Hui, heute ist vielleicht was passiert: ich hatte 4 Wildschweine vor dem Auto! Ich bin heute morgen nach dem Frühstück losgefahren in die nordwestlichste Ecke der Insel, wieder in dieses Naturschutzgebiet, zum Wandern. Ungefähr ne Stunde Fahrt. Die Strassen sind hier generell absolut leer, es irritiert mich inzwischen total, wenn vor oder hinter mir ein Auto ist. Jedenfalls war ich auf schnurgerader Strecke, rechts und links Wald, und sehe ca. 200-300 m vor mir 3 grosse Wildschweine die Strasse überqueren, im Schweinsgalopp sozusagen. Ich hab natürlich gebremst, stand fast, und schwupps, da kam ein kleines hinterher gehüpft, direkt vor meinem Auto entlang. Ich bin natürlich fast ausgeflippt vor Freude! Und dem noch nicht genug, auf der Rücktour (da bin ich schon freiwillig nur 80 km/h statt der erlaubten 90 km/h gefahren) kam ein Fuchs über die Strasse, guckte nochmal nett aus dem Getreidefeld und verschwand. Oh mann. Fehlt jetzt noch der Elch… 2 Schlangen und eine Maus habe ich hier auf der Insel auch schon gesehen, das ist doch auch was.
Nun ja, heute war ich also wandern, 10 km auf einer Landzunge. An der Spitze steht ein Leuchtturm, der mal in der Mitte der Landspitze gebaut war. Jedes Jahr verschiebt sich die Landspite aber mehrere Meter, so dass der Leuchtturm inzwischen ca. 10 m entfernt vom Strand im Wasser steht. Gab schöne Fotomotive, und es war nett, immer Meeresrauschen im Ohr zu haben.
Gestern hab ich mir einen Meteoritenkrater angeschaut. 110 m Durchmesser, 61 m tief, ist jetzt ein See. Irgendwie krasse Vorstellung, das das Ding mal im 45-Grad-Winkel mit 25 km/h dort gelandet ist – fump! Danach war ich Windmühlen angucken und eine Burg, die schon im 14. Jhd. zerstört wurde, die aber absolut beeindruckende Gewölbe hatte. Und das in the middle of nowhere…
Heute abend werde ich nochmal estnisch essen gehen und morgen dann Abschied nehmen von der Insel. Im Minibus nach Tallinn, das verspricht wieder neue Abenteuer 🙂 Liebe Grüsse, Claudia
Nein, es hiess „wild boar“ auf der Karte, also nehmt euch in Acht. Und: ich habe kein ganzes Wildschwein gegessen, dass war maximal eine Keule…
Also, diese Zuege habe ich nicht auf dem Plan, wohl aber den Ghan, von Adelaide ueber Alice Springs nach Darwin. Aber Australien ist noch sooooo lange hin!
Inzwischen ist ja schon wieder ein neuer Tag voller Abenteuer, kurioser Minibuserlebnisse und kulinarischer Genüsse hinter Dir… Darf ich verraten, dass Du Dich gestern Vormittag zwar noch vollkommen pc als Wildschweinretter erwiesen hast, nur um am Abend einen anderen Genossen dieser Gattung zu verspeisen?
Na ja, um ehrlich zu sein ist es ja meine Schuld, weil ich nicht schnell genug geantwortet habe, wie Wildschwein auf englisch heißt… Kein Mensch denkt, dass es ein anderes Wort als „wild pig“ sein könnte, oder??? 😉
„wild saw“ heißt es – falls das uns Blogianern hier in einer vergleichbaren Situation mal von Nutzen sein sollte. Vielleicht hilft diese Art der Prävention gegen die Klage, die PETA gerade gegen Dich und mich eingereicht hat…
Themawechsel: Beim Abendessen heute (es gab KEIN Wildschwein, sondern REIN VEGETARISCHE Kost) habe ich eine tolle Reportage über drei Zugstrecken in Australien gesehen. Und da ich in diesem Jahr meinen Jahresurlaub mit einem ganz besonderen Menschen in Portugal verbringe, wollte ich Dich bitten, mindestens eine dieser Routen zu bereisen. Du bist ja nicht ewig in Europa unterwegs… 🙂
Hier also die drei Routen: der Kuranda Scenic Railway, der Savannahlander und der Gulflander – alle durch den australischen Bundesstaat Queensland. Wir lernen: Fernsehen bildet!