Rock me, Lord, rock me!

Hallo zusammen, heute hab ich was grossartiges erlebt, das muss ich euch erzaehlen, aber wieder der Reihe nach, sonst wird’s zu kompliziert. Heute morgen hab ich mich erstmal nach einem neuen Hostel umgesehen, mein Favorit war leider ausgebucht uebers WE, aber auf der Strecke dorthin gab’s noch ein anderes, das gut aussah, also hab ich mir das mal angesehen und es ist perfekt, mit Garten, Wintergarten, sauber, 2 Kuechen, Waschmaschine, Grillplatz… Dort hab ich mich ab morgen fuer 5 Naechte einquartiert, und weil ich so nett geblinzelt habe, habe ich ein Bett im 4er-dorm mit Bad zum Preis vom 6er-Dorm bekommen πŸ™‚ Freu mich, dass sich das so schnell geklaert hat. Habe gestern mal grob uberschlagen, was ich hier in Austalien eigentlich machen und sehen will und es ist fantastisch zu wissen, dass ich ca. 60 Tage verplanen kann, doppelter Jahresurlaub sozusagen. Also entspanne ich derzeit total, ein tolles Gefuehl. Ich kann bleiben, so lange ich will! Cool!

Danach bin ich in die Hyde Park Barracks gegangen, das ist ein historisches Gebaeude, in dem ab 1840 Haeftlinge aus GB, Waisen aus Irland und mittellose Frauen untergebracht waren. Die Ausstellung war sehr gut gemacht, und mal wieder war ich tief beruehrt, welche Schicksale es auf dieser Welt gibt. Vor 4 Wochen stand ich noch in Irland und hab mit meinem Vater ueber die schlimme Kartoffelpest dort Mitte des 19. Jhd. gesprochen, und nun stehe ich hier an einem Ort, wo die ueberlebenden Waisenmaedchen hinverschifft wurden. Auch diese Gedanken ueber die Straeflinge, die eigentlich die Vorfahren der australischen Siedler sind, das ist schon spannend…

Danach hab ich beschlossen, wieder eine dieser free tours mitzumachen, das ist echt eine tolle Sache! Das sind junge, coole Leute, die stolz auf ihre Stadt sind und jede Menge Hinweise haben und lustige Geschichten, und man lernt andere Leute kennen, weil alles so ungezwungen ist und man 2,5 Std. zusammen durch die Gegend laeuft. Mich sprach gleich am Anfang Carole aus Toronto an. Es ergab sich, dass wir nach Abschluss der Tour zusammen ins Museum of Contemporary Art gingen, und nach ca. 30 Minuten sprach uns eine Dame an, ob wir nicht eine Stunde mit ihr singen wollten. Wir haben uns nur kurz angeguckt und sind spontan mitgegangen. Nicht denken, machen! Es war eine Gruppe von ca. 15 Leuten, bunt zusammengewuerfelt, und wir haben ein paar Gesangsuebungen gemacht und dann einen dreistimmigen Gospelsong einstudiert. Das hat mit der Zeit so viel Spass gemacht, dass wir im Museumsfoyer und dann auf der Strasse vor dem Museum gesungen haben πŸ™‚ Ich hab zwei neue e-mail-Adressen und hatte eine Menge Spass. Und ich bin froh, dass ich nur die ersten drei Mal „I’ve got my whole money on the other side“ gesungen hab, es hiess naemlich „I’ve got my home on the other side“, aber es gab keine Textzettel… Machte aber ja mit dem money auch keinen Sinn πŸ˜‰

Danach war ich mit Carole essen, sie ist Ernaehrungswissenschaftlerin und fuer einen Kongress hier. Merit, waere das nicht auch was fuer dich gewesen?! Dann haetten wir uns treffen koennen, ich fuer dich nach San Diego, du fuer mich nach Sydney πŸ˜‰ Sie bringt mir jedenfalls noch ne Tuete mit laktosefreien Proben vorbei, die sich gerade bekommen hat, wie sich das immer alles so fuegt…

So, meine Zeit rast hier wieder, ich muss fuer jede 15 Min bezahlen, ab morgen gibt’s hoffentlich wieder freies Internet. Lasst es euch gutgehen,

Claudia

One Response to “Rock me, Lord, rock me!”

  1. Weißer Neger Wumbaba sagt:

    Na Servus Herr Lord! Du arbeitest ja jetzt schon an der Abarbeitung der Aufgabeliste für „wenn ich wieder da bin“. Ich stelle mir gerade vor, wie Du laut tiriliert hast und irgendwann der Groschen oder die entsprechende australische Währung fiel, dass da textlich wohl doch noch ein Trauma aus Singapur verarbeitet werden musste. Herrlich!
    Ich bin ein bißchen neidisch bei dem doppelten Jahresurlaub geworden – ich überlege gerade, wie es zu bewerkstelligen ist, dass man halb so viel arbeitet aber weiterhin das gleich Gehalt bekommt. Wenn ich das herausgefunden habe, werde ich es hier bloggen, vielleicht erhöht das die Kommentarfrequenz?
    Bis dahin stelle ich alle meine gelesenen und für nicht behaltenswert bewerteten Urlaubsbücher bei booklooker ein und verdiene mir so meinen nächsten Urlaub. Oder wenigstens die Lektüre dazu!
    Und eines gehe ich jetzt gleich in der Innenstadt in einen Lesekasten stellen. Mein Motto des Tages: Tue Gutes und schreibe darüber. πŸ™‚

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