Hallo zusammen, ein letzter Gruss aus Singapur, bevor ich mich auf den Weg nach Sydney mache! Diese Nacht war wieder nicht so gut wie erwartet, lag wieder wach, wenn auch mueder und kuerzer als in der Nacht davor. Naja, zu Sydney habe ich nochmal 3 oder 4 Stunden Zeitunterschied, das kann also noch ein paar Tage dauern… Aber dann 4 Monate fast die gleiche Zeitzone, yeah! Dafuer ist mir aber heute nacht eingefallen, dass ich in meinem Blog von gestern zwei Dinge vergessen hab:
Erstmal das Mustafa Center, ein legendaeres Kaufhaus in Little India. Es hat mal als Kraemerladen angefangen und nimmt heute 2 Strassenblocks ein, hat aber einen gewissen Charme behalten. Angeblich gibt es ausser Tabak und Alkohol alles dort, und nach erster Uebersicht glaube ich das absolut! Ich brauchte einen neuen Karabinerhaken (vermisse meinen seit Wochen, liegt er noch in Hamburg, Tim? Wenn ja, darfst du ihn behalten und damit alles ankarabinern, was dir lieb und teuer ist ;-)) und hatte die Auswahl aus ungefaehr 30 Modellen! Sooo viele Uhren, so viele Trockenfische, so viele Trockenblumen, sooooo viele Dinge, von denen ich keine Ahnung hab, was man damit macht!
Und dann habe ich – wie konnte das passieren – vergessen zu erwaehnen, dass ich im Raffles Hotel war und die legendaere Bar, an der der Singapure Sling erfunden wurde, fotografiert habe. Einen getrunken habe ich nicht, erstens waren es ueber 30 Grad und 2. mag Lucy immer noch keinen Gin, und der ist bekanntlich einer der Hauptbestandteile. Sehenswert war der ganze Gebaeudekomplex jedenfalls!
Heute morgen bin ich dann erstmal nach Marina Sands gefahren, zu der Aussichtsplattform auf dem Schiff auf den Hochhaeusern. Im Fahrstuhl wurde NICHT Lucy in the sky gespielt, total langweilig. Aber es gab Druck auf den Ohren. Der Ausblick war dann wirklich atemberaubend, man konnte die ganze Stadt sehen und die riesige Vergnuegungsinsel im Sueden und den Hafen, echt cool! Der Pool, der bis an die Bruestung reicht, ist nur den Hotelgaesten zugaenglich, aber ich hab ihn trotzdem zumindest sehen koennen:
Und wisst ihr, wer noch da oben war? Kai Pflaume mit Familie. Ich hab ihn angelaechelt, er hat aber leider nicht zuruckgelaechelt 🙁 Trotzdem aufregend. Da faellt mir ein, dass ich neulich in Koeln auf dem Flughafen auf der Rueckreise von Portugal Hella von Sinnen gesehen hab. Fehlen noch William & Kate oder Posh & Becks oder so… Ich halte die Augen offen!
Danach habe ich einen Spaziergang entlang der Quays im alten Teil Singapurs gemacht. Viele Bars & Restaurants, viele Buerotuerme, und es war heiss, heiss, heiss, so dass mir der Schweiss runterlief. Danach wollte ich nach Chinatown laufen, bin dann aber extra umstaendlich mit der Metro gefahren. Es ist einfach ein schoenes Gefuehl, wenn der rinnende Schweiss mal fuer ein paar Minuten einfriert! In Chinatown musste ich erstmal was essen, habe mich also sofort in einen der Hawker Center begeben, wo sich eine Garkueche an die naechste reiht. Es gab die wildesten Sachen zu essen, Bullfrog, Seegurke, Liver und jede Menge undefinierbare Dinge. Oder wisst ihr, was das hier ist:
Ich habe einen Red Bean Pancake (leckerer fritierter Sesampfannkuchen mit Bohnenpaste gefuellt) und Gyoza (Art Knoedel) gegessen und leckeren Lime Juice getrunken, die Leute am Tisch haben belustigt beobachtet, wie ich mit den Staebchen umgegangen bin, das war ein Erlebnis! Danach bin ich durch Chinatown gelaufen, aber das war mir zu quirlig, also bin ich ins Einwandererhaus gegangen, um mehr ueber die Geschichte der 1. Siedler und die schlimmen Umstaende, unter denen sie hier im 19. und auch noch im 20. Jhd. gelebt haben, zu erfahren. Das war sehr bewegend. Fuer uns kaum vorstellbar, was aus Armut und Hunger notwendig werden kann. Aber auch ein guter Abschluss fuer Singapur. Es gaebe noch so einiges zu entdecken, aber ich bin auch froh, nun eine lange Etappe vor mir zu haben und etwas zur Ruhe zu kommen.
Ich schultere jetzt meinen Rucksack und mache mich auf den Weg zum Flughafen. Wenn Jay, der nette Typ, der mir am 1. Tag Geld fuer die Metro – und vor allem Ruhe und Mut – geschenkt hat, da ist, hab ich mir vorgenommen, ihm mein Restgeld dazulassen, sozusagen als Fond fuer beduerftige Reisende. Und er bekommt einen Muenster-Magneten von mir, die verteile ich auf der Welt. s. Betreff
Liebe Gruesse, was ist denn heute fuer ein Tag? Mittwoch? Dann – aeh – eine gute Restwoche! Bis bald, Claudia