Archive for the ‘Australien’ Category

leaving Darwin, leaving Australia

Dienstag, Oktober 30th, 2012

Hallo nochmal aus Darwin! Habt ihr eigentlich schon die Fotos gefunden, die ich nachtraeglich in den vorletzten Artikel („Von der Wueste…“) und in „red sand in my shoes“ eingefuegt habe? Viel Spass beim Gucken!

War gestern abend noch aus, zuerst leckeren Barramundi-Fisch mit Ingwersosse essen, und dann 1 leckeres, kaltes Bier trinken. Abschiednehmen von Australien, sozusagen 🙁

Heute morgen war ich – nach ausgiebigem Fruehstueck in Manfredos Espresso Bar incl. Zeitungslektuere „Croc bites off woman’s finger“, „Northern Territory’s pineapple biggest in the world“ –  im Aquarium, eine sehr lustige Angelegenheit. Das ganze ist ca. aus den 1980ern, koennte gut mal einen neuen Anstrich gebrauchen, ist aber so auch sehr charmant, weil ein netter alter Mann den Besuchern mit leiser Stimme alles erklaert, Korallen und Schwaemme zum Anfassen reicht, Lupen und die Anweisung „sit here and watch!“ austeilt, zwischendurch einen Teller mit exotischen Fruechten als Snack rumgibt, und sich am Schluss herzlich fuer den Besuch bedankt. Ich ging danach leicht irritiert, aber bereichert, meines Weges 😉

Dann kam der lustige Teil meines Plans fuer heute: um Punkt 13 h sass ich im Kino fuer „To Rome with Love“, der – inzwischen schon nicht mehr ganz so neue – Woody Allen Film. Will ich schon seit Wochen sehen. Leicht ueberdreht, aber trotzdem sehr gut. Ich sag doch: it’s all about stories!

Gerade bin ich zurueck im Hostel, nachher geh ich noch zur grossen Fischfuetterung (Nachtrag: Fotos s.u.). Laut Reisefuehrer kommen „jeden Tag zum Hoechststand der Flut Tausende zahmer Fische, von Meeraeschen ueber Katzenfisch und Rochen, in die kleine Bucht, um sich von den Besuchern fuettern zu lassen“. Ist bei mir um die Ecke, also kann ich dort nochmal vorbeischauen. Danach meine eigene Fuetterung, ein Sprung in den Pool, eine Dusche, und dann: Neuseeland, ich komme! 🙂

Meine australische Prepaid-Karte ist logischerweise in Neuseeland nicht gueltig, die neue neuseelaendische Nummer koennt ihr hier auf dem Blog finden, sobald ich eine neue Prepaid-Karte habe.

Lasst es euch gutgehen, habt einen schoenen Feiertag und ggf. ein schoens langes WE, bis bald aus Christchurch, Claudia

ich lasse heute mal wieder Bilder sprechen

Montag, Oktober 29th, 2012

Hallo zusammen, bin nach drei Tagen tropischen Ausfluegen, vielen Billabong-Pools und Krokodil-Begegnungen wieder zurueck in Darwin. Es war warm, schwuel, wild, aber schoen 🙂 Hier ein Foto von der Gruppe (vor den Twin Falls im Kakadu National Park):

Es war eine sehr gemixte Truppe, ein Kanadier, ein Israeli, eine Estin (!), eine Polin, eine Britin, mit mir 3 Deutsche, ein amerikanisches Paar (spaeter mehr von denen!), und gleich 3 Tourguides, davon 2 „auf Training“. Eine gute Truppe!

Am ersten Tag waren wir zuerst im Litchfield National Park, allerdings waren wir schneller wieder draussen, als ich ueberhaupt begreifen konnte, dass wir schon drin waren. Wir waren bei zwei Wasserfaellen, haben gebadet und gegrillt, aber irgendwie ging mir das alles zu schnell da… Naja, am gleichen Tag waren wir noch in den Mary River Wetlands, einem Gebiet mit der hoechsten Salzwasserkrokodildichte der Welt! Das war genial, wir haben eine Bootstour durch die traumhaften Gewaesser gemacht, viele Voegel, Pflanzen und natuerlich Krokodile gesehen:

Das untere ist nur ein Freshie, ein kleines Suesswasserkrokodilchen, harmlos 😉 Der 1. Tag ging zu Ende mit Lagerfeuer und einer Jam-Session mit Gitarre, Ukulele, Mundharmonika, Bongos und Didgeridoos. Genial!

Am 2. und 3. Tag waren wir im Kakadu Nationalpark. Dort sind wir mehrere Stunden „offroad“ gefahren, einmal durch einen Fluss, hier ein Bild:

Ich durfte Business Class reisen, sass vorn im Fahrerhaus, mit bester Aussicht (und bester Air Condition). Yeah! Meistens sahen die Strassen aber eher so aus:

Der Kakadu Nationalpark ist beruehmt fuer seine Felsmalereien, und wir haben supertolle Zeichnungen, ganze Galerien gesehen! Diese Zeichnungen werden oft benutzt, um Geschichten zu ueberliefern und Rituale zu veranschaulichen.

Dieser kleine Kerl hier hat uns mal beim Baden zugeguckt, er war mit Schwanz nen knappen Meter lang. Er wartete wohl auf Picknickkruemel…

Der Kakadu Nationalpark hat mir supergut gefallen, es ist ein spektakulaere Landschaft mit viel Aborigineskultur, tollen Wasserfaellen und Badestellen (von den Behoerden als Krokodilfrei freigegeben, man badet aber trotzdem auf eigene Gefahr, ein komisches Gefuehl!) und einer Vielzahl an Tieren und Pflanzen!

Gestern abend war ich trotzdem froh, wieder in meinem Hostel anzukommen. Habe das dringende Beduerfnis nach Zeit fuer mich selbst und kann mir diese Zeit ja jetzt auch nehmen, vorerst keine Touren mehr! Habe so viele tolle Menschen getroffen, so viele Geschichten gehoert, so viel gelacht und zugehoert und ueber das Leben diskutiert – das ist einer der grossen Dinge, die diese Reise ausmachen! Heute habe ich ausgeschlafen und mich dann auf den Weg gemacht, endlich mal Darwin zu erkunden. Wollte ins Museum and Art Gallery of the Northern Territory, auf dem Weg dahin habe ich noch einen Abstecher in den Botanischen Garten gemacht, bis ich dringend klimatisierte Raeume brauchte, und da war das Museum doch genau richtig. Da ich nicht gefruehstueckt hatte, bin ich erstmal ins Museumscafe. Dort traf ich Ross and Roselyn, das amerikanische Ehepaar von der Tour. Die sind echt cool, nach 40 Ehejahren haben sie sich 10 Jahre Reisen gegoennt, von denen 3,5 Jahre schon rum sind. Die ersten drei Jahre sind sie von San Francisco nach Brisbane gesegelt und haben so ziemlich jede Insel unterwegs gesehen. Nun sind sie seit nem halben Jahr in Australien, geniessen das Leben und ueberlegen, wohin sie wohl als naechstes segeln koennten. Ach ja 🙂 Hier sind die beiden:

Wir haben also zusammen Mittag gegessen und waren dann im Museum. Wer Bill Bryson’s „Down Under“ gelesen hat, weiss um dieses Museum 😉 Es ist ein tolles Museum, sie stellen eine hochgiftige Wuerfelqualle aus, das Krokodil „Sweetheart“, das in den 70ern staendig Bootsmotoren angegriffen hat, weil er sie als Konkurrenz ansah, eine grossartige Muschel- und Perlensammlung, und eine Ausstellung ueber den Zyklon Tracy, der 1974 Darwin mehr oder weniger dem Erdboden gleichgemacht hat. Sehr beeindruckend!

Nach einem kleinen Sprung in den Pool sitze ich nun hier und schreibe euch, gehe heute abend noch was essen und vielleicht ins Open-Air-Kino mit einer der Deutschen von der letzten Tour. Morgen habe ich noch einen Tag hier in Darwin, habe lustige Plaene, schreibe euch morgen davon, und Mittwoch nacht um 0.45 h geht mein Flieger ueber Sydney nach Christchurch. Die Zeit hier in Australien war/ist ein riesengrosses Geschenk, ich habe jeden Tag genossen und mich sehr in den Kontinent verliebt. Es gaebe noch so viel zu entdecken hier, wuerde von hier liebend gern die Westkueste bis Perth runterfahren – aber das muss ich mir wohl fuer spaeter im Leben aufbewahren. Nun kommt erstmal Neuseeland, mein Rucksack ist voll mit Souvenirs und den Klamotten der letzten 4 Monate, Herz und Kopf sind unbezahlbar voll mit Eindruecken, Bildern, Geschichten und Erlebnissen. Danke!

Bis morgen, Claudia

Von der Wueste in die Tropen

Donnerstag, Oktober 25th, 2012

Hallo aus Darwin! Ich bin gut angekommen nach dem 1600 km Roadtrip von Alice nach Darwin! Wir waren ne kleine Gruppe von 2 Britinnen, zwei seltsamen Japanerinnen und 3 Deutschen, nicht schlecht, aber die lahmste Gruppe, die ich bisher hatte. Wie auch immer, es gab erstaunlich viel zu sehen auf der Fahrt, mehr als ich gedacht hatte. Meine zwei Highlights waren der Thermalpool inmitten von Palmen in Mataranka am zweiten Tag, das war herrlich, dort einzutauchen und abzuhaengen, und der Daly Waters Pub! Ein Pub im Nichts, zwar am Stuart Highway, aber Hunderte Kilometer von der Zivilisation entfernt. Und dort geht jeden Abend die Post ab! Wir waren mittags da und haben gegrillt und sind in den Pool gesprungen, das war ne etwas andere Atmosphaere, aber auch nicht schlecht. So konnten wir in Ruhe all die T-Shirts, Unterhosen, Abzeichen, Visitenkarten, alles, was die Leute ueber die Jahre so hinterlassen haben, bestaunen.  Hier einmal ein typisch maennliches Dalassl und einmal ein typisch weibliches 😉

Ich hab ein Foto von mir dagelassen, am Tresen, mit Blick auf die Eingangstuer, ich hab ja gern den Ueber- und Ausblick. Falls also mal jemand von euch da hin kommt…

Gestern abend waren wir mit der Gruppe aus, und wie es der Zufall so wollte, habe ich einige Leute aus meiner Great Ocean Road-Tour wiedergetroffen. Sehr lustig! Die Stimmung war gut, die Musik noch besser (ich sag nur: Gangnam Style ;-)), und als wir schon 3 x gehen wollten, wurden die Britinnen und ich von ein paar durchaus attraktiven Jungs an den Tisch geholt. Es stellte sich raus, dass sie alle auf ner Bohrplattform vor Darwin arbeiteten, zur Zeit aber nicht rauskonnten, weil der Helikopter kaputt war, deshalb schuetteten sie sich also zu, und ehe wir uns versahen, wir auch… Haenge deshalb seit heut morgen mit einem ziemlichen Kater hier im Hostel rum. Ups 😉

Noch ne interessante Beobachtung (ja, ich versuche abzulenken ;-)): die Aborigines sind besser in das Alltagsleben eingebunden, je mehr wir nach Norden kommen. In Katherine war das schon auffaellig, ploetzlich fiel mir ihre Aktivitaet und ihr, naja, stolzer Blick auf, und in einem kleinen Ort kurz vor Darwin, wo der Bueffel aus Crocodile Dundee ausgestopft ausgestellt ist (s.u.), begruesste uns eine Aborigine-Frau laut und herzlich. Schoen zu sehen!

Zum Wetter: 36-37 Grad, 70-80 % Luftfeuchtigkeit. Alles klebt, die Frisur kann beim besten Willen nicht sitzen…

So, macht’s gut, ich besorg mir jetzt mal nRollmops oder so 😉 Claudia

ps.: Morgen geht’s fuer drei Tage in die Nationalparks Litchfield und Kakadu, melde mich also Montag wieder. Hab’s langsam ueber, hab gar nicht so richtig Lust, was wohl auch am Wetter liegt, und am Kater… Danach noch 2 Tage Darwin (da begeb ich mich dann auch mal aus dem Hostel…), dann fliege ich in der Nacht von Di auf Mi nach Christchurch. Also, bis dann!

leaving Alice

Sonntag, Oktober 21st, 2012

Hallo zusammen! Bin gerade von der Poolparty zurueck, gegrilltes Kamel und Kamel-Dattel-Wuerste (noch besser: in Honig getunkt!) waren lecker, der Pool schoen gross und kuehl und nass und die Leute supernett. Da es ne Nachmittagsveranstaltung war, bleibt mir jetzt noch genug Zeit zum Rucksack packen, morgen frueh um 5.30 h werd ich abgeholt zur 3taegigen Wuestensafari Richtung Darwin, s. Karte unten. Ein neues Abenteuer 🙂

Gestern abend waren Pauline („die Schottin“, uebrigens: Handicap 6!!!) und ich auf dem Anzac Hill, ein Huegel am Stadtrand. Haben den Sonnenuntergang und den Blick auf Alice Springs und die umgebenden Bergketten genossen, dazu Musik aus dem benachbarten Stadion gehoert, denn gestern gingen die Master’s Games („old people’s Olympics“ ;-)) mit einer Zeremonie zu Ende. Danach waren wir essen, fuer mich gab es eine Probierplatte mit Kamel, Emu, Kaenguru und Krokodil, alle mit besonderen Sossen. Alles lecker, Krokodil hat nicht viel Eigengeschmack, besonders gut fand ich Emu und Kamel.

Heute vormittag war ich dann im Desert Park, eine Anlage 7 km ausserhalb der Stadt. Dort sind 3 Wuestenlandschaften (Buschland, Sandland, Flussland (auch wenn der Fluss ca. 364 Tage im Jahr trocken ist…) vor der Kulisse der West Macdonnell Ranges zu besichtigen, samt Tieren. Das Infomaterial war super, habe vieles von der Outbacktour wiedererkannt und einiges neues entdeckt. Aber heiss war es…

Also, ich melde mich am Donnerstag wieder, wenn ich in Darwin angekommen bin. Liebe Gruesse, Claudia

 

 

(red) sand in my shoes (und auch sonst ueberall…)

Samstag, Oktober 20th, 2012

Hallo, hallo, da bin ich wieder! Mit rotem Sand in den Ohren, in den Nasenloechern, unter den Kontaklinsen und in den Hosentaschen, und um viele, viele grossartige Erfahrungen reicher! Ein bisschen als veraenderter Mensch, wuerde ich sagen. Aber das wollen wir mal nicht ueberbewerten…

Am Mittwoch morgen ging’s los, im 12-Sitzer Minibus mit Allradantrieb und Klimaanlage. Die Mitfahrer: eine supernette Schottin, drei sehr wohlerzogene, offene, nette, gerade 18 Jahre alte Schuelerinnen aus Suedengland, ein Amerikaner ohne Kranken- oder Reisekrankenversicherung mit einer Flasche Jack Daniels im Gepaeck, ein leider auesserst unsoziales und unangenehmes Paar aus Graz, ein umso netteres Paar aus Daenemark, und – tataaa – die Puff-Muddi aus dem Ghan 🙂 Unser Guide hatte blonde dreadlocks und wunderschoene Kamel-Wimpern, mehr sag ich nicht 😉 Unser erster Zwischenstopp am Mittwoch war eine Kamelfarm. Um 7.20 h morgens habe ich also ein Kamel bestiegen und eine kleine Runde gedreht. Es ging ganz schoen auf und nieder, der Amerikaner neben mir hatte sich schon beim Aufsteigen das Knie gestossen und hatte offenbar zwischen den Beinen auch nicht alles so gut sortiert, dass es ihm keine Schmerzen bereitete… Um’s mal direkt zu sagen, ich war auch ganz froh, einen Sport-BH angehabt zu haben, als wir im Kamelgalopp ueber das Feld duesten 🙂

Nach ein paar Zwischenstopps im Nichts (z.B. zum Bier kaufen, ein Sixpack fuer ca. 25 EUR, aber gibt es was tolleres als abends nach 12 Stunden mit nem wirklich kalten Bier (Kuehlbox!) den Tag in der Wueste Revue passieren zu lassen??!!  Vor einigen Wochen hatte der Guide eine Chartertour mit 6 Polen, die haben in dem Laden umgerechnet 600 EUR gelassen…) kamen wir kurz nach mittag am Uluru an, er liegt ca. 400 km von Alice Springs entfernt. Der Wahnsinns-Moment „ui, das ist er!!!“ blieb bei mir aus, aber es ist schon ein sehr emotionaler, kulturell aufgeladener, riesiger Berg. Hier ein Sonnenuntergangsbild:

Und hier die Vorbereitung fuer den Sonnenuntergangschampagner:

Er ist fuer die Aborigines so etwas wie fuer uns Jerusalem, fuer sie fanden dort viele Geschichten ihrer Vorfahren statt, deshalb ist ihnen der Berg so heilig. Der Aufstieg (der sehr, sehr steil ist, eine Person pro Jahr stirbt dort ca. pro Jahr) war ohnehin wegen der Hitze gesperrt, ich wollte aber auch sowieso nicht rauf. Wir haben zwei kurze Wanderungen am Uluru gemacht, viele Geschichten gehoert (der Guide konnte wunderbar erzaehlen!), und viele endemische Pflanzen gesehen. Danach waren wir alle ziemlich platt, die Hitze dort macht einem echt zu schaffen, trotz trinken, trinken, trinken. Es waren ca. 38 Grad… Am Abend haben wir – natuerlich – den Uluru bei Sonnenuntergang betrachtet und ein paar Flaschen Sekt dazu getrunken. Superschoen! Ueber Nacht waren wir auf einem tollen Campingplatz, sprich: Ort zum Campen unter freiem Himmel, incl. dem Luxus von Duschen und Toiletten (kurze Stirnlampenwanderung von 5 Minuten). Mit Lagerfeuer und auf dem Feuer gekochten Kaenguru-Spaghetti und Uebernachtung im Swag. Ein Swag ist eine Art Wuestenbett, ein fester kastiger Stoffsack mit duenner Matratze drin, Schlafsack drauf, Sterne gucken, einschlafen! In der ersten Nacht hab ich echt richtig gut geschlafen! Zur zweiten Nacht spaeter…

Am naechsten Morgen hiess es Aufstehen um 4.30 h, um puenktlich zum Sonnenaufgang an praedestinierter Stelle zu stehen. Das war frueh, aber das war es auch wert! Sobald die Sonne ca. 1 h am Himmel steht, ist es wieder richtig, richtig heiss, also ist die Zeit frueh morgens am angenehmsten. Wir konnten die Sonne neben dem Uluru aufgehen sehen und die Kata Tjuta (Olgas) auf der anderen Seite. Dort haben wir dann unsere zweite Wanderung gemacht. 7,5 km, zum Glueck sehr spektakulaer und mit viel Zeit und viel Wasser und mit Schokokeksen zum Depots auffuellen. Auf der Rueckfahrt haben wir noch einen Kaenguruschwanz besorgt, weil wir eigentlich gegrilltes Kaenguru wollten und der Guide sich dann auf den Deal eingelassen hat, uns Kaenguruschwanz zuzubereiten, wenn wir einen finden. Haben wir natuerlich gefunden 😉

Ich hab mir echt Muehe gegeben, aber die Zubereitung war so unappetitlich, dass ich nicht probieren konnte: erst wurde das Fell abgefackelt. Dann kam das Ding in Alufolie und wurde mit gluehenden Kohlen ne halbe Stunde lang in Sand eingegraben. Als wir es wieder ausgegraben haben, roch es schon nicht so lecker, der Schwanz ist ziemlich fett. Weil er sich nicht schneiden liess, hat der Guide ihn also fettspritzend in Stuecke gebrochen, ganz nach Aborigines-Art… Wird also nicht meine neue Lieblingsspeise! Aber es war ne Erfahrung… Zum Glueck gab’s noch gegrilltes Haehnchen, Salat, Kartoffelpueree und selbstgebackenes Brot, auch alles mit offenem Feuer zubereitet! Toll, wenn man das kann!

Nun einen kleinen Schritt zurueck: auf dem Weg von Kata Tjuta zum Campingplatz hat es geregnet! Das heisst, es fiel Regen aus den Wolken vor uns, aber der Regen verdampfte auf dem Weg nach unten, kam also nicht an. Trotzdem war das Wetter ein bisschen aufgeregt, und wir sahen immer mal wieder Blitze. Tja, und nach dem Essen fiel uns auf, dass es am Horizont recht hell war: Buschfeuer, wahrscheinlich durch die Blitze ausgeloest! Mir wurde ziemlich mulmig, denn die Natur dort lehrt einen wirklich Ehrfurcht und man selbst ist nur soooooooooo klein! Wir haben insgesamt 3 Buschfeuer gesehen, zwei recht weit weg (aber das heisst ja nichts…) und ein groesseres, naeheres, das aber – aus welchen Gruenden auch immer – irgendwann weg war. Wir sind also wieder in unsere Swags gestiegen – es fuehlt sich uebrigens an, als waere man ein Sandwich in einem Sarg, wenn man drin liegt – und wollten einschlafen. Ich war ein muedes, furchtloses Sandwich, konnte aber trotzdem nicht schlafen, weil es zwischendurch geregnet hat, einem Sand ins Gesicht wehte, oder ich darueber nachdenken musste, ob unter dem Stein neben mir wohl eine Schlange liegt (okay, ich bin doch nicht ganz so furchlos! Ihr sagt ja immer, ich soll auch mich aufpassen, also… ). Also sind die Schottin und ich irgendwann in die Huette umgezogen. Dort lagen nur ein alter Reifen und ein Bueffelschaedelskelett neben mir, das war nicht so schlimm 😉 Nach und nach kamen die meisten anderen auch in die Huette, so hatten wir noch ein paar wenige Stunden Schlaf.

Am dritten Tag, also gestern, sind wir zum King’s Canyon gefahren, ein paar Hundert Kilometer weiter noerdlich. Dort haben wir wieder ein tolle Wanderung gemacht, zum Glueck war der Himmel bewoelkt, sonst haetten wir kaum Schatten gehabt, so war es super! Mehrere Schluchten treffen sich dort, man hatte tolle Ausblicke!

Oben rechts der Amerikaner ohne Krankenversicherung… Ein Apfel als Snack im Garden of Eden zum Froschkonzert als kleine Pause, herrlich! Nach letztem BurgerBBQ ging’s zurueck nach Alice Springs, allerdings ueber ne Abkuerzung, 100 km ueber ne Sandpiste, dank Allradantrieb, das war so genial, alles hat gewackelt und geschuettelt und wir sind Richtung Alice geschliddert und der Guide hatte Spass!

Mochte gestern abend gar nicht so richtig runterkommen, hab also nur den groebsten Sand abgewaschen und bin dann mit den anderen noch in eine Kneipe gegangen. Um 23 h lag ich dann im Bett und konnte kaum die Augen aufhalten, und hab wie ein Stein bis 9 h heute morgen geschlafen. Himmel, bin ich froh, dass das mit der Tour gleich heute morgen um 6 h weiter in Richtung Darwin nicht geklappt hat… So habe ich den ganzen Tag heute zum Rumhaengen, Waesche waschen, in den Pool springen (das muss man hier immer mal machen, sonst werd ich irre bei dieser Hitze…), Rucksack neu sortieren, Ameisen aus den Taschen vertreiben, Kamera/MP3Player/Telefon aufladen, einkaufen. Einkaufen war ich vorhin schon, habe 6 Stueck Kamelfleisch und 3 Kamel-Dattel-Bratwuerste gekauft, bin naemlich morgen beim Guide – zusammen mit der Schottin – zur Poolparty eingeladen 🙂 Heute abend geh ich nochmal den Sonnenuntergang von Anzac Hill angucken, und mal sehen, was sonst noch so ansteht. Morgen vormittag geh ich in den Desert Park, drei Wuestenlandschaften als Park, mitten in der Wueste, skurril, aber ich will es sehen!

Melde mich morgen wieder, habt ein schoenes WE! Claudia

 

Jetzt wird’s wild und gefaehrlich!!!

Dienstag, Oktober 16th, 2012

Hallo nochmal aus Alice! Ich hatte heute einen schoenen, heissen Tag! Die Nacht war nicht so doll, manchmal, wenn zu viele Ereignisse im Kopf festhaengen, merke ich das am Schlaf… Aber wenn, wenn nicht hier und jetzt?!? Wie auch immer, nach dem leckeren Fruehstueck im Freien heute morgen bin ich in den Reptilienzoo gegangen. Es waren nur 4 Raeume, einer fuer Geckos, einer fuer Schlangen, einer fuer Lizzards und Guannas, und einer fuer das Salzwasserkrokodil Terry. Ich war 2,5 h dort, und es war genial! Ich hoffe, dass ich all diese Gesellen in der Wueste treffen werde – na gut, alle ausser der Giftschlangen und dem Salzwasserkrokodil, das war mir heute nah genug, s.u., das Bilderhochladen will heute nicht so, wie ich will, deshalb muesst ihr erst lesen und dann gucken!

Danach war ich in der Pioneer Women’s Hall of Fame, untergebracht in einem Gefaengnis, das noch bis in die 1990er Jahre genutzt wurde, also eine spannende Mischung aus Sehenswuerdigkeiten und Infos. Gleich nebenan hat der Royal Flying Doctor Service seinen Sitz, dort gab es einen spannenden Film und einiges an Ausstellungsstuecken. Das ist wirklich ein bemerkenswertes System. Hoffentlich muss ich die trotzdem nie in Anspruch nehmen… Dann habe ich noch einen kleinen Abstecher zum botanischen Garten gemacht. Ich weiss auch nicht, ob ich Rosen und Azaleen erwartet hatte, auf jeden Fall hat sich der Garten nicht sehr von seiner Umgebung abgehoben, und bruellend heiss war es auch noch, da bin ich lieber wieder ins Zentrum gegangen und hab ein bisschen fuer’s Abendessen eingekauft (habe eine Heim-Koch-Phase ;-)). Nach einem herrlich erfrischenden Sprung in den Pool bin ich jetzt auch bereit zum Bloggen und zum Kochen und dann fuer eine kurze Nacht, um 6 h werde ich abgeholt! Melde mich Sa wieder! Liebe Gruesse!

 

An-ghan-kommen!

Montag, Oktober 15th, 2012

Hallo aus Alice, dem Red Center dieses unglaublichen Kontinentes! Ueberlegt mal, ich bin 24 Stunden durch’s Nichts gefahren und bin gerade mal in der Mitte des Kontinents angekommen. Australien ist so gross wie Europa und hat ein Viertel so viele Einwohner wie Deutschland. Ist das nicht krass??? Richtig begreifen kann ich das immer noch nicht…

Wie auch immer, ich bin gut angekommen 🙂 Die Ghan-Fahrt war toll, noch viel toller als erwartet! Ich hatte zwar nur die billigste Kategorie, den Kangaroo Seater, aber die Sitze waren breit und bequem und von so viel Beinfreiheit kann man im Flugzeug nur traeumen. Die Air Condition war gut, die Zugbegleiter nett, ich hab den Fruehstueckstee mit Multi-V-Saft zum Spottpreis von $ 2,80 bekommen (Tee war $ 2,50…), serviert mit einem Laecheln, und als ich nachfragte, ob der Preis stimmt, sagt der mit einem Augenzwinkern „breakfast special for beautiful young lady“. Sagte ich schon, dass ich diesen Kontinent und seine Bewohner liebe?! – Neben mir sass eine sehr umfangreiche Schweizerin, die ziemlich laut redete und fuer eine Schweizerin – entschuldigung – reichlich ungehobelt war und ziemlich viele unflaetige Begriffe benutzte. Deshalb bin ich schon gestern nachmittag fuer 10 $ Aufpreis in die Kangaroo Lounge gefluechtet, dort war sowieso mehr Platz und groessere Fenster. Ich hab ewig gelesen, Musik und Hoerbuch gehort (zum 3. Mal Bill Bryson „Down Under“, und ich kann mich immernoch schlapplachen!), meine Essensvorraete vernichtet, wenn alle anderen zum Essen in den Speisewagen gingen, und natuerlich aus dem Fenster geguckt. Und grey nomads aus aller Welt belauscht 😉 Erstaunlicherweise haette ich heute um 13.45 h beim Aussteigen noch ungefaehr weitere 10 Stunden aus dem Fenster gucken koennen… Die Landschaft ist alles andere als eintoenig, die Vegetation wechselte immer mal wieder, und man sah immer mal ein rostiges Auto, eine platte tote Kuh, eine Viehverladestation, ein Haufen von 5 Matratzen, einen Lagerfeuerplatz,…

Die Nacht im Sitz war etwas rumplig (die Schweizerin begruesste mich mit den Worten „ich chab einen Puff!“, woraufhin ich ziemlich fragend geguckt haben muss. „Puff“ ist das Schweizer Wort fuer „unordentlicher Platz“), aber nachdem sie aufgeraeumt hatte, konnte ich es mir bequem machen und ich hab dank Schlafbrille, Ohrstoepseln, Nackenkissen, Decke, also der Voll-Kangoroo-Seater-Backpacker-Ausstattung, gar nicht so schlecht geschlafen.

Als wir dann hier in Alice ausstiegen, begruessten uns knackige 36 Grad! Bin im YHA, das ist super, mit Pool, Liegestuehlen, in der Kueche wird gourmetmaessig gekocht, gute Computer und unser 6-Bett-Zimmer ist nur mit 3 Leuten belegt. War eben schon mal die Stadt erkunden. Es ist schon ein bisschen beaengstigend, es ist ziemlich leer, auf den Rasenflaechen und im trockenen Flussbett lagern Aborigines, ueberall fahren Outback-Autos rum, alle tragen Hut oder Muetze und das alles in dieser Hitze… Trotzdem muss ich sagen, dass ich es hier ganz liebenswert finde (sollte ich auch besser, werde schliesslich 3,5 Tage hier verbringen…). Habe mir ein Fliegennetz fuer ueber den Kopf gekauft, sind noch nicht so viele Fliegen hier, aber die paar, die da sind, nerven mich jetzt schon… Ausserdem war ich im Supermarkt, koche heute abend auch mal!

Hier im Northern Territory muss man uebrigens kein daylight saven, deshalb musste ich die Uhr schon wieder umstellen, und bin euch jetzt wieder 9,5 Stunden voraus. In Neuseeland werden es dann uebrigens 12 Stunden sein!

So, ich – aeh – spring jetzt in den Pool (rieche noch nach Zug-Stink…), koch mir dann yummy Gemuese und geh dann ins Bett. Denke an euch! Cx

 

aufgeregt!!!

Sonntag, Oktober 14th, 2012

Hui, bin mehrmals aufgewacht heute nacht, weil ich mich so auf den Ghan und auf das Outback freue 🙂 Die Karte funktioniert nicht so richtig gerade, deshalb hier meine Reiseroute nochmal in Zahlen:

14./15.10. Zugfahrt von Adelaide nach Alice Springs

15./16.10. Alice Springs

17.-19.10. Uluru/Olgas/King’s Canyon Safari mit Wayoutback

20./21. Alice Springs

22.-24.10 Safari von Alice nach Darwin mit Adventure Tours

In Alice werde ich Internet/Handyempfang haben, sonst wohl eher nicht…

Viele liebe Gruesse, Claudia

Strandfloh

Samstag, Oktober 13th, 2012

Hallo zusammen! Heute wurde das Wetter endlich gut (27 Grad!). Ich war heute morgen nochmal auf dem Markt und habe noch ein paar Fotos gemacht und mich mit Proviant fuer die Zugfahrt morgen eingedeckt. Heute mittag bin ich dann in die Strassenbahn gestiegen und nach Glenelg, Adelaides Hausstrand, gefahren. Dort war es so schoen, dass ich mehr oder weniger gedankenversunken 2 Stunden lang mit den Fuessen im Wasser/Sand nach Sueden gegangen bin, bis mir irgendwann mal auffiel, dass ich ja auch noch zurueckmusste… Es war genial! Guckt mal, was fuer eine grosse Muschel ich da gesehen hab:

Habe dann in Glenelg gegessen und auf den Sonnenuntergang gewartet.

Nun bin ich zurueck im Hostel und muss meinen Rucksack packen. Morgen um 12.20 h geht los, 25 Stunden spaeter komme ich an, ca. 1600 km! Ich bin wirklich, wirklich aufgeregt! Melde mich dann aus dem roten Zentrum wieder… Hier schon mal eine Karte der naechsten Stationen. Liebe Gruesse, Claudia

 

 

Burp…

Freitag, Oktober 12th, 2012

G’day! Erstmal zu gestern abend (und damit zum Betreff ;-)): ich sagte doch, es kommt immer alles anders… Als ich mit meiner frisch gewaschenen Waesche in mein Zimmer kam, stand Malcolm, der Hostelmanager oben auf einem Etagenbett, sagte, ich sollte mich nicht erschrecken, er wuerde nur die Heizung reparieren. Er ist supernett, ich habe schon so manche Stunde bei ihm am Empfang verbracht, er kann so lustig erzaehlen! Jedenfalls fragte er, was ich noch so vorhaette, und so kam es, dass wir gemeinsam mit einer Schulfreundin von ihm (beide um die 60!) im Pub um die Ecke landeten und lecker Schnitzel gegessen haben und Adelaider Carlton Bier tranken. Shannon, die Schulfreundin, lebt seit 35 Jahren in Alice Springs, und die beiden haben mich gut auf meinen anstehenden Trip nach Alice und ins Outback vorbereitet („wenn du eine Schlange siehst, stocksteif stehen bleiben!“). Am Sonntag, also uebermorgen, fahre ich mit dem Ghan von Adelaide nach Alice Springs, schlappe 24 Stunden im Zug! Ich bin richtig aufgeregt!!! Wer mal gucken will: www.greatsouthernrail.com.au/site/the_ghan.jsp

Heute morgen beim Fruehstueck habe ich Robert kennengelernt, einen ziemlich verpeilten Berliner. Wir sind zusammen zur free walking tour gegangen, das gleiche, was ich schon in Riga, Tallinn, Sydney gemacht habe. Fuehrung durch junge Locals, man zahlt, was man kann/was einem die Fuehrung wert war. Super Prinzip! Es war mal wieder grossartig, und da der Guide Mark naechstes Jahr nach Deutschland kommt, werde ich ihm dort Muenster zeigen 🙂 Hier ein paar Fotos von der Fuehrung, da habe ich naemlich etwas gemacht, was ich schon lange mal machen wollte…

Das rosa im R, das war ich!

Das Gelbe war der Guide, ich hab nur das I gemalt 🙂 Als ich den Dreh raushatte, ging es dann einfacher. Hier ein angefangenes Selbstportrait… :

Danach waren wir im Central Market, ein toller Markt, bei dem man gar nicht aus dem Staunen und Gucken rauskommt!

Heut nachmittag sind wir ins Museum of South Australia gegangen (immer wenn ich was vorschlug, sagte Robert langsam „da wuerde ich vielleicht mitkommen“ – ihr kennt diese Sorte Mensch…). Jedenfalls war’s lustig, Robert wollte immer so Maennersachen sehen wie Dinosaurierskelette, Spinnen, Mineralien und so was… Ganz ungewohnt 🙂 Das Museum war nicht schlecht, koennte aber mal einen neuen Anstrich gebrauchen!

Dann bin ich – auf Empfehlung von alten Adelaidehasen Joelle 🙂 – nach North Adelaide gegangen, ein Gebiet noerdlich des Centrums und jenseits des Flusses Torrens. Dort war nicht viel los, aber ich habe die Sonne (!) und einen leckeren Kaffee genossen und bin dann am Fluss zurueckgewandert. Das Wetter hat sich nochmal wieder geaendert, heute war blauer Himmel und ca. 20 Grad, morgen soll es noch schoener werden, nachmittags plane ich deshalb den Strand in Glenelg ein 🙂

Euch allen ein schoenes, erholsames Herbstwochenende, erholt euch gut von der Buchmesse! Claudia