkommen, hab also nur den groebsten Sand abgewaschen und bin dann mit den anderen noch in eine Kneipe gegangen. Um 23 h lag ich dann im Bett und konnte kaum die Augen aufhalten, und hab wie ein Stein bis 9 h heute morgen geschlafen. Himmel, bin ich froh, dass das mit der Tour gleich heute morgen um 6 h weiter in Richtung Darwin nicht geklappt hat… So habe ich den ganzen Tag heute zum Rumhaengen, Waesche waschen, in den Pool springen (das muss man hier immer mal machen, sonst werd ich irre bei dieser Hitze…), Rucksack neu sortieren, Ameisen aus den Taschen vertreiben, Kamera/MP3Player/Telefon aufladen, einkaufen. Einkaufen war ich vorhin schon, habe 6 Stueck Kamelfleisch und 3 Kamel-Dattel-Bratwuerste gekauft, bin naemlich morgen beim Guide – zusammen mit der Schottin – zur Poolparty eingeladen 🙂 Heute abend geh ich nochmal den Sonnenuntergang von Anzac Hill angucken, und mal sehen, was sonst noch so ansteht. Morgen vormittag geh ich in den Desert Park, drei Wuestenlandschaften als Park, mitten in der Wueste, skurril, aber ich will es sehen!

Melde mich morgen wieder, habt ein schoenes WE! Claudia

 

Jetzt wird’s wild und gefaehrlich!!!

Oktober 16th, 2012

Hallo nochmal aus Alice! Ich hatte heute einen schoenen, heissen Tag! Die Nacht war nicht so doll, manchmal, wenn zu viele Ereignisse im Kopf festhaengen, merke ich das am Schlaf… Aber wenn, wenn nicht hier und jetzt?!? Wie auch immer, nach dem leckeren Fruehstueck im Freien heute morgen bin ich in den Reptilienzoo gegangen. Es waren nur 4 Raeume, einer fuer Geckos, einer fuer Schlangen, einer fuer Lizzards und Guannas, und einer fuer das Salzwasserkrokodil Terry. Ich war 2,5 h dort, und es war genial! Ich hoffe, dass ich all diese Gesellen in der Wueste treffen werde – na gut, alle ausser der Giftschlangen und dem Salzwasserkrokodil, das war mir heute nah genug, s.u., das Bilderhochladen will heute nicht so, wie ich will, deshalb muesst ihr erst lesen und dann gucken!

Danach war ich in der Pioneer Women’s Hall of Fame, untergebracht in einem Gefaengnis, das noch bis in die 1990er Jahre genutzt wurde, also eine spannende Mischung aus Sehenswuerdigkeiten und Infos. Gleich nebenan hat der Royal Flying Doctor Service seinen Sitz, dort gab es einen spannenden Film und einiges an Ausstellungsstuecken. Das ist wirklich ein bemerkenswertes System. Hoffentlich muss ich die trotzdem nie in Anspruch nehmen… Dann habe ich noch einen kleinen Abstecher zum botanischen Garten gemacht. Ich weiss auch nicht, ob ich Rosen und Azaleen erwartet hatte, auf jeden Fall hat sich der Garten nicht sehr von seiner Umgebung abgehoben, und bruellend heiss war es auch noch, da bin ich lieber wieder ins Zentrum gegangen und hab ein bisschen fuer’s Abendessen eingekauft (habe eine Heim-Koch-Phase ;-)). Nach einem herrlich erfrischenden Sprung in den Pool bin ich jetzt auch bereit zum Bloggen und zum Kochen und dann fuer eine kurze Nacht, um 6 h werde ich abgeholt! Melde mich Sa wieder! Liebe Gruesse!

 

An-ghan-kommen!

Oktober 15th, 2012

Hallo aus Alice, dem Red Center dieses unglaublichen Kontinentes! Ueberlegt mal, ich bin 24 Stunden durch’s Nichts gefahren und bin gerade mal in der Mitte des Kontinents angekommen. Australien ist so gross wie Europa und hat ein Viertel so viele Einwohner wie Deutschland. Ist das nicht krass??? Richtig begreifen kann ich das immer noch nicht…

Wie auch immer, ich bin gut angekommen 🙂 Die Ghan-Fahrt war toll, noch viel toller als erwartet! Ich hatte zwar nur die billigste Kategorie, den Kangaroo Seater, aber die Sitze waren breit und bequem und von so viel Beinfreiheit kann man im Flugzeug nur traeumen. Die Air Condition war gut, die Zugbegleiter nett, ich hab den Fruehstueckstee mit Multi-V-Saft zum Spottpreis von $ 2,80 bekommen (Tee war $ 2,50…), serviert mit einem Laecheln, und als ich nachfragte, ob der Preis stimmt, sagt der mit einem Augenzwinkern „breakfast special for beautiful young lady“. Sagte ich schon, dass ich diesen Kontinent und seine Bewohner liebe?! – Neben mir sass eine sehr umfangreiche Schweizerin, die ziemlich laut redete und fuer eine Schweizerin – entschuldigung – reichlich ungehobelt war und ziemlich viele unflaetige Begriffe benutzte. Deshalb bin ich schon gestern nachmittag fuer 10 $ Aufpreis in die Kangaroo Lounge gefluechtet, dort war sowieso mehr Platz und groessere Fenster. Ich hab ewig gelesen, Musik und Hoerbuch gehort (zum 3. Mal Bill Bryson „Down Under“, und ich kann mich immernoch schlapplachen!), meine Essensvorraete vernichtet, wenn alle anderen zum Essen in den Speisewagen gingen, und natuerlich aus dem Fenster geguckt. Und grey nomads aus aller Welt belauscht 😉 Erstaunlicherweise haette ich heute um 13.45 h beim Aussteigen noch ungefaehr weitere 10 Stunden aus dem Fenster gucken koennen… Die Landschaft ist alles andere als eintoenig, die Vegetation wechselte immer mal wieder, und man sah immer mal ein rostiges Auto, eine platte tote Kuh, eine Viehverladestation, ein Haufen von 5 Matratzen, einen Lagerfeuerplatz,…

Die Nacht im Sitz war etwas rumplig (die Schweizerin begruesste mich mit den Worten „ich chab einen Puff!“, woraufhin ich ziemlich fragend geguckt haben muss. „Puff“ ist das Schweizer Wort fuer „unordentlicher Platz“), aber nachdem sie aufgeraeumt hatte, konnte ich es mir bequem machen und ich hab dank Schlafbrille, Ohrstoepseln, Nackenkissen, Decke, also der Voll-Kangoroo-Seater-Backpacker-Ausstattung, gar nicht so schlecht geschlafen.

Als wir dann hier in Alice ausstiegen, begruessten uns knackige 36 Grad! Bin im YHA, das ist super, mit Pool, Liegestuehlen, in der Kueche wird gourmetmaessig gekocht, gute Computer und unser 6-Bett-Zimmer ist nur mit 3 Leuten belegt. War eben schon mal die Stadt erkunden. Es ist schon ein bisschen beaengstigend, es ist ziemlich leer, auf den Rasenflaechen und im trockenen Flussbett lagern Aborigines, ueberall fahren Outback-Autos rum, alle tragen Hut oder Muetze und das alles in dieser Hitze… Trotzdem muss ich sagen, dass ich es hier ganz liebenswert finde (sollte ich auch besser, werde schliesslich 3,5 Tage hier verbringen…). Habe mir ein Fliegennetz fuer ueber den Kopf gekauft, sind noch nicht so viele Fliegen hier, aber die paar, die da sind, nerven mich jetzt schon… Ausserdem war ich im Supermarkt, koche heute abend auch mal!

Hier im Northern Territory muss man uebrigens kein daylight saven, deshalb musste ich die Uhr schon wieder umstellen, und bin euch jetzt wieder 9,5 Stunden voraus. In Neuseeland werden es dann uebrigens 12 Stunden sein!

So, ich – aeh – spring jetzt in den Pool (rieche noch nach Zug-Stink…), koch mir dann yummy Gemuese und geh dann ins Bett. Denke an euch! Cx

 

aufgeregt!!!

Oktober 14th, 2012

Hui, bin mehrmals aufgewacht heute nacht, weil ich mich so auf den Ghan und auf das Outback freue 🙂 Die Karte funktioniert nicht so richtig gerade, deshalb hier meine Reiseroute nochmal in Zahlen:

14./15.10. Zugfahrt von Adelaide nach Alice Springs

15./16.10. Alice Springs

17.-19.10. Uluru/Olgas/King’s Canyon Safari mit Wayoutback

20./21. Alice Springs

22.-24.10 Safari von Alice nach Darwin mit Adventure Tours

In Alice werde ich Internet/Handyempfang haben, sonst wohl eher nicht…

Viele liebe Gruesse, Claudia

Strandfloh

Oktober 13th, 2012

Hallo zusammen! Heute wurde das Wetter endlich gut (27 Grad!). Ich war heute morgen nochmal auf dem Markt und habe noch ein paar Fotos gemacht und mich mit Proviant fuer die Zugfahrt morgen eingedeckt. Heute mittag bin ich dann in die Strassenbahn gestiegen und nach Glenelg, Adelaides Hausstrand, gefahren. Dort war es so schoen, dass ich mehr oder weniger gedankenversunken 2 Stunden lang mit den Fuessen im Wasser/Sand nach Sueden gegangen bin, bis mir irgendwann mal auffiel, dass ich ja auch noch zurueckmusste… Es war genial! Guckt mal, was fuer eine grosse Muschel ich da gesehen hab:

Habe dann in Glenelg gegessen und auf den Sonnenuntergang gewartet.

Nun bin ich zurueck im Hostel und muss meinen Rucksack packen. Morgen um 12.20 h geht los, 25 Stunden spaeter komme ich an, ca. 1600 km! Ich bin wirklich, wirklich aufgeregt! Melde mich dann aus dem roten Zentrum wieder… Hier schon mal eine Karte der naechsten Stationen. Liebe Gruesse, Claudia

 

 

Burp…

Oktober 12th, 2012

G’day! Erstmal zu gestern abend (und damit zum Betreff ;-)): ich sagte doch, es kommt immer alles anders… Als ich mit meiner frisch gewaschenen Waesche in mein Zimmer kam, stand Malcolm, der Hostelmanager oben auf einem Etagenbett, sagte, ich sollte mich nicht erschrecken, er wuerde nur die Heizung reparieren. Er ist supernett, ich habe schon so manche Stunde bei ihm am Empfang verbracht, er kann so lustig erzaehlen! Jedenfalls fragte er, was ich noch so vorhaette, und so kam es, dass wir gemeinsam mit einer Schulfreundin von ihm (beide um die 60!) im Pub um die Ecke landeten und lecker Schnitzel gegessen haben und Adelaider Carlton Bier tranken. Shannon, die Schulfreundin, lebt seit 35 Jahren in Alice Springs, und die beiden haben mich gut auf meinen anstehenden Trip nach Alice und ins Outback vorbereitet („wenn du eine Schlange siehst, stocksteif stehen bleiben!“). Am Sonntag, also uebermorgen, fahre ich mit dem Ghan von Adelaide nach Alice Springs, schlappe 24 Stunden im Zug! Ich bin richtig aufgeregt!!! Wer mal gucken will: www.greatsouthernrail.com.au/site/the_ghan.jsp

Heute morgen beim Fruehstueck habe ich Robert kennengelernt, einen ziemlich verpeilten Berliner. Wir sind zusammen zur free walking tour gegangen, das gleiche, was ich schon in Riga, Tallinn, Sydney gemacht habe. Fuehrung durch junge Locals, man zahlt, was man kann/was einem die Fuehrung wert war. Super Prinzip! Es war mal wieder grossartig, und da der Guide Mark naechstes Jahr nach Deutschland kommt, werde ich ihm dort Muenster zeigen 🙂 Hier ein paar Fotos von der Fuehrung, da habe ich naemlich etwas gemacht, was ich schon lange mal machen wollte…

Das rosa im R, das war ich!

Das Gelbe war der Guide, ich hab nur das I gemalt 🙂 Als ich den Dreh raushatte, ging es dann einfacher. Hier ein angefangenes Selbstportrait… :

Danach waren wir im Central Market, ein toller Markt, bei dem man gar nicht aus dem Staunen und Gucken rauskommt!

Heut nachmittag sind wir ins Museum of South Australia gegangen (immer wenn ich was vorschlug, sagte Robert langsam „da wuerde ich vielleicht mitkommen“ – ihr kennt diese Sorte Mensch…). Jedenfalls war’s lustig, Robert wollte immer so Maennersachen sehen wie Dinosaurierskelette, Spinnen, Mineralien und so was… Ganz ungewohnt 🙂 Das Museum war nicht schlecht, koennte aber mal einen neuen Anstrich gebrauchen!

Dann bin ich – auf Empfehlung von alten Adelaidehasen Joelle 🙂 – nach North Adelaide gegangen, ein Gebiet noerdlich des Centrums und jenseits des Flusses Torrens. Dort war nicht viel los, aber ich habe die Sonne (!) und einen leckeren Kaffee genossen und bin dann am Fluss zurueckgewandert. Das Wetter hat sich nochmal wieder geaendert, heute war blauer Himmel und ca. 20 Grad, morgen soll es noch schoener werden, nachmittags plane ich deshalb den Strand in Glenelg ein 🙂

Euch allen ein schoenes, erholsames Herbstwochenende, erholt euch gut von der Buchmesse! Claudia

Hicks…

Oktober 11th, 2012

War heute im Barossa Valley, einem der besten Weinanbaugebiete Australiens! Als ich abgeholt wurde, hat es gegossen, aber ehrlich gesagt war ich ganz froh, den Trip trotzdem gebucht zu haben, denn ein Tag bei diesem Regen in der Stadt waere auch keine gute Aussicht gewesen. Dann schon besser ein Luxus-Rausch mit Chauffeur 😉 Wir waren eine Gruppe von 7 Leuten, eine Kanadierin, eine australische Bewaehrungshelferin aus Brisbane, und zwei aeltere Ehepaare aus Sydney bzw. Perth. Und unser Guide, Dallas, der schon als Jugendlicher auf Weinguetern gearbeitet hat und wirklich wieder super war! Man kann hier fast buchen, was man will, es sind immer Touren, die meine Erwartungen uebertreffen! Das ist oft auch deren Anliegen, uns einen wirklich tollen Tag zu bescheren! Wir haben 4 Weingueter besucht, und ueberall 6-7 Weine probiert, immer ein paar weisse, ein paar rote und ein paar Dessertweine (die ich ja seit Porto besonders schaetze!). Wuensche mir ausser dem Penis-3D-Buch uebrigens eine gute Flasche Portwein zu Weihnachten! Also, 4 x 6-7 Weine, kurz vor Mittag ordentlich angeduselt war ich schon lange nicht mehr 😉 Dank leckerem Mittagessen ging’s danach besser. Es war jedenfalls sehr, sehr schoen, wir hatten tolle Ausblicke, waren auf wunderschoenen Anwesen und wurden ueberall sehr herzlich empfangen und bewirtet.

 

Und wir hatten viel, viel Spass! Ach, und das Wetter klarte auch auf, wir hatten streckenweise sogar blauen Himmel! Sara, du musst unbedingt deinen Chef ueberzeugen, dass ihr beide hier eine Dienstreise her macht!!!

Zwischendurch haben wir noch einen kleinen Zwischenstopp in Tununda gemacht. Das ist nicht gross, aber liebenswert 😉 Ich bin in einen Laden reingegangen, der „Allerlei“ hiess, sprach mich irgendwie an. Drinnen begann eine Frau, die aussah wie J.K. Rowling, bevor sie Harry Potter geschrieben hat (!!!) auf mich einzureden, sehr nett, aber ich hab nur die Haelfte verstanden. Der Laden verkaufte alles, was die alten Damen des Ortes herstellten, also Marmelade, Kekse, Kuchen, Lederhausschuhe, gehaekelte Handtuecher und gestrickte Kinderpullover und so manches andere. Haette J.K. nicht so viel geredet, haette ich mir das in Ruhe angeguckt. Ein Teil des Erloeses wird gespendet, das hat sie mir auch alles erzaehlt… So bin ich mit Pflaumen-Himbeer-Marmelade, frischem Carrot Cake, den ich mit der dankbaren Gruppe geteilt habe, und Dattel-Ingwer-Keksen von J.K. herself abgezogen. Cooler Laden!

Gerade waescht meine Waesche mal wieder in einer dieser amerikanischen Superwaschmaschinen (in 30 Min alles fertig, danach aber auch nur schwer wieder zu identifizieren, aber wenigstens sauber…), und wenn das alles fertig ist, geh ich mal wieder essen, entweder in den Pub um die Ecke, oder asiatisch, oder wer weiss, was ich sonst noch so finde 🙂 Lasst es euch gut gehen! Claudia

 

Gruss aus Adelaide

Oktober 10th, 2012

Hallo zusammen! Es ist jetzt das 2. Mal, dass ich in eine Stadt komme, und am Tag meiner Ankunft 30 Grad sind und am naechsten Tag nur noch 15 Grad… Soll mir das irgendwas sagen? Morgen habe ich einen Trip ins Barossa Valley (Weinanbaugebiet) gebucht, und es ist Schnee vorausgesagt…

Heute nacht habe ich erstmal 11 Stunden geschlafen. Habe kaum mitbekommen, wie 5 Leute nach mir ins Zimmer/Bett gekommen sind und vor mir wieder aufgestanden sind, Ohrstoepsel sei dank! Hatte wohl mal wieder Schlaf noetig… Dann bin ich in die Stadt gegangen, habe ein paar Shops und Galerien und den tollsten Hutladen der Welt angeguckt, was gegessen (schlafen macht hungrig ;-)) und war in der wunderbaren Art Gallery. Ich mag Adelaide! Ist entspannt und sehenswert. Heute nachmittag habe ich ein bisschen Orga-Kram gemacht (z.B. meine Weiterreise von Alice Springs nach Darwin gebucht, wer will schon in Alice Springs festhaengen?!?) und gleich mach ich mir nen Obstsalat. Ach, und die letzten 2 Stunden habe ich natuerlich damit verbracht, euch Fotos hochzuladen. Ca. 20 Stueck, alle aus Australien-Artikeln. Viel Spass beim Angucken! Geht am besten rechts in der Liste auf „Australien“, dann werden euch alle Australienartikel angezeigut und ihr koennt einfach runterscrollen.

Macht’s gut, ich melde mich morgen abend angeschwipst wieder 🙂

Claudia

 

schwupps, da bin ich wieder! – jetzt mit Fotos!

Oktober 9th, 2012

Hallo zusammen! Sorry, hatte kein Internet in den letzten Tagen, nicht mal Handyempfang, und konnte nicht bloggen… Jetzt aber! Bin vorhin in Adelaide angekommen, habe mal wieder ein tolles Backpacker-Hostel erwischt, bleibe 5 Tage hier! Habe noch nicht viel von der Stadt gesehen, aber es wirkt sehr liebenswert, ein bisschen wie Muenster auf australisch… Mal sehen, ob sich dieser Eindruck morgen verstaerkt. Sollte ich mir ein Fahrrad mieten? Mal sehen.

Aber zurueck auf Anfang, ich habe viel zu erzaehlen! Am Sonntag morgen ging unsere Tour von Mel-bun nach Adelaide los. Um 7.20 h musste ich schon am Abholpunkt stehen. Der fruehe Vogel faengt den Wurm, gaehn… Als ich morgens im YHA-Badezimmer meine Uhr umband, wurde ich allerdings stutzig. Hatte mein Wecker mich eine Stunde zu frueh geweckt? Komisch… Dann sah ich den Zettel an der Rezeption: Uhrumstellung! Das heisst hier huebsch pragmatisch „daylight saving“. Puh, ein Glueck, dass mein Wecker sich automatisch umgestellt hatte, das haette ich sonst schlicht und einfach verpennt… Ich war puenktlich, 2 andere, aehnlich verpeilte Gaeste hat der nette Tourguide persoenlich in ihren Hostel geweckt, einen konnten wir nicht auftreiben… Aber der Tourguide meinte, fuer die Situation sei eine Quote von 90 % schon ganz gut 😉 Wir waren also eine Gruppe von 9 Leuten, eine Japanerin, eine Hollaenderin, ein Brite, zwei Daenen und 4 Deutsche. Gute Mischung! Am ersten Tag sind wir Richtung Great Ocean Road gefahren. Das Wetter war mittelmaessig, leicht bewoelkt, immer mal Schauer, aber die Aussicht auf die Kueste war trotzdem spektakulaer.

Und es war toll, gefahren zu werden und ungestoert ausgucken zu koennen! Spaeter am Tag haben wir noch den Otway Tree Top Walk gemacht, das ist ein Spazierweg auf Baumwipfelniveau, also bis 47 m hoch! Das ist, aeh, ziemlich hoch! Uebernachtet haben wir in Port Campbell bei einem netten Neuseelaender im Hostel (das hab ich auf der Karte unten geaendert, wir waren nicht in Apollo Bay, und nach einem kurzen Kaffeestop dort war ich sehr gluecklich darueber…). Ich war am naechsten Morgen ziemlich frueh wach und bin mit der Niederlaenderin schon um 6.15 h zu einem Spaziergang durch Port Campbell aufgebrochen. Es war ein wahnsinniges Vogelkonzert, die Sonne ging auf, und um 6.45 h standen wir bei Sonnenaufgang am Pazifik!

Am Montag waren wir bei nochmal bei den 12 Aposteln bzw. bei den 7 uebrig gebliebenen Felsen, die den Wellen (noch) trotzen. Da waren wir am Vortag zu Sonnenuntergang schon einmal gewesen, aber am Montag morgen war das Licht viel schoener.

Zwei aus der Gruppe haben einen Helikopterflug an der Kueste entlang gemacht, so hatten wir nochmal genuegend Zeit fuer tolle Fotos! Wir haben den Vormittag nochmals an der Great Ocean Road verbracht, es gibt immer wieder neue tolle Lookouts und Felsformationen dort!

 

 

 

 

 

Nachmittags sind wir ins Landesinnere Richtung Grampians Nationalpark gefahren. Der erste Stop war in einem Aboriginal Culture Centre, wo wir – Ueberraschung! – selbst Boomerangs bemalen durften. Als Pinsel diente Spinifexgras, mit denen kann man nur Punkte malen, ganz in Aborigines Kultur. Das war grossartig, ich hatte mir schon vorgenommen, das auch mal auszuprobieren, und nun kam die Chance ganz unverhofft. Es war toll! Und ich hab ein tolles neues Reisemitbringsel!

Danach waren wir wandern, haben den Pinnacle Walk gemacht. War nicht so anstrengend wie die Wanderung in Tasmanien, aber trotzdem nicht ohne… Aber der Ausblick belohnt dann ja immer fuer die Anstrengungen! Abends haben wir in Hall’s Gap uebernachtet. In den Pool ist niemand gesprungen, aber es gab Kaengurus, die ueber’s (sehr weitlaeufige) Gelaende huepften. Ich muss mal sehen, ob ich demnaechst mal ein paar Fotos fuer euch hier hochgeladen bekomme, diese „Kaenguru mit Jungen“-Bilder sind echt lustig 🙂 Die Kaenguru-Mama hier z.B. hat schwer zu schleppen:

Hier fuettere ich gleichzeitig Mama und Junges! Und, ja Marc, dann gibt es auch ein Foto vom Feen-Shop. Liebe Gruesse an dieser Stelle! 🙂 ERLEDIGT 🙂

Der heutige Tag begann wieder frueh, Abfahrt um 7 h! Das Aufstehen im Dunkeln ist immer hart, aber umso genialer ist es dann, die Sonne aufgehen zu sehen und um 7.30 h/8.00 h am ersten tollen Aussichtspunkt zu stehen, zu geniessen, und zu wissen, dass der ganze Tag noch vor einem liegt! Heute standen eigentlich nur die Balconies (genialer Aussichtspunkt) und eine kurze Wanderung zu einem Wasserfall auf dem Programm, den Rest der Zeit sind wir gefahren, denn es waren noch ca. 500 km bis Adelaide. Dank gutem Fahrer, guter Stimmung, guter Musik, einigen Kaffeepausen und vielen Keksen ging die Zeit aber schnell vorbei – fast zu schnell, ich hatte gerade das Nachdenken begonnen 😉

Nun bin ich also  schon im 5 Bundenland hier in Australien. Nach New South Wales war ich im Australian Capital Territory ACT, dann in Victoria und in Tasmanien und nun in South Australia. South Australia ist uebrigens so gross wie Deutschland, Frankreich und Oesterreich zusammen! Hier in Adelaide (und rauf bis Darwin, also fuer den Rest meiner Zeit hier) gilt uebrigens ne andere Zeitzone. Daylight saving und neue Zeitzone ergibt: ich bin euch 8,5 Stunden voraus.

Ich wuensche allen Mitlesern, die auf der Buchmesse sind, eine erfolgreiche, gute Zeit und dem Rest natuerlich ebenfalls eine gute Woche! Claudia

Die Tuete, in der das Glueck war, hatte ein Loch…

Oktober 6th, 2012

… aber ich hab’s zum Glueck gleich entdeckt. Grrr, Regen und 16 Grad! Das hatte ich mir anders vorgestellt… Also habe ich erstmal ausgiebig gefruehstueckt und Zeitung gelesen und bin dann in ein Outlet Shopping Centre gegangen. Da es ein open  air shopping centre war, was das aber keine so gute Idee… Hab mir nur fuer weniger als 2 EUR ein neues Reisehandtuch gekauft, meins stinkt inzwischen frisch gewaschen, es hat 3 Monate gute Dienste geleistet… Dann habe ich nochmal eine kleine Busstadtrundfahrt gemacht, wie ganz am Anfang, dieses Mal als alter Mel-bun-bunny 🙂 Zwischendurch lecker indisch essen, und dann war ich nochmal im Kino, das war mir zu kalt und zu nass draussen! Habe „On the road“ von Jack Kerouac gesehen, schliesslich bin ich genau da, on the road, auch! Habe aber definitv weniger Zigaretten, Drogen und Sex als die Jungs im Film 😉 Guter Film, angucken! Morgen frueh um 7 h geht’s los an die Great Ocean Road, ich hoffe, das Wetter hat ein Einsehen…

Liebe Gruesse, Claudia

Gut angekommen

Oktober 5th, 2012

Hallo, bin gut in Mel-bun angekommen. Flug war 2 Stunden verspaetet, aber ich bin so entspannt, dass ich das kaum gemerkt hab… Wieder im YHA eingecheckt, gleicher Raum wie letztes Mal, nur das es jetzt 28 Grad sind und ich die Dachterasse nutzen kann 🙂 Bis morgen, schoenes WE, Cx

Glueck in Tueten!!!

Oktober 5th, 2012

Hallo ihr Lieben! Habe gerade noch 30 Minuten, bevor mich der Airport Shuttle zum Airport shuttelt, deshalb hier drei tolle Geschichten:

eine Geschichte habe ich schon Di erlebt, aber vergessen, sie zu bloggen. Wie konnte das passieren?! 😉 Also, wir kamen durch einen Ort namens Dootown. Fand ich komisch, aber, naja… Es war eigentlich eher ein Dorf, und das lustige war, dass alle ihre Haeuser benannt hatten. Es gab also Cocka-doo, doo me, wee-doo, Didgeri-doo, Whattl-I-do und – mein Favorit – Dr. Doo-little. Ob das der Ortstierarzt war? Mit Hademarschen oder Muenster kann meine keine so tollen Konstruktionen bauen, aber fuer Wacken, ein Nachbarort von meinem Heimatort Hademarschen, bekannt fuer das Wacken Open Air, faellt mir was lustiges ein: Wacken-I-do-to-make-you-happy 🙂 Das war also die Doo-Story. Cockadoodledoo!

Die naechste Story hab ich heute morgen erlebt. Frank, den ich in Sydney kennengelernt hatte, hatte mir „Beauty and the bees“ empfohlen, er schwoere auf das Shampoo von denen. Da ich gerade Shampoo brauchte, bin ich vorbeigegangen. Was ich fand, war ein supersuesser Shop, der aus ausschliesslich tasmanischen Zutaten Kosmetik herstellt, v.a. aus Bienenwachs, Honig und einer bestimmten Pflanze. Ihr Shampoo ist in Seifenform – also perfekt fuer Traveller, denn es kann nicht auslaufen! Ausser zwei Produkten bekam ich ca. 8 Proben geschenkt, diese kleinen Dinge machen mich so wahnsinnig gluecklich gerade. Ich hab ewig mit der Verkaeuferin geredet, es war wahnsinnig nett! Danach bin ich zur Post gegangen und hab 3 kg Zeugs nach Hause geschickt. Darunter auch dein Weihnachtsgeschenk, Henning! 😉 Und Beauty and the bees Proben fuer dich, Tine! 🙂

Eben gerade hab ich noch einen Spaziergang durch Battery Point gemacht, den alten Ortskern von Hobart. Dorfatmosphaere mitten in der Stadt, mit Ozeanblick! Dort fand ich den Faerie Shop, einen Feenshop, mit rosa Pluescheingang, Wunschvorhang, Kissen und Rosen ueberall. Da konnte ich nicht wiederstehen und musste gucken, ob ich dort Prinzessin Lillifee finde! Und tatsaechlich, ich fand sie, in Gesellschaft vieler anderer Prinzessinen und Feen, und sie wirkte seeeeehr gluecklich dort! Die Verkaeuferin war als Fee verkleidet und war verzueckt, als ich mich als, naja, entfernte Bekannte von Prinzessin Lillifee ausgabe. Dann kamen zwei alte Herrschaften in den Laden, um ihre Feenhuete abzuholen, keine Ahnung, was sie damit anstellen wollten 😉 Hier ein paar Fotos:

 

Ihr seht, ich erlebe hier taeglich Glueck in Tueten und koennte zur Zeit fast platzen vor Glueck. Danke an dieser Stelle an alle unter euch, die mich in irgeneiner noch so kleinen – oder auch grossen – Art unterstuetzen, dass ich diesen Traum hier gerade leben darf!

eure Claudia (gluecklich auch ueber neue Jeans!)

 

42 Grad Sued

Oktober 4th, 2012

Ja, ich bin tatsaechlich so weit im Sueden, 42. Breitengrad!!! Und in der Stadt, die Cadbury-Schokolade fuer die gesamte suedliche Hemisphaere herstellt, da sag mal einer, Hobart waere langweilig!! Ich bin immernoch hier, hab nach der Rundtour noch 3 Tage drangehaengt und bin wirklich froh darueber. Mal ganz davon abgesehen, dass ich locker auch noch 2 weitere Wochen hier in Tassie bleiben koennte, zumal das Wetter jetzt richtig toll wird…

Am Dienstag war der letzte Rundreisetag. Wir waren auf der Tasman Peninsula, der Zipfel suedoestlich von Hobart. Dort liegt Port Arthur, die Straeflingskolonie, in die alle unartigen Gefangenen von Sydney geschickt wurden. Deshalb ist Hobart, nach Sydney, uebrigens auch die 2aelteste Stadt Australiens! Wir hatten eine gefuehrte Tour incl. Bootsfahrt zur Gefaengnisinsel. War ziemlich bewegend, weil dort die Arbeits- und Lebensbedingungen spuerbarer waren als auf Sarah Island. In Ketten arbeiten, ausgepeitscht werden, Einzelzelle in totaler Stille und Dunkelheit… Und 1996 hat in Port Arthur ein Massaker stattgefunden, bei dem ein junger Mann ca. 30 Leute ermordet hat, das war auch bewegend, und es gab ein sehr schoenes Mahnmal dafuer.

Spaeter an dem Tag haben wir noch eine Schokoladenfabrik mitten im Wald besucht (vertreibt, im Gegensatz zu Cadbury, nur in Tasmanien und auf Bestellung aufs mainland…) und einem letzten spektakulaeren, ca. 90 m hohen Wasserfall einen Besuch abgestattet, und dann hiess es Abschied nehmen von Minibus, 20 Mitreisenden, dem Super-Guide, seinen super Spruechen: „strap yourself in and relax, relax“ und dem entspannten Geniessen. Schluchz!

Seit Dienstag bin ich also wieder im Pickled Frog. Mit mir hier war bis heute Rachael, eine Australierin aus Queensland. Mein erster Eindruck im Bus vor ner Woche war „arrogant, grrr“, aber nach Stunden im Bus und Naechten im Etagenbett und geteilten Schokoriegeln haben wir uns irgendwie angefreundet und haben die letzten beiden Tage zusammen hier in Hobart verbracht. Lustig, wie sich das alles so entwickelt! Am Dienstag abend waren wir zusammen in Hobart’s Kneipenviertel, wo echt der Baer steppte. Ich hab endlich einen Kaenguruburger gegessen (sehr lecker, wirklich!) und danach waren wir noch im Irish Pub beim Open Mic. Herrlich!

Gestern stand Hobart’s Hausberg Mount Wellington auf dem Programm. Immerhin 1250 m hoch! Wir sind mit dem Bus hochgefahren und dann 3 Stunden abgestiegen. Da oben lag Schnee und wir haben mal so richtig gemerkt, was der wind chill factor ist, naemlich dass es sich nochmal viel kaelter anfuehlt als es tatsaechlich ist. Nachdem wir vom oberen Plateau runter waren, wurde es aber herrlich sonnig, warm und friedlich. Leider hat Rachael sich nach 1,5 Stunden den Fuss verknackst. Superwoman hat sie natuerlich ueber die Schulter geworfen und vom Berg getragen 😉 Nein, so natuerlich nicht, es war echt doof. Wenigstens mit Pferdesalbe und einem Wanderstab konnte ich aber dienen… Auf dem Weg nach unten war die Stimmung nach dem ersten Schock aber nicht gedrueckt, wir haben uns deutsche und australische Lieder und als Hoehepunkt die jeweiligen Nationalhymnen der Laender vorgesungen. Sehr lustig, durch den australischen Busch zu stiefeln und die deutsche Nationalhymne zu singen 🙂 Gestern abend hatte Rachael ein Date und ich bin mit einer Franzoesin (!) seafood essen gewesen. Ihr haettet die Farbe des frischen Lachses und des Tunfisches sehen sollen. Unglaublich!

Heute mittag ist Rachael dann wieder nach Hause geflogen und ich bin ins Mona, das Museum for Old and New Art, gegangen (www.mona.net.au). Die 30minuetige Faehruberfahrt dorthin war herrlich, das Museum hat mich dann eher enttaeuscht. Es ist eine Privatsammlung, viel provokative, teilweise erotische Kunst, nur wenig, was mir wirklich gefiel. Aber das Gebaeude und die Faehrueberfahrt haben’s rausgerissen!

Danach bin ich dann spontan eine Jeans kaufen gegangen. Eine meiner beiden langen Hosen ist ziemlich durch und wird noch hier auf Tassie beerdigt werden, dafuer hab ich jetzt wieder ne Jeans im Gepaeck, yeah!

Morgen mittag (Fr) fliege ich zurueck nach Mel-bun. Kaum vorstellbar, nach diesem herrlichen Tassie wieder in ne Grossstadt zu kommen… Am Sonntag frueh geht’s aber schon weiter, wieder ne gefuehrte Tour, dieses Mal aber nur 3 Tage, von Mel-bun ueber die Great Ocean Road und die Grampians (ein Gebirge) nach Adelaide. Freu mich!

Bin jetzt so richtig, richtig angekommen, sowohl in Australien, als auch auf Weltreise. Die Haelfte der Zeit ist rum, die Vorstellung, irgendwann wieder allein in einem Raum zu schlafen, macht mir Angst, es ist immer so lustig und immer wieder spannend, wen man so trifft. Aber das ist ja noch lange hin. Moechte vielleicht jemand im Januar bei mir einziehen? Ich lese auch jeden Abend Schnuepperle-Geschichten vor 😉

Ich freu mich uebrigens trotzdem immer ueber Nachrichten von euch, egal, in welcher Form. Nur, weil ich unterwegs bin, heisst das nicht, dass ich nicht mehr an euren Leben interessiert bin, ganz im Gegenteil!

Also, lasst es euch gutgehen, bis bald, Claudia

ps.: Hier ein Beispiel, wie ich mich hier in Tassie ernaehre: Fish, Shrimps, Calamaris & Chips!

 

 

Spek-tassie-kulaer!!!

Oktober 1st, 2012

Hallo aus Hobart! Wir haben unsere Tour um die Insel geschafft, sind wieder in Hobart angekommen, morgen ist der letzte Tag der Tour hier in Hobart und Umgebung. Echt schade, koennte noch tagelang mit der Gruppe weiterfahren, und zu sehen gibt es auch noch soooo viel!

Nach dem Schneegestoeber-Katastrophen-Tag vorgestern wurden wir mit zwei wunderbar sonnigen, schoenen Tagen fuer die Strapazen entschaedigt. Wir waren an der Ostkueste Tasmaniens, gestern an der Bay of Fire, u.a. an einem der schoensten Straende, die ich je gesehen hab! Heute waren wir etwas suedlicher, an der Wineglass Bay. Der Tag begann mit einer Wanderung auf dem Mount Amos, nur 520 m hoch, aber er hatte es in sich… Auf allen vieren grosse Felsen hoch, nahezu senkrechte Felsspalten hoch, und das Ganze auch noch wieder runter… Der Blick von oben war aber wirklich spektakulaer (dieses Wort erhaelt hier in Australien eine komplett neue Bedeutung fuer mich!). Ich habe eine kleinen Chinesin das Leben, naja, zumindest ein paar Knochen gerettet, als ich sie an einem Abhang auf dem Weg nach unten eingefangen habe, seitdem heisse ich im Bus „Superhero“ 😉 Das war echt krass, sie ist in die Hocke gegangen, um sicher nach unten zu kommen, verlor dann das Gleichgewicht und rollte wie ein zusammengerollter Igel den Fels runter… Puh!

Heute nachmittag haben wir noch Babywombats gesehen und Kaengurus gefuettert, die Kleinen in den Beuteln sind inzwischen meist schon gross und stecken alle Moeglichen Koerperteile aus dem Beutel und kommen auch mal raus. Es ist Fruehling!

Gerade eben war ich mit ein paar Leuten im Pub, war lustig, und ich hab tasmanisches Bier getrunken!

Bis morgen abend, Claudia

Fan-tassie-sch

September 29th, 2012

Puh, was fuer’n Tag! Hatte gerade zwei Tage kein Handynetz, falls mir jemand ne sms geschrieben hat und ich nicht geantwortet hab, ist sie vermutlich nicht angekommen… Aber alles der Reihe nach: am Donnerstag wurde ich in Hobart abgeholt und das Abenteuer nahm seinen Lauf… Die Gruppe besteht aus 4 Australiern, 4 Hongkongern, 1 Taiwanesin, 2 Koreanerin, 2 Japanerinnen ausser mir 4 Deutschen (Au-pair-Maedels), einem aeusserst seltenen Exemplar eines Gibraltaers und 2 (!) sehr (!) netten (!!) Franzoesinnen (!!!!!!!), alle zwischen 18 und 40, die Gruppendynamik stimmt! Am ersten Tag standen wir schon um 9 h frueh im Nationalpark und haben eine kleine Wanderung zu zwei wirklich spektakulaeren Wasserfaellen gemacht. Danach gab’s Picknick am Lake St. Claire, wo uns ein paar sehr dreckige, aber sehr gluecklich aussehende Wanderer entgegenkamen, die wohl gerade den Overlandtrack beendet hatten 🙂 Abends kamen wir in Strahan an der Westkueste an, ein kleines verschlafenes Nest (ohne Internet…). Es gab tolles Barbecue und danach ein Tim Tam Slam, da knibbelt man bei einer bestimmten Sorte Keks die Enden ab und trinkt dann durch den Keks heisse Schokolade und matscht ordentlich rum. Herrlich!

Gestern hatten wir noch einen Tag in Strahan, und ich hab mich mit einer kleinen Gruppe von 6 Leuten fuer eine kleine Bootsfahrt entschieden, hatte Lust drauf. Es war grossartig! Wahnsinn! Es war morgens ziemlich windig und bedeckt, klarte dann aber auf. Wir sind erst durch die Bucht, an der Strahan liegt, gefahren, raus zu Hell’s Gate, der sehr, sehr engen Einfahrt zur Bucht. Draussen tobte der Ozean! Danach sind wir nach Sarah Island gefahren. Ein bisschen zur Geschichte: wenn man sich in GB nicht benommen hat, kam man im 18./fruehen 19. Jhd. in die Straeflingskolonie Sydney. Wenn man sich da nicht benommen hat, Strafversetzung nach Hobart in Tasmanien. Und wer da negativ auffiel, kam auf die Hoelle auf Erden, nach Sarah Island! Wir hatten eine sehr anschauliche Fuehrung, grrr, gruselig! Danach ging’s weiter in den Gordon River, eine ganz andere Landschaft, Regenwald, ziemlich unberuehrt. Super! Das Tollste war aber, das die Crew das Motto „open ship“ hat, d.h. man durfte ueberall, ausser im Maschinenraum, rumlaufen. Beim Kaept’n hing ein Schild: come in, it is nice and warm in here! Das haben wir uns nicht 2x sagen lassen, haben lustige Fotos gemacht, hatten besten Ueberblick und haben viel erzaehlt bekommen.

Und zwischendurch habe ich mich immer mal wieder vorn aufs Schiff gestellt und mir den wirklich starken Wind um die Nase wehen lassen. Yeah!

Gestern abend war dann Theater angesagt, auch ueber tasmanische Gefangene. Es war von Zuschauerbeteiligung die Rede – am Ende haben ca. 30 der ca. 40 Zuschauer mitgespielt. Das war soooo lustig! Ich war Pumperin auf einem Schiff, das ein Leck hatte! Im stilechten Friesennerz! Waere auch gern die Qualle gewesen, die musste immer mit einem zusammenklappbaren Ikea-Sieb durch die Gegend laufen 😉

Ja, und dann heute. Abfahrt 7 h, „wir haben einen langen Tag vor uns“, wir wollten nach Cradle Mountain, auf den hoechsten Berg der Insel. Tja, und gegen 9 h fiel der erste Schnee. Da waren wir auf 700 m, und wir wollten auf 950 m… Und das im Minibus mit Anhaenger… Es dauerte nicht lange, und wir blieben liegen, der Schnee wurde immer staerker, die Asiaten, die noch nie Schnee gesehen hatten, flippten aus vor Freude! Ich fand das nicht so lustig… Der Schneepflug fuhr 4x an uns vorbei, gruesste immer freundlich, hielt aber nicht an. Irgendwann hatten wir es mit ausgraben, schieben, anfeuern geschafft, hatten da aber schon rausgefunden, dass der Nationalpark gesperrt war, also mussten wir ohnehin umdrehen. Und als wir aus dem Schneechaos raus waren, wollte unser Guide Reifendruck pruefen – tja, und dann hatten wir einen Platten, also hiess es Reifen wechseln. Puh! Der Tag wurde dann noch toll, die Stimmung und der Zusammenhalt war super, wir waren an der Nordkueste und haben in einem Nationalpark frei laufenden Wombats (die sind doch echt suess!) und Kaengurus und ein Quoil oder sowas gesehen und sind jetzt in Launceston im Hostel angekommen. Hier ein Wombat:

Ihr seht, es geht mir bestens und das Abenteuer geht jeden Tag weiter, mal mehr, mal weniger! Lasst es euch gutgehen, Claudia

That’s the way, aha aha, I like it, aha aha…

September 26th, 2012

G’day und liebe Gruesse von Tasmanien! Wenn ich nach Sueden gucke, kann ich fast die Antarktis sehen 😉 Ich bin nach ruhigem, kurzen Flug (1 Stunde von Mel-bun) im Hostel „The Pickled Frog“ www.thepickledfrog.com angekommen. Supergemuetlich, supernett, echt zum Wohlfuehlen! Bleibe zwar erstmal nur 1 Nacht, morgen frueh beginnt schon die 6-Tages-Tour rund um die Insel, aber vom 2.-5.10. bin ich nochmal hier. Nach einem ersten Rundgang finde ich Hobart sehr cool. Man kann ueberall Angelhaken, Gummistiefel, Motoroel in 28 Sorten und in Groessen, die einen Pickup erfordern kaufen, ausserdem jede Menge Wolle und Strickbuecher „how to knit your dog“. Gleich daneben das Penis-3D-Buch! Vom Taschen-Verlag! Wenn Ian nicht bald auftaucht, wuensch ich mir das zu Weihnachten 😉 Hobart liegt am Meer, es gibt ueberall frischen Seafood, es ist ueberschaubar, s. Betreff!

Der Ausflug auf den Eureka Tower fuer die Nachtaufnahmen (nicht: Nacktaufnahmen!) war super, tolle Aussicht, ich war ueber ne Stunde da oben, unter anderem weil die Musik so gut war. Danach hab ich noch in der Jugendherberge im Wintergarten gesessen und gelesen. Ich hatte eine Zimmerkollegin gebuertig aus Kenia, lebend in Sydney, die mir ab der 1. Minute, in der wir das Zimmer teilten, entweder von ihren neuen Highheels oder von der derzeitigen Problematik mit ihrem 4 boyfriends erzaehlt hat, das war nach einer gewissen Zeit etwas anstrengend… So habe ich den Wintergarten und die Dachterrasse entdeckt, fuer die Dachterasse war es aber doch zu kalt und zu dunkel zum lesen, aber auch in dem Hostel bin ich ja nochmal fuer 2 Naechte 🙂

Cool, hinter mir zuenden sie gerade den Kamin an, mit echtem Feuer, dann weiss ich ja, wo ich mich gleich hinhaue zum Lesen!

Kann sein, dass ich in den naechten Tagen weniger haeufig blogge, bin ja mit der Gruppe unterwegs und wir schlafen jede Nacht woanders. Habt ihr mal Pause von mir 😉

Macht’s gut, Claudia

ps.: Wir sind knapp vor 100 Kommentaren, also haut ordentlich in die Tasten, ich freu mich immer riesig darueber!!!

ich hab nen neuen Hut!

September 25th, 2012

Guten Tach! Hinter mir hier in der Kueche skypen gerade Deutsche mit Berlin – scheint kalt und regnerisch zu sein bei euch 🙁

Das Trommelkonzert gestern war genial! Die Konzerthalle war nagelneu und bis auf den letzten Platz gefuellt mit begeisterten Zuhoerern. Ich fand die japanischen Trommler besser als die australischen, aber es war sehr abwechslungsreich und die Kraft und die Energie die von den Trommelklaengen ausging, war echt Wahnsinn! Vor mir sass ein 3jaehriger Trommelfloh, ich glaube, seine Mama hat unten auf der Buehne mitgetrommelt. Das war ganz lustig!

Heute morgen war ich in DER Kunstgalerie Mel-buns, allerdings war der Grossteil des Hauses geschlossen wegen der Vorbereitung neuer Ausstellungen. Dafuer hatten sie einen tollen Museumsshop, in dem ich ewig gestoebert habe. Danach war ich auf dem Queen Victoria Markt, ein wilder Markt, wo es wirklich alles gibt, vom Kaengurulederhut ueber Aborigineskreauterkissen bis zu mir unbekannten asiatischen Fruechten. Ich habe mir einen Sonnenhut mit breiter Krempe gekauft, schliesslich will ich in 3 Wochen ins Outback, wo man „wie in einer Mikrowelle von innen nach aussen zu kochen beginnt“, weil es so heiss ist… Ich werde diese Prozedur mit beigem Kaenguruhut angehen!

Gerade mache ich eine Pause im Hostel und heut abend will ich noch am Yarra River spazierengehen und evtl. auf einen Aussichtsturm in den 88. Stock fahren und Nachtaufnahmen machen. Das sah sooo schoen aus, als ich gestern abend vom Konzerthaus zurueckging, und von oben sieht es bestimmt noch schoener aus.

Und morgen mittag fliege ich nach Tasmanien 🙂 Lasst es euch gutgehen, ich melde mich dann aus „dem Saarland Australiens“, wir mir neulich eine Australierin, die im Saarland als Austauschschuelerin war, sagte. Tasmanien ist eine Insel suedlich von Australien, ein Bundesstaat, in dem die Uhren etwas anders gehen und den selbst die Australier manchmal vergessen – wie das Saarland eben 😉

Claudia

 

Kunst, Muell, Gaerten und Trommeln

September 24th, 2012

Heute war so ein schoener Mel-bun-Tag, dass die Stadt in meiner persoenlichen Stadtwertung gleichauf mit Sydney liegt! Heute morgen beim Fruehstueck hab ich 2 Maedels wiedergetroffen, die ich in Singapur kennengelernt habe (Hallo Jana & Jule an dieser Stelle!). Mal wieder ein Beispiel dafuer, wie klein die Welt ist, denn sich auf diesem Riesenkontinent zufaellig bei voellig unterschiedlichen Reiserouten in der gleichen Unterkunft wiederzutreffen, ist schon ein kleines Kunststueck! Gestaerkt von Pancakes mit Ahornsirup bin ich also in DAS Kunstmuseum Mel-buns gestapft, nur um festzustellen, dass es montags geschlossen ist. Aber Mel-bun hat ja mehrere tolle Museen, ich musste nur ein paar Schritte weitergehen, da war ich in der National Gallery. Die grosse Napoleon-Ausstellung dort hat mich nicht sehr interessiert, also hab ich mal wieder eine free guided tour mitgemacht. Immer wieder super!

Auf dem Weg dahin fielen mir rote Buchstaben und Pfeile auf dem Boden auf. Das Wort sagte mir nichts, also bin ich den Pfeilen gefolgt, sah irgendwie spannend aus. Sie fuehrten zu einer Art Kunstprojekt, das im August lief, einer Art Garten aus Muell. Es gab Blumen, Baeume, Wege, Sitzecken, Sonnenschirme, Schaukeln, Deko, Spinnenweben und Insekten, alles aus „Muell“. Total super gemacht! Das Ganze hat ein Japaner zusammen mit Melbournern gemacht, die eingeladen waren, einfach mal so oder auch regelmaessig vorbeizukommen. Ich habe es echt genossen, dort rumzuwandern und das Ganze vor Mel-buns Skyline zu fotografieren!

Danach bin ich durch den Botanischen Garten zum Shrine of Remembrance gegangen, auf den 1. Blick ein protziges, pyramidenartiges Gebaeude. Auch dort startete gerade eine free tour, als ich ankam, also hat mich guide Peter rumgefuehrt und mir 1,5 Stunden wirklich alles gezeigt, was es dort zu sehen gab. Es ist kein Kriegs- oder Kriegerdenkmal, sondern eine Erinnerungsstaette fuer alle ANZAC-Kraefte (ANZAC = Austalian and New Zealand Army Corps), die jemals in Kriegen gekaempft haben. Der Shrine of Rememberance ist extrem beliebt bei den Australiern und es kommen wohl auch viele Soldaten zu Gedenkstunden her. Es gibt verschiedene Gedenkorte, eine immerwaehrende Flamme, verschiedene Garten und Wasserspiele, und einen Raum, eine Dachterasse und einen Raum, in dem zu einer bestimmten Tageszeit ein Lichtstrahl auf einen Bibelspruch faellt. Ein sehr durchdachter Ort mit sehr angenehmer Symbolik. Danach bin ich spontan in der Hamer Hall vorbeigegangen. Dort findet heute abend ein japanisch-australisches  Trommelkonzert statt, mit dem ich schon seit ein paar Tagen liebaeugele. Dass sie noch Karten uebrig hatten, war wohl Schicksal, nun gehe ich heute abend hin! 🙂

Das Wetter hier ist uebrigens wirklich fruehlingshaft, fuer all die, die denken, ich haette hier immer nur Sonnenschein! 16-18 Grad, immer mal ein Regenschauer, aber auch immer mal wieder blauer Himmel. Ab uebermorgen auf Tasmanien wird es vermutlich sogar noch ein bisschen kuehler, bin froh, dass ich ein paar warme Klamotten dabei hab!

Liebe Gruesse, Claudia

Phillip Island

September 23rd, 2012

Tach! Heute ist Sonntag, und ich hab nen ungeplanten, echten Rumhaengetag. Auch mal schoen! Gestern war ich auf Phillip Island, wer mal gucken will: http://www.bunyiptours.com/phillip-island/penguin-parade-tour.html. Das Highlight kam fuer mich ganz am Anfang der Tour, da waren wir naemlich im Moonlit Sanctuary, und ich habe Kaengurus und Wallabies gefuettert! So suess!!! Und so ne warme Schnauze!! Ein Kaenguru hatte ein Kleines im Beutel, und das Kleine war offenbar schon recht gross, denn es steckte immer mal einen hueherbeinigen Arm (oder war’s ein Bein?), den Kopf oder den Schwanz raus, die Mutter hat aber alles immer wieder zurueckgestopft. Habe trotzdem ein tolles Foto! Den Rest des Futters haben wir den Emus gegeben, die sind vor Aufregung fast ueber ihren Zaun gehuepft, diese komischen Voegel…

Danach waren wir im Koala Conservation Centre, dort konnte man auf Bretterstegen durch das natuerliche Umfeld der Koalas laufen. Auch dort sass eine Mutter mit Kind im Beutel! Es ist Fruehling 🙂 Weiter ging’s nach Churchill Island, einer Halbinsel auf Phillip Island. Eine wunderschoene Halbinsel, mit Herrensitz, wo wir u.a. einem Schafscherer bei der Arbeit zusehen konnten.

Wenn mir auf Neuseeland langweilig wird, werde ich dort Schafschererin 😉 Nach einem Abstecher zur Schokoladenfabrik ging’s zum suedwestlichsten Punkt der Insel, wo es Seeloewen zu bestaunen gab – allerding nur durch Fernglaeser oder per Kamera. Das Highlight der Tour war die Pinguinparade bei Einbruch der Dunkelheit. Die „Little Penguins“ (sie sind wirklich klein, so 30 cm) kommen dann in Scharen aus dem Wasser und in ihre Bauten an Land. Ausser uns waren Hunderte anderer Touristen dort, und ich werde das Gefuehl nicht los, das diese Menschenmassen die Pinguine nicht doch stressen auf dem Nachhauseweg nach getaner Arbeit… Wie auch immer, ich fand das Fuettern der Kaengurus und Wallabies am Tollsten. Auf der Nachhausefahrt habe ich bei einem kleinen Quiz dann noch eine Tafel Schokolade gewonnen, weil ich mir gemerkt hatte, wie das Wombat im Moonlit Sanctuary hiess. Es hiess naemlich Rita, wie meine Mama!

Heute morgen bin ich umgezogen, vom Hostel in die Jugendherberge. Die ist echt super, mit nagelneuen Duschen, alles toll ausgestattet und super organisiert. Fuehl mich wohl! Heute morgen bin ich ein bisschen durch die Stadt gelaufen, konnte mich aber ausser fuer Kaffee und malaysisches Rooti-Broetchen im Internetcafe fuer nichts wirklich erwaermen, also bin ich in die JH zurueckgegangen und hab mir ein paar Touren (5.-7.10: 3-Tages-Tour von Melbourne nach Adelaide ueber Great Ocean Road und die Grampians, http://www.adventuretours.com.au/victoria/melbourne-to-adelaide-explorer-0, 17.-19.10. Tour im Red Centre, mit Uluru, Olgas und Co., http://www.wayoutback.com.au/getdoc/809f46ac-0ff3-4bbc-872a-7b6a5ec1575a/3-Day-Cockatoo-Dreaming.aspx) gebucht, meine Waesche gewaschen, meine stark beanspruchten Ohrstoepsel ausgewaschen usw. usw. Alles Dinge, die auch mal gemacht werden muessen auf so ner Reise. Nachher geh ich noch zum indonesischen Festival auf der anderen Seite des Flusses.

Euch allen einen guten Sonntag bzw. einen guten Start in die neue Woche, Claudia

 

Australien, I love you!

September 21st, 2012

G’day, g’day! Es ist gerade 20 h und ich komme aus dem Kino. Eigentlich bin ich vorhin nur losgezogen, um ein Kino zu finden und mir ggf. eine Karte fuer heute abend zu besorgen, aber nachdem ich das erste Kino gar nicht gefunden habe und im 2. der Film, den ich sehen wollte („Moonrise Kingdom“, von Wes Anderson, mit Bruce Willis, Bill Burray,…), nicht lief, hab ich mich zum 3. Kino durchgekaempft und statt 2 Stunden zu warten, bin ich gleich in die Vorstellung, die 5 Minuten spaeter begann, gegangen. Waren zwar nur 20 Leute im Saal, aber der Film war cool, herrlich schraeg!

Gestern abend hatte ich noch viel Spass mit den 2 Taiwanessinnen. Die eine kuendigte an, heute abzureisen. Als ich sie fragte, sagte sie etwas, das fuer mich nach „City“ klang, ich habe es dabei bewenden lassen… Spaeter erfuhr ich, dass es Sydney heissen sollte. Sie wollte heute morgen um 8.30 h den Zug nehmen, 12 Stunden Fahrt. Spaeter traf ich sie aber wieder, sie hatte den Zug verpasst, faehrt nun heute abend… Jedenfalls haben wir gestern zusammen Taiwanesische Musik gehoert und Taiwanesischen Glibberpudding gegessen und viel gekichert 😉 Das ganze fing damit an, dass eine von den beiden ihre Jacke aufriss und mich strahlend fragte, wie ich ihr neues T-Shirt faende. Es war schwarz mit pinkem „Guten Tag“ drauf! Sie sagte, sie habe es gekauft, weil es deutsch ist! Die sind echt witzig! Und ich hab ne coole Entdeckung gemacht: immer, wenn sie an ihre Kosmetikbatterie gehen, kleben sie sich ein Stueck Kreppband auf den Kopf, um die Haare zurueckzuhalten. Vergesst Haarreifen, Haarband, alles, was wir so benutzen, Velcro is the answer!!! Ich hab ein Stueck in pink geschenkt bekommen und es funktioniert wunderbar!

Heute morgen hab ich mich dann erstmal nach einem neuen Hostel umgesehen. Meins ist okay, aber nicht so toll, dass ich bis Mi dort bleiben will, irgendwann setzt dann immer der Koller ein. 3-4 Naechte sind optimal fuer mich, dann wird die Nomadin in mir wach und will weiter… Hab mich also ab Sonntag in der Jugendherberge einquartiert, die liegt super und wirkte sehr gut beim Angucken. Als das erledigt war, war hab ich mir erstmal ein unglaublich leckeres Birchermuesli (hatte vorher noch nicht gefruehstueckt, keine Lust auf Cornflakes…) bei einem lieben alten portugiesischen Opa und einen flat white coffee gegoennt und ne Stunde Zeitung gelesen. Danach wollte ich eigentlich Theaterkarten fuer heute abend besorgen, aber das, was ich sehen wollte, gab’s nicht. Deshalb „Moonrise Kingdom“…

Danach bin ich in die Bibliothek gegangen, dort gab es einen superschoenen Lesesaal unter einer Glaskuppel. Genial! Und es gab eine Ausstellung ueber Essen und Kochbuecher in Melbourne. Das erinnerte mich daran, dass ich euch noch gar nicht erzaehlt habe, dass ich natuerlich schon Vegemite, den typisch australischen Brotaufstrich aus Hefeextrakt, probiert habe. Ehrlich gesagt, haette ich fast gekotzt davon! Hefe, naja, es schmeckte eher wie was sehr verkokeltes. Nicht lecker jedenfalls, nichts fuer mich! – Dann gab es noch ein Ausstellung ueber Ned Kelly, den Schurken der Nation, der Ende des 19. Jhd. (?) im zarten Alter von 15-25 Jahren die Nation in Atem gehalten hat, bis er – in einer eigenartigen Ruestung, die ich heute besichtigen konnte, herumtaumelnd – gefangengenommen und hier in Mel-bun gehaenkt wurde.

Morgen mache ich einen Ausflug nach Phillip Island, eine Insel vor Mel-bun, 140 km entfernt nach Sueden. Dort gibt es u.a. die beruehmte Pinguinparade bei Sonnenuntergang. Die Kerlchen muss ich sehen!

Uebrigens fehlt mir jetzt doch etwas: meine Jeans! Ich freu mich echt drauf, wieder eine zu tragen. Hab keine mitgenommen, weil Stoffhosen leichter sind, aber nun fehlt sie mir doch. Das wird toll,
Ende des Jahren wieder eine anzuziehen! Wenn ich noch reinpasse… Einerseits laufe ich natuerlich ewig viel rum und verbrauche Kalorien. Ich esse nicht gerade regelmaessig, aber eins der wirklich tollen Dinge an Australien ist, dass man ueberall leckere Dinge zu essen findet. Viel asiatisch, besonders indonesich und die chinesischen dim sum finde ich super! Ausserdem ist es toll, dass man als Kunde ueberall so willkommen ist und herzlich behandelt wird und ich das Gefuehl habe, im Gegensatz zu den Amis meinen die das hier ehrlich. Australien, I love you 🙂 Ach, O-Saft fehlt mir auch, aber den muesste ich wahrscheinlich nur mal ernsthaft suchen gehen…

Liebe Gruesse, Claudia

Mel-bun, nicht Mel-burn… (steht so im Reisefuehrer)

September 20th, 2012

Also hallo aus Mel-bun 😉 Bin gestern abend gut hier angekommen, nach 9 Stunden Busfahrt! Es war aber gar nicht so schlimm, eher sogar ganz toll! Kaum Leute im Bus, eine entspannte Busfahrerin, eine Tuete voller Suessigkeiten auf dem Schoss und Bill Bryson im Ohr – ein Traum! Nach 8 Stunden Fahrt durch Weite und Orte mit Namen wie Wagga Wagga oder Walla Walla und vor allem nach ca. 4 Stunden Fahrt durch Dunkelheit kam mir das leuchtende Mel-bun vor wie ein anderer Planet, als wir darauf zufuhren, ziemlich Angst einfloessend, ehrlich gesagt. Habe zum Glueck gleich mein Hostel gefunden, bin mit zwei supersuessen Pieps-Taiwanesinnen in einem Zimmer. Das Zimmer sieht aus wie bei Germany’s Next Top Model, alles voller Klamotten, Kosmetik, Schuhe, Haarfoene… Ich bin ganz froh, ein Bett oben und damit in Sicherheit zu haben 😉

Heute habe ich dann erstmal das Touristenbuero nach sinnvollen Broschueren durchsucht und ca. 2 kg davon mitgenommen. Ich hab ja schliesslich ne knappe Woche hier eingeplant, mein Flug nach Hobart/Tasmanien geht naechste Woche Mittwoch ab Mel-bun. Diese Stadt hier steht im staendigen Wettstreit mit Sydney. Auf den ersten Blick gewinnt Sydney, ganz klar, aber Mel-bun schmeisst sich ordentlich ins Zeug! Habe also erstmal die kostenlose (!) Stadtrundfahrt mitgemacht, 90 Min., das haette mich in Sydney ein Vermoegen gekostet. Hier ist der Fahrer gleichzeitig der Kommentator, und er macht das so super, d.h. gleichzeitig interessant und lustig, dass man ihn danach knutschen moechte! Waeren nur die gnatterigen Schwaben neben mir nicht gewesen… Danach war ich im Melbourne Museum, eine Mischung aus Natur, Science, Stadtgeschichte, Kultur. Sehr interaktiv das Ganze, aber nicht unbedingt das beste Museum, in dem ich je war. Aber es gibt hier noch einige andere zu entdecken. Danach hab ich mir ein Wochenticket fuer den Public Transport gekauft (das nervt auch, in jeder Stadt ein neues System zu durchschauen…) und bin in den Sueden der Stadt nach St. Kilda gefahren. Soll ein schoener Vorort sein, mit Strand, und ich hab ueberlegt mich da naechste Woche einzuquartieren. Das war mir aber zu weit draussen, uns soooo schoen war es dann auch wieder nicht, da bleib ich lieber bei meinen Chaos-Taiwanesinnen 😉

So, ich ess jetzt noch ein paar Satay-Spiesse und lese meine 2 kg Infobroschueren… Liebe Gruesse, Claudia

 

leaving Canberra

September 19th, 2012

Ich weiss, meine Ueberschriften waren schon mal besser. Bin gerade etwas unkreativ, habe wohl ein Ueberschriften-Tief – dafuer ist sonst alles gut! War heute morgen im Parliament House, ein Riesenklotz mit 23 km Gaengen und Saelen und Bueros und Premierminister-Portraits usw. War spannend! Und vom Dach hatten man einen guten Blick auf die Stadt. Echt krass, riesig, aber superviel Gruen, und viele Gebaeude sehen irgendwie aus wie Atomkraftwerke, sind aber entweder Museen oder Regierungsgebaeude. Das gibt dem ganzen einen etwas eigenartigen Touch. Dann ein riesiger, kuenstlich angelegter See in der Mitte, Huegel drumrum und hinter den Huegeln ganz viel Nichts… Auf dem Weg dorthin habe ich jedenfalls ein Maedel aus Bangladesch kennengelernt, die in Melbourne studiert. Wir haben das Parliament zusammen erkundet, lustige Fotos gemacht, uns fuer Melbourne zum Abendessen und fuer November auf der Suedinsel Neuseelands verabredet, so einfach ist das 🙂

Dies ist nicht das vorteilhafteste Foto von mir, aber das einzige, auf dem ich springe! Der Film gestern abend war super, gute Story, gute Schauspieler, gute Musik, wirklich sehenswert. Vielleicht kommt er ja auch nach Deutschland?!

So, ich huepfe jetzt in den Bus nach Melbourne. Cx

 

kangaroo and red wine

September 18th, 2012

Hui, schon wieder ein Tag rum und soooooo viel erlebt! Die Nacht war erstmal nicht so toll. Ich habe eine – ich nenne sie Wolfsfrau – im Zimmer, ein aeltere Frau mit langen grauen Haaren und mindestens 8 Klamottenschichten uebereinander. Sie hat ziemlich geschnarcht, was mich dank Ohrstoepseln aber nicht weiter gestoert hat. Heute  hatte ich auch ein kurzes Gespraech mit ihr, sie scheint ganz nett zu sein. War heute im Zoo, Menschen die in Zoo gehen sind meistens nett 😉 Ich dachte jedenfalls die halbe Nacht, aus welchem Grund auch immer, ich sei in China und fuehlte mich irgendwie orientierungslos. Immer, wenn ich aufgewacht bin, habe ich gedacht „ich bin in Canberra, alles ueberschaubar, entspann dich“. Kleiner Reisekoller…

Heute morgen bin ich erstmal zum Canberra Theatre gegangen, morgens schon an abends denken 😉 Leider gibt es aber heute keine Auffuehrung, und auch Rick Astley tritt erst im November auf. Schade, ich haette zu gern zu seiner „Never gonna give you up“-Tournee gejubelt!!! Dann wollte ich mir ein Fahrrad mieten, aber es folgte die naechste Enttaeuschung: closed on Tuesdays! Dann war allerdings Schluss mit Enttaeschungen und es ging bergauf! Zuerst bin ich in die National Library gegangen, daran kam ich als bekennend bibliophile Person nicht vorbei! Die Lesesaele waren weniger spannend, aber es gab eine tolle Ausstellung ueber die Geschichte Australiens, und so habe ich das Logbuch von Captain Cook (Vorfahren von Capt’n Sharky ;-)), das Originalmanuskript von „Waltzing Matilda“, der inoffiziellen Nationalhymne Australiens und weitere wirklich tolle Ausstellungsstuecke gesehen. Eine Sonderausstellung widmete sich den Tier- und Planzenzeichnungen von William Lewin, einem der ersten Siedler, der gleichzeitig Botaniker war. Irgendjemand musste das ganze Zeug, dass sie hier fanden, ja kartographieren und nach Hause schicken! Der Grossteil seiner wirklich grossartigen Zeichnungen wurde erst 2004 (!) in einer britischen Bibliothek gefunden!

Dann bin ich weitergezogen in die National Portrait Gallery. Portraits finde ich ja immer toll, aber diese Galerie war wirklich etwas besonderes. Anhand von Portraits (gemalt, gezeichnet, fotofgrafiert,…) und Texten wurden so ziemlich alle Beruehmtheiten des Kontinents vorgestellt. Sowohl historische Persoenlichkeiten als auch Sportler, Politiker,… What a great idea, isn’t it ?! Weil ich von Kunst nie genug bekommen kann ;-), kam danach die National Art Gallery an die Reihe, das groesste Kunstmuseum Australiens, mit der weltweit groessten Ausstellung  von Aboriginal Art. Inzwischen weiss ich einiges darueber und kann einiges in den Bildern und Skulpturen lesen. Dank einer guided tour mit wieder nur 2 Personen und einer sehr kompetenten Fuehrerin hab ich wieder einiges dazugelernt. Zum Beispiel, dass die Punkte entweder Licht oder aber Energie bedeuten. Das ist ein echter Schluessel! Spannend ist auch die gegenwaertige Generation meist gut ausgebildeter (Halb-)Aborigines, die voellig anders malen (nicht anders duerfen!) und sehr politisch sind. Waehrend der Tour passierte das gleiche wie in Sydney: wir nahmen ehrfuerchtig vor einem Monet Platz, die andere Teilnehmerin war hochbegeistert, ich hab gegaehnt 😉 Das Parliament House hab ich nicht mehr geschafft, das mach ich morgen frueh, mein Bus nach Melbourne geht erst um 14 h (8 Stunden Fahrt!)

So, ich mach mich jetzt mal auf dem Weg ins Kino. Wenn schon kein Theater, dann wenigstens Kino. Ich hab eine Karte fuer „The Sapphires“, „an inspirational tale set in the heady days of the late ’60s about a quartet of young, talented singers from a remote Aboriginal mission…“ Vorher geh ich noch zu pie face, einem Pastetenladen, den ich sehr mag. Ob ich heute mal ‚kangaroo and red wine pie“ esse?!

Viele liebe Gruesse, Claudia

banana leaf

September 17th, 2012

Hallo aus der Hauptstadt Australien, aus Canberra! Weil es so viel spannendes zu erzaehlen gibt, der Reihe nach: gestern abend war ich mal wieder asiatisch essen. Es ist echt unglaublich, aber ich werde als Einzelperson in Restaurants unheimlich nett behandelt hier, extrem zuvorkommend, staendig bekomme ich noch ein Gespraech oder irgendwas sonst zugeschoben. Echt nett. Bin heute vor lauter Begeisterung gleich wieder essen gegangen, aber davon spaeter.

Heute morgen wollte ich in Manly auschecken, stellte aber 1. fest, dass ich mich im Faehrfahrplan verguckt hatte (nicht schlimm, zum Glueck) und 2. dass der hostel manager erst um 9 h sein Buero aufschliesst, da wollte ich aber schon auf der Faehre sein… Bin also ohne mein deposit abgezogen, nett, wie die Australier sind, schickt er es mir aber nach Melbourne nach, was ich gehofft hatte. Immerhin 50 $, 40 EUR! Man muss meistens was fuer Schluessel, Bettwaesche, in diesem Fall auch fuer Besteck und Geschirr hinterlegen. Nun ja. Es war heute morgen bedeckt und kuehl und ich grummelig wegen der ganzen Aufregung. Erst im Bus nach Canberra konnte ich wieder runterkommen. Irgendwie sind Montagmorgene auch hier in Australien nichts fuer mich… Naja, der Bus war rappelvoll (von wegen „geschlossen wegen kein Interesse“!), und ich bin nach ner knappen Stunde mit Joelles Australien-Soundtrack im Ohr eingeschlafen und erst wieder aufgewacht, als der Busfahrer auf sein Mikrofon klopfte, uns bat, alle Habseligkeiten und unseren Muell einzupacken und die Rueckenlehnen wieder senkrecht zu stellen und sich herzlichst bedankte, dass er uns heute fahren durfte 🙂 Die Landschaft – also, die, die ich in der 1. Stunde gesehen hab – war nicht wahnsinnig aufregend, aber mir wird immer klarer, was Platz/Weite/Ausdehnung hier bedeutet.

In Canberra angekommen, wurde ich im Touristenbuero mit Infomaterial ueberschuettet und fuer morgen auf das Gelaende der Floriade, ein Mittelding aus Gartenschau und Jahrmarkt, eingeladen. Ich bin erstmal zur Jugendherberge getrottet, die sogar einen Pool und einen Whirlpool hat! Und die ausser mir 3 (!) Schulklassen derzeit beherbergt…. Von der Stadt hab ich noch nicht viel gesehen, das mach ich morgen. Heute hab ich dafuer meinen Flug nach Tasmanien (26.9.-5.10.) und meine Ghan-Bahnfahrt von Adelaide nach Alice Springs (14.10.) gebucht. Hier gab es so nette Reisebueros, da hab ich das mal erledigt… In Tasmanien habe ich mich fuer eine 6taegige gefuehrte Tour entschieden, mit einer 20 Leute grossen Gruppe. Da muss ich mich um nichts kuemmern und kann nur geniessen. Ich hab schliesslich Urlaub 😉

Vorhin war ich dann noch im Banana leaf, einem indischen Restaurant. Das Essen und der Service waren grossartig, und eine der Bedienungen hat mir sogar einen Zettel mit Tipps und Sehenswuerdigkeiten ruebergeschoben. Unter anderem das Canberra Theatre, gleich um die Ecke von der Jugendherberge, mal sehen, ob ich da morgen mal hingehe. Erstmal kommen morgen Parliament House, National Museum und Art Gallery dran!

So, ich geh dann mal in mein Jugendherbergsbett! Viele liebe Gruesse, Claudia

 

herrlich, ein Sonntag am Strand!

September 16th, 2012

Hallo zusammen, herrlich, ich habe heute morgen im Garten gefruehstueckt. Das lag allerdings daran, dass der Common Room voll mit – naja – Proleten war. Der hostel manager hat eine Reihe von ihnen akquiriert, um das Hostel neu zu streichen, und da gehoerte ein Fruehstuck mit gebratenem Schinken, Wuersten, Tomaten usw. dazu. Also, nach dem Fruehstuck im Garten hab ich mich aufgemacht an den Strand, superschoen, wenn auch etwas windig! Bin dann noch ca. 7 km Richtung Westen gewandert, wieder auf dem Manly Scenic Walkway, immer an der Kueste entlang mit tollen Ausblicken, Schlangen, Eidechsen und Voegeln (mein erster Kookaburra in freier Wildbahn!) auf dem Weg (und vielleicht noch mehr, was ich nicht gesehen habe ;-)). Wow. Echt toll! Weil Sonntag war, lagen auch viele tolle Boote und Yachten vor der Kueste. Danach war ich ziemlich platt und habe mir erstmal einen Smoothie gegoennt! So, morgen geht“s nach Canberra, hier mal wieder ein Karte fuer die naechsten Stopps. Soviel in Kuerze, ich muss gerade noch ein bisschen Hostels und Zuege und Touren recherchieren… Lasst es euch gutgehen, Claudia

allein unter Proleten…

September 15th, 2012

Hallo zusammen, Neues aus Down Under 🙂 Gestern abend hab ich mir mal wieder ein Sueppchen gekocht und wollte es im Common Room essen. Dort lief der Fernseher und es waren ca. 8 englischsprechende Jungs da, die sofort Platz fuer mich machten, den Heater anschmissen, weil ich fror, mir ein Bier anboten (perfekt gegen Kaelte…). Ich ass also meine Suppe, und wir guckten gemeinsam Sopranos. Finde ich ja eigentlich doof, aber na gut. Das Erlebnis begann, als sie mich offenbar nicht mehr als Dame, sondern als Mitglied in ihrer Maennerrunde ansahen (keine Ahnung, ob ich ueberinterpretiere, aber…). Es wurde also lustig geruelpst, nachdem die Pizza aus der Packung gegessen war, die Fuesse in dreckigen Tennissocken auf den Tisch gelegt, unflaetig kommentiert, boah! Einer, bei dem ich die ganze Zeit ueberlegt habe, warum der so bescheuert aussah, nahm irgendwann seine Peruecke ab. Ein anderer fand es superlustig, so zu tun, als wenn er anderen staendig einen Finger in den Po stecken wollte (aeh, ich war davon ausgenommen!), was genau ist daran so wahnsinnig lustig? Muss man dazu bekifft sein? Ich bin zwar mit nem Bruder aufgewachsen, der sich auch manchmal daneben benommen hab, aber – hossa! Ian war nicht unter diesen Maennern und ich bin irgendwann in meine Zimmer gegangen!!!

Heute morgen bin ich erstmal einkaufen gegangen. Der nette Mann, der singend Adelaide Camembert als Kostprobe angeboten hat, hat ganze Arbeit geleistet, denn jetzt habe ich ein Stueck davon im Kuehlschrank, zusammen mit leckerem Brot, Pastrami und Hummus-Dip. Duerfte fuer die Grundversorgung reichen. Heute mittag habe ich mich mit Frank getroffen, er hat uns Lachs-Avocada-Sandwiches und Oliven mitgebracht, wir haben sie am Strand gegessen, in langen Hosen und mit Schuhen an, mir war kalt bei 22 Grad, aber die australische Jugend huepfte in Badehose und Bikini ins Meer…

Eben habe ich noch ein Stuendchen im Hostelgarten in der Haengematte gelegen und die Sonne untergehen sehen, ein paar Voegel knatschen, knatterten, schrien um mich herum, das war ein seeeeehr friedlicher Moment! Und das Tolle: morgen ist Sonntag und ich bin noch einen Tag in Manly, ohne Plan, dafuer mit Strand, Sonne, Wellen, Kakadus, Essen im Kuehlschrank, neuen Teebeuteln, alten Freunden 😉 Montag morgen geht’s dann weiter nach Canberra.

Euch allen ein schoenes Wochenende, liebe Gruesse, Claudia

ps.: Lyrebirds sind auf deutsch Leierschwaenze!

raus aus der Stadt, rein ins Vergnuegen!

September 14th, 2012

Hallo zusammen und Gruss aus Manly, einem Strandort auf der noerdlichen Seite der Jackson Bay, Sydney so gerade noch in Sichtweite, den Pazifik vor der Hosteltuer 🙂 Ich bin heute morgen in Sydney ausgecheckt und habe bei herrlichstem Sonnenschein die Faehre nach Manly genommen. 30 Minuten Richtung Nordosten, dann war ich der Grossstadt entflohen und die Faehre spuckte mich mit einigen anderen Fahrgaesten sozusagen direkt in Manly an den Strand. Im neuen Hostel angekommen traf ich auf James, supernett, seine Vorfahren kommen aus Unna und er lernt gerade deutsch 🙂 Ich habe ein 4er-Zimmer fuer mich allein – noch, das kann sich ja in Hostels von einer Minute auf die andere aendern. Aber solange es so ist, geniesse ich es! Vorhin war ich ein paar Stunden unterwegs, es gibt hier den Manly Scenic Walk, ein wirklich spektakulaerer Weg an der Kueste entlang mit wahnsinnig schoenen Ausblicken aufs Meer und nach Sydney rueber und entlang von Kuesten und Steilkuesten. Wer’s genau wissen will (oder sich hier auskennt), ich bin nach North Head gegangen. Dort war frueher eine Quarantaenestation – koennte mir keinen besseren Ort vorstellen… Wale habe ich trotz intensiver Suche und optimaler Sichtungszeit keine vorbeiziehen sehen, dafuer habe ich aber jede Menge New Holland honeyeater birds gesehen, huebsche Voegel, die lustig knattern statt zu singen oder zu piepsen oder sonstwas zu tun, was Voegel tun. Ich sag doch, Gebrauchsanweisung nicht gelesen… Ein paar wilde Kakadus habe ich auch schon gesehen heute, herrlich exotisch 😉

 Nun geniesse ich unbegrenzte  Internetzeit und werde mir nachher wohl noch Fish & Chips in der Nachbarschaft holen, das sah gut aus, als ich vorhin vorbeiging. Morgen mittag treffe ich mich nochmal mit Frank, der mit dem ich letzte Woche im Zoo war, zum Lunch. Manchmal ist Gesellschaft (in Massen!) ja doch ganz nett 😉 Ansonsten geniesse ich Strand, Entspannung und mein neues Buch und lass mich treiben, herrlich!

Gestern hat es in Sydney uebrigens geregnet, stellt euch das mal vor! Baeh! Nach dem Besuch des Chinesischen Gartens, einem wunderschoenen Ort mitten in der Stadt, ein Geschenk der chinesischen Gemeinde an die Stadt Sydney, hatte ich keine Lust mehr, in der Stadt rumzulaufen und habe mir einen richtigen Bummeltag im Hostel gegoennt, mit Rucksack grundsortieren, Waesche waschen, auf dem Fussboden liegen und Postkarten schreiben, Fussnaegel lackieren, Haarkur machen 😉 Hatte gestern auch das Zimmer fuer mich allein, alle anderen waren abgereist. Nach Pitbull-Lee kam noch Henry, Altenpfleger aus Potsdam, und heute beim Fruehstueck kam ich mit x aus Borken (bei Muenster) ins Gespraech. Die Welt ist ein Dorf. ..Aber ich treffe beileibe nicht nur Deutsche, keine Sorge!

Noch eine kleine Anekdote: die Australier sind ja, aehnlich wie die Nordamerikaner, ziemlich sportbegeistert. Ich glaub, viele gehen echt in der Mittagspause surfen oder joggen. Besonders beliebt scheinen auch Kombinationssportarten zu sein, besonders gut gefielen mir dabei zwei Jogger mit Schwimmbrille um den Hals gehaengt, die beim Joggen je einen Golfschlaeger mitschleppten. Neue Triathlon-Kombi?! So, bis bald, habt ein schoenes Wochenende! Claudia

kurz zwischendurch

September 13th, 2012

G’day g’day, ich habe gerade ein paar Minuten hier im Internetcafe uebrig, deshalb zwei Geschichen, die ich euch bisher vorenthalten haben, die mir aber nicht aus dem Kopf gehen:

neulich war ich im Museum of Sydney, wollte ein bisschen mehr ueber die Stadtgeschichte erfahren. Entpuppte sich aber als nicht besonders informativ… Mitten drin sprach mich jedenfalls ein lateinamerikanisch aussehender Typ an. Kurzes Gesprach, er kommt aus Peru, auf dem Weg nach Brisbane. Fragt nach meiner e-mail-Adresse. Hab sie ihm gegeben. Ich soll UNBEDINGT bald nach Peru kommen, er zeigt mir dort alles. Verabschiedung mit Handkuss (!). Wahrscheinlich koennte ich den direkt heiraten… Keine Sorge, weder das noch eine Reise nach Peru habe ich in naechster Zeit vor!

Dann habe ich ganz vergessen, zu erzaehlen, dass wir in den Blue Mountains noch in einem Aboriginal Centre waren. Dort haben uns einige Aborigines einiges ueber ihr Leben, ueber ihre Waffen, ueber ihre Lieder und Musikinstrumente erzaehlt. Das war wirklich gut gemacht und ich hab viel gelernt. Als sie jedoch anfingen zu singen und zu tanzen, passierte irgendwas, mir schossen die Traenen in die Augen, kann sein, weil es so laut und intensiv war. Es ist alles so urspruenglich, aber ihre Kultur ist auch unglaublich verletzlich. Gleichzeitig ist es irgendwie irritierend, wenn ich Aborigines sehe, erschrecke ich mich immer ein bisschen, weil sie manchmal so wild aussehen und so wahnsinnig dunkle (eigentlich: wunderschoene!) Augen haben. Das faellt wohl unter leichten Kulturschock und wird mich noch ein bisschen begleiten…

So, das kurz zwischendurch. Bis bald, Claudia

Beach girl

September 12th, 2012

Hallo zusammen, ich hoere bei euch ist Temperatursturz, seht die guten Seiten davon! Endlich nicht mehr vor sich hinschwitzen und sich aergern, dass draussen bestes Wetter ist, wenn ihr arbeiten muesst. Ich meine das ernst!

Ich hatte einen schoenen Tag – auch wenn mir gerade ziemlich kalt ist… Heute morgen hatte ich keine Lust auf Toast und Cornflakes im Hostel, also bin ich fruehstuecken gegangen. Das kann man hier super. Es gab also lecker Birchermuesli, Obstsalat, Joghurt mit Honig, Kaffee (flat white!), O-Saft und eine Zeitung und einen netten Schwatz mit dem Besitzer des Cafes. So gestaerkt wollte ich mir ein Ticket nach Canberra fuer Montag besorgen und fiel erstmal auf den Verkaeufer rein, der mir sehr ernsthaft mitteilte, der Busverkehr von Sydney nach Canberry sei mangels Interesse eingestellt worden (obwohl Canberra die Hauptstadt Australiens ist, nimmt sie hier irgendwie keiner ernst…). Das Ticket habe ich natuerlich trotzdem in der Tasche! Sind 4 Stunden Busfahrt, von Canberra nach Melbourne sind es dann 8, das Gefuehl fuer australische Entfernungen entsteht langsam.

Dann bin ich nach Bondi Beach gefahren, wohl einer der bekanntesten Straende Australiens. Nur ca. 10 Minuten von meinem Hostel entfernt… Als ich dort an der Bucht stand, stellte sich zum 3. Mal, seitdem ich hier bin, das Gefuehl ein „ui, ich bin ja in Australien!“. Das erste Mal war beim Sydney Opera House, dann gestern in den Blue Mountains beim Blick ueber Jennison (?) Valley und dann heute in Bondi. Wow! Ich bin natuerlich erstmal ans Wasser gegangen, ganz schoen kalt, aber – yippieh! Dann habe ich eine Wanderung von Bondi Beach entlang der Kueste nach Coogee Beach (sprich: kuhdschi) gemacht. Coogee ist aboriginesisch und heisst „stinkender Ort“ – das hatten sie aber zum Glueck im Griff, auch der Strand war superschoen! Die Wanderung war nur 8 km lang, aber echt schoen, und ich habe es genossen, aus der Stadt raus und in der Natur zu sein. Und es war meine erste Wanderung, die ich halb barfuss, halb in Flipflops (die von Ursulas & Thomas‘ Hochzeit!) gemacht habe 🙂

Noch ein paar Sachen, die ich in den letzten Tagen gefragt wurde: nein, ich bin nicht wirklich erkaeltet, nur schnupfig, wegen der Klimaanlagen und weil es oft tagsueber sehr warm ist und abends (ab 17 h) kalt und windig wird und ich dann manchmal kalt wurde. Mit meinem Rucksack komme ich super zurecht, wir sind regelrecht zusammengewachsen! Am Anfang wollte ich ihn ja noch immer auspacken, wenn ich irgendwo laenger als 2 Naechte bin, das hat sich voellig erledigt, ich finde inzwischen alles blind darin und es ist toll, so kompakt zu leben. Und dann diese Gluecksmomente, wenn man etwas im Rucksack findet, womit man nicht gerechnet hatte. Eine unangebrochene Packung Taschentuecher! Der ewig verschwundene Sommerschal! Boah, ein Labello!!! 🙂 Das mit dem Tragen ist ueberhaupt kein Problem und nach dem Kauf des neuen Karabinerhakens im Mustafa Center in Singapur ist auch wieder fuer vernuenftiges Tragen (grosser Rucksack auf dem Ruecken, kleiner Rucksack vorn) gesorgt. Mir fehlst nichts, im Gegenteil, ich uberlege manchmal, warum ich eigentlich 2 lange Hosen eingepackt habe, eine haette es auch getan. Aber wer weiss, vielleicht wird’s ja nochmal kaelter.

Ich merke, dass ich aus der Stadt raus muss, das ist gerade ein bisschen overkill. Morgen mache ich noch einen Tag Sydney, und freitag geht’s dann ja nach Manly, das heisst dann an der Pazifikkueste entlangspazieren, fahrradfahren, am Strand liegen, chillen (die Basis chillen, wie Wiebke sagt :-)). Canberra als „Dorf“ mit 400.000 Einwohnern duerfte danach keine groessere Schwierigkeiten darstellen und danach sehen wir mal.

So, library is closing, ich mach mich auf die Socken Richtung Hostel! Macht’s gut! Claudia

 

 

 

von Mueffelschweinen und Ruesselschnabelvoegeln, die alle die Gebrauchsanweisung nicht gelesen haben, bevor sie einfach anfingen zu leben (frei nach Bill Bryson)

September 11th, 2012

Cool, danke fuer die ersten sms. Es ist, als haette ich das smsen neu entdeckt 😉

Ich komme gerade zurueck von einem Tagesausflug in die Blue Mountains. Heute morgen ging’s schon um 7.15 h los, in einer sehr netten Gruppe von nur 10 Leuten. Zuerst waren wir in einem Wildlife Park, wo es nochmal Koalas anzugucken – und dieses Mal auch zu streicheln 🙂 – gab. Ausserdem habe ich die ersten Wombats gesehen, diese Muffelschweine, die wirken irgendwie depressiv… Und Kaengurus sind direkt an mir vorbeigehoppelt, was fuer ein Erlebnis! Danach sind wir in den Nationalpark gefahren, der uebrigens so gross ist wie Irland. Ich merke langsam, wie es ist, hier ein neues Gefuehl fuer Flaechen und Entfernungen zu entwickeln… Es gab spektakulaere Ausblicke ueber Canyons und Tafelberge, wir sind durch den Regenwald gewandert (Mikroklima) und haben liar birds (?) gesehen, muss irgendwas besonderes sein, jedenfalls ist der Guide vor Freude fast ausgeflippt, wir haben mit einer Seilbahn einen Canyon ueberquert und mit einer Art Achterbahn eine Steigung von 52 Grad hoch(!)gefahren. Am Schluss waren wir noch im Olympic Village und haben Boomerang werfen geuebt (so schwer ist es gar nicht, aber ich war noch nie gut im Werfen…) und sind mit der Faehre gemuetlich wieder nach Sydney reingefahren. Toller Tag!

Ich glaub, wenn das Wetter morgen gut ist, mache ich endlich mal einen Strandtag in Bondi Beach und/oder in Coogee Beach. Jetzt aber erstmal ins Hostel, ich bin platt! Ade, Cx

 

Mobiltelefonnummer

September 10th, 2012

So, nur 3 Stunden spaeter und die Sonne scheint auch fuer mich wieder! Habe eine Prepaidkarte erstanden und bin endlich wieder kommunikationsfaehig. Es ging gar nicht so sehr um die Erreichbarkeit (das habe ich fast genossen…), aber um kurze Anrufe oder sms innerhalb Australiens, das hat echt genervt! Ihr erreicht mich unter 0061 406 668 258. Wer eine guenstige Vorwahl fuer Vodafone/mobile phones Austalien aus dem deutschen Festnetz findet, bitte unter Kommentar bekanntgeben. Ich freu mich ueber Anrufe und sms – aber nicht vergessen, ich bin 8 Stunden voraus, wenn’s also bei euch 20 h ist, ist, ist es bei mir 4 h nachts. Und als Backpacker macht man sich mit 3 Dingen extrem unbeliebt bei seinen Zimmergenossen: 1. schnarchen 2. staendiges Plastiktuetenrascheln und Reissverschlussauf- und zuziehen, 3. Handy- und Laptopgepiepse, vor allem in der Nacht… Bis dann, schreibe wohl uebermorgen wieder, morgen bin ich ja in den Blue Mountains, Natur und wandern, yeah!!!

grummel, grummel

September 10th, 2012

Hallo aus der Sydney State Library, einem wunderbaren Ort! Und das Internet ist sogar umsonst 😉 Es ist Montag mittag, und ich habe ein kleines Tief. Irgendwie laeuft alles nicht so, wie es soll, staendig kommt was dazwischen, und ich muss eigentlich so viele organisatorische Dinge erledigen (Hostels buchen, Mobiltelefon besorgen,…), dass ich gar keine wirkliche Zeit entweder zum Relaxen oder zum Sightseeing hab – und das passt mir nicht, koennt ihr euch ja denken 😉 Und ich bin verschnupft, bloede Klimaanlagen. Ausserdem ist das Hostel wirklich perfekt, aber die Gaeste sind es nicht unbedingt. Viele junge Huehner, zum ersten Mal von zu Hause weg, wollen hier arbeiten, kriegen aber nichts gebacken. Und britische Partymacher… Ich bin in einem Zimmer mit einem franzoesichen Paar, die seit 10 Monaten durch Australien reisen. Irgendwie hat sie es geschafft, auch nach 10 Monaten nur ein paar Brocken englisch zu sprechen… Er hat sich dafuer einen australischen Akzent zugelegt… Unter mir im Hochbett schlaeft Lee, ein Brite. Der ist nett, hat aber leider Heimweh. Er ist auch zum Arbeiten hier, wurde aber beim letzten Job (door-to-door sales von Zeitungsabos) von einem Pitbull angegriffen und ist seitdem leicht traumatisiert. Heute hat er einen neuen Job begonnen.

Ich wolle ja am naechsten Wochenende nach Manly, aber auf meine mails kam nie eine Antwort, auch so eine Sache, die mich genervt hat. Bin ja eigentlich nur bis Mi im Hostel einquartiert, muesste mir also dringend was neues suchen, zumal ich morgen den ganzen Tag in den Blue Mountains sein werde und nichts organisiert bekomme… Tja, aber es gibt auch noch Lichtblicke, vorhin fand ich gerade eine mail, in der mir ein Zimmer in meinem Favoritenhostel in Manly angeboten wurde, das nehme ich also von Fr 14.9. – Mo 17.9. Am Sonntag 16.9. ist hier uebrigens Marathon, das wird sicher spannend! Im Hostel, in dem ich jetzt bin, verlaengere ich dann bis Fr, geniesse bis dahin alle Vorteile von ordentlicher und heisser Dusche ueber Waschmaschine und Garten und supernettem Personal und – Hosteldackel Isabelle 🙂 Nur das bloede Mobiltelefon – oder die beiden Probleme – muss ich noch loesen… Aber auch das wird schon noch. Ich schaff das schon, ich schaff das schon…

Gestern war ich vormittags auf dem Rocks Market, einem Kunsthandwerk- und Souvenirmarkt im Standteil The Rocks (bei der Bruecke, einer der aeltesten Stadtteile). Soooo viele tolle Sachen! Danach bin ich einmal halb ueber die Harbour Bridge gegangen, das musste sein 🙂 Wahnsinnsstadt, sagte ich das schon? Und das Wasser ist so herrlich gruen-tuerkis! Danach bin ich noch mal in die Art Gallery of New South Wales gegangen, da hatte ich ja bisher nur einen Bruchteil gesehen. Allerdings stellte sich raus, das ich beim 1. Besuch den besten Teil gesehen hatte, das meiste andere war Gegenwartskunst und – naja… Gestern abend hab ich gewaschen und im Wintergarten „Fruehstueck mit Kaengurus“ von Bill Bryson gehoert, zum Schreien komisch, wie fast alles von Bill Bryson.

Also, ich denk an euch, und ich weiss, dass ich hier nur Luxusprobleme habe, ihr braucht mich nicht daran zu erinnern 😉 Liebe Gruesse, Claudia

Fuer heute

Koala, Koala, mein erster Koala!!!

September 8th, 2012

Hallo zusammen,

ich hab gesehen, bei euch sind 27 Grad, bei uns nur hoechstens 20, also habe ich mal einen Grund auf euch neidisch zu sein 🙂 Dafuer habe ich heute Koalabaeren gesehen, da duerften die wenigsten von euch mithalten koennen 😉 Ich war mit Frank, meiner Bekanntschaft aus dem 1. Hostel, der alte, aber sehr nette Raucher ;-), im Zoo an der Nordkueste Sydneys, d.h. wir sind mit der Faehre ruebergefahren, was tolle Ausblicke auf Sydney incl. Opera House und Harbour Bridge bot. Heute morgen haben so ziemlich alle Tiere noch geschlafen als wir ankamen, das war fast schon enttaeuschend, also hat er uns Brot mit Lachs und Avocado gemacht, ich hab Aepfel und Cookies beigesteuert und wir haben erstmal gepicknickt. Dann waren fast alle wach, die Koalas, die Wombats, die Kaengurus natuerlich, die Emus, die Possums, die Gorillas und die Schimpansen, die vom Aussterben bedrohten Tasmanian Devils, saemtliche Giftschlangen, die dieser Kontinent zu bieten hat und – ganz toll – ein roter Pandabaer! Coole Sache! Lustigerweise sitzt hier im Internetcafe auch ein Koala neben mir, aber aus Pluesch!

Soviel fuer heute, es ist schon dunkel und im Hostel wartet Pumpkin-sweet potato-soup auf mich!

Schoenes Wochenende, Claudia

Gospelqueen is temporarily not available…

September 7th, 2012

Hallo zusammen, ich habe gute und schlechte Nachrichten, fange mal mit den schlechten an: mein Handy hat sich irgendwie blockiert, habe schon an Vodafone gemailt, aber bis dahin bin ich nicht wirklich erreichbar. Fuer – hoffentlich nicht eintretende – Notfaelle bin ich ueber das Hostel ueber info@backpackershq.com.au oder unter 0061-2-93564551 (Empfang Hostel, leave me a message) zu erreichen. Habe heute versucht, mir ein australisches Mobiltelefon mit Prepaidcard zu besorgen, aber die vielen Tarife sind aehnlich verwirrend wie in Deutschland, da muss ich am WE mal druebergucken und naechste Woche nochmal ran. Vielleicht kommt ja auch schnell eine unkomplizierte Loesung von Vodafone (es geht um den PUK-code, kennt sich da jemand von euch aus?). Wie auch immer, ich versuche 1x taeglich meine mails zu checken. Im Hostel gibts leider nur Wi-Fi, keine Computer, aber ich finde immer mal wieder nette Internetcafes oder tolle Stadtbibliotheken, das sollte kein Problem sein.

Die guten Nachrichten sind, dass ich inzwischen den Jetlag ueberwunden habe und durchschlafe (herrlich!), dass ich mit dem neuen Hostel einen echten Gluecksgriff getan habe, glaube ich, dort bleibe ich erstmal bis Mittwoch, vielleicht auch noch laenger. Danach haenge ich vielleicht noch ein paar Tage Manly dran, dass ist ein Strandort noerdlich von Sydney, 30 Min mit der Faehre, sieht total nett aus, fuer Strand, Fahrradfahren, rauskommen aus der Stadt. Fuehle mich hier extrem wohl, Sydney und Australien sind fantastisch, bin richtig, richtig gut angekommen hier!

Heute hab ich noch nicht viel gemacht ausser umziehen ins Hostel, mir ein Wochenticket fuer den oeffentlichen Nahverkehr zu kaufen (meine Fuesse taten trotz Pferdesalbe jeden Abend weh vom Laufen, meiner Mama zuliebe nehme ich von der Idee Abstand, mir hier ein Fahrrad zu mieten und mich in den Linksverkehr zu stuerzen ;-)) und in die Art Gallery of New South Wales (der Bundesstaat, in dem ich gerade bin) zu gehen. Die ist aber so toll und so riesig, dass ich nur 1 von 5 Stockwerken geschafft habe, dafuer incl. einer Fuehrung nur fuer mich und eine Kunst-Studentin, das war toll. Es ist total spannend, sich mit australischer Kunst zu beschaeftigen, das sind ja ganz andere Motive. Und dann natuerlich die Aboriginal-Kunst, zu der ich mir unbedingt noch einen Zugang schaffen muss. Was bedeuten die Punkte? Warum darf man die Kunst nicht fotografieren? Es ist grossartig, als wenn ich eine lange unbekannte Schublade entdeckt habe, so viel ueber Kunst kenne/weiss ich schon, und hier kommt jetzt etwas ganz Neues. Toll 🙂 Dafuer flippen die Australier voellig aus, wenn ihnen gesagt wird, im Keller haengt noch ein Picasso! Ich denk dann nur „gaehn, nee, Picasso, den hab ich schon so oft gesehen…“ 🙂

So, ich mach mich jetzt mal wieder auf den Weg zum Hostel, hab Lust auf Lesen und Abhaengen oder Musik hoeren im Wintergarten oder so. Das Wetter ist ein bisschen abgekuehlt und es ist recht windig geworden. Eigentlich wollte ich am WE nach Bondi Beach… Aber ich hab ja noch sooooo viel Zeit 🙂

Liebe Gruesse zum Wochenende, Claudia

Rock me, Lord, rock me!

September 6th, 2012

Hallo zusammen, heute hab ich was grossartiges erlebt, das muss ich euch erzaehlen, aber wieder der Reihe nach, sonst wird’s zu kompliziert. Heute morgen hab ich mich erstmal nach einem neuen Hostel umgesehen, mein Favorit war leider ausgebucht uebers WE, aber auf der Strecke dorthin gab’s noch ein anderes, das gut aussah, also hab ich mir das mal angesehen und es ist perfekt, mit Garten, Wintergarten, sauber, 2 Kuechen, Waschmaschine, Grillplatz… Dort hab ich mich ab morgen fuer 5 Naechte einquartiert, und weil ich so nett geblinzelt habe, habe ich ein Bett im 4er-dorm mit Bad zum Preis vom 6er-Dorm bekommen 🙂 Freu mich, dass sich das so schnell geklaert hat. Habe gestern mal grob uberschlagen, was ich hier in Austalien eigentlich machen und sehen will und es ist fantastisch zu wissen, dass ich ca. 60 Tage verplanen kann, doppelter Jahresurlaub sozusagen. Also entspanne ich derzeit total, ein tolles Gefuehl. Ich kann bleiben, so lange ich will! Cool!

Danach bin ich in die Hyde Park Barracks gegangen, das ist ein historisches Gebaeude, in dem ab 1840 Haeftlinge aus GB, Waisen aus Irland und mittellose Frauen untergebracht waren. Die Ausstellung war sehr gut gemacht, und mal wieder war ich tief beruehrt, welche Schicksale es auf dieser Welt gibt. Vor 4 Wochen stand ich noch in Irland und hab mit meinem Vater ueber die schlimme Kartoffelpest dort Mitte des 19. Jhd. gesprochen, und nun stehe ich hier an einem Ort, wo die ueberlebenden Waisenmaedchen hinverschifft wurden. Auch diese Gedanken ueber die Straeflinge, die eigentlich die Vorfahren der australischen Siedler sind, das ist schon spannend…

Danach hab ich beschlossen, wieder eine dieser free tours mitzumachen, das ist echt eine tolle Sache! Das sind junge, coole Leute, die stolz auf ihre Stadt sind und jede Menge Hinweise haben und lustige Geschichten, und man lernt andere Leute kennen, weil alles so ungezwungen ist und man 2,5 Std. zusammen durch die Gegend laeuft. Mich sprach gleich am Anfang Carole aus Toronto an. Es ergab sich, dass wir nach Abschluss der Tour zusammen ins Museum of Contemporary Art gingen, und nach ca. 30 Minuten sprach uns eine Dame an, ob wir nicht eine Stunde mit ihr singen wollten. Wir haben uns nur kurz angeguckt und sind spontan mitgegangen. Nicht denken, machen! Es war eine Gruppe von ca. 15 Leuten, bunt zusammengewuerfelt, und wir haben ein paar Gesangsuebungen gemacht und dann einen dreistimmigen Gospelsong einstudiert. Das hat mit der Zeit so viel Spass gemacht, dass wir im Museumsfoyer und dann auf der Strasse vor dem Museum gesungen haben 🙂 Ich hab zwei neue e-mail-Adressen und hatte eine Menge Spass. Und ich bin froh, dass ich nur die ersten drei Mal „I’ve got my whole money on the other side“ gesungen hab, es hiess naemlich „I’ve got my home on the other side“, aber es gab keine Textzettel… Machte aber ja mit dem money auch keinen Sinn 😉

Danach war ich mit Carole essen, sie ist Ernaehrungswissenschaftlerin und fuer einen Kongress hier. Merit, waere das nicht auch was fuer dich gewesen?! Dann haetten wir uns treffen koennen, ich fuer dich nach San Diego, du fuer mich nach Sydney 😉 Sie bringt mir jedenfalls noch ne Tuete mit laktosefreien Proben vorbei, die sich gerade bekommen hat, wie sich das immer alles so fuegt…

So, meine Zeit rast hier wieder, ich muss fuer jede 15 Min bezahlen, ab morgen gibt’s hoffentlich wieder freies Internet. Lasst es euch gutgehen,

Claudia

Mir fehlen die Worte, ich finde die Worte nicht, ich hab keine Worte fuer – Sydney :-)

September 5th, 2012

Hallo aus Sydney! Bin gut angekommen, der Flug war sehr angenehm, mein Reisefuehrer ueber Australien allerdings so spannend, dass ich im Flugzeug gar nicht geschlafen hab und um 5.30 h beschwingt gelandet bin. Bin in einem recht luxurioesen Hostel im 4er Dorm, allerding nur fuer die ersten beiden Naechte, danach such ich mir was anderes. Zur Zeit wohne ich aber superzentral, direkt am Hyde Park. Habe heute morgen 2 Stunden geschlafen, bin dann aber aufgewacht und habe beschlossen, dem Jetlag nicht noch mehr Futter zu geben und lieber aufzustehen. Es waren noch zwei nette Australierinnen im Zimmer, die mir die wertvollen Tipps bekommen haben, nach Bondi Beach zu fahren und wo ich 12 chinesische Knoedel fuer nur 8 AUS$ zu bekommen 🙂 Bin dann nach einer Dusche los in die Stadt und erstmal bei Starbucks zum Fruehstueck gelandet. Als ploetzlich Tim Bendzko lief, sass mir ein dicker Kloss im Hals, das war so komisch, in Sydney in der Sonne zu sitzen und Walnut bread zu essen und lecker Kaffee zu trinken und sich des Lebens ueber diesen realisierten Trip zu freuen, und dann singt der „davon will ich noch mehr, jetzt faengt das Leben an“… Die echten Glueckstraenen liefen dann aber erst, als ich an der Oper sass, die Stimmung unglaublich schoen war und ich wirklich, wirklich realisiert habe, wo ich bin. Konnte leider an niemanden von euch eine sms schreiben, bei euch war’s mitten in der Nacht… Aber es sind ja auch Freudentraenen gewesen.

Bin derzeit wohl nicht nur nah am Wasser gebettet, sondern auch gebaut 😉 Bin dann noch – ueberholt von 1000 Joggern – an der Kueste entlangspaziert, barfuss durch den botanischen Garten, einfach durch die Strassen, ich hab ja ploetzlich soooooo viel Zeit! Unglaublich, unfassbar, herrlich! Gerade hatte ich ein langes Gespraech mit Frank, einem Australier neuseelaendischer Herkunft. Es ging unter anderem um Kinderbuchcharaktere und Copyright (er hat beides in der Schublade) – lustig wie sich die Dinge manchmal entwickeln… Jetzt such in nochmal nach Hostels, morgen gibt“s mehr zu berichten! Liebe Gruesse vom anderen Ende der Welt und doch ganz nah, Claudia

Kiepenkerl goes global

September 4th, 2012

Hallo zusammen, ein letzter Gruss aus Singapur, bevor ich mich auf den Weg nach Sydney mache! Diese Nacht war wieder nicht so gut wie erwartet, lag wieder wach, wenn auch mueder und kuerzer als in der Nacht davor. Naja, zu Sydney habe ich nochmal 3 oder 4 Stunden Zeitunterschied, das kann also noch ein paar Tage dauern… Aber dann 4 Monate fast die gleiche Zeitzone, yeah! Dafuer ist mir aber heute nacht eingefallen, dass ich in meinem Blog von gestern zwei Dinge vergessen hab:

Erstmal das Mustafa Center, ein legendaeres Kaufhaus in Little India. Es hat mal als Kraemerladen angefangen und nimmt heute 2 Strassenblocks ein, hat aber einen gewissen Charme behalten. Angeblich gibt es ausser Tabak und Alkohol alles dort, und nach erster Uebersicht glaube ich das absolut! Ich brauchte einen neuen Karabinerhaken (vermisse meinen seit Wochen, liegt er noch in Hamburg, Tim? Wenn ja, darfst du ihn behalten und damit alles ankarabinern, was dir lieb und teuer ist ;-)) und hatte die Auswahl aus ungefaehr 30 Modellen! Sooo viele Uhren, so viele Trockenfische, so viele Trockenblumen, sooooo viele Dinge, von denen ich keine Ahnung hab, was man damit macht!

Und dann habe ich – wie konnte das passieren – vergessen zu erwaehnen, dass ich im Raffles Hotel war und die legendaere Bar, an der der Singapure Sling erfunden wurde, fotografiert habe. Einen getrunken habe ich nicht, erstens waren es ueber 30 Grad und 2. mag Lucy immer noch keinen Gin, und der ist bekanntlich einer der Hauptbestandteile. Sehenswert war der ganze Gebaeudekomplex jedenfalls!

Heute morgen bin ich dann erstmal nach Marina Sands gefahren, zu der Aussichtsplattform auf dem Schiff auf den Hochhaeusern. Im Fahrstuhl wurde NICHT Lucy in the sky gespielt, total langweilig. Aber es gab Druck auf den Ohren. Der Ausblick war dann wirklich atemberaubend, man konnte die ganze Stadt sehen und die riesige Vergnuegungsinsel im Sueden und den Hafen, echt cool! Der Pool, der bis an die Bruestung reicht, ist nur den Hotelgaesten zugaenglich, aber ich hab ihn trotzdem zumindest sehen koennen:

Und wisst ihr, wer noch da oben war? Kai Pflaume mit Familie. Ich hab ihn angelaechelt, er hat aber leider nicht zuruckgelaechelt 🙁 Trotzdem aufregend. Da faellt mir ein, dass ich neulich in Koeln auf dem Flughafen auf der Rueckreise von Portugal Hella von Sinnen gesehen hab. Fehlen noch William & Kate oder Posh & Becks oder so… Ich halte die Augen offen!

Danach habe ich einen Spaziergang entlang der Quays im alten Teil Singapurs gemacht. Viele Bars & Restaurants, viele Buerotuerme, und es war heiss, heiss, heiss, so dass mir der Schweiss runterlief. Danach wollte ich nach Chinatown laufen, bin dann aber extra umstaendlich mit der Metro gefahren. Es ist einfach ein schoenes Gefuehl, wenn der rinnende Schweiss mal fuer ein paar Minuten einfriert! In Chinatown musste ich erstmal was essen, habe mich also sofort in einen der Hawker Center begeben, wo sich eine Garkueche an die naechste reiht. Es gab die wildesten Sachen zu essen, Bullfrog, Seegurke, Liver und jede Menge undefinierbare Dinge. Oder wisst ihr, was das hier ist:

Ich habe einen Red Bean Pancake (leckerer fritierter Sesampfannkuchen mit Bohnenpaste gefuellt) und Gyoza (Art Knoedel)  gegessen und leckeren Lime Juice getrunken, die Leute am Tisch haben belustigt beobachtet, wie ich mit den Staebchen umgegangen bin, das war ein Erlebnis! Danach bin ich durch Chinatown gelaufen, aber das war mir zu quirlig, also bin ich ins Einwandererhaus gegangen, um mehr ueber die Geschichte der 1. Siedler und die schlimmen Umstaende, unter denen sie hier im 19. und auch noch im 20. Jhd. gelebt haben, zu erfahren. Das war sehr bewegend. Fuer uns kaum vorstellbar, was aus Armut und Hunger notwendig werden kann. Aber auch ein guter Abschluss fuer Singapur. Es gaebe noch so einiges zu entdecken, aber ich bin auch froh, nun eine lange Etappe vor mir zu haben und etwas zur Ruhe zu kommen.

Ich schultere jetzt meinen Rucksack und mache mich auf den Weg zum Flughafen. Wenn Jay, der nette Typ, der mir am 1. Tag Geld fuer die Metro – und vor allem Ruhe und Mut – geschenkt hat, da ist, hab ich mir vorgenommen, ihm mein Restgeld dazulassen, sozusagen als Fond fuer beduerftige Reisende. Und er bekommt einen Muenster-Magneten von mir, die verteile ich auf der Welt. s. Betreff

Liebe Gruesse, was ist denn heute fuer ein Tag? Mittwoch? Dann – aeh – eine gute Restwoche! Bis bald, Claudia

call me furchtlos

September 3rd, 2012

Jippieh, hier bin ich wieder, frisch und munter wie eine frische Papaya 😉 Aber der Reihe nach, das hat sich ja bewaehrt 😉 Die Nacht war nicht so super, weil mich der Jetlag gepackt hat und ich ab 4 h hellwach im Bett lag. Bin dann zum Glueck irgendwann doch noch wieder eingeschlafen und erst als letzte im Zimmer wach geworden, um kurz vor 10 h… Die anderen Maedels waren fast alle schon weg. Total lustig: die – ich sage mal vorsichtig – Asiatinnen haben gestern abend im Bett noch eine Vliesmaske in weiss aufgelegt und weiter auf ihren Laptops rumgehackt und gequatscht, und immer wenn man zu ihnen ruebersah, hatte man das Gefuehl, das gesamte Scream-Kommando ist in den Betten versammelt… Zwei deutschen Maedels ging es genauso wie mir mit dem Jetlag, wir haben aber erst heute morgen festgestellt, dass wir eine Sprache sprechen…

Heute morgen nach dem Fruehstueck bin ich dann erstmal nach Little India gestapft, das ist hier ganz in der Naehe. Dort habe ich mich einfach treiben lassen, die Laeden oeffneten gerade, bekamen Ware, die Leute zuendeten Opferkerzen an, ich habe mir eine Kokosnuss gegoennt. Das kenne ich aus Mexiko. Kokosnuss (gross und gruen, nicht klein und braun und haarig wie bei uns, weiss jemand den Unterschied?) auf den Tisch, mit dem Beil je nach Fertigkeit ein Dreieck oder ein Quadrat reingeschlagen, Strohhalm rein, lecker! Dass unter dem Tisch, wo das Ding bearbeitet wurde, eine tote Maus lag, hab ich erst beim Zugucken – also nach dem Bestellen – gesehen… Und das im sonst so sauberen, akkurate Singapur!!! Dann war ich noch in einem der Tempel, ohne Schuhe natuerlich, und auch nur im ladies Bereich, haette gern ein paar Erklaerungen gehabt, das ist alles so unbekannt. So habe ich aber immerhin mal indisches Flair geschnuppert.

Danach bin ich zur Orchard Road gefahren, der Haupteinkaufsstrasse Singapurs. Das war aber nicht unbedingt meine Welt, deshalb bin ich weitergezogen ins SAM, das Singapur Art Museum. Dort gab es mehrere Ausstellungen zu zeitgenoessischer asiatischer Kunst, ganz spannend, das mal nicht aus dem europaeischen, sondern aus dem asiatischen Blickwinkel zu sehen. Viel dreht sich um Urbanitaet, aber auch viel ueber Menschenrechte und ueber den schnellen Wandel vor allem Chinas. Grob gesagt, tiefgreifender, weniger l’art pour l’art, weniger Muell…

Weil ich gerade im Kulturfieber war, bin ich ein Haus weiter, ins Philateliemuseum, gegangen. Der Reisefuehrer schreibt „dort wird die Geschichte Singapurs anhand von Briefmarken nacherzaehlt, und das funktioniert erstaunlich gut“. Recht hat er (ueberhaupt ist es toll, nach dem bloeden Michael-Mueller-Portugal-Reisefuehrer endlich wieder mit einem verlaesslichen, guten Reise-know-how-Reisefuehrer unterwegs zu sein!). Das Museum war sehr interaktiv, nicht zu gross, und ich hatte viel Spass (glow-in-the-dark-nachtaktive-Tiere-Briefmarken!) und hab viel gelernt.

Dann bin ich ans Wasser gegangen, dort steht DIE Loewenstatue Singapurs. Leider war der Loewe aber gerade in Urlaub, aber man konnte trotzdem tolle Fotos machen, z.B. vom Marina Sands Gebaeude. Stellt euch 3 etwas verdrehte Hochhaeuser ( je 56. Stockwerke) mit obendrauf nem Schiff vor. Auf dem Schiff wachsen auch noch Palmen. Das ganze ist ein Hotel und eine Aussichtsplattform, das plane ich fuer morgen frueh.

Da es gestern ja nur Snickers und davor nur Flugzeugessen gab (und mir heute nacht der Magen geknurrt hat…), war ich heute mal wieder essen. Thailaendisch. Liane hat so geschwaermt davon, hallo an dieser Stelle 🙂 Als Vorspeise Tofu mit Pilzen, lecker, was die Thailaender aus diesen einfachen Zutaten machen koennen! Danach kam etwas auf meinen Tisch, was wie panierter Krebs mit Panzer und Beinen aussah. Erst war ich stutzig, keine Ahnung, ob ich das bestellt hatte, aber – furchtlos wie ich bin – habe ich es probiert. Ergebnis: koestlich! Auf der Rechnung stand dann was von Soft Shell Crab, das hatte ich ganz sicher nicht bestellt, und es war auch 1 S$ teurer, aber ich bin froh, dass ich es bekommen und mal probiert habe. Als ich aus dem Restaurant kam, fand draussen auf der Bay (beim Protzgebaeude mit dem Schiff oben drauf) eine Musik-, Licht- und Lasershow statt, da wusste ich auch, warum die vorher alle ihre Stative aufgebaut hatten… Das hab ich mir dann noch ein bisschen angeguckt, und im Dunkeln der Stadt ein paar Traenchen vergossen, nicht, weil es aussergewoehnlich schoen war, sondern weil es mich so unerwartet empfangen hatte und mir der Tag und das Glueck der Reise. durch den Kopf gingen. Das sind die bewegenden Momente der Reise!

Ich fuehle mich hier sehr sicher und willkommen. Die Stadt riecht unheimlich gut (nach Gewuerzen, leckerem Essen, Blumen,…) und die Menschen sind extrem hilfsbereit und freundlich. Einige laecheln mich einfach so an oder winken mir zu, einige scheinen auch ueber mich Langnase zu schmunzeln, und Kinder beobachten mich manchmal minutenlang. Was natuerlich toll ist, ist, dass englisch eine der Verkehrssprachen ist. Da war es in Portugal manchmal schwieriger 😉

Noch kurz was Organisatorisches: ich schalte mein Handy aus Kostengruenden jetzt ab und kaufe mir dann in Australien eine payback-Karte und schreib die Nummer hier in den Blog, so ungefaehr in einer Woche wird das wohl sein. Am besten erreicht ihr mich zur Zeit per mail, die lese ich taeglich oder zumindest alle paar Tage. Ausserdem sind in den letzte Wochen definitiv nicht alle sms, die ihr mir geschickt habt, angekommen. Wenn ich nicht geantwortet habe, koennt ihr davon ausgehen, dass sie nicht angekommen ist. Bitte auf mail umsteigen. Danke!

Also, ich setz mich jetzt mal wieder auf die Strasse und lass mir noch ein bisschen Tropenluft um die Nase wehen und schlafe dann hoffentlich besser als letzte Nacht. Bis morgen (wahrscheinlich, wenn ich es schaffe, morgen um 20 h fliege ich weiter nach Sydney…),

Claudia

 

 

 

 

 

Lost in translation

September 2nd, 2012

Heissa! Leerzeilen. Punkt. Das war ein anstrengender Tag. Oder zwei Tage…  Bin soooo froh, im Hostel in Singapur angekommen zu sein. Aber alles der Reihe nach, ich hab viel erlebt, das gibt viel zu erzaehlen! Der Rueckflug von Lissabon am Freitag und die Nacht in Duesseldorf waren sehr entspannt, ich konnte mal wieder Waesche waschen, meinen Rucksack aufraeumen, ein paar Dinge aussortieren usw. Danke, Anja & John! Am Sa mittag bin ich von Duesseldorf nach Heathrow geflogen, wo ich 6 Stunden Aufenthalt hatte. Aber in Heathrow Terminal 3 fuehlt man sich ja wie in einem riesigen Einkaufszentrum, da wird es nicht so schnell langweilig. Habe mich schoen mit Biotherm eau d’energie besprueht und dann voller Energie Thrombosestruempfe, Snickers mit Peanutbutter und ne ZEIT gekauft, und mit der ZEIT geht die Zeit ja immer schnell rum. Dann war ich noch im multi-faith prayer room, das mache ich gelegentlich mal, das sind immer erlebnisreiche Besuche… In diesem lag ein grosser, fetter Backenzahn auf der Fensterbank, ob den jemand vergessen hatte? Oder war das eine Reliquie? Fuer den Weiterflug nach Singapur waren wir schon fast alle geboardet, da kam die Ansage „Verzoegerung wegen technischer Probleme“. 1 Stunde. 2 Stunden. Nach 3 Stunden (also gegen Mitternacht) und erneutem „alle raus aus dem Wartesaal und nochmal boarden“ ging’s dann endlich los. Der Flug war zum Glueck ziemlich ruhig, ich hab ueber 7 Stunden geschlafen (das ist mein Flugzeitschlafrekord!) und den Rest fasziniert die Journey map beobachtet und BBC Charts gehoert. Es ist ganz interessant, die Reisen (also Zug-, Autofahrten, Fluege) sind derzeit die entspanntesten und gefallen mir richtig gut – vielleicht hab ich meine Tage in den letzten Monaten doch etwas voll gepackt? Dann wird es jetzt Zeit, die Dinge noch entspannter anzugehen, das sollte mir nicht schwerfallen, es kommt sozusagen von innen. Hab das Beduerfnis, mehr abzuhaengen und in die Luft zu gucken und mir selbst zuzuhoeren, also sollte ich das spaetestens in Sydney tun. Ich habe tatsaechlich das Gefuehl, dass mein Fernweh, das mich ja immer wieder triezt und nervt und antreibt, die weisse Flagge wedelt und sagt „okay, okay, ich bin fuer’s erste befriedigt, lass gut sein!“ Ein wirklich interessantes Gefuehl, das ich noch nie hatte. Mal sehen, wie sich das Verhaeltnis zwischen Fernweh und mir entwickelt und wie es weitergeht.

Mit 2 Stunden Verspaetung sind wir also Ortszeit 18 h hier gelandet, Immigration hat problemlos geklappt, Kaugummi hab ich noch nicht auf den Fussboden gespuckt, also gab’s auch noch keine Rohrstockschlaege…  Tja, und dann wollte ich Geld abheben, bekam aber nichts aus dem Automaten und stellte fest, dass ich so gut wie kein Not-Bargeld zum Wechseln hatte. Kein Bargeld in der Tasche, Automat gibt nix her. Scheisse. Wollte bei der Bank anrufen, das Handy funktionierte auch nicht. Hatte vergessen, mir Singapur von der Bank freischalten zu lassen, weil ich das Reiseziel ja noch nachtraeglich eingebaut hatte. Da kam Panik auf. Ganz schoen bloed, gar kein Bargeld mehr dabei zu haben… Nach 3x Durchatmen habe ich dann einen netten Mann am Infoschalter angesprochen. Dann habe ich 2 USD, die ich irgendwie noch im Portmonee hatte, gewechselt, er hat mir die verbliebenen 0.60 Singapurdollar geschenkt und mir alles erklaert, wie ich zum Hostel komme. Puh. Im Hostel angekommen, war dann alles gut. Total nett, nettes Viertel (Nahe der Moschee, wo der Muezzin ruft, alles ganz  entspannt). Es ist draussen warm, aber angenehm. Bin im 14er-female-dorm und habe schon mit einer Inderin gesprochen, die sich seit 4 Wochen hier aufhalten muss, weil ihr Mann (aus Singapur) sie verlassen hat, und sie nun Aerger mit den Behoerden hat und weder hierbleiben will/darf, noch zurueck nach Indien kann (arranged marriage). Sagte ich schon „puh“?! Hab inzwischen mit der Bank telefoniert, Geld ist freigeschaltet, war schon Geld holen und es in Tropical Pink Guava Real Juice drink investieren. Damit und mit dem uebrigen Snickers Peanutbutter (besser als Essensreste und ueberfahrene Froesche…) setz mich draussen auf die Strasse (Fussgaengerzone), das ist total nett. Und dann frueh ins Bett (hier ist es jetzt 21.30 h)… Morgen bekommt Singapur dann ne 2. Chance! Ich glaube, es ist echt schoen! Lasst es euch gutgehen, Claudia

Portugal – wir kommen!

August 19th, 2012

Hallo, ich hab euch mal wieder ein paar Fotos eingefügt, zur Etappe „Niederlande“. Viel Spaß!

Die Hochzeit von Ursula und Thomas gestern war ein großartiges Fest! Vom sehr gelungenen Trau-Gottesdienst mit vielen tollen Gospelchoreinlagen über einen erfrischend-befreienden Sektempfang bis zur absolut gelungenen, entspannten aber sehr festlichen Feier am Abend. Das ganze fand an einem See in der Nähe von Köln statt, mit eigenem Strandabschnitt, so dass die meisten Gäste schon vor dem Essen (spätestens aber danach) ihre Schuhe gegen bereitgestellte Flipflops getauscht haben oder gleich barfuss am Strand herumgesprungen sind. Es gab Liegestühle und Cocktails am Strand, und wir haben getanzt, bis uns die barfüssigen Füsse wehtaten. Danke, danke, danke, Ursula & Thomas!!!

Ansonsten geniessen Wiebke und ich gerade einen totalen Abhängetag mit Pfefferminztee schlürfen, auf dem Sofa rumliegen und ZEIT (vor-)lesen, Wiebke hat in Rekordgeschwindigkeit ihren Koffer für Portugal gepackt, nachher gehen wir nochmal raus an die backofenähnliche Luft… Als wir heute nacht um 2.30 h von der Hochzeit in Köln zurück nach Essen fuhren, waren immernoch 24 Grad. Wat für’n deutscher Sommer 🙂

Hier kommt schon mal eine Karte von Wüppis und meinen Aufenthaltsorten der nächsten 2 Wochen (5 Tage Lissabon, 3 Tage Küste, 3 Tage Porto und Guimaraes):

Liebe Grüße & allzeit eine kühle Erfrischung griffbereit,Claudia

Hossa! Hossa! Hossa!

August 2nd, 2012

Hallo aus Southampton, der letzten Station meiner Kreuzfahrt! Das Internet ist hier wirklich eine Katastrophe, und auf See hat man sowieso nur Seenetz, deshalb kann ich nur so selten bloggen, obwohl es soviel zu erzählen gäbe… Also, wo war ich stehengeblieben. In Cork, glaube ich. Von dort hatten wir einen Ausflug ins „Idyllische Kinsale“ gebucht, ein sehr süßes Örtchen mit vielen kleinen Geschäften und einer sehenswerten Festung. Am Seetag danach habe ich – endlich mal – eine Schnupperstunde Golf gebucht. Abschlag und putten auf hoher See… Und: es hat richtig Spaß gemacht, vor allem das Abschlagen, so viel Konzentration, und dann dieses Gefühl, wenn der Abschlag gut war, großartig! Mal sehen, vielleicht leih ich mir nachher nochmal Schläger, wir gehen heute nicht von Bord, sondern geniessen das Schiff mit nur wenigen Menschen an Bord, viele sind auf Ausflügen oder nach London (130 km entfernt) gefahren.

Mein Vater hat es übrigens ins Bordfernsehen geschafft (über jede Reise wird ein Film gedreht). Er steht ca. 3 Sekunden an der Reling und guckt verzückt aufs Meer… Jedes Mal, wenn wir an einer der Bildschirme, auf denen der Film läuft, vorbeikommen, ruft er „Ich bin im Kino!!!“ – voll peinlich 😉 Wie auch schon auf der letztem gemeinsamen Kreuzfahrt, gehen wir nicht unbedingt als Vater und Tochter, sondern eher als alter Knacker mit jungem Gemüse durch. Er erntet neidische bis bewundernde Blicke von den Männern, ich eher abschätzige von den Frauen. Ich flechte so oft wie möglich ds Wort „Papa“ ein, und beobachte dann, wie sich die Gesichter entspannen 😉

Zum Betreff: vorgestern waren wir im Bordtheater zur Schlagershow, ich sage euch… 17 Jahr blondes Haar, Alice, Michaela, tausendmal berührt, und natürlich Fiesta, fiesta, fiesta mexicana – da ging die Post ab! Die Show hiess laut Programm „Ein Lied umgeht die Welt“, ist das nicht herrlich zweideutig?!?

Gestern waren wir auf Guernsey, einer der Kanalinseln. Wir hatten dort eine Inselrundfahrt gebucht, im Minibus, puh, wer mal Bock hat auf echt enge Strassen, viele Kurven, rechts und links Hecken, und das bei Linksverkehr, Ablenkung durch tausend tolle Ausblicke – ab nach Guernsey! Ist schon spannend, so eine britisch-französische Parallelwelt, aber ob ich da Urlaub machen will, weiss ich nicht so recht… Wir haben jedenfalls stilecht High Tea mit Gurkensandwiches und Scones gegessen, das war toll!

Ähem, die Lachs- und Gurkensandwiches auf der untersten Etage hatten wir schon verputzt, als mir einfiel, dass ich ein Foto machen sollte…

So, mein Internetkontingent ist fast alle, mal sehen, dass ich das Ding hier noch gepostet bekomme. Am Wochenende stell ich euch mal ein paar Fotos der letzten Stationen ein, die hab ich hier auf dem Schiff sortiert. Irgendwelche Wünsche, was ihr sehen wollt? Morgen liegen wir auch noch in Southampton, da fahren wir zu den Exbury Gardens, und dann noch ein schöner Seetag, und dann ist die Kreuzfahrt auch schon vorbei! Bis zum Wochenende also, lasst es euch gutgehen, Claudia

Die Made im Speck gruesst von der gruenen Insel

Juli 30th, 2012

Puh, dies hier ist definitiv der teuerste Blogeintrag bisher, hab’s heut in Dublin nicht in ein Internetcafe geschafft, deshalb eine Stunde Schiffs-Internet für schlappe EUR 19,90 gebucht – lest diesen Blogeintrag also mit Genuss!

Erstmal vorweg: mir geht’s super, bin gesund und fuehl mich auf der „Mein Schiff 2“ pudelwohl! Auch mit meinem Vater laeuft’s gut, wir sind uns zwar nicht immer einig, aber das muss ja auch nicht sein, und im Grossen und Ganzen ist es sehr lustig und harmonisch! Wir sind beide sehr entspannt und (sorry, man muss es so sagen…) futtern und saufen uns durch die Tage. Zwar alles sehr gediegen, unter 5 Gängen läuft nix, und trinken tun wir die Cocktailkarte rauf und runter (ich habe festgestellt, dass ich immernoch keinen Whiskey und auch keinen Gin mag!), aber ich fuehl mich ein bißchen wie ein Säugling, dem alle paar Stunden Nahrung angeboten wird. Naja, wie gesagt, ich seh’s als Vorsorge, „wenn du dich demnächst wieder von ueberfahrenen Fröschen ernährst“ ;-). Kennenlernen tut man beim Essen und Trinken auch oft jemanden, und stellt euch vor, wer bisher am nettesten war? In Muenster gibt es 62 Fahrradhaendler, und wir lernen ausgerechnet den kennen, der mir vor 11 Jahren mein Fahrrad verkauft hat. Lustig, oder?

Edinburgh hat uns sehr gut gefallen, da wuerd ich gern nochmal länger hin, und dann auch nach Glasgow. Am Tag danach waren wir in Invergordon, Ostkueste Nordschottlands. Nach Loch Ness sind wir nicht gefahren, sondern im Mininest Invergordon geblieben. Die Bewohner (3000 oder so) waren sehr bemüht, haben kostenlose religiöse Lesezeichen und viele Infos verteilt, schöne Erfahrung! Der Tag danach war Schiffstag, da haben wir bei recht stürmischer See und bedecktem Himmel und nur 12 Grad Nordschottland umrundet – ich hab aber in Nordschottland auch kein anderes Wetter erwartet, und es war ein lustiges Gefühl, bei so viel Seegang auf dem Crosstrainer zu balancieren! Ja, Sport mach ich hier auch, ist ein recht gutes Angebot, und vor ner Glasfront mit Blick auf die Irische See ist das schon cool! Und trotz Seegang blieben zumindest bei uns alle Cocktails drin…

Gestern haben wir in Belfast angelegt und hatten einen Ausflug entlang der Nordostkueste zum Giant’s Causeway, eine Ansammlung von 40.000 Basaltsaeulen, gemacht. Der Giant’s Causeway ist der Ueberrest eine Brücke, die sich mal ein schottischer und ein irischer Riese gebaut haben, um zueinanderzukommen, um sich zu kloppen – der Legende nach zumindest… War beeindruckend, und wir hatten auch da Glück mit dem Wetter.

Heute waren wir in Dublin, haben die Powescourt Gardens besichtigt und Dublin erkundet (das ich ja schon kannte). Morgen geht’s weiter nach Cork, und danach – endlich – mal wieder ein entspannter Seetag! Da werde ich mal wieder unsere Haengematte auf dem Kabinenbalkon nutzen und in den Pool springen. Dekadentes Leben…

So, ich muss jetzt meine Vater einfangen, der erschreckt wahrscheinlich gerade Omas vor den Fahrstuehlen oder hat sich in die Küche geschlichen, um die Dessert-Ruehrschuesseln auszulecken oder so 😉

Ich hoffe, euch geht’s allen gut und ihr geniesst auch den Sommer! Liebe Gruesse, Claudia

Ahoi!

Juli 25th, 2012

Hallo zusammen! Sorry, dass ich mich jetzt erst melde, aber auf dem Schiff kostet jede Minute Internet 1,49 EUR… Da hab ich lieber gewartet, bis ich hier in Edinburgh am schoenen Grassmarket sitzen kann und euch schreiben kann, dass es mir gut geht!

Das Wochenende in Hamburg war schoen, aber auch eine emotionale Achterbahnfahrt. Mit der Jugendliebe auf dem Roller durch Hamburg bei herrlichem Sonnenschein, um Kaesekuchen und Basilikumeis essen zu gehen, festzustellen, dass es auf der Reeperbahn nachts um halb zwei alles andere als schön ist, von lieben Freunden gefragt zu werden, ob ich nochmal Patentante werden will (ja, ich will!!!!), mit Familie und Freunden essen gehen, alles toll, aber ich hing irgendwie zwischen den Welten. Nun ja, nun bin ich auf dem Planet „Mein Schiff 2“ angekommen, und hier gibt es vor allem eins: viel zu essen 😉 Mein Vater sagt immer: „hau ordentlich rein, fuer die Zeit, wenn du dich demnaechst von Vogelfutter und Essensresten ernaehren musst“ (er liest meinen Blog nicht und weiss nichts von Wildschweingulasch und Pelmeniwundern), aber ich esse lieber zurueckhaltend, muss ja die Menge kompensieren, die er 4x taeglich wegfuttert 😉 Wie auch immer, wir sind Montag abend von Hamburg aus losgefahren, bei herrlichstem Sonnenschein, und haben ewig an Deck verbracht, weil die Elbausfahrt durch die Hamburger Vororte bei Sonnenuntergang einfach unbeschreiblich schoen war.

Gestern war Seetag, super zum Schiff erkunden, Sport machen, in der Sonne liegen (wir haben ne eigene Haengematte auf unserem Balkon, edel geht die Welt zugrunde ;-)) und essen natuerlich. Heute sind wir in Edinburgh, eine schoene uebersichtliche, aber sehr geschaeftige Stadt. Papa habe ich gerade mit handmade fudge auf einer Parkbank platziert… Wir waren schon beim Castle, gleich geht’s zum National Museum, das angeblich eine tolle Dachterasse hat.

Ich meld mich wieder, wenn ich wieder ein Internetcafe finde, aus Irland wahrscheinlich! Bis dahin lasst es euch gutgehen, ich lebe auch wie die Made im Speck hier 😉

leaving Tallinn – ein bisschen traurig und sehr dankbar und gluecklich!

Juli 20th, 2012

Letzter Tag der 1. Etappe meiner Weltreise – I have to face it… Ich fange heute mal mit einer Zusammenfassung an, habe mir heute morgen beim Heringsandwich-Fruehstueck so meine Gedanken gemacht, weil ich nun morgen das Baltikum verlasse und zur 2. Etappe (Grossbritannien) uebergehe. Also, das Baltikum hat mich ja wahnsinnig angezogen, warum genau, weiss ich auch nicht, ich weiss nur, dass ich hier viel erlebt habe, jeder einzelne Tag grossartig war, und ich mich einfach in den 3 in den letzten knapp 3 Wochen bereisten Laendern extrem wohl gefuehlt habe. Vor allem die Litauer haben mich von ihrer Persoenlichkeit her und vom Land extrem beeindruckt und begeistert. Das ist ein tolles Gefuehl, ich koennte noch gut zwei Wochen hier bleiben, wenn das Wetter so bleibt. Ich freu mich aber auch darauf, meine Waesche zu waschen, ein paar meiner Freunde und Familienangehoerigen in Hamburg zu sehen und dann am Montag zusammen mit meinem Vater auf die „Mein Schiff 2“ in Richtung Edinburgh zu starten. Das kommt mir heute aber alles noch ganz weit weg vor, dabei muss ich morgen frueh schon vor 8 h – grrr – den Flughafenbus nehmen…  Ich bin sehr dankbar fuer die Zeit hier und nehme sehr viel mit von dieser 1. Etappe, und ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht.

Den heutigen Morgen habe ich, wie gesagt, mit einem Heringsandwich im Cafe Matilda begonnen – die Zimtschnecken brauchten noch, die kamen dann direkt auf den Ofen auf meinen Tisch und direkt weiter in meinem Mund. Ich hatte mal Lust auf richtiges Fruehstueck, also habe ich 2 Stunden lang Kaffee getrunken, Zimtschnecken gegessen und Leute geguckt. Herrlich! Dann habe ich Uli & Benoit getroffen, der Tag war wirklich ein Geschenk! Es war so ein Zufall, dass wir gleichzeitig in der Stadt waren, und wir haben die Zeit sehr genossen. Zuerst sind wir auf die Olafskirche gestiegen, um einen Blick ueber die Stadt zu haben. Dann haben wir an einer dieser „free tours“ durch die Stadt teilgenommen, das war superunterhaltsam, auch wenn es dieses Mal eine Frau und nicht so ne Schnitte wie in Riga war 😉 Dann waren wir nochmal im Cafe Matilda, weil’s so schoen war,  sind noch ein bisschen durch die Stadt gestreunert, und dann mussten die beiden auch auf ihr Schiffchen zurueck. Zusammen mit – keine Ahnung – 2000 anderen Kreuzfahrern, danach war die Stadt richtig leer! Ich war gerade noch mit Louis (der Pilateslehrer, mit dem ich gestern Fahrradfahren war) was trinken, er war heute in Haapsaluu und eigentlich wollten wir zum open-air Kino, aber das faengt erst um 23 h an und es wurde ziemlich kalt, also haben wir das geknickt. Wer weiss, vielleicht macht er zukuenftig Pilates vacations fuer seine Miami Beach babes in Estonia, ich hab gesagt, ich uebernehm den Marketing- und den Ausflugsteil 😉 (@ Ralf: nein, du brauchst meine Papiere noch nicht fertig machen! ;-)).

So, ich geh packen. Bis ganz bald! Schoenes Wochenende, heute ist Freitag!

Tour de Lahemaa

Juli 19th, 2012

Ja, Milchshakes trinken war der Plan… Letztendlich habe ich gestern nach meinerAnkunft folgendes gemacht: war in einem suessen Cafe wo es  tausend lecker Kaneelrulli und sonstige Teilchen gab, war fuer meine Verhaeltnisse ordentlich Souvenirs shoppen, war in einer Fotoausstellung ueber Tallinn in den 20ern und 30ern, habe spannende Kunst entdeckt und eine sehr guenstige, versteckte Kantinen-Essensmoeglichkeit wiedergefunden, habe 2nd Hand ein Buch von Tracy Chevalier erstanden bzw. ertauscht, weil ich aus irgendeinem Grund aberglaeubisch bin und Tracy Chevalier-Buecher nicht kaufen darf  (das erste hat Maren mir geliehen, das 2. habe ich ueber eine Woche in der Seattle Public Library gelesen, als Eric recherchiert hat, nun also das dritte, habe es gegen mein ausgelesenes Bill Bryson „Thunderbolt Kid“ getauscht), habe schoene Fotos in der Abendsonne gemacht und – das beste – habe auf der Fensterbank ueber den Daechern der Stadt im Hostel gesessen, mit Keksen und meinem neuen Buch und ein paar wirklich guten Strassenmusikanten zugehoert – und das alles for free! I love Tallinn! 🙂

Das dorm ist inzwischen voll, ich war aber so platt, dass ich um 23 h eingeschlafen bin und erst heute morgen in einem vollen Schlafsaal wieder aufgewacht bin. Danke, Ohrstoepsel!

Ja, und heute ging’s dann in den Lahemaa Nationalpark. Musste schon um 8.30 h da sein, war toll, so frueh in der Sonne durch die Stadt zu gehen. Ausser mir machte die Tour noch ein mittelalter Philippino, Pilateslehrer (!), Wohnsitz Miami Beach mit, und ein Paar aus Washington DC, aber die blieben 3 Tage im Park und wir haben nur die erste Strecke mit ihnen gemacht. Es war grossartig, der Park hat ganz viele alte renovierte Gutshaeuser mit Gartenanlagen, viele kleine Fischerhaefen, heilige Baeume und Steine (mit Baendern geschmueckt, Naturreligion!), aber toll war auch, mit diesem interessanten Menschen 6 Stunden durch die Gegend zu radeln, endlich mal wieder richtiges englisch zu hoeren und zu sprechen, Gemeinsamkeiten zu entdecken, gemeinsam laut zu lachen! Tiere haben wir ausser Stoerchen keine gesehen, aber bei unserem Geplapper ist sicher auch jeder Elch, Baer, Fuchs verschreckt worden… Hier ein Foto, wie gewünscht im Frosch-T-Shirt:

Nun bin ich wieder im Hotel, geh gleich duschen, musste erstmal runterkommen, glaube nachher ist wieder Zeit fuer eine Pferdesalbeneinreibung 😉

Morgen kommen Uli und Benoit mit der Queen Elizabeth hier in Tallinn an und wir werden den Tag gemeinsam verbringen. Freu mich! Viele liebe Gruesse, Claudia

bin in Tallinn

Juli 18th, 2012

Tere aus Tallinn! Puh, alles voller Touristen hier, so ungewohnt nach Saaremaa… Bin in einem netten Hostel gelandet, teilen uns einen 9er dorm zu zweit,  bisher  jedenfalls. Ich war ja letztes Jahr schon mal hier, deshalb kann ich mich jetzt beruhigt in ein Cafe setzen, ein bisschen Tagebuch schreiben und Milchshakes trinken. Das ist der Plan, wie es kommt sehen wir, wenn ich gleich vor die Tuer trete… Morgen habe ich mir eine Bike tour in den Lahemaa Nationalpark gebucht. Das ist 50 km oestlich  von Tallinn, man wird hingefahren und hat dann 8 Stunden mit dem Rad dort. Es gibt wohl jede Menge alter Gutshaeuser, Kueste, Natur. Hoffentlich fahre ich keinen Elch an…  Gestern abend war ich noch estnisch essen, in einer umgebauten alten Windmuehle. Ich hab Hering als Vorspeise gegessen, danach etwas bestellt, von dem ich mal wieder nicht wusste, was es ist und es deshalb bestellt habe. Beim Essen daemmerte mir dann was, und Wiebke bestaetigte nach einer sms, dass auf meinem Teller Wildschwein in Ingwerchilisauce lag. War lecker, aber ich kam mir nach der Begegnung vom Vormittag doch etwas unmoralisch vor.  Deshalb heute nur Milkshakes!

Ach, die Minibustour hierher *3,5 Std. incl. Faehrueberfahrt* war auch wieder unterhaltsam, weil mich immer mal wieder ein Finne ansprach. Aber, kann mir mal jemand sagen, warum man von Finnen so oft als eine der folgenden Fragen gestellt bekommt Do you like Rammstein Ich meine, sehe ich aus wie jemand, der Rammstein hoert Fragezeichen \die Tastatur ist hier komisch, ich geh jetzt Milkshakes trinken. Claudia

 

Glückstag!

Juli 17th, 2012

Hui, heute ist vielleicht was passiert: ich hatte 4 Wildschweine vor dem Auto! Ich bin heute morgen nach dem Frühstück losgefahren in die nordwestlichste Ecke der Insel, wieder in dieses Naturschutzgebiet, zum Wandern. Ungefähr ne Stunde Fahrt. Die Strassen sind hier generell absolut leer, es irritiert mich inzwischen total, wenn vor oder hinter mir ein Auto ist. Jedenfalls war ich auf schnurgerader Strecke, rechts und links Wald, und sehe ca. 200-300 m vor mir 3 grosse Wildschweine die Strasse überqueren, im Schweinsgalopp sozusagen. Ich hab natürlich gebremst, stand fast, und schwupps, da kam ein kleines hinterher gehüpft, direkt vor meinem Auto entlang. Ich bin natürlich fast ausgeflippt vor Freude! Und dem noch nicht genug, auf der Rücktour (da bin ich schon freiwillig nur 80 km/h statt der erlaubten 90 km/h gefahren) kam ein Fuchs über die Strasse, guckte nochmal nett aus dem Getreidefeld und verschwand. Oh mann. Fehlt jetzt noch der Elch… 2 Schlangen und eine Maus habe ich hier auf der Insel auch schon gesehen, das ist doch auch was.

Nun ja, heute war ich also wandern, 10 km auf einer Landzunge. An der Spitze steht ein Leuchtturm, der mal in der Mitte der Landspitze gebaut war. Jedes Jahr verschiebt sich die Landspite aber mehrere Meter, so dass der Leuchtturm inzwischen ca. 10 m entfernt vom Strand im Wasser steht. Gab schöne Fotomotive, und es war nett, immer Meeresrauschen im Ohr zu haben.

Gestern hab ich mir einen Meteoritenkrater angeschaut. 110 m Durchmesser, 61 m tief, ist jetzt ein See. Irgendwie krasse Vorstellung, das das Ding mal im 45-Grad-Winkel mit 25 km/h dort gelandet ist – fump! Danach war ich Windmühlen angucken und eine Burg, die schon im 14. Jhd. zerstört wurde, die aber absolut beeindruckende Gewölbe hatte. Und das in the middle of nowhere…

Heute abend werde ich nochmal estnisch essen gehen und morgen dann Abschied nehmen von der Insel. Im Minibus nach Tallinn, das verspricht wieder neue Abenteuer 🙂 Liebe Grüsse, Claudia

 

greetings from where the asphalt ends

Juli 16th, 2012

Tere zusammen! Das ist estnisch und heisst Hallo (ausgesprochen, als wuerde ein schwuler Elefant Töröö sagen, probierts mal aus!). Ich bin seit Freitag abend hier auf Saaremaa, der grössten estnischen Insel. Ehrlich gesagt ist hier ziemlich der Hund begraben, es gibt hauptsächlich Natur, die dafür aber reichlich und sehr, sehr schön. Meine Unterkunft ist ein Traum, es ist ein altes Bauerngehöft an der Südspitze einer Halbinsel, sehr liebevoll umgebaut zu einer Ferienunterkunft. Ich wohne in einem Zimmer in einem reetgedeckten Stall, die Wände und die Decke sind aus dunklen Bohlen, die Ritzen mit Moos ausgestopft, die Tür wird nur mit einem Stück Holz verriegelt, und auf dem Fenstersims sitzen Rauchschwalben und gucken mich frech an. Herrlich! Ein guter Ort, um nach den ersten 2 Wochen Weltreise und den vielen Eindrücken mal zur Ruhe zu kommen und mich (und meinen Rucksack) ein bisschen zu sortieren. Es ist so herrlich ruhig, ausser Wind und Vogelgezwitscher hört man nicht viel. Die meisten anderen Gäste sind Fahrradtouristen, die nur eine Nacht bleiben, habe schon nette Deutsche und Schweitzer kennengelernt. Im Ferienhaus wohnen Finnen, das vermute ich jedenfalls, denn sie essen grössere Mengen Haferbrei zum Frühstück, können sich nicht problemlos mit unserem estnischen Hausherren verständigen und hacken abends sehr selbstverständlich Holz fuer ein Feuer – das klingt doch sehr nach Finnen, oder? Bis zum Strand sind es 1 km durch herrliche Wacholderbusch-Kornblumen-Felder, das mache ich meistens abends. Das Tolle ist ja, dass es hier so lange hell ist, die Sonne geht erst kurz nach 23 h unter!

Die Insel ist nicht gross, ca. 40 x 60 km. Gestern war ich im Vilsandi Nationalpark, ein Gebiet das jahrzehntelang unter sowjetischer Besatzung nicht betreten werden durfte und deshalb jede Menge Tiere, vor allem Vögel, beherbergt, die man beobachten kann. Ich bin mit dem Mietwagen (ein schnittiger, 16 Jahre alter, ferrariroter Volvo V40 ;-)) ein paar Strecken abgefahren, kam allerdings an einigen Schotterstrassen wegen Schlaglöchern und Pfuetzen an meine Grenzen – also an die Grenzen des Volvos. Habe mir einen Jeep gewünscht 🙂 Ein Elch ist mir leider, äh, zum Glück (!), noch nicht vors Auto gelaufen. Ich habe neulich einen im Museum gesehen und kurz überlegt, ob man bei den ganz grossen Exemplaren wohl einfach zwischen Vorder- und Hinterbeinen durchfahren kann, die sind ja schon echt gross… Naja, ich will es mal nicht drauf ankommen lassen! Es gibt noch eine Wanderroute ganz in Nordwesten in dem Nationalpark, die ich gern machen wuerde, vielleicht morgen, mal sehen, wie das Wetter wird. Es ist inzwischen ähnlich wie bei euch, kühler (um 18 Grad) und extrem wechselhaft von Sonne bis Regen. Ich hatte wohl mit dem Wetter in Litauen/Lettland grosses Glück, denn der Juni war wohl auch hier im Baltikum sehr verregnet.

Heute werde ich mir noch einen Meteoritenkrater anschauen und ein paar Windmühlen und eine Ruine und einfach ein bisschen rumfahren und anhalten, wo es schön ist. Übermorgen gehts weiter nach Tallinn.

Also, bis bald, head aega und hüvasti! Claudia

 

Pelmeni Queen

Juli 13th, 2012

Nochmal hallo aus Riga! Habe gestern einen tollen Tag in Riga verbracht, die Stadt ist wirklich eine Reise wert, ich bin froh, dass ich doch noch hergekommen bin, wollte ja eigentlich nur durch Lettland durchfahren… Ich hab gestern mittag an einer free tour durch die Stadt teilgenommen, mit 30 lustigen Menschen (nur 2 davon aus Deutschland!) und einem noch tolleren Guide der aussah wie – lechz – dieser Moderator, wie heisst denn der noch, Viva, jetzt ZDF neo, naja, Maedels ihr wisst schon, lechz… Danach war ich im Jugendstilviertel und habe tolle Fotos gemacht:

Zwischendurch das Gebaeude von Zvaigzne (lettischer Verlag) fotografiert, und abend war ich dann in einem Bach-Konzert (hier ist gerade Festival fuer alte Musik). Die Karte ueberstieg zwar mein Budget, aber ich habe dafuer den boat trip weggelassen und nur eine schnelle Portion Pelmeni gegessen, schwupps, Geld gespart fuers Konzert. Und das war es definitiv wert, die Musik und die Musiker waren grossartig und  habe bei der Gelegenheit noch einen netten Letten kennengelernt. Nein, er hiess nicht Ian 😉

Gestern abend im Hostel haben wir dann noch lange zusammengesessen. Ich hatte am 1. Abend schon mit einer Frau aus USA/Israel (@Steffi: Typ Racheli ;-)) gesprochen, die nach Spuren ihrer juedischen Vorfahren sucht, eine superspannende Geschichte. GEstern abend gesellten sich noch zwei andere Deutsche dazu und wir haben bis weit nach Mitternacht gequatscht und viel gelacht.

So, nun geht’s gleich weiter, Richtung Estland. Ich mache spontan Zwischenstopp in Paernu, soll schoen sein, ich gucks mir mal an. Dann fahre ich mit der Faehre nach Saaremaa, einer Insel vor Estland. Leihe mir dort ein Auto und fahre dann zu der Unterkunft, auf die ich mich so freue, die mit den Wildschweinen. Die Wegbeschreibung lautet u.a. : „drive to where the asphalt ends, then turn right“ – oh, das wird toll!

Lasst es euch gutgehen, da ich ausnahmsweise mal weiss, dass heute Freitag ist, wuensche ich euch ein tolles Wochenende! Claudia

ups and downs

Juli 12th, 2012

Hallo aus Riga! Fragt nicht, wie ich hierhergekommen bin, ich sag nur: Minibus (12 Personen), ca. 5 Backpacker-Rucksaecke im Gang, der Fahrer hatte es wohl irgendwie eilig, also flogen wir 2 Stunden lang in Kurven (rechts ueberholt, links ueberholt,…) ueber eine nahezu schnurgerade Schlaglochpiste von Sirilaiui (oder so aehnlich) nach Riga. Links neben mir eine aeltere Litauerin, die mich immer anhaute, wenn es was spannendes zu sehen gab, rechts neben mir (zum Glueck war der Gang und mein Rucksack zwischen uns) ein juengerer Litauer, der mich sofort in ein Gespraech verwickelte ueber folgende Themen:

– erst ein schoenes Missverstaendnis zu Beginn: auf die Frage, was ich arbeite, verwechselte er children“s books mit box und musterte mich von oben bis unten, und schuettelte den Kopf, ich gehe wohl nicht als Boxlehrerin fuer Kinder durch…

– why are you travelling? – diverse Argumente von mir – yes, but WHY? Do you have problem in Germany? No? So why are you travelling??? Verstand er ueberhaupt nicht…

– er ist Sicherheitsmensch in Nottingham, angeblich frueher Polizist in Litauen, aber das Gehalt war zu schlecht. Also eine klassische litauische Geschichte, wie ich gelernt habe, sehr viele Litauer verlassen ihr Land. Nun hat er eine Freundin in Riga, aber er haette trotzdem nichts dagegen, mit mir nach Riga zu kommen (you know what I mean..). Das war der Moment, in dem ich einen boyfriend in Deutschland erfand, aber er meinte, wir koennten ja darueber schweigen. Himmel…

– dann die Frage, ob mein boyfriend mich schlagen wuerde, in Litauen sein das normal. So you are not used to this???

Zum Glueck schlief er nach einer Stunde ein. Tja, viel gelernt in diesem Gespraech, aber ich war heilfroh, dass wir ihn am Flughafen Riga „verloren“ haben, er wollte nur zur Toilette, aber der Busfahrer fuhr einfach ohne ihn weiter, wie gesagt, der schien es eilig zu haben…

Nun ja, ansonten war ich gestern am Hill of Crosses, ein Ort, an dem die Litauer seit 1830 Kreuze aller Form und Farbe fuer ihre (oft verschollenen) Verwandten aufstellen. Es war auch ein Zeichen der tiefen Glaeubigkeit – deshalb haben die Russen die tausenden Kreuze in den 60er und 70er 2x plattgewalzt – am naechsten Tag haben die Litauer sie wieder aufgerichtet! Heute stehen dort hunderttausende Kreuze, es ist ein Wahnsinnsanblick, der Wind spielt mit den Rosenkraenzen, es war tief bewegend!

Hingefahren bin ich mit einer Argentinierin und einer Spanierin, wir hatten gestern morgen zusammen den Bus verpasst und kamen ins Gespraech. Das war supernett!

So, und nun gehe ich mal Riga erkunden, schliesslich bin ich nur einen Tag hier! Eigentlich hatte ich vermutet, dass ich Riga nicht so sehr mag, aber die Stadt hat mich gestern schon voellig in den Bann gezogen, so schoen!

Liebe Gruesse, Claudia

 

even more sand in my shoes…

Juli 10th, 2012

Puh, heute ist so viel Tolles passiert, da weiss ich gar nicht, wo ich anfangen soll. Also, erstmal gestern abend. Mein erster richtiger Hostelabend, der 46jaehrige social worker aus Bruessel hat Vodka spendiert, 2 sehr klischeehafte, aber sehr nette Finnen haben Erdbeeren ausgeteilt, eine Litauerin hat uns die Sache mit der Selbstmordrate erklaert, und kurz vor Mitternacht wollte der social worker uns alle ueberzeugen, dass alle Drogen legalisiert werden sollen („they don“t do any harm, I“ve tried them all and I am still alive!“). Mein Zimmer ist inzwischen auch fast voll, Zuwachs ueber Nacht.

Nun aber zu heute. Also, war in Nida, dem suedlichsten Punkt der Kurischen Nehrung. Bin dort zuerst (weil es noch vormittag und nicht so heiss war) auf eine der beruehmten Wanderduenen geklettert. Cool! Rechts und links Wasser, im Sueden Russland, um einen herum nur Sand! Schon da wusste ich, wie die Ueberschrift fuer den heutigen Blogeintrag lauten sollte 😉

Mittags (naja, so um 15 h, Zeit verliert hier an Bedeutung…) war ich einem super Supermarkt und blieb an der Theke haengen. So viele lecker Sachen. Habe mir ein Potpourri von Kroketten, Teigtaschen und Salate zusammengestellt und toll am Wasser mit den Spatzen gegessen. Lustig, wenn man erst beim Reinbeissen feststellt, was man gekauft hat!

War zum Glueck alles lecker! Nur den Rest einer Riesenkrokette hab ich den Kraehen gegeben. Ich fand, das war eine gute Geste von mir, bei all dem, was meine menschlichen Vorfahren ihren Vorfahren angetan haben, wie ich im Regionalmuseum gelernt habe: bis in die 40er Jahre wurden Kraehen mit Netzen gefangen, totgebissen (!), danach gabs fuer den Beisser einen Schluck Schnaps, dann wurden die Kraehen geraeuchert und gegessen. Na lecker!

Dann habe ich als gute Philologin das Thomas-Mann-Haus besucht, und durch das Fenster geguckt, durch das er in den Sommern von 1930-1932 auch „auf seine Riviera“ aufs Meer geguckt hat. Ja, und dann passierte heute spaetnachmittag was Tolles: kam durch Zufall in der Altstadt von Klaipeda am Schmiedekunstmuseum vorbei. Klingt nicht spannend, aber ich bin trotzdem mal reingegangen. Geschmiedete Kreuze haben hier eine besondere Bedeutung (morgen mehr). Im Garten gab es eine Ausstellung, nicht wahnsinnig aufregend, dann winkte ich ein Alter Mann ins Haus (= Museum), drueckte mir einen Erklaerungszettel in die Hand und scheuchte mich sehr freundlich in alle Raeume. Beim Rausgehen fragte er in gebrochenem deutsch, ob ich deutsch spreche und ob ich die alte Schmiedewerkstatt sehen wollte. Das wollte ich natuerlich. Das war so toll, ganz viele alte Geraete, noch mehr alte Schmiedekunst, noch nicht restauriert, tausend Kleinigkeiten! Ich kam mit einem Mann ins Gespraech, der mir einiges ueber die Werkstatt erklaerte. Er meinte, viele lassen ihre Kreuze nicht mehr restaurieren, aber sie machen auch Schmuck. Er zeigte mir Ringe, einen sollte ich aufprobieren. Er war etwas zu eng, er machte ihn mit einem Holzhammer breiter, ueberreichte ihn mir uns sagte „it“s a present“, laechelte und ging wieder an die Arbeit. Die Litauer! Fuer solche Geschichten bin ich losgezogen in die grosse, weite Welt!

Morgen geht“s Richtung Riga, mit Zwischenstop am Berg der Kreuze. Liebe Gruesse, Claudia

 

 

sand in my shoes

Juli 9th, 2012

Puh, gerade wieder zu Hause (also: im Hostel) angekommen. Meine erste Hostel-Nacht war super, habe ein 4er-Zimmer fuer mich allein. Nebenan schnarchen 5 Finnen und ein undefinierbarer Grinser, bin ganz  froh, dass bei denen nichts mehr frei war… Aber solche – und schlimmere – Situationen werden schon auch noch kommen, abwarten… Vor meinem Fenster ist der Busbahnhof, der heute morgen sicher frueh zugange war – ich hab nichts gemerkt, bin um 7.30 h aufgewacht und alles war gut!

Hab mich dann gleich aufs Fahrrad geschwungen und ab mit der Faehre auf die Kurische Nehrung! Dort bin ich 50 km geradelt, durch traumhafte Landschaft, Waeldchen, Moose, und immer wenn ich Abkuehlung brauchte, hab ich das Rad angelehnt, bin ueber die Duenen geklettert und ans Wasser. Auf dem Rueckweg wollt ich eigentlich baden, aber dann hats angefangen zu gewittern, deshalb hab ich einen Liter Kwass (Trunk aus Schwarzbrot, Rosinen und Zucker oder so…) erstanden und bin noch essen gegangen und dann wieder zurueck nach Klaipeda. Dort war ich noch in einem Supermarkt (ist ja in fremden Laendern immer superspannend!) und nun bin ich platt zu Hause. Wie gut, dass ich auf Anraten meines Hausarztes Pferdesalbe eingepackt habe, damit werde ich nachher mal meine Beine einreiben, sonst gibts bestimmt Muskelkater….

Zu meinem Seelenzustand: bin seit gestern richtig auf der Reise angekommen, jetzt ist es richtig da. Merke es u.a. daran, dass ich die Nachnamen meiner Freunde vergesse und wenn ich darueber nachdenke, welcher Wochentag gerade ist, dann ist das ungefaehr so ein Gefuehl als wenn ich die Wurzel aus 236 ziehen will, d.h. ich hab nicht die blasseste Ahnung, wie ich an die Loesung kommen soll… Ein noch ungewohntes, aber sehr gutes Gefuehl! Glaube, habe mit der Vorbereitung der Reise vieles richtig gemacht.

So, lasst es euch gutgehen, morgen mehr von mir, der Internetzugang ist wirklich super hier (wenn die Finnen nicht gerade dran sind…), Claudia

1x quer durchs Land

Juli 8th, 2012

So, endlich ne anstaendige Tastatur! Bin in Klaipeda angekommen, an der Kurischen Nehrung an der Ostsee. Die Fahrt hierher war herrlich, ich habe nicht die direkte Tour ueber die Autobahn (3 h), sondern ueber eine Nebenstrecke durch das Nemunas-Tal gemacht. Fuer die geschichtsaffinen unter euch: die Nemunas ist die Memel… Wunderschoene Fahrt am Fluss entlang, ueberall Wald, Burgen, Alleen, kleine Doerfer, in denen die Zeit stillzustehen schien. Ausser mir waren hauptsaechlich alte Frauen mit Eimern voller Blaubeeren im Bus. Das ganze dauerte 4,5 Stunden, und ich habe jede einzelne Minute genossen! Reisen im Bus, klimatisiert und sauber, das ist herrlich! Bin einige Zeit lang auch ganz nah der russischen Grenze gewesen, bis Kaliningrad waren es gerade mal 134 km!

Ein paar Beobachtungen zu Litauen, gestern war das ja eher allgemein: Ein ganz kleines Voelkchen, nur ca. 4 Mio Einwohner. Interessanterweise haben sie eine ganz eigene Mentalitaet, sehr natur- und kulturverbunden, am Anfang eher zurueckhaltend, aber dann ganz schnell sehr, sehr nett und hilfsbereit. Erschreckt hat mich, als ich gelesen habe, dass Litauen die hoechste Selbstmordrate der EU hat, die seit der Unabhaenigkeit 1991 um 70 % gestiegen ist. Gibt wohl auch ne Menge Alkohol- und Drogenprobleme, aber davon hab ich noch nichts gesehen. Zu den schoenen Seiten, die ich bisher gesehen habe: viele schoene Frauen in tollen Kleidern, wirklich huebsch, nicht russisch-style oder so. Ausserdem stehen die Litauer total auf Blumen, man kann sie ueberall kaufen und jeder schleppt staendig welche mit sich rum. Und es wird ganz viel gesungen und getanzt, wenn man abends durch die Fernsehprogramme zappt, gibts 3x sowas wie Eurovision Song Contest, 1 x Musikantenstadl und 1 x traditionellen Tanz in Trachten. Ich sag doch, ich mag dieses Volk! Wo man singt und saure Gurken zum Fruehstueck isst, da kann es nur nett sein.

So, ich gehe jetzt mal Klaipeda erkunden, morgen leih ich mir dann ein Fahrrad und ab gehts auf die Kurische Nehrung, Sandduenen erklimmen! Die Kurische Nehrung ist auf der Karte dieser Zipfel da, ich kann aber nur bis zur Haelfte (50 km), danach kommt Russland. Sollte aber auch toll genug sein, gibt schoene Orte, Straende und eben Sandduenen. Zum Glueck ist es etwas abgekuehlt, hat ziemlich stark gewittert heute nacht.

Bis bald, Claudia

 

 

Mir – ist – heiss!

Juli 7th, 2012

Labas zusammen! Labas ist litauisch und ich kann es schon fast so gut aussprechen wie die Woerter um die Rechnung oder vodka zu bestellen! Ich schreibe so komisch, weil meine Tastatur russisch ist und im Hintergrund Modern Talking laeuft… Bin in Kaunas, der zweitgroessten litauischen Stadt. Es ist bombenheiss, so dass ich heute mittag zwei Stunden lang am Fluss an der Burg in meiner Haengematte gelegen habe, im Schatten und im leichten Wind. Ernaehre mich hauptsaechlich von Frappe und kalter Rotebetesuppe… Die Stadt ist ziemlich ausgestorben, weil hier gestern Feiertag war und alle uebers lange WE ans Meer gefahren sind. Das mach ich morgen auch, will ins Wasser!

Wie ihr seht, lief der Auftakt der Reise wunderbar. Es fuehlt sich immernoch an wie Urlaub, aber es kommt… Die ersten Tage in Vilnius war meine Freundin Daniela aus HH dabei, das war klasse, sie hat mich auf Weltreisespur gebracht. Vilnius ist sehr schoen, friedlich, ueberschaubar, gruen, voll mit grossartigen Fassaden und Fotomotiven. Wir hatten immer abwechselnd Hitze und Regen, das war etwas anstrengend, geradezu tropisch… Einen Ausflug zur Burg nach Trakai haben wir auch gemacht, sehr schoene Gegend!

Litauen und die Litauer sind super, sehr offene sympathische Menschen! Und total kulturbegeistert, ueberall gibts Konzerte, Theater, Ausstellungen… So, ich muss aus diesem Laden raus… Liebe Gruesse und bis bald, Cx

 

Vilnius, wir kommen!

Juli 3rd, 2012

Wind Nordost, Startbahn Null-Drei…. Wenn ihr diese mail lest, sind Daniela und ich schon auf dem Flug über Riga nach Vilnius. Anbei die Karte meiner nächsten Stationen, damit ihr mich verorten könnt. Ich melde mich aus Litauen in einigen Tagen.

das Abenteuer beginnt!!!

Juli 2nd, 2012

Hallo ihr Lieben,

so, der Rucksack ist verschnürt, die Wohnung geputzt, ich habe mich in mein Merino-Frosch-Kostüm geworfen und es geht los! Tausend Dank für die vielen guten Wünsche, lieben Worte, Abschiedsgeschenke, die ihr mir in den letzten Wochen habt zukommen lassen, das hat mich alles sehr berührt. Ich verspreche euch, all das zu beherzigen, was ihr mit mitgebt, vor allem, dass ich – bei allen Abenteuern – gut auf mich aufpasse! Bis bald an dieser Stelle, Claudia

 

ich geh als Merino-Frosch die Welt entdecken!

Juni 16th, 2012

Hallo zusammen,

neues von der Vorbereitungsfront: gestern war ich mal wieder beim Outdoor-Händler meines Vertrauens, Bergsport Sundermann hier in Münster. Ich wollte mir ein neues Reise-Wander-leicht-zu-waschen-T-Shirt gönnen. Wenn man nur 5 T-Shirts mitnimmt, sollten das schon echte Lieblinge sein 😉 Wie auch immer, ich geriet an eine tolle Verkäuferin, die mich zwar all das anprobieren ließ, was ich raussuchte, aber am Ende habe ich genau das genommen, was sie mir am Anfang empfohlen hat: Icebreaker-Shirts aus hauchdünner Merinowolle, eins in froschgrün und eins in türkis. Die kann man angeblich 10 Tage lang anhaben, ohne dass man stinkt. Das ist doch mal was! 🙂 Weltumsegler nach eigener Angabe sogar 40 Tage und 40 Nächte, aber wenn die allein unterwegs sind, stört’s doch auch keinen ob sie stinken oder nicht… Laut homepage kann es sein, dass man die Shirts dann doch mal waschen will, aber nur, weil die Salzkristalle am Rücken anfangen zu kratzen, ansonsten werden die Schweißbakterien irgendwie neutralisiert oder so. Wie auch immer, Merino-Wolle von neuseeländischen Farmen – Ian wird begeistert sein, mich im froschgrünen Dress aus Wolle von seinen Schafen kennenzulernen 🙂

Ahoi, eure Claudia

 

 

zwischen Rotkehlchen und Erdbeereis…

Juni 15th, 2012

Gestern bekam ich etwas Wunderbares zum Abschied geschenkt, nämlich eine liebe Karte plus Kompass zum Nicht-Verloren-Gehen von meinen lieben Freunden Kathy und Patrick. Das Tollste daran war aber die Verpackung, also der Briefumschlag, den Carl (3 Jahre alt) bemalt hatte und den ich euch nicht vorenthalten möchte:

Das in der Mitte bin ich – unverkennbar – , das oben rechts ein Rotkehlchen, das unten links ist Erdbeereis. Und: zwischen Rotkehlchen und Erdbeereis liegt Panama, das weiß doch jeder 😉 Danke, Carl, danke Kathy und Patrick!

Die Woche war hetzig und wild, es sind nur noch 7,5 Arbeitstage und noch einiges zu tun… Aber: jetzt ist erstmal Wochenende!

Euch allen ein schönes Wochenende, Claudia

 

 

meine Route

Mai 15th, 2012

so, jetzt ist auch meine Route im Blog, so dass ihr mich sozusagen verfolgen könnt. Ist noch nicht alles eingetragen, aber einige Eckpunkte stehen.