Lucy in the sky mag keinen Genever

Hallo aus Rotterdam! Ja, ich komme viel rum in diesem herrlichen Zwergenstaat, fast jeden Tag ein anderer Ort 😉 Bin gestern nachmittag hier angekommen, in einem recht guten, aber tatsaechlich partymaessigen Hostel. Bin gegen Mitternacht eingeschlafen, und bis 5 h trudelten 3 Amerikaner und 2 Franzosen von ihren Partytrips ein… Die Zimmer sind cool eingerichtet, ich bin im „Kunstzimmer“, mit Bildern an allen Waenden und Geschirr und Besteck an der Decke. Wer mal gucken will, wo ich stecke: www.roomrotterdam.nl. Es gibt sogar einen Hostelhund! Aber bevor ich gestern eingeschlafen bin, hab ich noch so einiges erlebt:

Zuerst mal habe ich die kubischen Haeuser angeguckt. Rotterdam ist ja DIE Stadt fuer Architektur, hier haben sie sich echt ausgetobt! Die kubischen Haeuser sind ca. 20 auf eine Spitze gestellte Wuerfel, alle aneinander geklebt, untendurch fuehrt ne Strasse (es waren die 1980er Jahre…).

Also, stellt euch so nen Wuerfel auf der Spitze vor, dann 3 Ebenen (der ganz untere Teil bleibt ungenutzt – glaub ich), ganz oben ein verglaster, pyramidenartiger Wintergarten.

100 qm hat so eine Wohnung. Echt nicht schlecht fuer „living in a box“! Danach – yeah – hab ich was gemacht, wovon ich vor ein paar Jahren mal in der ZEIT gelesen hab: ich habe eine Splashtour gemacht! Das ist zuerst eine Stadtrundfahrt mit einem quietschgelben Bus. Aber dann kommt der Knaller: man faehrt mit Schwung (und Vorankuendigung ;-)) in die Maas, und das gibt mit dem Bus natuerlich einen ordentlichen Splash! Hab davon fuer Interessierte ein Video gedreht 😉 Ich dachte, der Bus wird dann gleich wieder rausgezogen oder so, aber wir tuckerten 20 Min lang mit dem AMPHIBIENbus durch den Rotterdamer Hafen. Kennt eigentlich noch jemand von euch das Fliewatuet von James Kruess??? Also, es war ein grosser Spass, auch weil der Fahrer/Kapitaen und der Guide so lustig waren und ne echte Show abgezogen haben! Gestern abend war ich dann noch mit 2 Amis in der Hotelbar Genever trinken – konnte ja nicht ahnen, dass das sozusagen hollaendischer Gin ist. Er schmeckte jedenfalls nur maessig, aber ich war gluecklich, als ich nach 2 Genever ein Kompliment fuer mein Englisch bekam *roten Wangen bekomm*

Ansonsten muss ich echt sagen, dass ich erstaunt bin, was fuer ein grosser Unterschied zwischen Amsterdam und Rotterdam liegt! Amsterdam ist das bunte Leben, Rotterdam ist … Edel-Feinripp 😉 Rotterdam ist wie Frankfurt, mit Maas statt Main, mit Genever statt Aeppelwoi, und, naja, der Hafen ist etwas groesser. Ansonsten praegen Hochhaeuser das Bild und ich es ist viel kuehler, urbaner, weniger herzlich als in Amsterdam und Utrecht.

Liebe Frankfurter Mitleser, nichts gegen eure Stadt, ihr wisst, ich mag Frankfurt sehr. Es ist nur dieser krasse Unterschied zwischen zwei Staedten, die gerade mal 45 Min voneinander entfernt liegen. Es gibt einige tolle Museen, die ich gern gesehen haette, aber die haben am Mo alle geschlossen, und da ich morgen frueh schon weiterfahre nach Maastricht, musste ich mir fuer heute was anderes ueberlegen.

Heute morgen habe ich also spontan entschlossen, nach Delft zu fahren, das sind nur 15 Min im Zug. Und das Delfter Blau hat’s mir irgendwie angetan in den letzten Tagen. Nachdem es gestern bruellend heiss war, hat es heute morgen geregnet und befuerchtete schon schlimmes, da klarte es doch noch auf und heute nachmittag war es genauso heiss wie gestern. In Delft bin ich erstmal in Vermeer-Museum gegangen. Mir ist erst danach aufgefallen, dass es dort nicht ein einziges Original seiner 60 Werke zu sehen gab. nur Reproduktionen, aber jede Menge sehr gut aufbereiteter und interaktiver Informationen. Fuer alle Kunst-Banausen unter euch: das Maedchen mit dem Perlenohrring, klingelt’s? Danach hab ich den angeblich „schoensten Marktplatz der Niederlande“angeguckt und bin ich die Porzellanmanufaktur gestiefelt. Das war cool, dort wurde ganz normal gearbeitet und man durfte ueberall rumlaufen und sich per Audioguide informieren. Endlich, endlich konnte ich auch mal einen „Meistermaler“ fragen, was ich schon in der Porzellanmanufaktur Meissen fragen wollte: wird ihm beim Malen eigentlich manchmal langweilig? Er hat gelacht und sich zurueckgelehnt und ziemlich ernst gesagt „ja, nach 43 Jahren wird es langweilig“.

Danach bin ich nach Rotterdam zurueckgefahren und habe eine Hafenrundfahrt gemacht, das wollte ich schon, seitdem ich vor 10 Jahren mal eine Hafenrundfahrt in Duisburg (in Duisburg, Eva!) gemacht habe und mich der Hafen so beeindruckt hat. Jetzt hab ich’s gemacht, und es hat sich gelohnt. Danach hab ich mich auf 112 m auf den Euromast hochbringen lassen, fuer die perfekte Aussicht ueber Rotterdam. Im Fahrstuhl wurde ‚Lucy in the sky“ gespielt! Danach war mir mal danach, essen zu gehen (ich kann kein Brot und keinen Honigkuchen mehr sehen!), also bin ich indonesisch essen gegangen. Das war ein totaler Gluecksgriff, denn das Restaurant war toll, das Essen hervorragend, der Service supernett, die Rechnung gar nicht so teuer, und zum Abschied habe ich eine Zeitschrift und einen indonesischen Cocktail aus Kokos, Jackfruit, Palmzucker, Jelly und Eiswuerfeln bekommen, weil die (jungen, netten) Bedienungen es so „bold“ fanden, dass ich allein reise. Da sage mal einer, allein reisen und gar essen gehen macht keinen Spass 😉

So, ich geh jetzt ins Bett, muss morgen einigermassen frueh raus, treffe mich um 12 h mit Uta in Maastricht! Viele liebe Grusse & bis bald, Claudia

 

 

 

 

 

 

 

 

One Response to “Lucy in the sky mag keinen Genever”

  1. Sara sagt:

    Ciao Sbrindola!!! (für Übersetzung und weitere Infos habe ich eine Mail geschickt)
    Was für Abenteure hast du erzählst!! Ich warte auf mehr und werde fleissiger kommetieren.
    Buon viaggio aus die sonnige Italien

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