Archive for November, 2012

Ich kann, wenn ich will! Und ich wollte!

Freitag, November 30th, 2012

Yeah, ich weiss, einige von euch haben es geahnt, ICH HAB’S GETAN! Kein Bungeejump, noch besser, ein Canyonswing! 60 m freier Fall aus 109 m Hoehe, 200 m Swing ueber einen Canyon. Ein Bungeejump hat mich nicht wirklich interessiert, aber als ich von dem Swing erfuhr, musste nur noch Charlotte ueberzeugt werden, mitzukommen und mir die Hand zu halten ๐Ÿ™‚ Man konnte den Style waehlen, vorwaerts, rueckwaerts, vom Stuhl kippen, kopfueber, ich hab eigentlich die einfachste Version gewaehlt, im Sitzen, und die Jungs lassen mich los, damit ich nicht allein springen muss (dann haette ich zuviel nachgedacht… ;-)). Die Jungs haben aber Jumpmaster’s Choice daraus gemacht und mich auf ne Rutsche gesetzt. Das war extrem cool (und eigentlich meine 1. Wahl, hab mich nur nicht getraut…). Die 60 m freier Fall waren der Wahnsinn, das swingen danach natuerlich auch, ohgottohgott, sprach ich in den letzten Tagen von wackligen Knien? Dann rede ich jetzt von Pudding – und von einem gewaltigen Adrenalinkick und einem geboosteten Selbstbewusstsein, das mich fast platzen laesst (keine Angst, das legt sich wieder ;-)). Ich hab jede Menge Fotos, ein cooles Video mit Ton und natuerlich ein T-Shirt! Und hier gleich ein paar Fotos („ich kann hochladen, wenn ich will“ ;-)). Das erste Foto ist davor, das zweite, als sie mich wieder reinholen, und das dritte (bisher mein Favoritenfoto auf der ganzen Reise!) danach:

Glueckwuensche und Tapferkeitsmedaillenernennengen werden unter 0064 21 1230399 entgegengenommen, erzieherische Massnahmen (sowieso zu spaet ;-)) und Moralpredigten werden umgehend im Adrenalinueberfluss ertraenkt ๐Ÿ˜‰ ICH HAB’S GETAN!!! YEAH!!! So, und jetzt geh ich in die Eisbar, zum Abkuehlen! Yeah! Yeah! Ich hab’s getan! AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

ps.: Wer mal gucken will, ich bin mit www.canyonswing.co.nz gesprungen! Bei „jumpstyles“ „Slide“ waehlen!

Frisbee Golf und Ingwerschoki

Donnerstag, November 29th, 2012

Hallo und einen lieben Gruss ins deutsche Winterwunderland! Gestern war mal wieder ein Tag, der mich nur laechelnd den Kopf schuetteln liess und mich sehr, sehr gluecklich gemacht hat: es fing alles relativ doof an, ich hatte ja eine Mitfahrgelegenheit von der Kinloch Lodge nach Queenstown, eine Fahrt von ca. 1,5 Stunden, der Abschied fiel ein bisschen schwer, aber die spektakulaere Landschaft hier lenkt ganz gut ab! In Queenstown angekommen, konnte ich noch nicht in mein Hostel einchecken, es hat geregnet, ich wusste nicht so recht was mit mir anzufangen, weil es hier kaum was zu erleben gibt, was bei Regen Spass macht. Hatte schon geplant, am fruehen Nachmittag ins Kino zu gehen und den neuen James Bond Film anzugucken… Charlotte kam erst abends in Queenstown an, machte mir zwar zwischendurch Hoffnung, das wir gemeinsam schon was finden werden, aber irgendwie war ich echt schlecht drauf. Ich war Kaffee trinken, habe einen Adapter gekauft und ihn eine halbe Stunde spaeter umgetauscht, weil er – wie ich es dem Verkaeufer gesagt hatte…ย  – doch nicht fuer europaeische Stecker passte, grummel grummel. Tja, und dann rief ploetzlich hinter mir jemand meinen Namen. Es war Line, die liebe Daenin mit dem Schokokuchen aus Te Anau! Wir haben uns riesig gefreut, uns zu sehen, und haben sofort beschlossen, einen Spaziergang am See entlang zu machen. Auf dem Weg dahin haben wir uns ueberlegt, dass wir mal Frisbee Golf spielen wollten (was man hier am See machen kann), also haben wir uns spontan zwei Frisbeescheiben gekauft und – nach dem Austausch der Geschichten der letzten Tage – Frisbee Golf gespielt. Das ist wie Golf, nur dass man halt die Disc in so eine Art Metallmuelleimer bugsieren muss. Mitten im Spiel kam allerdings ein Hund, der es grossartig fand, unsere Discs zu apportieren, und auch nicht davon abzubringen war.ย  Das war lustig, uns der Hundebesitzer hat uns gute Tipps fuer Queenstown gegeben! Dann haben wir in einem Cafe grossartige selbstgemachte Schoki gegessen, lecker! Ingwerschokolade! Der Tag war gerettet!

Abends war ich dann mit Charlotte bei FergBurger, eine echte Institution hier in Queenstown! Ebenfalls: lecker! Wir waren dann noch in zwei Kneipen und haben uns bei Bier und Livemusik viele Geschichten erzaehlt und Plaene fuer die naechsten Tage gemacht. Heute ist das Wetter ein bisschen besser, zumindest regnet es nicht. Waermer als 14 Grad ist es wohl auch heute nicht, mal sehen, was wir so machen.

So, liebe Grusse und einen guten Endspurt ins Wochenende, Claudia

Von Possumjaegern, freilaufenden Bullen und noch wackligeren Knien

Mittwoch, November 28th, 2012

Eigentlich sollte meine headline fuer heute ja heissen „12 km mit dem Fahrrad zum Wanderweg – und zurueck“, aber dann kam’s mal wieder anders… Gestern abend habe ich ein tolles Dinner genossen, sehr lecker, sehr urig. Als ich zurueck in mein Zimmer kam, hatte ein Steffen aus Stuttgart dort seine gesamte Zeltausruestung zum Trocknen ausgebreitet, so dass ich tatsaechlich in den Hot Tub gefluechtet bin. Der Holzbottich mit 38 Grad warmem Wasser hat sogar Bergblick!

Heute morgen beim Fruehstueck kam ich dann mit einem Ehepaar aus Tasmanien ins Gespraech, die genau dort wandern wollten, wo ich auch hinwollte. Ich wollte mir allerdings ein Fahrrad leihen und 12 km zum Track radeln. Die Strasse fuehrt allerdings durch 3 Fluesse, als ich Herbergsvater John fragte, wie ich da durchkomme (bin schonmal barfuss durch einen durchgewatet, war bitterkalt…), sagte er nur grinsend „you cycle through it“ – „du faehrst einfach durch“. Naja, wie man durch ein steiniges Flussbett mit bitterkaltem, ziemlich reissendem Wasser faehrt, habe ich dann doch nicht mit dem Fahrrad ausprobiert, dafuer mit dem Auto, die Tassies haben mich netterweise mitgenommen. Wir sind dann zusammen den Lake Reke Loop Track gegangen, ca. 16 km, sehr abwechslungsreich durch Wald, Buschland, am See Reke und am grossen See, an dem Glenorchy liegt, entlang. Zwischendurch haben wir einen Possumfaenger getroffen, der lebt dort oben im Zelt, faengt Possums mit Hilfe von mit Zimt, Zucker und Mehl praeparierten Fallen, und verkauft das Fell (1 kg = 20 Possums = 120 NZD + ca. 85 EUR…). Mich hat besonders die selbstgemachte, blutbespritzte Keule in seinem Rucksack beeidruckt. Ich habe keine Ahnung wie er heisst, aber hoffen wir mal, dass sein Name nicht Ian war ๐Ÿ˜‰

Dann befanden wir uns ploetzlich auf einer Wiese, auf der uns erst einer und dann zwei Bullen oder Stiere (was is’n der Unterschied???) entgegenkamen. Sie waren nicht begeistert von uns auf ihrer Wiese – und wir nicht von ihnen… Wir sind schnell auf die benachbarte, eingezaeunte Schafweide gefluechtet und sind noch einen Schritt schneller gegangen…

Zurueck in der meinem wunderbaren Zuhause auf Zeit bin ich wieder in den Hot Tub gestiegen (16 km in den Beinen wollen entspannt werden!), habe im Fernsehraum „Das Piano“ (wurde in Neuseeland gedreht) geguckt und habe jetzt gekocht (Spaghetti mit CARBONARAsosse!) und gehe gleich ins Bett. Morgen nimmt mich das tasmanische Ehepaar mit nach Queenstown, das spart ne Menge Zeit und Geld, nur auf den spektakulaeren und luxurioesen Bootstransport ueber den See muss ich verzichten, denn wir nehmen die Strasse… Aber dafuer wartet in Queenstown Charlotte auf mich, das hat sich spontan so ergeben und ich freu mich!!!

Liebe Gruesse, Claudia, eure froschgruene Wandernudel

einmal zur Schneegrenze und zurueck

Dienstag, November 27th, 2012

Hallo zusammen! Meine Knie flattern, meine Fuesse sind sandfliegenzerstochen, und ich habe gerade ganze 4 Riegel Whittaker-Erdnussbutterschokolade gegessen, aber: ich habe den Burn Glacier bezwungen! Naja, nicht bezwungen, aber ich bin vom See bis zur Schneegrenze gewandert! Der „Herbergsvater“ hatte mir die Route empfohlen, und es war ziemlich anstrengend (6 km ziemlich steil bergauf und dann wieder bergab, vorher 3 km von hier zum Wanderungseinstieg und zurueck), aber es hat sich gelohnt! Zuerst bin ich durch einen tollen Wald gelaufen, so schoen, mal ein Wald, in dem nichts veraendert wird, die Natur nimmt einfach ihren Lauf. Das hiess zwar, dass ich mal ueber umgekippte Baeume klettern musste, mal durch einen Fluss waten, mal ca. 10 cm tief im Moos eingesunken bin, aber das war toll! Ist auch toll, dass es hier im Gegensatz zu Australien gar keine Schlangen und kaum giftige Tiere gibt. Irgendwann hatte ich die Baumgrenze erreicht, dann gab es nur noch ein paar Buesche, viele Steine und die direkte Aussicht auf den schneebedeckten Gipfel. Ich bin nur bis zur Schneegrenze gegangen, weiter musste ich dann doch nicht, und war auch nicht dafuer ausgeruestet. Habe es sehr genossen! Zur Feier des Tages habe ich mich zum 3gaengigen Hoteldinner angemeldet, ich kann ja nicht nur von Toast und Spaghetti mit Pesto leben, und kaufen kann man, sagen wir mal, im Umkreis von 50 km nix… Also investiere ich in und geniesse das Essen, dass Herbergsvater John hier kocht! Habe in der letzten Nacht 10 Stunden geschlafen, und wenn ich heute abend nach dem Essen ย in den 38 Grad warmen Hot tub im Garten gehe, schlaf ich wahrscheinlich nochmal 10 Stunden… Ich bin ja im Urlaub ๐Ÿ™‚ Liebe Gruesse, Claudia

im Paradies gelandet!

Montag, November 26th, 2012

Hallo zusammen! Wow, jetzt bin ich an einem Ort gelandet, der wirklich dem Paradies gleicht: in einem Minihotel im Wald, mit See-, Berg- und Gletscherblick. Bis ich zum Bildereinstellen komme, koennt ihr mal unter www.kinlochlodge.co.nz schauen, wenn ihr moegt.

War heute mittag schon mal zwei Stunden in Queenstown, der Party- und Adrenalinkickmetropole Neuseelands, und habe mir ein Bett fuer 3 Tage ab Donnerstag gesichert. Auch mit See- und Bergblick ๐Ÿ˜‰ Dann ging es heute nachmittag eine Stunde mit dem Bus weiter nach Glenorchy, von dort zu Fuss zum See, und dann mit dem persoenlichen Bootsshuttle einmal ueber den See hierher. Genial! Ich bin zwar „nur“ im Backpacker-Bereich (der Wildernis Lodge, wenn ihr auf der Homepage unter Accomodation guckt), aber auch der ist fantastisch. Bin allein im 4er-Zimmer, aber man weiss ja nie, wann noch Maurerjungs oder Hummertaucher auftauchen ๐Ÿ˜‰ Hab vorhin herrlich in der Sonne gesessen, meine Waesche gewaschen und bin ein Stuendchen durch den Wald spaziert. Gerade habe ich gekocht (Spaghetti mit Pesto, mal wieder…) und gleich freu ich mich auf mein Bett. Morgen werde ich wandern gehen, nur ein paar Stuendchen, aber bei den Ausblicken hier wird das bestimmt toll! Das einzige, was hier echt nervt, sind die Sandfliegen. Die sind nicht nur fuerchterlich laestig, sondern sie beissen auch und hinterlassen Gnubbel auf der Haut, die wahnsinnig jucken und ewig bleiben. Gestern hatte ich mir das Gesicht mit Autan eingecremt, nur die Augenpartie nicht, und wo stechen mich die Biester? Unter’s Auge, grrrr! Aber das hilft nix, man muss hier mit den Viechern leben…

Vorhin habe ich ausserdem noch meinen Rucksack aufgeraeumt, das war vielleicht spannend! Ich habe einen Stapel Postkarten wiedergefunden, den ich seit Adelaide, also seit Mitte Oktober, vermisse! Stelle ausserdem fest, dass ich nur ca.ย zwei Drittelย der Klamotten, die ich dabei habe, auch brauche. Das ist echt erstaunlich! Nur mein Rei in der Tube bleibt verschollen und dummerweise auch mein (aeh, also, Nicos… rotwerd…) Adapter. Muss umgehend fuer Ersatz sorgen!

Uebrigens ist mir eingefallen, dass ich euch meine Lieblingsgeschichte vom Kajaken gestern vorenthalten habe: also, ich hab gefragt, wie viele Boote so kentern. Der Guide hat gesagt, dass ihm bei 200 Kajaktouren 3 Boote gekentert sind (was im Vergleich ziemlich viel ist…). Gerade am Vortag war ein Mann im Seekajak seekrank geworden und hatte sich „ueber Bord“ uebergeben und dabei das Gleichgewicht verloren. Armer Kerl! Trotzdem lustig ๐Ÿ˜‰

So, ich schick euch herzliche Gruesse, habt alle ein gute Woche! Die Weihnachtsmaerkte dueften langsam eroeffnet haben, oder? Claudia

 

 

Liebl Kajak

Fjordfrosch

Sonntag, November 25th, 2012

Hier kommt ein beseeltes „Hallo“ von einer gluecklichen Fjordkajakerin ๐Ÿ™‚ Puh, das war mal wieder alles aufregend! Gestern abend habe ich eine Hirschpie gegessen und mich dann in einen der vielen Sitzsaecke zum Lesen gehauen. Als ich zurueck in mein Zimmer kam, waren dort 3 Neuseelaender, die zum Hummertauchen uebers Wochenende nach Milford gekommen waren. Coole Hobbies haben die hier, oder? Ich hab einem von denen meinen letzten Marshmallow-Schokoriegel gegeben, und er hat mir im Tausch einen Hummer angeboten! Ich meine, cooles Angebot, oder? Ich hab leider ablehen muessen, denn ich haette mit dem Vieh kajaken muessen und ihn im Bus nach Te Anau transportiern und so… Nee, nee, aus der Muschelnummer von neulich bin ich schlau geworden.

Heute morgen um 6 h wurde ich dann abgeholt, und der Guide sagte uns gleich, dass eine Schlechtwetterfront reinzieht und wir wahrscheinlich aufs Wasser kommen, aber nur so weit kajaken werden, bis wir umdrehen muessen. Das war natuerlich enttaeuschend, aber nicht zu aendern… Ich durfte mal wieder mit dem Guide paddeln, in den anderen 3 Booten waren ein niederlaendisches Paar und 2 ganz junge Paare aus der Gegend von Stuttgart, die so gut wie nichts verstanden, was der Guide sagte, was definitiv nicht gerade praktisch ist beim Kajaken, also musste ich immer uebersetzen, und einer von denen hat es dann weiter ins Schwaebische uebersetzt ๐Ÿ˜‰ Wir haben uns dann vorgetastet, es war definitiv genial, schon um ca. 6.35 h auf dem Wasser zu sein, ganz allein, umgeben von Steilwaenden und tauchenden Pinguinen hin und wieder. Was aber richtig genial war, war, dass der Wind sich legte und es sogar ein bisschen aufklarte, so dass wir uns Biegung um Biegung weiter vorgetastet haben und am Schluss den gesamten „Kayak Morning Glory“ gemacht haben, also 18 km gepaddelt, bis fast zur Muendung des Milford Sounds in die Tasman Sea. Zwischendurch haben wir ganze Seehund-Heerscharen gesehen, ein paar Junge Seehunde haben sich ca. 1 m von unserem Boot entfernt gekabbelt, das war echt genial! Durch den Regen gab es auch Hunderte Wasserfaelle, einige einige Hundert Meter hoch. Spektakulaer! Und wir mittendrin! Ein echtes Gluecksgefuehl! Zurueck ging es dann mit dem Boot, auch schoen, da merkt man erst mal, welche Entfernung man gepaddelt ist! Nun tut zwar meine Schulter weh, aber ich hab ja noch Pferdesalbe!

Heute mittag habe ich dann 3 Stunden im einzigen Cafe Milfords verbracht, heisse Schokolade getrunken und Lasagne gegessen und gelesen, weil mein Bus erst um 15 h fuhr. Von der tollen Strasse hab ich nicht viel gesehen, weil ich mal wieder eingepennt bin im Bus… Naja, hab ja heute auch schon was geleistet ๐Ÿ™‚ Bin nun wieder in Te Anau, gehe nachher noch chic essen mit dem Amerikaner, mit dem ich in Kaikoura die leere Batterie durchgestanden habe. Er ist nebenberuflich Restauranttester, da sag ich doch nicht nein zu ner Einladung ๐Ÿ™‚ Er hat in den letzten Wochen alle moeglichen Wanderungen hier gemacht, wir haben also viel zu erzaehlen. Die Wanderungen hier unten sind groesstenteils Mehrtageswanderungen, auf denen man Schlafsack, Kocher und Proviant mitschleppt und nach ein paar Tagen struppig und stinkend, aber gluecklich wieder aus der Wildnis auftaucht. Das habe ich jetzt schon ein paar Mal miterlebt, ganz spannend. Mir selbst ist gerade nur nach Tageswanderungen und nicht nach Gepaeck schleppen. Mal sehen, was sich in den naechsten Tagen so ergibt. Morgen frueh fahre ich nach Glenorchy, das ist mal wieder im Nichts an einem See. Dort bleibe ich 3 Tage, dann bleibe ich noch 3 Tage in Queenstown, der Action- und Partymetropole der Suedinsel, esse dort einen beruehmten FergBurger und fliege dann am naechsten Sonntag von Queenstown nach Wellington, also auf die Nordinsel. Melde mich morgen aus Glenorchy – falls es dortย  Internet gibt. Liebe Gruesse, Claudia

Fjordhuepfer

Freitag, November 23rd, 2012

ย Hallo zusammen! Ich hab euch gerade 10 Fotos hochgeladen, findet ihr in den Artikeln der letzten Tage. Haette noch mehr hochgeladen, wenn das hier alles nicht so ein Akt waere… Aber 10 Stueck sind ja schon mal etwas! Viel Spass beim Angucken!

Die Tour auf dem Doubtful Sound gestern war ganz gut. Es war bedeckt bis diesig, und ziemlich kalt, aber hier regnet es an 200 Tagen im Jahr, und an weiteren 110 Tagen ist es bewoelkt und diesig, es ist also ziemlich schwer, einen Tag zu erwischen, an dem der Doubtful Sound unter blauem Himmel blitzt.ย Ehrlich gesagt haben mich die Fjorde um Oslo wesentlich mehr beeindruckt! Der 1. Fjord im Leben ist wohl immer die bleibende, schoenste Erinnerung ๐Ÿ™‚ In Norwegen gibt es zwar keine Pinguine und Delfine, soweit ich weiss, aber soooo spannend war der Fjord gestern nun auch nicht. Ich probier’s demnaechst nochmal aus, Fotos hochzuladen. Was ganz spannend war, war ein Zwischenstopp in einerย Wasserenergie-Power station, 300 m unter der Erde. Unten findet ihr ein Foto. Sieht n bisschen aus wie in einem James Bond Film, oder?! Die Energie wird in den Sueden der Suedinsel, nach Invercargill, geleitet und dort zur Aluminiumherstellung verwendet.

Gestern abend war ich zwar totmuede, bin aber doch noch spontan mit einer Australierin Pizza essen gegangen. Danach hatte Line, meine daenische Zimmergenossin, Schokokuchen gebacken, und wir haben zusammen eine DVD ueber die Fjordlandschaft hier angeschaut. Dann habe ich Daniel kennengelern, Amerikaner, Fotograf, Segler, Backpacker, Webdesigner. Es fing alles an mit seinem Bungee-Jump-Video. Dann hat er mir Fotos gezeigt, die er vor einigen Tagen 9 Stunden lang zusammen mit einem Guide und seinem Vater, auch Fotograf, in einer Gluehwuermchenhoehle gemacht hat. Pro Foto hat er 30-40 Minuten gebraucht, aber es waren geniale Fotos! Tja, und so wurde es wieder nach Mitternacht, bevor ich im Bett war…

Heute habe ich dann den Shuttlebus von Te Anau nach Milford genommen, 2 Stunden auf einer der schoensten Strassen der Welt – laut Reisefuehrer und auch in echt! Bin in der Milford Sound Lodge untergekommen, und noch habe ich das 7-Bett-Zimmer fuer mich ganz allein ๐Ÿ™‚ Bin vorhin ein bisschen im Ort rumspaziert, gibt nicht viel zu sehen, viel Natur! Die bevorzugte Fortbewegungsart scheint hier der Helikopter zu sein. Vor zwei Tagen haben sie in der Gegend um den Doubtful Sound uebrigens einen Helikopter gefunden, der vor 8 Jahren (!) abgestuerzt war. Soviel zur Abgeschiedenheit der Gegend hier… Morgen frueh um 6 h geht’s los zum Seekajaken auf dem Milford Sound. Ich freu mich riesig! Melde mich dann morgen abend wieder aus Te Anau! Claudia

Von Schokoriegeln, Gluehwuermchen und Pferden!

Donnerstag, November 22nd, 2012

Hallo aus Te Anau! Schon wieder sind 2 Tage seit dem letzten Blogeintrag vergangen, und ich habe grossartige Dinge erlebt! Gestern morgen haben Charlotte und ich tatsaechlich noch spontan die Cadbury-Schokoladenfabrik in Dunedin besichtigt. Die Touren sind wohl immer ziemlich ausgebucht, aber wir hatten Glueck! Es gab jede Menge Kakaobohnen, alte Milchlaster, Mischtrommeln und Fliessbandarbeit zu besichtigen, und: es gab jede Menge Proben ๐Ÿ™‚ Die Neuseelaender lieben ja die Kombination von Marshmallows und Schokolade, deshalb war so manche Biss in eine Probe ziemlich weich und suess, aber lecker war’s natuerlich trotzdem!

Danach bin ich 4,5 Stunden gen Sueden nach Te Anau gefahren. Auf der Strecke gab’s nicht viel zu sehen ausser toller Herr-der-Ringe-Landschaft, also Huegel, Berge, und Schafe. Hier unten im Sueden ist es nochmal ganz anders als in den anderen Teilen der Suedinsel. Das Hostel, in dem ich mich eingebucht hatte, ist recht klein (20 Betten) und etwas ausserhalb von Te Anau, wir sind also umgeben von Wiesen und weiteren spektakulaeren Ausblicken. Erinnert mich alles ein bisschen an eine Mischung aus Dithmarschen (Landkreis in Schleswig-Holstein, wo eigentlich nur Kohl waechst und Schafe weiden) und der Schweiz. Die Besitzer sind in den 60ern, superentspannte Leute, die das Hostel hier wohl zum Spass an der Freude betreiben, denn in der Garage stehen ein SLK, ein Jaguar, diverse weitere Sportwagen und ein paar Motorraeder…

Heute morgen habe ich mir dann eins der kostenlosen Fahrraeder genommen und bin in die Stadt geduest. Immer schoen mit Helm auf und auf der linken (!) Fahrbahnseite. Die Polizei fuhr 2x an mir vorbei, beim 2. Mal haben sie gegruesst…ย  Obwohl Te Anau echt ein Nest ist, gibt es tausend Dinge zu tun, allen voran die beruehmten Fjorde (spaeter mehr) und die Wanderwege. Fuer heute hab ich mir aber was ganz besonderes ausgesucht: zuerst war ich Gluehwuermchen gucken! Dazu sind wir mit einem Katamaran auf die andere Seite des Sees gefahren. Dann ging’s durch einen 1 m hohen Eingang in eine Hoehle, darin fuehrte ein Steg ueber reissendes Wasser in die Hoehle hinein. Es war dunkel und laut – und spannend! Dann sind wir in ein Boot gestiegen und in voelliger Stille und Dunkelheit durch einen weiteren Teil der Hoehle gefahren, man sah nur Hunderte von Gluehwuermchen. Oh mann, das war toll! Gluehwuermchen leuchten mit dem Po, um Beute anzulocken, die sich dann in ihren Glibberfaeden verheddern. Wusstet ihr das schon?

Danach, tata, habe ich etwas gemacht, was ich schon lange machen wollte: einen Ausritt! In echt, auf einem Pferd! Inclusive auf- und absteigen, lenken lernen, geniessen ๐Ÿ™‚ Mit Pferd hiess Lippy, weil er eine Haengelippe hatte. Ehemaliges Rennpferd, ausgemustert, nun sehr friedvoll und ruhig. Am Anfang hat es mich ganz sicher getragen, als es merkte, dass ich mich sicher fuehlte, hat es sich auch immer mal seinen eigenen Weg gesucht. Ich hatte Spass! Ich hatte zwar einen Gruppenausritt gebucht, aber es war dann nur ich und die etwa gleichalrige Besitzerin, wir haben uns super verstanden und sie hat ihre Sache wirklich gut gemacht! Wir sind ca. 2 Stunden ausgeritten, bergauf, bergab, Fotos folgen! Die hab ich selbst noch nicht mal gesehen, die hat sie von mir gemacht… Nachtrag: hier ist eins:

Nun bin ich zurueck im Hostel, koche mir gleich ein paar Spaghetti mit Pesto und Pinienkernen, danach gibt’s ein Kanelbullar (keine Ahnung, warum es die hier manchmal gibt, aber ich freu mich immer…). Morgen frueh muss ich frueh aufstehen, weil ich um 7 h zum Cruise auf dem Doubtful Sound abgeholt werde! Ich freu mich ๐Ÿ™‚

Liebe Gruesse, Claudia

Otago Peninsula

Dienstag, November 20th, 2012

Ui, ich bin heute Auto gefahren! Automatik und im Linksverkehr! Und: es hat Spass gemacht! ๐Ÿ™‚ Charlotte und ich wollten die Otago Halbinsel erkunden, und um etwas unabhaeniger zu sein und wandern gehen zu koennen, haben wir beschlossen, uns ein Auto zu mieten, statt eine gefuehrte Tour zu machen. Charlotte ist schon auf der Nordinsel gefahren und ausserdem furchtlos, also los! Die Halbinsel ist nicht riesig, man ist von Dunedin aus in einer guten Stunde am aeussersten Zipfel, aber es ist eng und kurvig und man ist immer von den tollen Ausblicken abgelenkt… Wir sind erst ins Albatross-Zentrum gefahren. Es gibt hier eine der groessten Festland-Albatross-Kolonien der Welt. Wir haben zwar nicht das noetige Kleingeld locker gemacht, um die Viecher zu sehen, aber wir waren im sehr guten Info-Zentrum, und die Voegel sind mir sehr sympathisch, seit ich weiss, dass sie sich nur alle 2 Jahre paaren und jedes Jahr dazwischen ein Jahr „Urlaub“ machen ๐Ÿ˜‰ Danach waren wir wandern, nur ein paar Kilometerchen, aber mit genialen Ausblicken ueber die Halbinsel, Steilkueste und herrlich gruene Wiesen.

Dann waren wir noch im Larnach Castle, wo es im Garten ein paar coole Alice-im-Wunderland-Statuen zu besichtigen gab.

Morgen frueh gehen wir – wahrscheinlich – noch eine Cadbury-Schokoladenfabrik besichtigen, und dann fahre ich nach Te Anau, 4,5 Busstunden weiter in den Sueden der Suedinsel. Charlotte faehrt nach Queenstown, Bungee springen und Party machen ๐Ÿ™‚

Liebe Gruesse, Claudia

Nee, ich bin keine Frau der Ringe…

Montag, November 19th, 2012

Hallo zusammen, ich bin immernoch in Dunedin, und bleibe hier auch noch bis Mittwoch, habe ja Zeit, und es ist schoen hier! Puh, gestern abend haben Charlotte und ich und ein paar andere dunkle Gestalten (im TV room ist es dunkel wie im Kino, da sieht man sich erst, wenn das Licht angeht…) „Herr der Ringe 1“ angeguckt. Ich musste ja zu meiner Schande gestehen, dass ich noch keinen der HdR-Filme geguckt habe… Ich fand ihn ehrlich gesagt auch nicht besonders toll, ziemlich ueberladen und gewalttaetig, nicht so ganz mein Fall, Teil 2 und 3 spare ich mir… Ausserdem geht der ja 3 Stunden, Himmel…Sooo viel Zeit habe ich nun auch wieder nicht!

Heute morgen sind wir dann zur steilsten Strasse der Welt gefahren, der Baldwin Street. Die hat sogar ein Guiness Buch der Weltrekorde-Zertifikat als solche! Wir sind sie mit knapp 45 Grad gebogenen Fuessen nach oben gestiefelt und dann wieder runter, alles, ohne das Gleichgewicht zu verlieren – das haetten wir heute abend nicht mehr geschafft, wartet ab… War cool, gab n paar ganz gute Fotos:

Danach sind wir durch den Botanischen Garten spaziert, haben uns mit dem sprechenden Kakadu Sid unterhalten, und ich bin noch – ganz kulturbeflissen – ins Otago Museum gegangen und habe mich ueber Maori-Kultur und Flora und Fauna der suedlichen Suedinsel Neuseelands informiert. Tja, und dann waren wir heute abend fuer eine Bierbrauerei-Besichtigung angemeldet, und die war richtig gut! www.speights.co.nz. Deren Slogan ist „Pride of the south“, und auf ihr Bier koennen sie auch wirklich stolz sein, ist richtig lecker. Am Schluss durften wir alle fuer ca. 30 Minuten soviel Bier fuer uns selbst zapfen, wie reinging, ich hab aber nur 3 kleine Glaeser geschafft, Charlotte eins mehr, aber die kommt ja auch aus Bayern ๐Ÿ˜‰

Inzwischen ist schon fast Bettgehzeit, wir sind wieder nuechtern, und morgen geht’s auf die Otago Halbinsel, Albatrosse erschrecken! Liebe Gruesse, Claudia