merke: leichtes Gepäck ist relativ

Gestern war ich mit dem Zug unterwegs, und dort ist mir so einiges passiert, was mich noch heute beschäftigt und was sicher nicht die schlechteste Reisevorbereitung in Sachen Toleranz und Gepäckmanagement ist… Also, ich fuhr gestern nachmittag nach Köln, um dort mit 12 großartigen, lustigen Frauen Ursulas Junggesellinnenabschied zu feiern. Das soll hier nicht Thema sein, Fotos hab ich noch keine, nur soviel: es hat riesigen Spaß gemacht! 🙂

Auf der Hinfahrt setzte ich mich in ein Abteil, in dem ein harmlos aussehender Mann in Tennissocken „11 Freunde“ las, ansonsten war das Abteil leer. Ich vertiefte mich in die Lektüre des Dumont-Bildatlas „Teutoburger Wald“, man muss ja Ziele für 2013 definieren 😉 20 Minuten hatte ich meine Ruhe, dann fragte mich der harmlose Herr, wohin ich fahre, was ich dort mache, warum Ursula keinen Bauchladen hat und warum wir keinen Stripper organisiert hätten (bei ihm in Lingen macht man das so…), ob ich den tollen Puff in Düsseldorf kenne, an dem wir nachher vorbeifahren… und weitere Fragen, die mich an den Rand der Toleranz brachten. Normalerweise hätte ich ihn nach 10 Min. freundlich abgewürgt (z.B. als er in Gelsenkirchen die Arme in die Höhe riss und strahlend rief „hier steht das schönste Stadion der We-helt!“), hier sah ich es als Übung zur Weltreise und spielte mit. Nummern haben wir nicht getauscht, aber die Fahrt verging recht schnell…

Nachts wurde das Ganze dann aber noch getoppt: ich wollte nachts noch zurück nach Münster und stellte zu später Stunde am Kölner Hbf fest, dass der ICE, den ich mir gönnen wollte, 80 Min. Verspätung hatte, also doch RE, grrr… Am Bahnsteig fragte mich dann eine Frau, ob ich ihr sagen konnte, wie sie wohl am besten nach Gütersloh käme. Ist ja nicht unbedingt ein Katzensprung von Köln, aber wohl machbar. Es stellte sich aber raus, dass sie mit einem Fahrrad, 2 Hunden, 2 Meerschweinchen und einem Hasen (verteilt auf 2 Anhänger) unterwegs war und deshalb etwas länger als der normale Reisende zum Umsteigen brauchte. Sie wollte von Ulm nach Gütersloh und hatte die letzte Nacht unter einer Brücke in Ludwigshafen geschlafen. Himmel noch eins. Schließlich beschloss sie, erstmal die Hunde zu versorgen (3 Bratwürste für jeden und Wasser aus dem Kanister) und sich dann ein Hotel in Köln zu suchen. Ich schenkte ihr meinen Seitenbacher-Super-Energieriegel (der macht echt mehrere Stunden satt!), warf nochmal einen Blick auf ihr Fahrrad-Anhänger-Gefährt und speicherte ab, das reisen und dass dazu gehörige Gepäck eine sehr persönliche Angelegenheit ist… Morgen in einer Woche geht’s los, am Montag, dem 2.7. nehme ich sozusagen Anlauf und verlasse Münster in Richtung Hamburg, um dann am 3.7. früh morgens mit meiner Freundin Daniela (Weltreise-Expertin, Freundin und Auf-den-Weg-Bringerin) nach Vilnius zu fliegen. Ohne Meerschweinchen im Gepäck…

 

 

 

3 Responses to “merke: leichtes Gepäck ist relativ”

  1. Die Uli sagt:

    Ach herrje… , mich schockiert ja am meisten die Nacht in Ludwigshafen unter der Brücke… 🙂

  2. Joelle sagt:

    Sänk ju vor Trävelling wis Deutsche Bahn!

  3. Kristine sagt:

    Wozu in die Ferne schweifen, in Deutschland lässt es sich köstlich Reisen…
    🙂

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