Archive for the ‘Niederlande’ Category

Zwischenstopp in Deutschland – schön hier!

Freitag, August 17th, 2012

Hallo zusammen! Ich sitze gerade in Wiebkes Wohnung in Essen, hab einen Computer gaaaaanz fuer mich allein und um mich rum Sauberkeit, Wohlfuehlatmosphäre und Stille, puh, ganz ungewohnt 😉 Mir geht’s wunderbar, die 3. Etappe meiner Reise ist vorbei, die Niederlande haben mich begeistert, ich hab viel gesehen und erlebt und nette und spannende Leute getroffen, viele tolle Geschichten gehört und gelesen und habe nun viele, viele Gedanken im Kopf, die mich aber nicht belasten, sondern über die ich endlich mal Zeit hab, nachzudenken! Vor mir liegt ein Wochenende hier in Deutschland, morgen heiraten Ursula & Thomas in Köln und Wiebke und ich sind dabei, „stationiert“ bin ich wie gesagt gerade in Essen, und am Montag fliegen Wiebke und ich zusammen nach Lissabon für die nächste Etappe. Wäre meine Reise ein Musikstück, wäre das hier wohl eine „bridge“, oder?

Nun aber zu dem, was ich in den letzten Tagen erlebt habe: am Dienstag bin ich von Rotterdam nach Maastricht gefahren, also ganz in den südlichsten Zipfel der Niederlande, zwischen Aachen (Deutschland) und Antwerpen (Belgien). Region Limburg, falls ihr euch geographisch updaten wollt 😉 Dort habe ich mich mit meiner Freundin Uta getroffen, die schon ewig sagt, sie will mal nach Maastricht – also sind wir nun mal hingefahren! Es war, wie wohl fast ueberall in Europa zur Zeit, sehr heiss, so dass wir uns zwischendurch immer mal ein Limoncello-Eis goennen mussten, um wieder zu Kraeften zu kommen 😉 Die Stadt selbst ist schoen, hat mich aber ehrlich gesagt nach Utrecht, Amsterdam & Co. nicht vom Hocker gehauen. Es ist ein ganz anderer Stil, eben nicht Grachten, Tulpen, Kaese, sondern eher „südeuropäische Lebensart“, viel Sandstein, etwas verschlossenere Leute, weniger „Frau Antjes“ unterwegs. Es gibt viele recht edle Einkaufsstrassen, ganz toll war eine Senf- und Chutneymanufaktur, die wir gefunden haben, und wo wir uns mit tollen Dingen eingedeckt haben. Chutney macht glücklich, finde ich! Genauso wie gutes Brot, oder Uta? 😉 Neben vielen Shops und jeder Menge gut aussehender CafĂ©s und Restaurants gibt es in Maastricht angeblich 53 Kirchen. Eine davon haben wir im Schweisse unseres Angesichtes bestiegen und hatten einen schönen Blick ueber die Stadt!

Das Tollste an den letzten Tagen war aber unsere Unterkunft! Wir waren nämlich in einem umgebauten Backhaus auf einem Gutshof, mitten in der Natur und trotzdem nah an einem kleinen Ort. Es war großartig, abends kaputt aus der heissen Stadt „nach Hause“ ins Backhaus zu kommen, draussen Abend zu essen und sich über all die liebevollen Details des Hauses zu freuen.

Wir hatten es über airbnb.de gebucht, es geht aber auch separat. Hier ist der Link mit schönen Fotos: www.huiskenshof.nl. Es gibt sogar ein grosses Trampolin im Garten, das haben wir natürlich auch ausprobiert!

Gestern waren wir noch in Valkenburg, dort gibt es eine Burgruine und wir waren ca. eine Stunde lang mit einer Führung in einer Grotte, in der Mergelstein abgebaut wurde. Konstant 12 Grad, das war am Anfang der Führung herrlich, gegen Ende recht kühl… Aber es war spannend, denn die Wände waren mit Zeichnungen verziert, ursprünglich um Touristen in die Grotte zu locken.

Also, die Region Limburg hat einiges zu bieten!

So, ich geh jetzt mal zum Friseur. Meine Haarfarbe erinnert mich zur Zeit ein bisschen an Michel aus Lönneberga, wenn ich in den Spiegel gucke… Und für die Hochzeit muss ich doch hübsch sein 🙂 Ein wunderbares, sonniges Wochenende wünsche ich euch! Bis bald! Wenn ich mir was wünschen darf, wünsch ich mir mehr Kommentare von euch hier auf der Seite, über den von Sara hab ich mich gestern riesig gefreut!

 

 

 

Lucy in the sky mag keinen Genever

Montag, August 13th, 2012

Hallo aus Rotterdam! Ja, ich komme viel rum in diesem herrlichen Zwergenstaat, fast jeden Tag ein anderer Ort 😉 Bin gestern nachmittag hier angekommen, in einem recht guten, aber tatsaechlich partymaessigen Hostel. Bin gegen Mitternacht eingeschlafen, und bis 5 h trudelten 3 Amerikaner und 2 Franzosen von ihren Partytrips ein… Die Zimmer sind cool eingerichtet, ich bin im „Kunstzimmer“, mit Bildern an allen Waenden und Geschirr und Besteck an der Decke. Wer mal gucken will, wo ich stecke: www.roomrotterdam.nl. Es gibt sogar einen Hostelhund! Aber bevor ich gestern eingeschlafen bin, hab ich noch so einiges erlebt:

Zuerst mal habe ich die kubischen Haeuser angeguckt. Rotterdam ist ja DIE Stadt fuer Architektur, hier haben sie sich echt ausgetobt! Die kubischen Haeuser sind ca. 20 auf eine Spitze gestellte Wuerfel, alle aneinander geklebt, untendurch fuehrt ne Strasse (es waren die 1980er Jahre…).

Also, stellt euch so nen Wuerfel auf der Spitze vor, dann 3 Ebenen (der ganz untere Teil bleibt ungenutzt – glaub ich), ganz oben ein verglaster, pyramidenartiger Wintergarten.

100 qm hat so eine Wohnung. Echt nicht schlecht fuer „living in a box“! Danach – yeah – hab ich was gemacht, wovon ich vor ein paar Jahren mal in der ZEIT gelesen hab: ich habe eine Splashtour gemacht! Das ist zuerst eine Stadtrundfahrt mit einem quietschgelben Bus. Aber dann kommt der Knaller: man faehrt mit Schwung (und Vorankuendigung ;-)) in die Maas, und das gibt mit dem Bus natuerlich einen ordentlichen Splash! Hab davon fuer Interessierte ein Video gedreht 😉 Ich dachte, der Bus wird dann gleich wieder rausgezogen oder so, aber wir tuckerten 20 Min lang mit dem AMPHIBIENbus durch den Rotterdamer Hafen. Kennt eigentlich noch jemand von euch das Fliewatuet von James Kruess??? Also, es war ein grosser Spass, auch weil der Fahrer/Kapitaen und der Guide so lustig waren und ne echte Show abgezogen haben! Gestern abend war ich dann noch mit 2 Amis in der Hotelbar Genever trinken – konnte ja nicht ahnen, dass das sozusagen hollaendischer Gin ist. Er schmeckte jedenfalls nur maessig, aber ich war gluecklich, als ich nach 2 Genever ein Kompliment fuer mein Englisch bekam *roten Wangen bekomm*

Ansonsten muss ich echt sagen, dass ich erstaunt bin, was fuer ein grosser Unterschied zwischen Amsterdam und Rotterdam liegt! Amsterdam ist das bunte Leben, Rotterdam ist … Edel-Feinripp 😉 Rotterdam ist wie Frankfurt, mit Maas statt Main, mit Genever statt Aeppelwoi, und, naja, der Hafen ist etwas groesser. Ansonsten praegen Hochhaeuser das Bild und ich es ist viel kuehler, urbaner, weniger herzlich als in Amsterdam und Utrecht.

Liebe Frankfurter Mitleser, nichts gegen eure Stadt, ihr wisst, ich mag Frankfurt sehr. Es ist nur dieser krasse Unterschied zwischen zwei Staedten, die gerade mal 45 Min voneinander entfernt liegen. Es gibt einige tolle Museen, die ich gern gesehen haette, aber die haben am Mo alle geschlossen, und da ich morgen frueh schon weiterfahre nach Maastricht, musste ich mir fuer heute was anderes ueberlegen.

Heute morgen habe ich also spontan entschlossen, nach Delft zu fahren, das sind nur 15 Min im Zug. Und das Delfter Blau hat’s mir irgendwie angetan in den letzten Tagen. Nachdem es gestern bruellend heiss war, hat es heute morgen geregnet und befuerchtete schon schlimmes, da klarte es doch noch auf und heute nachmittag war es genauso heiss wie gestern. In Delft bin ich erstmal in Vermeer-Museum gegangen. Mir ist erst danach aufgefallen, dass es dort nicht ein einziges Original seiner 60 Werke zu sehen gab. nur Reproduktionen, aber jede Menge sehr gut aufbereiteter und interaktiver Informationen. Fuer alle Kunst-Banausen unter euch: das Maedchen mit dem Perlenohrring, klingelt’s? Danach hab ich den angeblich „schoensten Marktplatz der Niederlande“angeguckt und bin ich die Porzellanmanufaktur gestiefelt. Das war cool, dort wurde ganz normal gearbeitet und man durfte ueberall rumlaufen und sich per Audioguide informieren. Endlich, endlich konnte ich auch mal einen „Meistermaler“ fragen, was ich schon in der Porzellanmanufaktur Meissen fragen wollte: wird ihm beim Malen eigentlich manchmal langweilig? Er hat gelacht und sich zurueckgelehnt und ziemlich ernst gesagt „ja, nach 43 Jahren wird es langweilig“.

Danach bin ich nach Rotterdam zurueckgefahren und habe eine Hafenrundfahrt gemacht, das wollte ich schon, seitdem ich vor 10 Jahren mal eine Hafenrundfahrt in Duisburg (in Duisburg, Eva!) gemacht habe und mich der Hafen so beeindruckt hat. Jetzt hab ich’s gemacht, und es hat sich gelohnt. Danach hab ich mich auf 112 m auf den Euromast hochbringen lassen, fuer die perfekte Aussicht ueber Rotterdam. Im Fahrstuhl wurde ‚Lucy in the sky“ gespielt! Danach war mir mal danach, essen zu gehen (ich kann kein Brot und keinen Honigkuchen mehr sehen!), also bin ich indonesisch essen gegangen. Das war ein totaler Gluecksgriff, denn das Restaurant war toll, das Essen hervorragend, der Service supernett, die Rechnung gar nicht so teuer, und zum Abschied habe ich eine Zeitschrift und einen indonesischen Cocktail aus Kokos, Jackfruit, Palmzucker, Jelly und Eiswuerfeln bekommen, weil die (jungen, netten) Bedienungen es so „bold“ fanden, dass ich allein reise. Da sage mal einer, allein reisen und gar essen gehen macht keinen Spass 😉

So, ich geh jetzt ins Bett, muss morgen einigermassen frueh raus, treffe mich um 12 h mit Uta in Maastricht! Viele liebe Grusse & bis bald, Claudia

 

 

 

 

 

 

 

 

mornings in white feinripp (statt nights in white satin)…

Samstag, August 11th, 2012

Hallo zusammen, puh, mein Kopf knattert, hab soviel erlebt, gerade herrlich mit Wiebke am Telefon gelacht – von ihr stammt auch der Betreff, dazu spaeter mehr.

Bin gestern morgen leider nach einer unruhigen Nacht verschnupft aufgewacht. Dachte erst, ich haette mich bei einem stark hustenden, eigenartigen Gast mit Tuberkulose angesteckt, aber Entwarnung, das war’s dann doch nicht… Habe trotzdem beschlossen, es gestern etwas ruhiger angehen zu lassen und bin in Utrecht geblieben. Die Stadt ist wirklich sehr sehenswert und es gibt jede Menge kleine, hippe Geschaefte (hab noch mehr Ohrringe und einen Ring gekauft…). Weil’s sich so ergab, bin ich ins Drehorgelmuseum gegangen, das angeblich froehlichste Museum der Niederlande, ich dachte, das macht mich bestimmt gesund! Die Fuehrung war super, es gab die tollsten Sachen, frueher waren Spieluhren und Drehorgeln ja was ganz besonderes, heute werden sie ja eher belaechelt oder kaum wahrgenommen…  Es gab riesige Drehorgel-Wagen fuer Jahrmaerkte, Cafe-Orgeln zum Tanz in Cafes und natuerlich die privaten Geraete, Vorlaeufer der Bang und Olufsen-Anlage sozusagen.

Ich freu mich jetzt schon auf den Drehorgelmann, der immer an der U-Bahn vor der Spielwarenmesse in Nuernberg steht!

Mittags war ich etwas fitter und bin ins Rietveld-Schroeder-Haus gefahren. Rietveld ist der Erfinder des Zickzackstuhls, ihr wisst Bescheid? Ich wusste gar nicht so recht, was mich erwartet, aber dann war es superspannend: Rietveld hat zusammen mit und fuer eine Frau Schroeder ein Haus entwickelt, und das ist wirklich ein geniales Ding geworden. Total durchdacht, z.B. gibt es eine Klappe zum Durchreichen der Einkaeufe von aussen in die Kueche.

Dann kann man in Ruhe Schuhe und Jacke ausziehen und dann in der Kueche auspacken… Oder ein Briefkasten aus Glas, dann muss man nicht mehr staendig aufschliessen, feststellen, dass nix drin ist, wieder zuschliessen… Sehr cool! Gestern abend hab ich dann noch schoen im Garten gesessen und leckere Erdbeeren gegessen und bin dann zu einem Orgelkonzert in eine Kirche um die Ecke gegangen. Dort sassen natuerlich viele alte Leute, aber auch 4 Superschnitten und ein Typ kam mit dem Skateboard… Schoene Beobachtung der niederlaendischen Bevoelkerung! Neben mir setzte sich dann ein aelterer Italiener, den ich schon aus dem Hostel kannte. Er war mir aufgefallen, weil er immer – ganz stilsicher – einen Brustbeutel traegt 😉 Wir waren danach noch zusammen vietnamesisch essen, das war aber weniger schoen, weil er spuckte und schmatzte beim Essen und ausserdem immer mal englische Vokabeln verdrehte, so fragte er die Kellnerin is the chicken closed? statt is the kitchen closed?… Der Knaller kam aber heute morgen: als ich zu den Duschen kam, stand er in weisser Schlabberfeinrippunterhose da und kaemmte sich kopfueber die langen Haare. Als er mich sah, war er sehr erfreut und gab mir die Hand, eine skurrile Situation!  Nun ja…  Aeh, ich will ja nichts ausschliessen, aber ich glaube, er heisst nicht Fabrizio Ian… 😉

Heute war ich dann den 2. Tag in Amsterdam. Dort bin ich mehrere Stunden – ich wuerde mal sagen: ziellos, aber gluecklich – rumgestomert, hab wunderschoene Haeuser und Grachten und Bruecken gesehen und hab einfach die Stadt genossen. Dabei entdeckt man dann sowas:

Mal wieder ein Tag voller Dankbarkeit! Neueste Endeckung: Frozen Yoghurt mit Stroopwaffeln, koestlich! Ausserdem hab ich mir ein rotes Kleid bei Claudia Straeter (eine meiner Lieblingsmarken, haben in Muenster vor einigen Jahren zugemacht, kommen aber vielleicht wieder, wie ich heute gehoert hab, also Daumen druecken!) gekauft und war im Van Gogh Museum. Das Van Gogh Museum hat 14 EUR Eintritt gekostet und war rappelvoll mit Menschen, die lieber auf ihren Handys rumgetippt haben und zwischendurch vielleicht mal das Sonnenblumenbild angeguckt haben. Grrrr. Abends waren meine Fuesse und ich so platt, dass ich mich mit einem Fahrradtaxi zum Bahnhof hab fahren lassen. Mit Bob Marlez Musik! Toll mit dem Fahrtwind, bloed mit den Autos und den Touristen auf Fahrraedern, die staendig im Weg sind! Aber: coole Erfahrung!

Heute abend hab ich nochmal Penne mit Pesto gekocht, die 2. Haelfte. Das war so viel, dass ich einem netten Israeli und einem Englaender was abgeben konnte, habe dafuer einen Apfel bekommen und eine Erklaerung, wie das mit Israel und Palaestina so ist (weil eine Amerikanerin aus Iowa gefragt hatte…). Puh, es gibt doch noch Momente, wo man sich als Deutsche besser zurueckhaelt…

Morgen schlaf ich mal aus. Das klingt jetzt bloed, aber es ist manchmal ganz schoen anstrengend, sich staendig auf unbekanntem Terrain zu bewegen, neue Wege zu finden, staendig neue Leute kennenzulernen und ihre Geschichten zu hoeren. Wie gesagt, mein Kopf  knattert, deshalb ist morgen auch fuer mein Gehirn mal Pause. Morgen nachmittag ziehe ich hier aus und fahren nach Rotterdam, das koennte ein Partyhostel sein, mal sehen, ich bin gespannt! Also: tot ziens!

 

 

I love the Netherlands!

Donnerstag, August 9th, 2012

Heute war ein richtig toller Tag! Beim Fruehstueck bin ich mit einer der Angestellten hier im Hostel ins Gespraech gekommen, das war schonmal nett. Dann wollte ich nach Gouda fahren, bin aber in den falschen Zug gestiegen, der gar nicht in Gouda hielt. Zum Glueck ist hier aber ja alles so klein, dass man nur 10 Minuten in eine andere Richtung fahren muss, und schon ist man wieder auf Spur. Die Schaffner waren auch alle supernett, wann hoert man schon mal „you are welcome to step into this train, no other ticket needed!“, das ganze laechelnd gesagt… In Gouda war Kaesemarkt, und das war echt nett. Sie haben historische Szenen nachgestellt, Verhandlung, Kaeseprobe, Abtransport der gekauften Ware usw. Wirklich schoen!

Ein echter Markt war auch noch, mit Holzschuhen, Obst, Gemuese, frisch fritierten Apfeltaschen usw.  Und das ganze bei Sonnenschein und 23 Grad, das ist doch was!

Danach bin ich nach Leiden gefahren und dort erstmal auf ne Aussichtswindmuehle geklettert. Leiden ist bisher mein Niederlandehoehepunkt, eine wunderschoene alte Stadt. Vor ueber 10 Jahren hat mir mal jemand gesagt, Leiden sei toll, seitdem wollte ich mal hin, nun habe ich es verifiziert und kann es nur weiterempfehlen. Ich bin auf den Spuren des bekanntesten Sohnes der Stadt – Rembrand – gewandelt, nach einem Stadtplan aus dem 17. Jhd., weil sich nicht viel geaendert hat. Zwischendurch hab ich einen Abstecher in den botanischen Garten – der dort ganz edel Hortus botanicus heisst – gemacht. Dort gibt es eine riesige Abteilung fuer fleischfressende Pflanzen, die finde ich ja super! Ausserdem diese Seerosenblaetter, die bis 40 kg Gewicht tragen und Raender im 90-Grad-Winkel haben. Auch cool! Auf dem Rueckweg dann noch ein Highlight im Highligh: ein Schmuckladen zog mich an, also ging ich rein. Es gab tausend tolle Sachen, am Ende war ich ueber 90 Minuten in dem Laden, kam mit der Verkaeuferin ins Gespraech ueber Hollaender, Deutsche, Toleranz und Rassismus, Entwicklungslaender, Korruption, Huete, die Heilwirkung von Edelsteinen, Hundeerziehung und noch so einiges mehr, zwischendurch hab ich ca. 15 Paar Ohrringe anprobiert. So entspannt war ich lange nicht mehr shoppen. Habe am zwei paar Ohrringe, eine Kette und ein Armband erstanden und auf alles 30 % bekommen, Reiserabatt (eigentlich war nur auf ausgewaehlte Teile Rabatt).  Diese Gespraeche, dieses Gefuehl, genau dafuer mache ich diese Reise! Unter anderem!

Gerade habe ich mit Harry (history teacher aus London) die Tuecken der Hostelkueche ausgetrickst und Abendessen gekocht, Pasta mit Pesto, der Hostelklassiker. Neben Reis pur oder mit Ketchup, Brot mit Wuerstchen und Salat und Fertigsuppen. Das Hostel ist voll mit internationalen Menschen und man hoert die spannendsten Geschichten, das ist auch etwas, das ich auf dieser Reise extrem geniesse. Russischstaemmige Amerikaner, die einen Job in Europa suchen, um wieder naeher bei den Eltern zu sein, eine Taiwanesinnen die deutsch in Heidelberg lernen will, erstmal in den Niederlanden gelandet ist und nun verschreckt ist, weil ihr in Amsterdam staendig Maenner hinterherliefen und einen kiss von ihr wollten,…

So, ich muss raus, die Italiener beanspruchen das Internet. Wollen bestimmt mit Mamma chatten (sorry Rita, Sara, Laura!). Es handelt sich um italienische MAENNER – die, die die Hostelkueche nie aufraeumen, wenn sie gekocht haben…

Liebe Gruesse, Claudia

 

 

baeh, Touristen!

Mittwoch, August 8th, 2012

Hallo, da bin ich schon, Hostel garantiert ja (fast) immer Internet – im Gegensatz zu Kreuzfahrtschiffen… Ich bin gestern nach 7stuendiger Zugfahrt gut in Utrecht angekommen. Der Zug fuhr gluecklicherweise nicht ueber Muenster, sonst waere ich, glaube ich, ganz schoen emotional geworden… Das Hostel ist schoen, alles sehr alternativ, und mit Garten und sehr gemuetlichem Aufenthaltsraum mit guter Musik und sehr leckerem (natuerlich fair gehandeltem :-)) Fruehstueck. Gestaerkt durch Hagelslag (Schokostreuseln auf Frischkaese) und Pindakaas (Erdnussbutter) bin ich also heute nach Amsterdam gefahren. Hatte keine Lust auf die Touristenmassen, hab mich also erstmal in den Nordwesten begeben, dort gab es mehr oder weniger touristenfreie Einkaufsstrassen mit spannenden Laeden, eine zu Wohnraum umstrukturierte Hafenflaeche (beliebt bei Kuenstlern, das merkte man :-)), eine zum Kulturzentrum umgewandelte Gasfabrik, ausserdem hab ich mich architektonisch gebildet und weiss jetzt, was die Amsterdam School ist (aehnlich wie Jugendstil). Architektonisch gibt’s hier ja sowieso jede Menge zu sehen und zu bestaunen, so kreativ! Die Hausboote sind ja auch etwas ganz besonderes, der Grachtenschiffkapitaen hat aber heute gesagt, so ein Hausboot kostet neu 300.000 EUR, das ist ganz schoen happig fuer so ne schwimmende Holzbude. Und ich war auf dem Blumenmarkt. Braucht jemand noch ein Cannabis-Starterset? Ich sitz hier gerade an der Quelle…

Danach war ich dann noch im Stadtzentrum, das konnte ich ja nicht auslassen… Dort war es echt rappelvoll und hat mich ziemlich genervt. Habe mich darauf konzentriert, guten Strassenmusikanten lange zuzuhoeren und vor schlechten zu fluechten, das klappte gut und hob die Stimmung! Meinen ersten Amsterdam-Tag habe ich mit eine entspannten Grachtenfahrt beendet, nun bin ich wieder in Utrecht, habe gerade Gouda, Baguette und Oliven gegessen und plane nun den morgigen Tag – einen Ausflug nach Gouda zum Kaesemarkt und danach nach Leiden. Mindestens einen weiteren Tag werde ich noch in Amsterdam verbringen, vielleicht sogar zwei. Ich bin ja flexibel!

Bis bald, euer weltreisender Melonenhase

 

ganz nah dran und doch weit weg

Dienstag, August 7th, 2012

Hallo, wie versprochen hier eine Karte meiner nächsten Stationen. 5 Tage Utrecht/Amsterdam, 2 Tage Rotterdam, 3 Tage Maastricht. Ich hab euch ausserdem ein paar Fotos eingefügt, in den entsprechenden Beiträgen. Bis bald, ich melde mich, Cx