Hallo ihr lieben Allerheiligen 😉 Ich bin immer noch ein bisschen durchgeschuettelt von den Erlebnissen und Erfahrungen in dieser Stadt, aber im Grossen und Ganzen war heute ein guter Tag! Aber der Reihe nach… Gestern abend hab ich mich erstmals ins Sofa gekuschelt und wollte eigentlich meinen Reisefuehrer lesen, weil ich meine Route fuer die naechsten Tage bis Wochen planen muss. Ungefaehr 10 Minuten habe ich auch gelesen, dann kam ich aber mit so vielen netten Menschen ins Gespraech, dass ich erst um 1 h nachts platt ins Bett gefallen bin, vor lauter Gluecksgefuehl und Halloween-Party-Musik und Maurergeschnarche nicht einschlafen konnte, dann aber heute morgen ausgeschlafen um 9.30 h aufgewacht bin. Die Jungs waren schon alle weg, muessen ja mauern 😉 Bin erstmal zur provisorischen Touristeninfo gegangen, dort waren allerdings gerade mehrere Busladungen Kreuzfahrer eingefallen, so dass es ein Riesengewusel war. Irgendwie war mir das alles zuviel, also bin ich erstmal mit nem Haufen Infomaterial in ein nettes Cafe gegangen und hab Kaffee und Porridge bestellt, das hilft aus Erfahrung in solchen Faellen immer – so auch diese Mal! Danach bin ich in den Pinguinexpress gestiegen, der mich direkt in die Antarktis geshuttelt hat. Naja, nicht direkt, das waeren 3000 km gewesen, aber ins International Antarctic Centre. Dort gab es jede Menge zu sehen: erstmal die Simulation eines antarktischen Schneesturms (in dicken Winterjacken, natuerlich, fuehlte mich euch fuer ein paar Minuten sehr verbunden ;-)). Dann eine ganz toll aufgemachte Pinguinarea. Das waren allerdings eher Pinguinveteranen, einige hatten amputierte Fuesse, waren blind oder halbblind, oder mochten – aus traumatischen Gruenden – nicht ins Wasser. Trotzdem waren sie suess zu beobachten und sogar ein paar sexuelle Pinguinanzueglichkeiten gaben sie zum besten 😉 Danach kam eins der Highlights, naemlich eine Fahrt mit einem Haegglund-Schneemobil! Ich durfte vorn sitzen, und wir sind ueber Huegel, mit 33 % seitlicher Schraeglage und sogar durch Wasser bis zur Windschutzscheibe gefahren! Yeah! Mein persoenliches Highlight war dann aber der 4D-Film ueber die Antarktis. Also, mit 3D-Brille und mit ruckelnden Sitzen, Penguingeruch und Wasserspritzern! Coolio!
Danach hab ich mich auf die Suche nach einem Mobiltelefonladen gemacht, aber das ist in einer Stadt, in der das Centrum vernichtet wurde, gar nicht so einfach. Muss morgen wohl mal mit nem Bus in ne Vorstadt-Mall fahren. Mal sehen. Morgen frueh mach ich erstmal eine Bustour durch die red zone, also durch das normalerweise gesperrte Zentrum der Stadt. Musste 2 Seiten Sicherheitsvorkehrungen unterschreiben und werde wohl einen Helm aufsetzen. Apropos: gestern abend hatten wir doch tatsaechlich ein Erdbeben! Das Sofa hat gewackelt, die Scheiben haben geklirrt und die Blaetter vom Busch neben mir haben gezittert. Fuer die Einwohner hier ist das normal, die meisten der Leute im Raum hoerte nicht mal auf zu reden. Heute hab ich erfahren, dass das ein Beben der Staerke 3.7 war… Da ich oben im Etagenbett schlafe, ueberlege ich, auch zum Schlafen einen Helm zu tragen, liegen ja genug im Zimmer rum… Das klingt alles noch witzig, aber es ist total ernst. Die Leute hier gehen ziemlich sicher davon aus, dass noch weitere grosse Beben folgen, viele Leute verlassen die Stadt. Inzwischen wird mir auch so einiges klar: in der Stadt gibt es extrem viele Parkflaechen (dachte ich gestern…). Heute wurde mir klar, dass das die Flaechen sind, auf denen schon Haeuser abgerissen wurden, um irgendwann neu zu bauen (abreissen und neu bauen ist billiger als reparieren, habe ich gelernt). Ausserdem ist mir jetzt auch klar, warum ich 4 britische Maurer im Zimmer habe: die sind hier heiss begehrt, scheffeln Geld ohne Ende und haben dafuer das Tomatenlasterfahren in Queensland aufgegeben…
So, soviel von mir, eurer Merino-Antipode 🙂 Liebe Gruesse, Claudia
So, fernsehen bildet doch!
Bitte bitte mach das hier: http://www.rocktheboat.co.nz/
Die Preise habe ich extra nicht angeklickt, aber ich glaube, das Erlebnis ist es wert. Wenn ich nicht seekrank würde, ich käme glatt mit…
Toll, heute Abend kann man Dir dank des NDR und mare.tv ganz nah sein. Es laufen zwei Reportagen – eine über die Great Ocean Road und eine eine über Neuseelands Buchten. Und gerade eben kommt in dem Beitrag die Wand mit den Nummernschildern vor. Toll! Ob die nach Dir da waren und gleich auch noch Dein Foto abfilmen?! 😉
Um das Gefühl der Nähe so richtig realistisch zu machen, habe ich die Heizungen voll aufgedreht und sitze mit Shorts, Top und Flipflops vor der Glotze. Herrlich!
Gespannt bin ich gleich auf den Beitrag aus NZ – ein Auszug aus der Ankündigung lautet: „Wer Angeln für eine betuliche Beschäftigung hält, hat Stunt-Angler Matt Watson noch nicht in Aktion gesehen. Er fängt Thunfisch vom Surfboard aus, geht auf Haifang im Kinderschlauchboot und greift sich einen Zwei-Meter-Marlin mit bloßen Händen – nachdem er aus dem Hubschrauber abgesprungen ist. Einfach nur Blinker werfen ist ihm zu langweilig.“
Wie gut, dass der nicht Ian heißt…