Na, ein Glueck, dass ich nicht mit der streikenden Lufthansa fliege, sondern mit Germanwings und mit British Airways… Habe mit einem franzoesischen Saenger und Gitarrenlehrer gefruehstueckt, er hat mit mir seine asiatische Reissuppe geteilt, so faengt ein Tag doch super an! Liebe Gruesse! Claudia
Archive for August, 2012
Zwischenstand
Freitag, August 31st, 2012Auf der via contemplativa nach Sueden
Donnerstag, August 30th, 2012Hallo nochmal aus Lissabon! Sitze im Hostel (oasishostels.com, scheint ne ganz gute Hostelkette in Spanien/Portugal zu sein), hinter mir laeuft schreckliche Musik, die Leute sitzen im Garten in der Sonne und trinken Bier, ich habe einen Franzosen im Zimmer, der immer wieder ins Franzoesische faellt und mich offenbar bekehren will ;-), und mein Ruecken tut weh. Hab mich wohl irgendwie an meinem Rucksack verhoben… Mal sehen, was die Pferdesalbe da ueber Nacht retten kann…
Bin heute mit dem Mietwagen von Porto nach Lissabon gefahren, knappe 300 km, immer gen Sueden. Durch Portugal fuehren zwei parallele Autobahnen, keine Ahnung, warum gleich zwei, aber ich vermute, die Autos, die heute unterwegs waren, waren auf der anderen, denn ich war manchmal minutenlang total allein, was ziemlich komisch bei 3 Spuren ist… Aber es tat auch mal gut, nach den vielen Eindruecken der letzten Wochen. Zum Glueck hatte ich ja den Zwischenstopp auf halber Strecke, um den Schluessel in unserer Kuestenunterkunft abzugeben. Der Kaffee tat gut, und ich bin auch auf dem 2. Wegstueck nicht eingeschlafen đ In den Pool bin ich aber nicht gesprungen… Was mir uebrigens noch eingefallen ist: ich hab euch noch gar nicht erzaehlt, dass Wiebke und ich in eben dieser Unterkunft am 1. Morgen auf dem Weg zur Stranderkundung Delfine gesehen haben! Ziemlich weit weg, aber deutlich zu erkennen auf Fruehstuecksbeutezug, manche sprangen echt richtig senkrecht aus dem Wasser!
Ja, und nun bin ich zurueck in Lissabon, oder in der L-Stadt, wie Wiebke und ich sie seit Porto nennen, denn zwischen Lissabon und Porto herrscht eine ziemliche Rivalitaet, und die Leute aus Porto hoeren das L-Wort nicht so gern… Im Prinzip ist mir gerade nur nach rumhaengen und Gedanken sortieren, deshalb bin ich gerade nur ein bisschen durchs Viertel gelaufen, habe eine Kirchenruine besichtigt (das gab so tolle Fotos mit dem blauen Himmel) und bin nochmal mit einem von diesen Aufzuegen gefahren (ueberbewertet!), und wollte eigentlich ins Designmuseum, aber das war leider geschlossen. Also hab ich mich fuer heute abend fuers Hosteldinner angemeldet, kann ja ganz nett werden. Wenn ich schon nur so kurz da bin…
Also, euch allen ein schoenes Wochenende! Claudia
Endspurt in Portugal – und Endspurt in Europa!
Mittwoch, August 29th, 2012Hallo zusammen, da bin ich wieder. Hostel-Internet-Zugang ist doch was Feines đ Wiebke geht es wieder besser und so sind wir gestern, wie geplant, nach GuimarĂŁes gefahren, eine knappe Stunde nordoestlich von Porto und Europaeische Kulturhauptstadt 2012. Und die Wiege Portugals. Als wir nach einigen Stunden dort das Spiel gespielt haben „gib dieser Stadt ein Adjektiv“ hat Wiebke „merkwuerdig“ und „provinziell“ genannt, ich „durchschnittlich“… Die Stadt war ganz nett, aber irgendwie schienen die mit der Durchfuehrung der Kulturhauptstadt ueberfordert (das kannte Wiebke ja schon von Essen letztes Jahr…). Die Touristeninfo schickte uns in ein Ausstellungszentrum 300 m entfernt, dort erklaerte man uns, dort sei alles geschlossen, weil deren Klimaanlage explodiert sei. Also bitte! Wir haben also ein bisschen gebummelt, sind Teleferico auf den Hausberg gefahren, und dann wieder zurueck nach Porto. Ach, auf dem Weg zuruck hat Gerda, unser Navi, den Geist aufgegeben, und so kennen wir jetzt die nordoestlichen Vororte von Porto recht gut đ Gestern abend waren wir dann in einem niedlichen Restaurant mit nur 5 Tischen, bei einem supernetten Mann, der uns immer zugezwinkert hat und am Ende ein paar tolle Fotos von uns gemacht hat. Ich habe Bacalao (Stockfisch) gegessen, Wiebke hat die Spezialitaet Portos gegessen: Kutteln. Puah! Aber das soll sie selbst kommentieren đ Dann habe ich noch ein paar Portweine probiert (bin auf den Geschmack gekommen, echt gut das Zeug!) und dann haben wir unseren supernetten Hostelmitbesitzer tausend Fragen gefragt, die uns den Tag ueber eingefallen sind – er war sehr beeindruckt, dass Wiebke Kutteln probiert hatte! Am Tag zuvor hatte ich ihn gefragt, als ich alleine auf Nahrungssuche gehen musste, weil Wiebke ausgeknockt im Hotelzimmer lag, hatte er mir ein CafĂ© um die Ecke empfohlen, wo es Franceshinas gab. Er empfahl mir dazu ein Bier – was sich dann auch als noetig rausstellte… Ich bekam einen Teller voller Pommes, und in der Mitte thronte ein mit geschmolzenem Kaese ueberbackener toastfoermiger Haufen mit einem Spiegelei draufgeschlagen.
In diesem Ding fand ich Rindfleisch, mindestens drei Sorten Wuerste und eine dicke Scheibe Mortadella. Ich hab`s gegessen, aber mit der Baywatch-Figur wird das so bis Sydney nix mehr đ Naja, aber wenigstens sind die meisten Koerperteile inzwischen Baywatch-gebraeunt đ Auch der Uhrenumriss am Handgelenk ist weg, ich trage seit Wochen keine Armbanduhr mehr und stellt euch vor, das fuehlt sich gut an đ
Heute haben wir dann Porto erkundet, eine schoene Stadt, wenn auch die Menschen uns nicht ganz so offen und freundlich vorkommen wie wir es im Rest des Landes erlebt haben. Besonders schoen fand ich heute das casa do musica, ein Konzertgebaeude von Rem Kohlhaas, das gab irgendwie ganz viel Inspiration (z.B. ein Babysitting-Bereich mit Blick auf den Konzertraum – leider nicht genutzt…). Toll!
Morgen fliegt Wiebke zurueck und ich fahre den Mietwagen von Porto zurueck nach Lissabon. Ich machen auf halber Strecke noch einen Zwischenstopp in der Unterkunft am Meer, weil wir aus Versehen den Zimmerschluessel mitgenommen habe und ich ihn nun zurueckbringe und noch eine kleine Kaffeepause mache (vielleicht springe ich auch nochmal in den Pool :-)). Dann habe ich noch eine Nacht in Lissabon im Hostel und am Freitag geht`s auch fuer mich zurueck. Kleiner Zwischenstopp in Duesseldorf und dann am Samstag ab nach Singapur!
Lasst es euch gutgehen! Claudia
weitere Berichte vom westlichen Rand Europas
Montag, August 27th, 2012Hallo, hallo, olĂĄ, boa tarde, da bin ich endlich mal wieder. Hatte irgendwie kein Glueck mit den Internetcafes in den letzten Tagen, entweder waren sie geschlossen, hatten angeblich keine Verbindung oder was auch immer. Nun ja, es kann ja auch nicht immer alles reibungslos gehen, so konnte ich ein paar Reiseerlebnisse sammeln, von denen ich euch jetzt erzaehlen kann.
Am Freitag sind wir mit dem Mietwagen (ein silberner Ford Ka Kombi) von Lissabon nach Sintra gefahren. Der Ort ist beruehmt fuer seine Kloester, ein grosser Bereich um Sintra herum ist Unesco-Naturerbe. Wiebke sass zum Glueck am Steuer, ich waere bei so viel Anfahren am Hang, Einbahnstrassen, fehlender Ausschilderung und Touristenmassen schier wahnsinnig geworden! Aber Wiebke hat das gemeistert, als wenn sie nie was anderes taete! Echt toll! Am Ende waren wir dann im PalĂĄcio Nacional de Pena, dem „Neuschwanstein Portugals“. Ein wirklich maerchenhaftes, buntes, verziertes Schloss auf einem Huegel, umgeben von einem wunderschoenen Park. Das war absolut sehenswert und wir sind ein paar Stunden im Palast und im Park lustgewandelt. Das tat so gut nach 4 Tagen Grosstadt, diese Bergluft! Abends sind wir weitergefahren nach Agua de Madeiros, ein kleines Nest an der Kueste auf halber Strecke zwischen Lissabon und Porto. Dort betreibt eine Deutsch-Portugiesin mit viel Elan eine Pension www.aguademadeiros.com. Nach Bergluft endlich Seeluft!
Am Samstag wollten wir noch was erleben und sind nach Coimbra gefahren, DER Universitaetsstadt Portugals. Die Studierenden waren natuerlich alle in den Ferien, aber die Stadt und vor allem die altehrwuerdigen Raeume der Universitaet und der Campus mit tollem Ausblick ueber die Stadt waren trotzdem sehr sehenswert. Und eine edle Bibliothek aus dem fruehen 18. Jhd. mit 30.000 Baenden lasst unsere Buecherwurmherzen ja sowieso hoeher schlagen đ Abends waren wir dann noch toll essen, alles recht rustikal, und das Fleisch kam frisch vom Holzkohlegrill. Lecker!
Am Sonntag haben wir uns einen Strandtag gegoennt, wenn man schon mal in Portugal ist und es heiss ist und die Pension nur 100 m vom Strand entfernt…. Die Wellen waren zu hoch zum Baden (Atlantik eben…), aber wir haben das Rumliegen, Faulenzen, Sonnenbaden, Fuesse in den Sand eingraben, Lesen und mit den Fuessen im Wasser spazierengehen sehr genossen! Spaeter haben wir uns noch ObidĂłs angeschaut, nach dem „Neuschwanstein Portugals“ nun das „Rothenburg Portugals“ (unser Reisefuehrer mag solche Vergleiche ;-)). Zum Glueck kamen wir an, als die Touristenmassen gerade verschwanden, so konnten wir ganz genuesslich flanieren, unter anderem einmal rund um die Stadt in einigen Metern Hoehe auf der Stadtmauer!
Ja, und heute waren wir im – um bei den Vergleichen zu bleiben – „Venedig oder Amsterdam Portugals“, in Aveiro, einer kleinen Stadt kurz vor Porto, die bekannt ist fuer ihre Kanaele, die sich durch die Stadt ziehen, und fuer die Salzgewinnung. Wiebke bekam leider Migraene und hat sich im Auto im dunklen Parkhaus ausgeruht, und ich habe in der Zeit eine Gondelfahrt durch die Kanaele gemacht. Dann habe ich das arme, kranke Huhn nach Porto kutschiert (puh, kein Anfahren am Hang noetig…) und hier liegt sie nun im abgedunkelten Zimmer und ich nutze den Hostel-PC, um mich endlich mal wieder bei euch zu melden. Ich hoffe, es geht ihr morgen besser…
So, (vermutlich) morgen mehr an dieser Stelle von Porto oder auch von Guimarães, der europaeischen Kulturhauptstadt 2012. Lasst es euch gutgehen, até logo (=bis spaeter), adeus, Claudia
Quem nĂŁo viu Lisboa, nĂŁo viu coisa boa
Donnerstag, August 23rd, 2012Das hat der Dichter Antonio Nobre gesagt und es heisst „wer Lissabon noch nicht gesehen hat, der hat noch nichts Schoenes gesehen“. Wie alle Suedeuropaer neigen auch die Portugiesen zu Uebertreibungen, aber ich muss sagen: da ist schon was dran, Lissabon ist wunderschoen und hat einen ganz faszinierenden Charme!
Ganz auffaellig ist, dass diese Stadt kein Zentrum hat und auch sonst nicht wirklich leicht zu durchschauen ist (der unglaublich schlechte Reisefuehrer von Michael Mueller traegt noch dazu bei…). Wir irren also seit drei Tagen halb orientierungslos, total begeistert und von den Touri-Massen getragen durch die Stadt und entdecken immer etwas neues. Nur gelegentlich setzen wir uns mal in eine Tram, auch von der wissen wir nicht genau, wo sie lang faehrt, aber manchmal bringt sie uns nach Hause đ
Wiebke sagte heute: eins der schoensten Dinge an der Stadt ist der staendige leichte Wind. Ich glaube, das sagte sie deshalb, weil die Temperatur dank dieses Windes vom Atlantik so um die 30 Grad schwankt. Da ich bei ca. ueber 33 Grad leicht maulig, unleidig, traege, unausstehbar werde, ist sie, glaube ich, sehr dankbar, dass wir meistens unter dieser Marke bleiben đ Im Flugzeug hat sie sich noch gewuenscht, wir haetten Groenland statt Portugal gebucht đ
Ich fuehl mich hier recht wohl, obwohl es anders ist als erwartet (aber das ist ja auch mal ganz gut!). Erstmal muss ich ja feststellen, dass ich hier zwar fast alles lesen kann, aber kein Wort verstehen! Nix! Puh! Selbst so ein einfaches Wort wie „danke“ heisst nicht aehnlich wie im Spanischen „grazias“ oder so, nein, es heisst „obrigado“. Himmel, das kann sich doch keiner merken! Da ist je lettisch einfacher… Mir rutscht auch immer mal ein „obispado“ raus, das heisst zwar nicht „danke“, sondern eher „an den Bischof“ oder so, aber – mann – ich kann mir dieses „obrigado“ echt nicht merken! Wiebke macht das schon ganz laessig! Ansonsten erinnert mich Lissabon viel mehr an Mexiko oder an eine Mischung aus Mexiko und Cuba (war noch nie da), aber nicht sehr an Spanien… Darueber hinaus sind die Portugiesen bekannt als die Preussen der iberischen Halbinsel, also immer schoen Schlange stehen, nicht vordraengeln, nicht schummeln. Das kenn ich ja aus Spanien n bisschen anders đ
Ein paar zufaellige Erlebnisse der letzten Tage:
– in der Tram hat eine (nuechtern wirkende!) Frau zuerst Wiebke Flipflops betaetschelt und kommentiert und dann traurige Lieder gesungen
– in einem Park gab es einen Bibliothekspavillion, wo man sich Buecher und Zeitungen ausleihen konnte, ist das nicht toll?
– sowohl meine Fuss- als auch meine Fingernaegel sind gerade knallrot. Man sollte meinen, das ist das erste, worauf frau auf Weltreise verzichtet. Aber nein, endlich habe ich mal Zeit und Musse zum Lackieren. Wiebke witzelt schon, ich sollte auch mal ausgewaehlte Schneidezaehne lackieren đ
– wir teilen jetzt eure Faszination fuer portugisiesche Toertchen, Hammer! „Wer pasteles de belem noch nicht probiert hat, hat noch nichts leckeres gegessen!“
– Wir wohnen in einer Privatwohnung, super eingerichtet, total entspannt. Abends sitzen wir manchmal auf dem Balkon, trinken was, erahnen das Meer und geniessen die Kuehle. Vorgestern haben die Nachbarn auf der Strasse gegrillt: Kuehlschrank raus, Grill drauf, mit einem tragbaren Ventilator anheizen. Derweil Wuerste und Bauchfleisch auf der Muelltonne bereitstellen. Zu fuenft Portwein aus der Flasche trinken. Alle vorbeigehenden und -fahrenden Menschen ansprechen. Das war n Spektakel!
– heute sind wir im Barrio Alto gewesen und – schwupp – hab ich mi 5 Oberteile und ein Kleid gekauft. Ups… Schon das 2. Kleid… đ
So, ich mach jetzt – ha ha – Feierabend. Wiebke ist schon zu Hause, ich wollte noch in eine Portweinbar (war toll!) und euch endlich mal wieder was bloggen! Morgen holen wir unseren Mietwagen ab und fahren erstmal nach Sintra und dann an der Kueste Richtung Norden. Und – yippie! – morgen abend springen wir ins Meer!
Ich schicke euch eine riesige Umarmung und fuer jeden von euch ein pastel de belem! Claudia
Portugal – wir kommen!
Sonntag, August 19th, 2012Hallo, ich hab euch mal wieder ein paar Fotos eingefügt, zur Etappe „Niederlande“. Viel Spaß!
Die Hochzeit von Ursula und Thomas gestern war ein großartiges Fest! Vom sehr gelungenen Trau-Gottesdienst mit vielen tollen Gospelchoreinlagen über einen erfrischend-befreienden Sektempfang bis zur absolut gelungenen, entspannten aber sehr festlichen Feier am Abend. Das ganze fand an einem See in der Nähe von Köln statt, mit eigenem Strandabschnitt, so dass die meisten Gäste schon vor dem Essen (spätestens aber danach) ihre Schuhe gegen bereitgestellte Flipflops getauscht haben oder gleich barfuss am Strand herumgesprungen sind. Es gab Liegestühle und Cocktails am Strand, und wir haben getanzt, bis uns die barfüssigen Füsse wehtaten. Danke, danke, danke, Ursula & Thomas!!!
Ansonsten geniessen Wiebke und ich gerade einen totalen Abhängetag mit Pfefferminztee schlürfen, auf dem Sofa rumliegen und ZEIT (vor-)lesen, Wiebke hat in Rekordgeschwindigkeit ihren Koffer für Portugal gepackt, nachher gehen wir nochmal raus an die backofenähnliche Luft… Als wir heute nacht um 2.30 h von der Hochzeit in Köln zurück nach Essen fuhren, waren immernoch 24 Grad. Wat für’n deutscher Sommer đ
Hier kommt schon mal eine Karte von Wüppis und meinen Aufenthaltsorten der nächsten 2 Wochen (5 Tage Lissabon, 3 Tage Küste, 3 Tage Porto und Guimaraes):
Liebe Grüße & allzeit eine kühle Erfrischung griffbereit,Claudia
Zwischenstopp in Deutschland – schön hier!
Freitag, August 17th, 2012Hallo zusammen! Ich sitze gerade in Wiebkes Wohnung in Essen, hab einen Computer gaaaaanz fuer mich allein und um mich rum Sauberkeit, Wohlfuehlatmosphäre und Stille, puh, ganz ungewohnt đ Mir geht’s wunderbar, die 3. Etappe meiner Reise ist vorbei, die Niederlande haben mich begeistert, ich hab viel gesehen und erlebt und nette und spannende Leute getroffen, viele tolle Geschichten gehört und gelesen und habe nun viele, viele Gedanken im Kopf, die mich aber nicht belasten, sondern über die ich endlich mal Zeit hab, nachzudenken! Vor mir liegt ein Wochenende hier in Deutschland, morgen heiraten Ursula & Thomas in Köln und Wiebke und ich sind dabei, „stationiert“ bin ich wie gesagt gerade in Essen, und am Montag fliegen Wiebke und ich zusammen nach Lissabon für die nächste Etappe. Wäre meine Reise ein Musikstück, wäre das hier wohl eine „bridge“, oder?
Nun aber zu dem, was ich in den letzten Tagen erlebt habe: am Dienstag bin ich von Rotterdam nach Maastricht gefahren, also ganz in den südlichsten Zipfel der Niederlande, zwischen Aachen (Deutschland) und Antwerpen (Belgien). Region Limburg, falls ihr euch geographisch updaten wollt đ Dort habe ich mich mit meiner Freundin Uta getroffen, die schon ewig sagt, sie will mal nach Maastricht – also sind wir nun mal hingefahren! Es war, wie wohl fast ueberall in Europa zur Zeit, sehr heiss, so dass wir uns zwischendurch immer mal ein Limoncello-Eis goennen mussten, um wieder zu Kraeften zu kommen đ Die Stadt selbst ist schoen, hat mich aber ehrlich gesagt nach Utrecht, Amsterdam & Co. nicht vom Hocker gehauen. Es ist ein ganz anderer Stil, eben nicht Grachten, Tulpen, Kaese, sondern eher „südeuropäische Lebensart“, viel Sandstein, etwas verschlossenere Leute, weniger „Frau Antjes“ unterwegs. Es gibt viele recht edle Einkaufsstrassen, ganz toll war eine Senf- und Chutneymanufaktur, die wir gefunden haben, und wo wir uns mit tollen Dingen eingedeckt haben. Chutney macht glücklich, finde ich! Genauso wie gutes Brot, oder Uta? đ Neben vielen Shops und jeder Menge gut aussehender CafĂ©s und Restaurants gibt es in Maastricht angeblich 53 Kirchen. Eine davon haben wir im Schweisse unseres Angesichtes bestiegen und hatten einen schönen Blick ueber die Stadt!
Das Tollste an den letzten Tagen war aber unsere Unterkunft! Wir waren nämlich in einem umgebauten Backhaus auf einem Gutshof, mitten in der Natur und trotzdem nah an einem kleinen Ort. Es war großartig, abends kaputt aus der heissen Stadt „nach Hause“ ins Backhaus zu kommen, draussen Abend zu essen und sich über all die liebevollen Details des Hauses zu freuen.
Wir hatten es über airbnb.de gebucht, es geht aber auch separat. Hier ist der Link mit schönen Fotos: www.huiskenshof.nl. Es gibt sogar ein grosses Trampolin im Garten, das haben wir natürlich auch ausprobiert!
Gestern waren wir noch in Valkenburg, dort gibt es eine Burgruine und wir waren ca. eine Stunde lang mit einer Führung in einer Grotte, in der Mergelstein abgebaut wurde. Konstant 12 Grad, das war am Anfang der Führung herrlich, gegen Ende recht kühl… Aber es war spannend, denn die Wände waren mit Zeichnungen verziert, ursprünglich um Touristen in die Grotte zu locken.
Also, die Region Limburg hat einiges zu bieten!
So, ich geh jetzt mal zum Friseur. Meine Haarfarbe erinnert mich zur Zeit ein bisschen an Michel aus Lönneberga, wenn ich in den Spiegel gucke… Und für die Hochzeit muss ich doch hübsch sein đ Ein wunderbares, sonniges Wochenende wünsche ich euch! Bis bald! Wenn ich mir was wünschen darf, wünsch ich mir mehr Kommentare von euch hier auf der Seite, über den von Sara hab ich mich gestern riesig gefreut!
Lucy in the sky mag keinen Genever
Montag, August 13th, 2012Hallo aus Rotterdam! Ja, ich komme viel rum in diesem herrlichen Zwergenstaat, fast jeden Tag ein anderer Ort đ Bin gestern nachmittag hier angekommen, in einem recht guten, aber tatsaechlich partymaessigen Hostel. Bin gegen Mitternacht eingeschlafen, und bis 5 h trudelten 3 Amerikaner und 2 Franzosen von ihren Partytrips ein… Die Zimmer sind cool eingerichtet, ich bin im „Kunstzimmer“, mit Bildern an allen Waenden und Geschirr und Besteck an der Decke. Wer mal gucken will, wo ich stecke: www.roomrotterdam.nl. Es gibt sogar einen Hostelhund! Aber bevor ich gestern eingeschlafen bin, hab ich noch so einiges erlebt:
Zuerst mal habe ich die kubischen Haeuser angeguckt. Rotterdam ist ja DIE Stadt fuer Architektur, hier haben sie sich echt ausgetobt! Die kubischen Haeuser sind ca. 20 auf eine Spitze gestellte Wuerfel, alle aneinander geklebt, untendurch fuehrt ne Strasse (es waren die 1980er Jahre…).
Also, stellt euch so nen Wuerfel auf der Spitze vor, dann 3 Ebenen (der ganz untere Teil bleibt ungenutzt – glaub ich), ganz oben ein verglaster, pyramidenartiger Wintergarten.
100 qm hat so eine Wohnung. Echt nicht schlecht fuer „living in a box“! Danach – yeah – hab ich was gemacht, wovon ich vor ein paar Jahren mal in der ZEIT gelesen hab: ich habe eine Splashtour gemacht! Das ist zuerst eine Stadtrundfahrt mit einem quietschgelben Bus. Aber dann kommt der Knaller: man faehrt mit Schwung (und Vorankuendigung ;-)) in die Maas, und das gibt mit dem Bus natuerlich einen ordentlichen Splash! Hab davon fuer Interessierte ein Video gedreht đ Ich dachte, der Bus wird dann gleich wieder rausgezogen oder so, aber wir tuckerten 20 Min lang mit dem AMPHIBIENbus durch den Rotterdamer Hafen. Kennt eigentlich noch jemand von euch das Fliewatuet von James Kruess??? Also, es war ein grosser Spass, auch weil der Fahrer/Kapitaen und der Guide so lustig waren und ne echte Show abgezogen haben! Gestern abend war ich dann noch mit 2 Amis in der Hotelbar Genever trinken – konnte ja nicht ahnen, dass das sozusagen hollaendischer Gin ist. Er schmeckte jedenfalls nur maessig, aber ich war gluecklich, als ich nach 2 Genever ein Kompliment fuer mein Englisch bekam *roten Wangen bekomm*
Ansonsten muss ich echt sagen, dass ich erstaunt bin, was fuer ein grosser Unterschied zwischen Amsterdam und Rotterdam liegt! Amsterdam ist das bunte Leben, Rotterdam ist … Edel-Feinripp đ Rotterdam ist wie Frankfurt, mit Maas statt Main, mit Genever statt Aeppelwoi, und, naja, der Hafen ist etwas groesser. Ansonsten praegen Hochhaeuser das Bild und ich es ist viel kuehler, urbaner, weniger herzlich als in Amsterdam und Utrecht.
Liebe Frankfurter Mitleser, nichts gegen eure Stadt, ihr wisst, ich mag Frankfurt sehr. Es ist nur dieser krasse Unterschied zwischen zwei Staedten, die gerade mal 45 Min voneinander entfernt liegen. Es gibt einige tolle Museen, die ich gern gesehen haette, aber die haben am Mo alle geschlossen, und da ich morgen frueh schon weiterfahre nach Maastricht, musste ich mir fuer heute was anderes ueberlegen.
Heute morgen habe ich also spontan entschlossen, nach Delft zu fahren, das sind nur 15 Min im Zug. Und das Delfter Blau hat’s mir irgendwie angetan in den letzten Tagen. Nachdem es gestern bruellend heiss war, hat es heute morgen geregnet und befuerchtete schon schlimmes, da klarte es doch noch auf und heute nachmittag war es genauso heiss wie gestern. In Delft bin ich erstmal in Vermeer-Museum gegangen. Mir ist erst danach aufgefallen, dass es dort nicht ein einziges Original seiner 60 Werke zu sehen gab. nur Reproduktionen, aber jede Menge sehr gut aufbereiteter und interaktiver Informationen. Fuer alle Kunst-Banausen unter euch: das Maedchen mit dem Perlenohrring, klingelt’s? Danach hab ich den angeblich „schoensten Marktplatz der Niederlande“angeguckt und bin ich die Porzellanmanufaktur gestiefelt. Das war cool, dort wurde ganz normal gearbeitet und man durfte ueberall rumlaufen und sich per Audioguide informieren. Endlich, endlich konnte ich auch mal einen „Meistermaler“ fragen, was ich schon in der Porzellanmanufaktur Meissen fragen wollte: wird ihm beim Malen eigentlich manchmal langweilig? Er hat gelacht und sich zurueckgelehnt und ziemlich ernst gesagt „ja, nach 43 Jahren wird es langweilig“.
Danach bin ich nach Rotterdam zurueckgefahren und habe eine Hafenrundfahrt gemacht, das wollte ich schon, seitdem ich vor 10 Jahren mal eine Hafenrundfahrt in Duisburg (in Duisburg, Eva!) gemacht habe und mich der Hafen so beeindruckt hat. Jetzt hab ich’s gemacht, und es hat sich gelohnt. Danach hab ich mich auf 112 m auf den Euromast hochbringen lassen, fuer die perfekte Aussicht ueber Rotterdam. Im Fahrstuhl wurde ‚Lucy in the sky“ gespielt! Danach war mir mal danach, essen zu gehen (ich kann kein Brot und keinen Honigkuchen mehr sehen!), also bin ich indonesisch essen gegangen. Das war ein totaler Gluecksgriff, denn das Restaurant war toll, das Essen hervorragend, der Service supernett, die Rechnung gar nicht so teuer, und zum Abschied habe ich eine Zeitschrift und einen indonesischen Cocktail aus Kokos, Jackfruit, Palmzucker, Jelly und Eiswuerfeln bekommen, weil die (jungen, netten) Bedienungen es so „bold“ fanden, dass ich allein reise. Da sage mal einer, allein reisen und gar essen gehen macht keinen Spass đ
So, ich geh jetzt ins Bett, muss morgen einigermassen frueh raus, treffe mich um 12 h mit Uta in Maastricht! Viele liebe Grusse & bis bald, Claudia
mornings in white feinripp (statt nights in white satin)…
Samstag, August 11th, 2012Hallo zusammen, puh, mein Kopf knattert, hab soviel erlebt, gerade herrlich mit Wiebke am Telefon gelacht – von ihr stammt auch der Betreff, dazu spaeter mehr.
Bin gestern morgen leider nach einer unruhigen Nacht verschnupft aufgewacht. Dachte erst, ich haette mich bei einem stark hustenden, eigenartigen Gast mit Tuberkulose angesteckt, aber Entwarnung, das war’s dann doch nicht… Habe trotzdem beschlossen, es gestern etwas ruhiger angehen zu lassen und bin in Utrecht geblieben. Die Stadt ist wirklich sehr sehenswert und es gibt jede Menge kleine, hippe Geschaefte (hab noch mehr Ohrringe und einen Ring gekauft…). Weil’s sich so ergab, bin ich ins Drehorgelmuseum gegangen, das angeblich froehlichste Museum der Niederlande, ich dachte, das macht mich bestimmt gesund! Die Fuehrung war super, es gab die tollsten Sachen, frueher waren Spieluhren und Drehorgeln ja was ganz besonderes, heute werden sie ja eher belaechelt oder kaum wahrgenommen… Es gab riesige Drehorgel-Wagen fuer Jahrmaerkte, Cafe-Orgeln zum Tanz in Cafes und natuerlich die privaten Geraete, Vorlaeufer der Bang und Olufsen-Anlage sozusagen.
Ich freu mich jetzt schon auf den Drehorgelmann, der immer an der U-Bahn vor der Spielwarenmesse in Nuernberg steht!
Mittags war ich etwas fitter und bin ins Rietveld-Schroeder-Haus gefahren. Rietveld ist der Erfinder des Zickzackstuhls, ihr wisst Bescheid? Ich wusste gar nicht so recht, was mich erwartet, aber dann war es superspannend: Rietveld hat zusammen mit und fuer eine Frau Schroeder ein Haus entwickelt, und das ist wirklich ein geniales Ding geworden. Total durchdacht, z.B. gibt es eine Klappe zum Durchreichen der Einkaeufe von aussen in die Kueche.
Dann kann man in Ruhe Schuhe und Jacke ausziehen und dann in der Kueche auspacken… Oder ein Briefkasten aus Glas, dann muss man nicht mehr staendig aufschliessen, feststellen, dass nix drin ist, wieder zuschliessen… Sehr cool! Gestern abend hab ich dann noch schoen im Garten gesessen und leckere Erdbeeren gegessen und bin dann zu einem Orgelkonzert in eine Kirche um die Ecke gegangen. Dort sassen natuerlich viele alte Leute, aber auch 4 Superschnitten und ein Typ kam mit dem Skateboard… Schoene Beobachtung der niederlaendischen Bevoelkerung! Neben mir setzte sich dann ein aelterer Italiener, den ich schon aus dem Hostel kannte. Er war mir aufgefallen, weil er immer – ganz stilsicher – einen Brustbeutel traegt đ Wir waren danach noch zusammen vietnamesisch essen, das war aber weniger schoen, weil er spuckte und schmatzte beim Essen und ausserdem immer mal englische Vokabeln verdrehte, so fragte er die Kellnerin is the chicken closed? statt is the kitchen closed?… Der Knaller kam aber heute morgen: als ich zu den Duschen kam, stand er in weisser Schlabberfeinrippunterhose da und kaemmte sich kopfueber die langen Haare. Als er mich sah, war er sehr erfreut und gab mir die Hand, eine skurrile Situation! Nun ja… Aeh, ich will ja nichts ausschliessen, aber ich glaube, er heisst nicht Fabrizio Ian… đ
Heute war ich dann den 2. Tag in Amsterdam. Dort bin ich mehrere Stunden – ich wuerde mal sagen: ziellos, aber gluecklich – rumgestomert, hab wunderschoene Haeuser und Grachten und Bruecken gesehen und hab einfach die Stadt genossen. Dabei entdeckt man dann sowas:
Mal wieder ein Tag voller Dankbarkeit! Neueste Endeckung: Frozen Yoghurt mit Stroopwaffeln, koestlich! Ausserdem hab ich mir ein rotes Kleid bei Claudia Straeter (eine meiner Lieblingsmarken, haben in Muenster vor einigen Jahren zugemacht, kommen aber vielleicht wieder, wie ich heute gehoert hab, also Daumen druecken!) gekauft und war im Van Gogh Museum. Das Van Gogh Museum hat 14 EUR Eintritt gekostet und war rappelvoll mit Menschen, die lieber auf ihren Handys rumgetippt haben und zwischendurch vielleicht mal das Sonnenblumenbild angeguckt haben. Grrrr. Abends waren meine Fuesse und ich so platt, dass ich mich mit einem Fahrradtaxi zum Bahnhof hab fahren lassen. Mit Bob Marlez Musik! Toll mit dem Fahrtwind, bloed mit den Autos und den Touristen auf Fahrraedern, die staendig im Weg sind! Aber: coole Erfahrung!
Heute abend hab ich nochmal Penne mit Pesto gekocht, die 2. Haelfte. Das war so viel, dass ich einem netten Israeli und einem Englaender was abgeben konnte, habe dafuer einen Apfel bekommen und eine Erklaerung, wie das mit Israel und Palaestina so ist (weil eine Amerikanerin aus Iowa gefragt hatte…). Puh, es gibt doch noch Momente, wo man sich als Deutsche besser zurueckhaelt…
Morgen schlaf ich mal aus. Das klingt jetzt bloed, aber es ist manchmal ganz schoen anstrengend, sich staendig auf unbekanntem Terrain zu bewegen, neue Wege zu finden, staendig neue Leute kennenzulernen und ihre Geschichten zu hoeren. Wie gesagt, mein Kopf knattert, deshalb ist morgen auch fuer mein Gehirn mal Pause. Morgen nachmittag ziehe ich hier aus und fahren nach Rotterdam, das koennte ein Partyhostel sein, mal sehen, ich bin gespannt! Also: tot ziens!
I love the Netherlands!
Donnerstag, August 9th, 2012Heute war ein richtig toller Tag! Beim Fruehstueck bin ich mit einer der Angestellten hier im Hostel ins Gespraech gekommen, das war schonmal nett. Dann wollte ich nach Gouda fahren, bin aber in den falschen Zug gestiegen, der gar nicht in Gouda hielt. Zum Glueck ist hier aber ja alles so klein, dass man nur 10 Minuten in eine andere Richtung fahren muss, und schon ist man wieder auf Spur. Die Schaffner waren auch alle supernett, wann hoert man schon mal „you are welcome to step into this train, no other ticket needed!“, das ganze laechelnd gesagt… In Gouda war Kaesemarkt, und das war echt nett. Sie haben historische Szenen nachgestellt, Verhandlung, Kaeseprobe, Abtransport der gekauften Ware usw. Wirklich schoen!
Ein echter Markt war auch noch, mit Holzschuhen, Obst, Gemuese, frisch fritierten Apfeltaschen usw. Und das ganze bei Sonnenschein und 23 Grad, das ist doch was!
Danach bin ich nach Leiden gefahren und dort erstmal auf ne Aussichtswindmuehle geklettert. Leiden ist bisher mein Niederlandehoehepunkt, eine wunderschoene alte Stadt. Vor ueber 10 Jahren hat mir mal jemand gesagt, Leiden sei toll, seitdem wollte ich mal hin, nun habe ich es verifiziert und kann es nur weiterempfehlen. Ich bin auf den Spuren des bekanntesten Sohnes der Stadt – Rembrand – gewandelt, nach einem Stadtplan aus dem 17. Jhd., weil sich nicht viel geaendert hat. Zwischendurch hab ich einen Abstecher in den botanischen Garten – der dort ganz edel Hortus botanicus heisst – gemacht. Dort gibt es eine riesige Abteilung fuer fleischfressende Pflanzen, die finde ich ja super! Ausserdem diese Seerosenblaetter, die bis 40 kg Gewicht tragen und Raender im 90-Grad-Winkel haben. Auch cool! Auf dem Rueckweg dann noch ein Highlight im Highligh: ein Schmuckladen zog mich an, also ging ich rein. Es gab tausend tolle Sachen, am Ende war ich ueber 90 Minuten in dem Laden, kam mit der Verkaeuferin ins Gespraech ueber Hollaender, Deutsche, Toleranz und Rassismus, Entwicklungslaender, Korruption, Huete, die Heilwirkung von Edelsteinen, Hundeerziehung und noch so einiges mehr, zwischendurch hab ich ca. 15 Paar Ohrringe anprobiert. So entspannt war ich lange nicht mehr shoppen. Habe am zwei paar Ohrringe, eine Kette und ein Armband erstanden und auf alles 30 % bekommen, Reiserabatt (eigentlich war nur auf ausgewaehlte Teile Rabatt). Diese Gespraeche, dieses Gefuehl, genau dafuer mache ich diese Reise! Unter anderem!
Gerade habe ich mit Harry (history teacher aus London) die Tuecken der Hostelkueche ausgetrickst und Abendessen gekocht, Pasta mit Pesto, der Hostelklassiker. Neben Reis pur oder mit Ketchup, Brot mit Wuerstchen und Salat und Fertigsuppen. Das Hostel ist voll mit internationalen Menschen und man hoert die spannendsten Geschichten, das ist auch etwas, das ich auf dieser Reise extrem geniesse. Russischstaemmige Amerikaner, die einen Job in Europa suchen, um wieder naeher bei den Eltern zu sein, eine Taiwanesinnen die deutsch in Heidelberg lernen will, erstmal in den Niederlanden gelandet ist und nun verschreckt ist, weil ihr in Amsterdam staendig Maenner hinterherliefen und einen kiss von ihr wollten,…
So, ich muss raus, die Italiener beanspruchen das Internet. Wollen bestimmt mit Mamma chatten (sorry Rita, Sara, Laura!). Es handelt sich um italienische MAENNER – die, die die Hostelkueche nie aufraeumen, wenn sie gekocht haben…
Liebe Gruesse, Claudia