Archive for the ‘Neuseeland’ Category

Gruss aus Stinki-town

Montag, Dezember 10th, 2012

Hallo zusammen, puh, bin mal wieder in einem dieser Hostels gelandet, wo man sich noch mehr festquatscht als sonst, aber heute sollt ihr mal wieder von mir hoeren. Ich bin Sonntag nachmittag – nach dem Mountainbikeabenteuer – nach Rotorua gefahren. Das erste, was einen hier begruesst, ist der ziemlich penetrante Geruch nach faulen Eiern, weil es hier ueberall heisse Schwefelquellen gibt, die munter vor sich hinblubbern und -stinken. Es ist echt krass, bin ueber einen gepflasterten Buergersteig gegangen, und unter mir brodelte es, das konnte man hoeren und fuehlen und es kam Dampf aus den Ritzen. Bin schnell weitergegangen 😉

Sonntag nachmittag war herrliches Wetter, deshalb bin ich am See spazierengegangen, hab ein paar Sehenswuerdigkeiten abgeklappert und bin dann abends mit meinem roommate, einer hollaendischen Plaudertasche, in das Polynesian Spa gegangen. Es gibt hier 3 Spas und ein paar heisse Fluesse, in die man einfach springen darf, wir waren abends in einem wirklich tollen Bad, mit Blick ueber den See und 7 verschiedenen Becken – das tat meinen mountainbikegequealten Beinen und dem Po gut! Ausser uns waren ca. 200 Asiaten dort, ganze Busladungen, das war sehr lustig, weil uns am Anfang 6 Asiatinnen wirklich anstarrten, und ich – nach Ueberpruefung, ob mein Bikini irgendwie falsch sitzt – Maureen fragte, was los sei, sie sagte nur „we’re blond – smile!“ Als die Busladungen weg waren, hatten wir die Pools noch fuer eine halbe Stunde fast fuer uns allein, herrlich!

Gestern morgen hat mich dann Pedro, ein Maorischer Shuttlebusfahrer, abgeholt, um mich nach Wai-o-Tapo zu bringen. Unterwegs hat er Maorilieder gesungen und uns bestens unterhalten 🙂 Wai-o-Tapo ist eine aktive vulkanische Gegend, durch die ein Spazierpfad fuehrt. Pedro hatte das ganze so gut getimt, dass wir vor den Massen dort waren, was fuer die Fotos echt gut war. Es gab ca. 25 Blubberpools, knallgelbe Becken, eingestuerzte Krater mit bedrohlich blubberndem Grund, den beruehmten Champagnerpool (in deren Dampf eine Asiatin Tai chi machte…), ein wirklich tolles Erlebnis! Das unterste Foto ist der Austern-Pool, das war mein Lieblingsschlammloch!

 

 

 

Danach hat Pedro mich beim Whakarewarewa rausgelassen, das ist ein Maoridorf, in dem noch 75 Familien leben und das man besichtigen kann. Es gibt noch 2 weitere Maoridoerfer hier, aber die sind ausschliesslich fuer Touristen aufgebaut, und dieses „lebende“ Dort war mir empfohlen worden und es war eine gute Entscheidung. Ich hab eine Fuehrung mitgemacht und einen Maiskolben gegessen, der in einem der 97 Grad heissen Kochpools gegart wurde, naemlich hier:

Und es gab eine Auffuehrung mit Tanz und Gesang (incl. dem Haka, dem Kriegstanz, mit grossen Augen und rausgestreckter Zunge, furchterregend!).

Gestern abend war ich dann noch indisch essen, wieder mit der hollaendischen Plaudertasche. „Best butter chicken in town“ und wir wurden nicht enttaeuscht!

Fuer heute habe ich noch ein rollendes Abenteuer eingeplant, als kleiner Hinweis fuer die Hobbydetektive unter euch und fuer die, die schon mal hier waren 😉 Morgen oder uebermorgen mehr. Heute nachmittag geht’s nach Tauranga, da gibt’s eine Ausstellung zu Hairy Maclairy, DEM neuseelaendischen Kinderbuchstar, die ich sehen will, aber im Prinzip ist es nur ein Zwischenstopp auf dem Weg zur Coromandel Halbinsel. Also, lasst es euch gutgehen, eine gute Woche, eure

Mountainbiking im praktischen Selbstlernkurs…

Sonntag, Dezember 9th, 2012

Lechz, schlurf, hechel, urps… bin gerade von einer 2stuendigen Fahrradtour zurueck. Naja, eine Fahrradtour hatte ich geplant, es wurde dann eine Mountainbiketour. Ich wollte zu den Huka Falls, das ist nicht weit, aber ich wollte mal wieder den Fahrtwind spueren 😉 Hab mir also fix ein Rad geliehen und los ging’s. Der Wanderweg zu den Huka Falls war fuer Fahrraeder gesperrt, aber der oertliche Rotaryclub hat netterweise eine Fahrradstrecke angelegt – also, eine Mountainbikestrecke, wie sich dann rausstellte. Ich hatte eins unterm Hintern, also blieb mir nichts anderes uebrig als Augen auf und los! Nach ca. 30 Minuten hab ich die ganze Aktion verflucht – aber Spass gemacht hat es trotzdem 🙂 Meine Gangschaltung war nicht so der Knaller, aber ich weiss jetzt zumindest ein paar Grundlagen des Mountainbikings. Je schneller ich den Berg runterduese, umso leichter komme ich auf der anderen Seite wieder hoch. Das ist doch psychologisch eine weise Erkenntnis! Ich weiss auch, wie es sich anfuehlt, mit der Pedale am Stein haengen zu bleiben, und dass man, wenn man strauchelt, nicht gleich faellt. Bin nun froh, dass ich im Bus nach Rotorua entspannen kann 🙂 Ach so: die Huka Falls habe ich gefunden. Ganz huebsch!  Bis spaeter! Cx

ein weiteres Abenteuer!

Samstag, Dezember 8th, 2012

Hallo zusammen aus Taupo! Ich bin gestern nach der Erkundung der Jugendstil-Innenstadt von Napier und einer kurvigen, 2stuendigen Busfahrt gut hier angekommen. Taupo liegt ziemlich genau in der Mitte der Nordinsel, an einem grossen, huebsch blauen See. Ein netter kleiner Ort, der vor allem bekannt ist fuer seine Thermalbaeder und fuer seine Vulkane in der Umgebung. Der Vulkan, der Anfang August und vor ca. 3 Wochen ausgebrochen ist – das ist der Taupoer Hausberg. Keine Sorge, ich werde die Tongariro-Crossing, eine beruehmt-beruechtigte Wanderung durch die Vulkangegeben, nicht machen! Bestimmt schoen, aber 1. habe ich schon so einige Vulkane auf den Kanaren bestiegen, und 2. hatte ich hier was anderes vor, dazu spaeter.

Der Morgen begann damit, dass ich ein 5,6-auf-der-Richterskala-Erdbeben um 7.19 h verschlafen habe. Das war DAS Gespraechsthema den ganzen Tag ueber – ich hab nix gemerkt. Gibt wohl auch keine groesseren Schaeden, zum Glueck. Danach war ich im Taupo Museum and Art Gallery, wo es einen tollen Maori-Garten und einige tolle Schnitzereien gab. Heute vormittag wurde hier ein halber Ironman durchgefuehrt, deshalb war in der Stadt alles ein bisschen durcheinander und ich habe den Markt zuerst nicht gefunden. Als ich ihn dann hatte, war er recht enttaeuschend. Das „Highlight“ war ein Typ, der selbstgemachten Fluessigduenger in Milch- und O-Saftflaschen verkauft hat und mich fuer eine Woche nach Napier eingeladen hat. Naja, da war ich ja gerade, also habe ich dankend abgelehnt… Im Nachhinein habe ich ein Foto gemacht, als er die naechste Dame angequatscht hat:

Heute nachmittag hab ich dann ein weiteres Abenteuer gewagt: ich war raften! Also im Neoprenanzug und mit Helm mit 7 anderen Leuten im Schlauchboot einen ziemlich reissenden Fluss (den Tongariro River) mit Stromschnellen und ziemlich vielen Steinen im Weg runter. Es war alles perfekt organisiert, ich sass mit einer coolen Singapurer Familie mit 4 Kindern (Moses, Noah, Isaac und Ruth (!)) im Boot, wir hatten einen super Guide – und jede Menge Spass!

Wir waren 2,5 Stunden auf dem Wasser, also eine ganz schoene Strecke! Ein Boot ist gekentert, das war ziemlich krass, passiert nicht oft. Ein Daumen musste wieder eingerenkt werden, ein paar aufgeregte Asiatinnen beruhigt werden und ein paar Zitteranfaelle ueberstanden werden, dann gab’s fuer alle einen Schokomarshmallow, ein gemeinsam ausgerufener Schlachtruf und weiter ging’s! Zwischendurch konnten wir noch eine kleine Wanderung (bis zur Brust im Wasser…) zu einem Wasserfall unternehmen und wer wollte, konnte den Wasserfall runterspringen. Letzteres wollte ich dann doch nicht. Heute abend werde ich es mir mit heisser Schokolade, Waermflasche und Buch gemuetlich machen, nicht, dass ich auf den letzten Metern noch krank werde…

Morgen geht’s weiter nach Rotorua, das ist nur 1 Std. noerdlich von Taupo. Dort blubbert und stinkt’s – ich halte euch auf dem Laufenden 🙂 Liebe Gruesse, eure

talking to the beans – hicks…

Donnerstag, Dezember 6th, 2012

Hallo zusammen, und Gruesse aus Napier, dem Art deco-Wunder der neuseelaendischen Ostkueste 🙂 Als ich gestern mittag in Wellington losfuhr, hat es horizontal geregnet und war maximal 10 Grad warm – hat mich sehr an deutsches Novemberwetter erinnert. Ich war vormittags im Te Papa und habe dort weitere 2 Stockwerke erkundet (nicht, dass ich auch nur annaehernd alles gesehen haette…), und als ich vom Te Papa zum Hostel wollte, haette ich gern ein waka (maori-Wort fuer Kanu) gehabt. So habe ich mir nasse Fuesse geholt und bin reichlich klamm in den Bus gestiegen. Zum Glueck hatte ich noch Schokolade… Nach drei Stunden Busfahrt hoerte es irgendwann auf zu regnen. Dafuer setzte sich eine voluminoese Neuseelaenderin neben mich, ass eine Tuete Chips und ruelpste laut. Mal ehrlich, das hab ich jetzt schon ein paar Mal erlebt, ist das jetzt normales Benehmen??? Macht ihr das auch, wenn ich zurueckkomme??? Wie auch immer, ich hatte ja zum Glueck meinen mp3-Player und habe Radio und meine Musik gehoert. Seit ein paar Wochen scheint mein Gehirn so herrlich defragmentiert, dass Toene, Musik, Text, Werbung unheimlich eingaengig sind und mir ploetzlich jede Menge sagen. Eine sehr spannende Reiseerfahrung! Wenn im Kino in der Werbung der Spruch faellt „The future belongs to those who start today“, dann nehme ich das zur Zeit sehr persoenlich 😉

Gestern abend war ich dann noch indonesisch essen. Hatte am Tag davor gerade mit einem Freund darueber gesprochen, wie toll indonesisches Essen ist, und, schwupps, war ein Indoneser um die Ecke des Hostels und hat mir leckeres Gado Gado und indonesischen Eistee serviert 🙂

Heute morgen bin ich dann zum Bluff Hill Lookout spaziert. Schweisstreibende Angelegenheit, kann ja keiner ahnen, dass der Wettergott sich heute mal fuer 28 Grad und wolkenlosen Himmel entscheidet… Der Ausblick ueber die Stadt war’s aber wert! Heute nachmittag habe ich dann eine Weintour gemacht, hatte extra gewartet, bis ich in Hawke’s Bay (der Gegend hier) bin, denn es ist angeblich eins der besten Weinanbaugebiete Neuseelands. Es war auch ziemlich gut, wir waren auf 5 sehr unterschiedlichen Weinguetern, von alt und traditionell bis zu jugendlich-modern. Es gab mal wieder 5 x 7-8 Weine zu probieren, aber dieses Mal habe ich ordentlich Wasser zwischendurch getrunken und die Weine, damals in Barossa Valley in Australien hatte es mich nach der Weinprobe ja ganz schoen umgehauen 😉 Ich habe mir eine leckere Flasche Sauvignon Blanc fuer die letzten zwei Wochen hier gegoennt – heute in 2 Wochen geht mein Flieger – aber denken wir nicht daran 😉

Heute abend war ich dann mit zwei netten Kanadiern tuerkisch essen, das war sehr nett! Er ist Feuerwehrmann, sie Kinderaerztin, wir hatten uns viel zu erzaehlen!

Uebrigens ist mir neulich noch etwas passiert, was ich euch nicht vorenthalten will: ich habe naemlich nach langer Zeit mal wieder in etwas gebissen (es war ein Brownie), das nicht geschmeckt hat. Das war ein ganz ungewohntes Gefuehl, denn ansonsten entlockt mir hier alles, aber auch wirklich alles, inneres aahh und oohh und ein Leckergefuehl. Ich glaube ganz ehrlich, dass ich nach dem Kaenguruschwanz in Alice Springs nichts mehr gegessen hab, was nicht gut geschmeckt hat. Interessant, oder? Ach doch, diese marshmallow-Schokoriegel, aber die habe ich dann ja an die Hummertaucher verschenkt… Was auch eine ziemliche Umstellung wird: der Kaffee ist hier genial lecker! Man muss zwar immer lange darauf warten, da werden die Bohnen gefragt, ob sie ready for roasting sind, da wird gemahlen und gewogen und aufgegossen, die Tasse vorgewaermt und mit Liebe eine Zeichnung in die crema gezogen, das dauert gute 5 Minuten sogar fuer take away Kaffee, aber dafuer ist jeder Kaffee eine Offenbarung. In Deutschland wird das alles wieder viel schneller gehen, aber ist dann eben auch nur – Kaffee. Grund genug, die naechsten zwei Wochen jeden Tag mindestens 2 Flat White zu bestellen 🙂

So, ich geh jetzt ins Bett, morgen noch ein bisschen die Jugendstil-Innenstadt und evtl. das Aquarium erkunden und dann geht’s ab nach Taupo. Ach, ist mal wieder Zeit fuer ne Karte, findet ihr nicht? Hier ist sie:

Liebe Gruesse & euch allen ein schoenes 2. Adventswochenende, Claudia

 

 

 

The coolest little capital in the world!

Dienstag, Dezember 4th, 2012

Das ist nicht der Titel, den ich mir fuer Wellington ausgedacht habe, der existiert schon, und ich finde ihn sehr passend! Nach 2 Tagen in der Stadt (einer davon herrlich sonnig, 20 Grad, einer davon gerade mal 14 Grad und nieselig und windig, so schnell wechselt das hier!) hab ich viel gesehen und finde die Stadt absolut liebenswert! Gestern habe ich einen Bummel durch den Norden der Stadt gemacht, war in einer Kunstgalerie und in einer wunderschoenen alten Holzkirche und auf einem Weihnachtsmarkt, habe eine Fuehrung durch die 3 Parlamentsgebaeude gemacht (Wellington ist die Hauptstadt Neuseelands), und habe mir den Friedensvertrag zwischen Maoris und weissen Siedlern im Original angeguckt! Das ganze gespickt mit zahlreichen Kaffee- und Caramel Slice-Pausen 🙂 Gestern abend hatte ich dann ein Date mit 007 und wir haben gemeinsam den Skyfall gemacht – war gut, aber nur halb so spektakulaer wie mein Canyonswing 😉 Nein, im Ernst, ein Super-Film!

Heute morgen habe ich dann spontan etwas gewagt, was mir im Nachhinein mal wieder ein fettes Grinsen ins Gesicht zaubert: bei jedem Besuch einer Kinderbuchabteilung hier in Neuseeland (ich kann’s nicht lassen, es macht so einen Spass!) hatte ich Gecko Press Buecher in der Hand, das ist ein neuseelaendischer Kinderbuchverlag mit dem Blick fuers Besondere. Bei einem Gespraech mit einer Buchhaendlerin gestern kam raus, dass die hier in Wellington sitzen. Als ich mir das mal naeher angeschaut habe, sah ich, dass ich von der Jugendherberge 3 x um die Ecke gehen musste, um bei Gecko Press vor der Tuer zu stehen. Also habe ich allen Mut zusammengenommen und bin bei denen ins Buero spaziert. Die Verlegerin (ist ein 4-Frau-Betrieb) hatte ich vor Jahren mal auf der Frankfurter Buchmesse kennengelernt, und so ergab es sich, dass ich heute morgen 2 Stunden lang mit Julia Marshall Tee getrunken und die Kinderbuchszene und Neuseeland diskutiert habe. Manchmal muss man einfach was wagen 🙂

Heute nachmittag wollte ich dann am Strand spazierengehen, aber das war zu windig, also bin ich Cable Car gefahren und durch den Botanischen Garten spaziert und hab mich mit meinem tollen neuen Buch in ein Cafe gesetzt und – nicht gelesen, sondern Leute beoabachtet. Morgen frueh hab ich noch ein bisschen Zeit hier in Wellington, gehe wahrscheinlich nochmal ins Te Papa, und dann geht’s ab in den Bus in Richtung Napier, das sind ueber 5 Stunden, da kann ich mal wieder doesen und nachdenken 😉

Liebe Gruesse, Claudia

 

 

 

Alter Falter ist sicher gelandet

Sonntag, Dezember 2nd, 2012

So, ich habe einen wackligen, aber ansonsten guten Flug von Queenstown nach Wellington gehabt und bin somit gut auf der Nordinsel angekommen. Beide Flughaefen, Queenstown und Wellington, sind beruehmt-beruechtigt wegen schwieriger Wetterbedingungen (was ich beim Buchen nicht wusste). Ich hab noch kurz ueberlegt, ob Eggs Benedict mit Lachs sich wohl gut in der Kotztuete machen, aber so schlimm war’s dann doch nicht. Es war toll, ueber fast die gesamte Suedinsel zu fliegen, so konnte ich einen Grossteil meiner bisherigen Reise sozusagen aus dem Fenster rekapitulieren 🙂 Und aus dem Flugzeugfenster wird die Schoenheit und auch die Magie dieses Landes nochmal viel deutlicher…

Ich bin nach langer Zeit mal wieder in einer Jugendherberge, und zwar in einer ziemlich grossen, aber perfekt organisierten und ausgestatteten. Echt toll! Im Zimmer habe ich unter anderem zwei nette Franzoesinnen, die morgen einen Vortrag ueber Meeresbiologie im Te Papa (spaeter mehr dazu) halten, und ein Maedel aus dem Koenigreich Tonga (ein Pazifikarchipel), meine erste Bekanntschaft von dort 😉 Sie hat sehr stolz gesagt, sie sei „aus dem kleinsten Koenigreich mit dem groessten Koenig“! Ich hab gesagt, wenn da alle so drauf sind wie sie, komm ich auf meiner naechsten Weltreise vorbei 😉 Ich bin heut zu Spaessen aufgelegt, ihr merkt es schon…

Also, angekommen, eingerichtet, ab ins Te Papa! Das Te Papa ist ein riiiiiiiiesiges Museum zu allen neuseelandspezifischen Themen. Ich plane gleich mehrere Besuche ein, der Eintritt ist frei und das Museum liegt vor der Tuer der YHA, also kann man das machen. Es ist mal wieder eins dieser genialen, bestens ausgestatteten, interaktiven, abwechslungsreichen Museen mit bestens ausgebildeten und extrem freundlichen Freiwilligen, die einem alles erklaeren und mit Rat und Tat zur Seite stehen. Dieses volunteer-System in fast allen Museen und Kunsthallen hat mich schon in Australien begeistert. In Deutschland braucht man ja immer fuer alles mindestens einen Doktortitel im Kunstbereich, hier kommt viel mehr Kommunikation und Spass an der Sache dabei raus und die Leute sind extrem gut ausgebildet, wenn auch alles auf freiwilliger oder ehrenamtlicher Basis. Wie auch immer, ich hab mich also 2 Stunden lang in Erdbebenhaeusern durchschuetteln lassen, mit Maori-Riten vertraut gemacht und auf Knoepfe Schalter gedrueckt – dann hatte ich Hunger und hab – ganz neuseelaendisch 🙂 – Reispfanne mit Hack, Lauch, Steckruebe (die heisst auf englisch „swede“) und Joghurt-Dip gemacht, was mir natuerlich neidische Blicke von allen Spaghetti-mit-Tomatensossen-Kochern in der Kueche einbrachte. Ich habe eine Portion abgegeben und bekomme dafuer morgen Salat 🙂

Gerade hab ich meinen Reisefuehrer gelesen und einen Plan fuer morgen gemacht. Bin bis Mi hier, habe also 2 – 2,5 Tage, das ist fuer diese grossartige Stadt recht wenig, aber ich hab ja nicht mehr ewig Zeit… Hier gibt es jede Menge Kultur zu allen Bereichen, tolle Wander- und Fahrradstrecken, eine „der besten Kaffee- und Cafeszenen der Welt“, ausserdem ist hier das Filmzentrum Neuseelands, allein mit der Besichtigung von Filmstaetten koennte man Tage verbringen. Und es gibt ein Reservat, in dem ich endlich mal Kiwis (also die Tiere) zu Gesicht bekommen koennte. Und im Te Papa bin ich noch nicht mal zur Haelfte durch. Naja, ich geh erstmal schlafen (ich schlafe unter Tonga!) und lasse mich dann morgen von der Stadt mitreissen! Bis morgen, adieu, Claudieu

 

… immernoch im Adrenalinrausch und eins mit der Welt

Samstag, Dezember 1st, 2012

Hallo zusammen, gerade zieht draussen auf dem Lake Wakapuri, direkt vor meinem Fenster, ein Sturm auf, die Wellen klatschen gegen das Ufer – aber in mir drin ist es herrlich friedlich, ich bin eins mit der Welt, und dank Lakritztee (Tipp von der Daenin Line…) ist mir auch schoen warm. Heute war ein schoener, ruhiger Tag, ein richtiger Samstag, ein Ruhetag nach dem aufregenden Erlebnis gestern.

Gestern abend war ich ja noch mit Charly in einer der beiden Icebars, die es hier gibt. Sie war nicht gross, ca. 25 qm, aber es war alles aus Eis, die Tische und Stuehle, die Waende und Skulpturen, sogar die Glaeser, aus denen man Vodkacocktails trank! Trotz dicker Jacke und Handschuhen konnte man nicht lange bleiben, es war kalt, also haben wir lustige Fotos gemacht, uns einen angetrunken, und sind dann Pizza essen gegangen. Ein schoener 2. Abschied, denn Charlotte ist heute weitergefahren nach Wanaka, fuer mich geht’s ja morgen nach Wellington.

Heute morgen hab ich erstmal ein bisschen rumgehangen und mich mit meiner Zimmergenossin unterhalten, die gestern einen Skydive (Sprung aus dem Flugzeug aus ca. 4000 m Hoehe…) gemacht hat. Dann war ich auf einem kleinen, aber feinen Kunsthandwerkermarkt und einen Tee in meinem Lieblingscafe hier in Queenstown trinken. Morgen frueh werde ich dort noch mal zum Abschied eggs benedict essen 🙂 Der Koch winkt schon immer aus der Kueche, wenn er mich sieht 😉 Dann habe ich meine DVD mit Video und Fotos vom Canyonswing nochmal angeguckt, es kribbelt immernoch… Dieses Gefuehl vom freien Fall, das ist echt einzigartig! Ehrlich gesagt, ist dieser Sprung das bisherige Highlight meiner Reise. Haette ich nicht gedacht, ist aber so. Bin so froh, dass ich das gemacht habe! Habe die DVD in dem Laden, mit denen ich den Sprung auch gemacht habe, ueberprueft, und habe prompt einen der „Jumpmaster“ von gestern wiedergetroffen, der natuerlich sofort dachte, ich wuerde nochmal springen (das haette ich gestern und heute nach dem 1. Sprung noch so oft ich wollte fuer unglaubliche 30 EUR pro Sprung machen koennen…). Ich konnte aber wiederstehen, einmal ist (vorerst ;-)) genug.

Nach dem Mittag bin ich dann nach Arrowtown gefahren, einem kleinen Ort ca. 25 km noerdoestlich von Queenstown. Dort begann um 1860 der grosse neuseelaendische Goldrausch, und die Stadt gibt sich sehr historisch und gleichzeitig sehr gemuetlich. Es gab ein sehr informatives Museum und viele alte Gebaeude. Ausserdem gibt ein beruehmtes kleines Kino, das gleichzeitig ein Buchladen ist. Da habe ich ein bisschen gestoebert, und weil ich gerade neuen Lesestoff brauche, wollte ich mir ein Buch goennen. Drei sind es geworden, die habe ich im Bus liebevoll auf dem Schoss gehalten, und das Gefuehl, mich heute abend in einen der Sitzsaecke hier zu legen und mit Blick auf den stuermischen See in einem der neuen Buecher zu lesen, ist sehr, sehr schoen! Sagte ich schon, ich bin heute ins mit der Welt?! Schoen. Ich wuensche euch von Herzen das gleiche Gefuehl! In diesem Sinne: ein schoenes WE, Cx

Ich kann, wenn ich will! Und ich wollte!

Freitag, November 30th, 2012

Yeah, ich weiss, einige von euch haben es geahnt, ICH HAB’S GETAN! Kein Bungeejump, noch besser, ein Canyonswing! 60 m freier Fall aus 109 m Hoehe, 200 m Swing ueber einen Canyon. Ein Bungeejump hat mich nicht wirklich interessiert, aber als ich von dem Swing erfuhr, musste nur noch Charlotte ueberzeugt werden, mitzukommen und mir die Hand zu halten 🙂 Man konnte den Style waehlen, vorwaerts, rueckwaerts, vom Stuhl kippen, kopfueber, ich hab eigentlich die einfachste Version gewaehlt, im Sitzen, und die Jungs lassen mich los, damit ich nicht allein springen muss (dann haette ich zuviel nachgedacht… ;-)). Die Jungs haben aber Jumpmaster’s Choice daraus gemacht und mich auf ne Rutsche gesetzt. Das war extrem cool (und eigentlich meine 1. Wahl, hab mich nur nicht getraut…). Die 60 m freier Fall waren der Wahnsinn, das swingen danach natuerlich auch, ohgottohgott, sprach ich in den letzten Tagen von wackligen Knien? Dann rede ich jetzt von Pudding – und von einem gewaltigen Adrenalinkick und einem geboosteten Selbstbewusstsein, das mich fast platzen laesst (keine Angst, das legt sich wieder ;-)). Ich hab jede Menge Fotos, ein cooles Video mit Ton und natuerlich ein T-Shirt! Und hier gleich ein paar Fotos („ich kann hochladen, wenn ich will“ ;-)). Das erste Foto ist davor, das zweite, als sie mich wieder reinholen, und das dritte (bisher mein Favoritenfoto auf der ganzen Reise!) danach:

Glueckwuensche und Tapferkeitsmedaillenernennengen werden unter 0064 21 1230399 entgegengenommen, erzieherische Massnahmen (sowieso zu spaet ;-)) und Moralpredigten werden umgehend im Adrenalinueberfluss ertraenkt 😉 ICH HAB’S GETAN!!! YEAH!!! So, und jetzt geh ich in die Eisbar, zum Abkuehlen! Yeah! Yeah! Ich hab’s getan! AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

ps.: Wer mal gucken will, ich bin mit www.canyonswing.co.nz gesprungen! Bei „jumpstyles“ „Slide“ waehlen!

Frisbee Golf und Ingwerschoki

Donnerstag, November 29th, 2012

Hallo und einen lieben Gruss ins deutsche Winterwunderland! Gestern war mal wieder ein Tag, der mich nur laechelnd den Kopf schuetteln liess und mich sehr, sehr gluecklich gemacht hat: es fing alles relativ doof an, ich hatte ja eine Mitfahrgelegenheit von der Kinloch Lodge nach Queenstown, eine Fahrt von ca. 1,5 Stunden, der Abschied fiel ein bisschen schwer, aber die spektakulaere Landschaft hier lenkt ganz gut ab! In Queenstown angekommen, konnte ich noch nicht in mein Hostel einchecken, es hat geregnet, ich wusste nicht so recht was mit mir anzufangen, weil es hier kaum was zu erleben gibt, was bei Regen Spass macht. Hatte schon geplant, am fruehen Nachmittag ins Kino zu gehen und den neuen James Bond Film anzugucken… Charlotte kam erst abends in Queenstown an, machte mir zwar zwischendurch Hoffnung, das wir gemeinsam schon was finden werden, aber irgendwie war ich echt schlecht drauf. Ich war Kaffee trinken, habe einen Adapter gekauft und ihn eine halbe Stunde spaeter umgetauscht, weil er – wie ich es dem Verkaeufer gesagt hatte…  – doch nicht fuer europaeische Stecker passte, grummel grummel. Tja, und dann rief ploetzlich hinter mir jemand meinen Namen. Es war Line, die liebe Daenin mit dem Schokokuchen aus Te Anau! Wir haben uns riesig gefreut, uns zu sehen, und haben sofort beschlossen, einen Spaziergang am See entlang zu machen. Auf dem Weg dahin haben wir uns ueberlegt, dass wir mal Frisbee Golf spielen wollten (was man hier am See machen kann), also haben wir uns spontan zwei Frisbeescheiben gekauft und – nach dem Austausch der Geschichten der letzten Tage – Frisbee Golf gespielt. Das ist wie Golf, nur dass man halt die Disc in so eine Art Metallmuelleimer bugsieren muss. Mitten im Spiel kam allerdings ein Hund, der es grossartig fand, unsere Discs zu apportieren, und auch nicht davon abzubringen war.  Das war lustig, uns der Hundebesitzer hat uns gute Tipps fuer Queenstown gegeben! Dann haben wir in einem Cafe grossartige selbstgemachte Schoki gegessen, lecker! Ingwerschokolade! Der Tag war gerettet!

Abends war ich dann mit Charlotte bei FergBurger, eine echte Institution hier in Queenstown! Ebenfalls: lecker! Wir waren dann noch in zwei Kneipen und haben uns bei Bier und Livemusik viele Geschichten erzaehlt und Plaene fuer die naechsten Tage gemacht. Heute ist das Wetter ein bisschen besser, zumindest regnet es nicht. Waermer als 14 Grad ist es wohl auch heute nicht, mal sehen, was wir so machen.

So, liebe Grusse und einen guten Endspurt ins Wochenende, Claudia

Von Possumjaegern, freilaufenden Bullen und noch wackligeren Knien

Mittwoch, November 28th, 2012

Eigentlich sollte meine headline fuer heute ja heissen „12 km mit dem Fahrrad zum Wanderweg – und zurueck“, aber dann kam’s mal wieder anders… Gestern abend habe ich ein tolles Dinner genossen, sehr lecker, sehr urig. Als ich zurueck in mein Zimmer kam, hatte ein Steffen aus Stuttgart dort seine gesamte Zeltausruestung zum Trocknen ausgebreitet, so dass ich tatsaechlich in den Hot Tub gefluechtet bin. Der Holzbottich mit 38 Grad warmem Wasser hat sogar Bergblick!

Heute morgen beim Fruehstueck kam ich dann mit einem Ehepaar aus Tasmanien ins Gespraech, die genau dort wandern wollten, wo ich auch hinwollte. Ich wollte mir allerdings ein Fahrrad leihen und 12 km zum Track radeln. Die Strasse fuehrt allerdings durch 3 Fluesse, als ich Herbergsvater John fragte, wie ich da durchkomme (bin schonmal barfuss durch einen durchgewatet, war bitterkalt…), sagte er nur grinsend „you cycle through it“ – „du faehrst einfach durch“. Naja, wie man durch ein steiniges Flussbett mit bitterkaltem, ziemlich reissendem Wasser faehrt, habe ich dann doch nicht mit dem Fahrrad ausprobiert, dafuer mit dem Auto, die Tassies haben mich netterweise mitgenommen. Wir sind dann zusammen den Lake Reke Loop Track gegangen, ca. 16 km, sehr abwechslungsreich durch Wald, Buschland, am See Reke und am grossen See, an dem Glenorchy liegt, entlang. Zwischendurch haben wir einen Possumfaenger getroffen, der lebt dort oben im Zelt, faengt Possums mit Hilfe von mit Zimt, Zucker und Mehl praeparierten Fallen, und verkauft das Fell (1 kg = 20 Possums = 120 NZD + ca. 85 EUR…). Mich hat besonders die selbstgemachte, blutbespritzte Keule in seinem Rucksack beeidruckt. Ich habe keine Ahnung wie er heisst, aber hoffen wir mal, dass sein Name nicht Ian war 😉

Dann befanden wir uns ploetzlich auf einer Wiese, auf der uns erst einer und dann zwei Bullen oder Stiere (was is’n der Unterschied???) entgegenkamen. Sie waren nicht begeistert von uns auf ihrer Wiese – und wir nicht von ihnen… Wir sind schnell auf die benachbarte, eingezaeunte Schafweide gefluechtet und sind noch einen Schritt schneller gegangen…

Zurueck in der meinem wunderbaren Zuhause auf Zeit bin ich wieder in den Hot Tub gestiegen (16 km in den Beinen wollen entspannt werden!), habe im Fernsehraum „Das Piano“ (wurde in Neuseeland gedreht) geguckt und habe jetzt gekocht (Spaghetti mit CARBONARAsosse!) und gehe gleich ins Bett. Morgen nimmt mich das tasmanische Ehepaar mit nach Queenstown, das spart ne Menge Zeit und Geld, nur auf den spektakulaeren und luxurioesen Bootstransport ueber den See muss ich verzichten, denn wir nehmen die Strasse… Aber dafuer wartet in Queenstown Charlotte auf mich, das hat sich spontan so ergeben und ich freu mich!!!

Liebe Gruesse, Claudia, eure froschgruene Wandernudel