Na, ein Glueck, dass ich nicht mit der streikenden Lufthansa fliege, sondern mit Germanwings und mit British Airways… Habe mit einem franzoesischen Saenger und Gitarrenlehrer gefruehstueckt, er hat mit mir seine asiatische Reissuppe geteilt, so faengt ein Tag doch super an! Liebe Gruesse! Claudia
Archive for the ‘Portugal’ Category
Zwischenstand
Freitag, August 31st, 2012Auf der via contemplativa nach Sueden
Donnerstag, August 30th, 2012Hallo nochmal aus Lissabon! Sitze im Hostel (oasishostels.com, scheint ne ganz gute Hostelkette in Spanien/Portugal zu sein), hinter mir laeuft schreckliche Musik, die Leute sitzen im Garten in der Sonne und trinken Bier, ich habe einen Franzosen im Zimmer, der immer wieder ins Franzoesische faellt und mich offenbar bekehren will ;-), und mein Ruecken tut weh. Hab mich wohl irgendwie an meinem Rucksack verhoben… Mal sehen, was die Pferdesalbe da ueber Nacht retten kann…
Bin heute mit dem Mietwagen von Porto nach Lissabon gefahren, knappe 300 km, immer gen Sueden. Durch Portugal fuehren zwei parallele Autobahnen, keine Ahnung, warum gleich zwei, aber ich vermute, die Autos, die heute unterwegs waren, waren auf der anderen, denn ich war manchmal minutenlang total allein, was ziemlich komisch bei 3 Spuren ist… Aber es tat auch mal gut, nach den vielen Eindruecken der letzten Wochen. Zum Glueck hatte ich ja den Zwischenstopp auf halber Strecke, um den Schluessel in unserer Kuestenunterkunft abzugeben. Der Kaffee tat gut, und ich bin auch auf dem 2. Wegstueck nicht eingeschlafen 🙂 In den Pool bin ich aber nicht gesprungen… Was mir uebrigens noch eingefallen ist: ich hab euch noch gar nicht erzaehlt, dass Wiebke und ich in eben dieser Unterkunft am 1. Morgen auf dem Weg zur Stranderkundung Delfine gesehen haben! Ziemlich weit weg, aber deutlich zu erkennen auf Fruehstuecksbeutezug, manche sprangen echt richtig senkrecht aus dem Wasser!
Ja, und nun bin ich zurueck in Lissabon, oder in der L-Stadt, wie Wiebke und ich sie seit Porto nennen, denn zwischen Lissabon und Porto herrscht eine ziemliche Rivalitaet, und die Leute aus Porto hoeren das L-Wort nicht so gern… Im Prinzip ist mir gerade nur nach rumhaengen und Gedanken sortieren, deshalb bin ich gerade nur ein bisschen durchs Viertel gelaufen, habe eine Kirchenruine besichtigt (das gab so tolle Fotos mit dem blauen Himmel) und bin nochmal mit einem von diesen Aufzuegen gefahren (ueberbewertet!), und wollte eigentlich ins Designmuseum, aber das war leider geschlossen. Also hab ich mich fuer heute abend fuers Hosteldinner angemeldet, kann ja ganz nett werden. Wenn ich schon nur so kurz da bin…
Also, euch allen ein schoenes Wochenende! Claudia
Endspurt in Portugal – und Endspurt in Europa!
Mittwoch, August 29th, 2012Hallo zusammen, da bin ich wieder. Hostel-Internet-Zugang ist doch was Feines 🙂 Wiebke geht es wieder besser und so sind wir gestern, wie geplant, nach Guimarães gefahren, eine knappe Stunde nordoestlich von Porto und Europaeische Kulturhauptstadt 2012. Und die Wiege Portugals. Als wir nach einigen Stunden dort das Spiel gespielt haben „gib dieser Stadt ein Adjektiv“ hat Wiebke „merkwuerdig“ und „provinziell“ genannt, ich „durchschnittlich“… Die Stadt war ganz nett, aber irgendwie schienen die mit der Durchfuehrung der Kulturhauptstadt ueberfordert (das kannte Wiebke ja schon von Essen letztes Jahr…). Die Touristeninfo schickte uns in ein Ausstellungszentrum 300 m entfernt, dort erklaerte man uns, dort sei alles geschlossen, weil deren Klimaanlage explodiert sei. Also bitte! Wir haben also ein bisschen gebummelt, sind Teleferico auf den Hausberg gefahren, und dann wieder zurueck nach Porto. Ach, auf dem Weg zuruck hat Gerda, unser Navi, den Geist aufgegeben, und so kennen wir jetzt die nordoestlichen Vororte von Porto recht gut 😉 Gestern abend waren wir dann in einem niedlichen Restaurant mit nur 5 Tischen, bei einem supernetten Mann, der uns immer zugezwinkert hat und am Ende ein paar tolle Fotos von uns gemacht hat. Ich habe Bacalao (Stockfisch) gegessen, Wiebke hat die Spezialitaet Portos gegessen: Kutteln. Puah! Aber das soll sie selbst kommentieren 😉 Dann habe ich noch ein paar Portweine probiert (bin auf den Geschmack gekommen, echt gut das Zeug!) und dann haben wir unseren supernetten Hostelmitbesitzer tausend Fragen gefragt, die uns den Tag ueber eingefallen sind – er war sehr beeindruckt, dass Wiebke Kutteln probiert hatte! Am Tag zuvor hatte ich ihn gefragt, als ich alleine auf Nahrungssuche gehen musste, weil Wiebke ausgeknockt im Hotelzimmer lag, hatte er mir ein Café um die Ecke empfohlen, wo es Franceshinas gab. Er empfahl mir dazu ein Bier – was sich dann auch als noetig rausstellte… Ich bekam einen Teller voller Pommes, und in der Mitte thronte ein mit geschmolzenem Kaese ueberbackener toastfoermiger Haufen mit einem Spiegelei draufgeschlagen.
In diesem Ding fand ich Rindfleisch, mindestens drei Sorten Wuerste und eine dicke Scheibe Mortadella. Ich hab`s gegessen, aber mit der Baywatch-Figur wird das so bis Sydney nix mehr 🙁 Naja, aber wenigstens sind die meisten Koerperteile inzwischen Baywatch-gebraeunt 🙂 Auch der Uhrenumriss am Handgelenk ist weg, ich trage seit Wochen keine Armbanduhr mehr und stellt euch vor, das fuehlt sich gut an 🙂
Heute haben wir dann Porto erkundet, eine schoene Stadt, wenn auch die Menschen uns nicht ganz so offen und freundlich vorkommen wie wir es im Rest des Landes erlebt haben. Besonders schoen fand ich heute das casa do musica, ein Konzertgebaeude von Rem Kohlhaas, das gab irgendwie ganz viel Inspiration (z.B. ein Babysitting-Bereich mit Blick auf den Konzertraum – leider nicht genutzt…). Toll!
Morgen fliegt Wiebke zurueck und ich fahre den Mietwagen von Porto zurueck nach Lissabon. Ich machen auf halber Strecke noch einen Zwischenstopp in der Unterkunft am Meer, weil wir aus Versehen den Zimmerschluessel mitgenommen habe und ich ihn nun zurueckbringe und noch eine kleine Kaffeepause mache (vielleicht springe ich auch nochmal in den Pool :-)). Dann habe ich noch eine Nacht in Lissabon im Hostel und am Freitag geht`s auch fuer mich zurueck. Kleiner Zwischenstopp in Duesseldorf und dann am Samstag ab nach Singapur!
Lasst es euch gutgehen! Claudia
weitere Berichte vom westlichen Rand Europas
Montag, August 27th, 2012Hallo, hallo, olá, boa tarde, da bin ich endlich mal wieder. Hatte irgendwie kein Glueck mit den Internetcafes in den letzten Tagen, entweder waren sie geschlossen, hatten angeblich keine Verbindung oder was auch immer. Nun ja, es kann ja auch nicht immer alles reibungslos gehen, so konnte ich ein paar Reiseerlebnisse sammeln, von denen ich euch jetzt erzaehlen kann.
Am Freitag sind wir mit dem Mietwagen (ein silberner Ford Ka Kombi) von Lissabon nach Sintra gefahren. Der Ort ist beruehmt fuer seine Kloester, ein grosser Bereich um Sintra herum ist Unesco-Naturerbe. Wiebke sass zum Glueck am Steuer, ich waere bei so viel Anfahren am Hang, Einbahnstrassen, fehlender Ausschilderung und Touristenmassen schier wahnsinnig geworden! Aber Wiebke hat das gemeistert, als wenn sie nie was anderes taete! Echt toll! Am Ende waren wir dann im Palácio Nacional de Pena, dem „Neuschwanstein Portugals“. Ein wirklich maerchenhaftes, buntes, verziertes Schloss auf einem Huegel, umgeben von einem wunderschoenen Park. Das war absolut sehenswert und wir sind ein paar Stunden im Palast und im Park lustgewandelt. Das tat so gut nach 4 Tagen Grosstadt, diese Bergluft! Abends sind wir weitergefahren nach Agua de Madeiros, ein kleines Nest an der Kueste auf halber Strecke zwischen Lissabon und Porto. Dort betreibt eine Deutsch-Portugiesin mit viel Elan eine Pension www.aguademadeiros.com. Nach Bergluft endlich Seeluft!
Am Samstag wollten wir noch was erleben und sind nach Coimbra gefahren, DER Universitaetsstadt Portugals. Die Studierenden waren natuerlich alle in den Ferien, aber die Stadt und vor allem die altehrwuerdigen Raeume der Universitaet und der Campus mit tollem Ausblick ueber die Stadt waren trotzdem sehr sehenswert. Und eine edle Bibliothek aus dem fruehen 18. Jhd. mit 30.000 Baenden lasst unsere Buecherwurmherzen ja sowieso hoeher schlagen 🙂 Abends waren wir dann noch toll essen, alles recht rustikal, und das Fleisch kam frisch vom Holzkohlegrill. Lecker!
Am Sonntag haben wir uns einen Strandtag gegoennt, wenn man schon mal in Portugal ist und es heiss ist und die Pension nur 100 m vom Strand entfernt…. Die Wellen waren zu hoch zum Baden (Atlantik eben…), aber wir haben das Rumliegen, Faulenzen, Sonnenbaden, Fuesse in den Sand eingraben, Lesen und mit den Fuessen im Wasser spazierengehen sehr genossen! Spaeter haben wir uns noch Obidós angeschaut, nach dem „Neuschwanstein Portugals“ nun das „Rothenburg Portugals“ (unser Reisefuehrer mag solche Vergleiche ;-)). Zum Glueck kamen wir an, als die Touristenmassen gerade verschwanden, so konnten wir ganz genuesslich flanieren, unter anderem einmal rund um die Stadt in einigen Metern Hoehe auf der Stadtmauer!
Ja, und heute waren wir im – um bei den Vergleichen zu bleiben – „Venedig oder Amsterdam Portugals“, in Aveiro, einer kleinen Stadt kurz vor Porto, die bekannt ist fuer ihre Kanaele, die sich durch die Stadt ziehen, und fuer die Salzgewinnung. Wiebke bekam leider Migraene und hat sich im Auto im dunklen Parkhaus ausgeruht, und ich habe in der Zeit eine Gondelfahrt durch die Kanaele gemacht. Dann habe ich das arme, kranke Huhn nach Porto kutschiert (puh, kein Anfahren am Hang noetig…) und hier liegt sie nun im abgedunkelten Zimmer und ich nutze den Hostel-PC, um mich endlich mal wieder bei euch zu melden. Ich hoffe, es geht ihr morgen besser…
So, (vermutlich) morgen mehr an dieser Stelle von Porto oder auch von Guimarães, der europaeischen Kulturhauptstadt 2012. Lasst es euch gutgehen, até logo (=bis spaeter), adeus, Claudia
Quem não viu Lisboa, não viu coisa boa
Donnerstag, August 23rd, 2012Das hat der Dichter Antonio Nobre gesagt und es heisst „wer Lissabon noch nicht gesehen hat, der hat noch nichts Schoenes gesehen“. Wie alle Suedeuropaer neigen auch die Portugiesen zu Uebertreibungen, aber ich muss sagen: da ist schon was dran, Lissabon ist wunderschoen und hat einen ganz faszinierenden Charme!
Ganz auffaellig ist, dass diese Stadt kein Zentrum hat und auch sonst nicht wirklich leicht zu durchschauen ist (der unglaublich schlechte Reisefuehrer von Michael Mueller traegt noch dazu bei…). Wir irren also seit drei Tagen halb orientierungslos, total begeistert und von den Touri-Massen getragen durch die Stadt und entdecken immer etwas neues. Nur gelegentlich setzen wir uns mal in eine Tram, auch von der wissen wir nicht genau, wo sie lang faehrt, aber manchmal bringt sie uns nach Hause 😉
Wiebke sagte heute: eins der schoensten Dinge an der Stadt ist der staendige leichte Wind. Ich glaube, das sagte sie deshalb, weil die Temperatur dank dieses Windes vom Atlantik so um die 30 Grad schwankt. Da ich bei ca. ueber 33 Grad leicht maulig, unleidig, traege, unausstehbar werde, ist sie, glaube ich, sehr dankbar, dass wir meistens unter dieser Marke bleiben 😉 Im Flugzeug hat sie sich noch gewuenscht, wir haetten Groenland statt Portugal gebucht 😉
Ich fuehl mich hier recht wohl, obwohl es anders ist als erwartet (aber das ist ja auch mal ganz gut!). Erstmal muss ich ja feststellen, dass ich hier zwar fast alles lesen kann, aber kein Wort verstehen! Nix! Puh! Selbst so ein einfaches Wort wie „danke“ heisst nicht aehnlich wie im Spanischen „grazias“ oder so, nein, es heisst „obrigado“. Himmel, das kann sich doch keiner merken! Da ist je lettisch einfacher… Mir rutscht auch immer mal ein „obispado“ raus, das heisst zwar nicht „danke“, sondern eher „an den Bischof“ oder so, aber – mann – ich kann mir dieses „obrigado“ echt nicht merken! Wiebke macht das schon ganz laessig! Ansonsten erinnert mich Lissabon viel mehr an Mexiko oder an eine Mischung aus Mexiko und Cuba (war noch nie da), aber nicht sehr an Spanien… Darueber hinaus sind die Portugiesen bekannt als die Preussen der iberischen Halbinsel, also immer schoen Schlange stehen, nicht vordraengeln, nicht schummeln. Das kenn ich ja aus Spanien n bisschen anders 😉
Ein paar zufaellige Erlebnisse der letzten Tage:
– in der Tram hat eine (nuechtern wirkende!) Frau zuerst Wiebke Flipflops betaetschelt und kommentiert und dann traurige Lieder gesungen
– in einem Park gab es einen Bibliothekspavillion, wo man sich Buecher und Zeitungen ausleihen konnte, ist das nicht toll?
– sowohl meine Fuss- als auch meine Fingernaegel sind gerade knallrot. Man sollte meinen, das ist das erste, worauf frau auf Weltreise verzichtet. Aber nein, endlich habe ich mal Zeit und Musse zum Lackieren. Wiebke witzelt schon, ich sollte auch mal ausgewaehlte Schneidezaehne lackieren 🙂
– wir teilen jetzt eure Faszination fuer portugisiesche Toertchen, Hammer! „Wer pasteles de belem noch nicht probiert hat, hat noch nichts leckeres gegessen!“
– Wir wohnen in einer Privatwohnung, super eingerichtet, total entspannt. Abends sitzen wir manchmal auf dem Balkon, trinken was, erahnen das Meer und geniessen die Kuehle. Vorgestern haben die Nachbarn auf der Strasse gegrillt: Kuehlschrank raus, Grill drauf, mit einem tragbaren Ventilator anheizen. Derweil Wuerste und Bauchfleisch auf der Muelltonne bereitstellen. Zu fuenft Portwein aus der Flasche trinken. Alle vorbeigehenden und -fahrenden Menschen ansprechen. Das war n Spektakel!
– heute sind wir im Barrio Alto gewesen und – schwupp – hab ich mi 5 Oberteile und ein Kleid gekauft. Ups… Schon das 2. Kleid… 🙂
So, ich mach jetzt – ha ha – Feierabend. Wiebke ist schon zu Hause, ich wollte noch in eine Portweinbar (war toll!) und euch endlich mal wieder was bloggen! Morgen holen wir unseren Mietwagen ab und fahren erstmal nach Sintra und dann an der Kueste Richtung Norden. Und – yippie! – morgen abend springen wir ins Meer!
Ich schicke euch eine riesige Umarmung und fuer jeden von euch ein pastel de belem! Claudia
Portugal – wir kommen!
Sonntag, August 19th, 2012Hallo, ich hab euch mal wieder ein paar Fotos eingefügt, zur Etappe „Niederlande“. Viel Spaß!
Die Hochzeit von Ursula und Thomas gestern war ein großartiges Fest! Vom sehr gelungenen Trau-Gottesdienst mit vielen tollen Gospelchoreinlagen über einen erfrischend-befreienden Sektempfang bis zur absolut gelungenen, entspannten aber sehr festlichen Feier am Abend. Das ganze fand an einem See in der Nähe von Köln statt, mit eigenem Strandabschnitt, so dass die meisten Gäste schon vor dem Essen (spätestens aber danach) ihre Schuhe gegen bereitgestellte Flipflops getauscht haben oder gleich barfuss am Strand herumgesprungen sind. Es gab Liegestühle und Cocktails am Strand, und wir haben getanzt, bis uns die barfüssigen Füsse wehtaten. Danke, danke, danke, Ursula & Thomas!!!
Ansonsten geniessen Wiebke und ich gerade einen totalen Abhängetag mit Pfefferminztee schlürfen, auf dem Sofa rumliegen und ZEIT (vor-)lesen, Wiebke hat in Rekordgeschwindigkeit ihren Koffer für Portugal gepackt, nachher gehen wir nochmal raus an die backofenähnliche Luft… Als wir heute nacht um 2.30 h von der Hochzeit in Köln zurück nach Essen fuhren, waren immernoch 24 Grad. Wat für’n deutscher Sommer 🙂
Hier kommt schon mal eine Karte von Wüppis und meinen Aufenthaltsorten der nächsten 2 Wochen (5 Tage Lissabon, 3 Tage Küste, 3 Tage Porto und Guimaraes):
Liebe Grüße & allzeit eine kühle Erfrischung griffbereit,Claudia